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Fritz Hermanns gehört auf dem Forschungsgebiet einer kulturwissenschaftlich interessierten Linguistik und der mentalitäts- und diskursgeschichtlich orientierten Sprachgeschichtsschreibung zu den produktivsten und kreativsten "Köpfen" in der germanistischen Sprachwissenschaft. Er hat nicht nur das terminologische Repertoire einschlägiger Untersuchungen um Termini wie Fahnenwort oder deontische Bedeutung bereichert, sondern auch die Berücksichtigung emotiver Bestandteile von Wortbedeutungen oder die Idee, Wörter als "Vehikel von Gedanken" zu betrachten, in seinen Arbeiten anschaulich begründet. Der Band »Brisante Semantik« schließt anläßlich seines 65. Geburtstages als Würdigung seines Werkes in drei thematischen Blöcken (Theorie und Programmatik; Sprachgeschichte des 17.-20. Jahrhunderts; Gegenwartssprache) an die Programme und Analysen Fritz Hermanns' an.
Die im Buch dokumentierten Untersuchungen haben eine doppelte Zielsetzung: (a) die Erklarung des Sprachverhaltens verschiedener sozialer Gruppierungen in einer historischen Sprachkonfliktsituation, und im Zusammenhang damit (b) die Klarung der Frage, ob die zur Losung dieses soziolinguistischen Problems angewendete bzw. anhand der Losung dieses Problems erprobte sozialpsychologische Verhaltenstheorie, die Theorie des geplanten Verhaltens, tatsachlich im Stande ist, Spracherhalt und Sprachwechsel als sprachliche Verhaltensweisen zu erklaren und vorherzusagen. Zunachst werden anhand sprachstatistischer Daten zur Muttersprache bzw. zu den Sprachkenntnissen der Sprecher die zu erklarenden sprachlichen Verhaltensweisen beschrieben. Im nachsten Schritt werden die theoretischen und methodologischen Grundlagen der Untersuchung umrissen. So wird der Stellenwert des Untersuchungsgegenstandes (Sprachverhalten im Sprachkonflikt) innerhalb der Sprachgeschichtsschreibung und der Kontaktlinguistik bestimmt sowie die Begrifflichkeit der Theorie des geplanten Verhaltens eingefuhrt. Auf diese Ausfuhrungen folgen die Untersuchungen zu den Hintergrunden der beschriebenen Sprachverhaltensweisen: zum Sprachwechsel der Sprecher des traditionell deutschsprachigen Burgertums und zum Spracherhalt der deutschsprachigen bauerlichen Dorfbevolkerung wahrend des deutsch-ungarischen Sprachkonflikts in Ungarn im Zeitalter der Habsburgermonarchie (1867-1918).
Der Wert von grammatischem Wissen und Grammatikunterricht fur die Ausbildung sprachlicher Fahigkeiten ist umstritten. Das ist mit gutem Grund so und droht doch gleichzeitig die reflexive Komponente erstsprachlicher Bildung zu entwerten. Die Studie zeigt anhand vorliegender empirischer Untersuchungen, da grammatisches Wissen nicht mit expliziten schulgrammatischen Kenntnissen gleichgesetzt werden darf. Soweit in diesem Wissen wirklich Sprachliches in das Blickfeld kommt, liegt ihm spezifisch syntaktische Information zugrunde, die ohne Beteiligung grammatischer Analysen gewonnen wurde. Es wird ein empirisches Verfahren entwickelt, welches darauf abzielt, das Vorliegen solcher Information unmittelbar, also ohne Verwendung schulgrammatischer Termini, zu erfassen. Auf seiner Grundlage werden Daten in Haupt- und Realschulklassen der Jahrgangsstufen 5-7 erhoben. Die Ergebnisse sprechen dafur, da syntaktische Information fast ubiquitar zuganglich ist, da ein Umgang mit ihr, der sie zuverlassig verfugbar werden lat, aber gleichwohl erlernt werden mu. Hier liegt der Punkt, in dem sich erfolgreiche und weniger erfolgreiche Lerner unterscheiden. Die Befunde werden in einem Datenmodell interpretiert, das auf der Annahme beruht, da das Entstehen spezifisch syntaktischer Information Ergebnis einer Art von Resonanz rezenter sprachlicher Muster ist. Fur den muttersprachlichen Grammatikunterricht ergibt sich, da seine indirekten Einflusse auf sprachliches Lernen moglicherweise groer sind als die direkten. Ein methodischer Neuansatz konnte darin liegen, mit grammatischen Problemen und sprachlichen Intuitionen unmittelbar, ohne Umweg uber schulgrammatische Klassifikationen, zu arbeiten.
Nicht allein Sprachwissenschaftler, auch Alltagssprecher tun mehr als sich der Sprache blo zu bedienen. Sie denken uber sprachliche Fragen nach, unterhalten sich untereinander uber sprachliche Themen und hegen mitunter dezidierte Vorstellungen uber Sprache und Sprachliches. Die vorliegende Arbeit will durch drei unterschiedliche Herangehensweisen Genaueres uber diese bislang nur sparlich erforschten sprachbezogenen Ansichten und Wissensbestande innerhalb der Alltagswelt in Erfahrung bringen. Ausgangspunkt hierfur sind die Ansatze zur Erforschung des Alltags, die von Alfred Schutz und anderen Vertretern der Phanomenologischen Soziologie entwickelt wurden. Der erste Teil der Arbeit beschaftigt sich mit dem Zusammenhang von Wissen, Bewutheit, Reflexion und Sprache sowie mit der Formulierung eines Wissensbegriffs, der die Gegebenheiten der Alltagswelt angemessen reflektiert. Die beiden anderen Teile sind empirisch angelegt. Im zweiten Teil werden zahlreiche, anhand eines maschinellen Verfahrens ermittelte sprachreflexive Ausdrucke des Deutschen vorgestellt und daraufhin untersucht, ob sie innerhalb der Alltagswelt gebrauchlich sind oder nicht und was dies uber das alltagsweltliche Wissen uber Sprache und Sprachliches besagt. Im Zentrum des dritten Teils steht eine Studie zu typischen Situationen alltagsweltlicher Sprachreflexion, die nicht nur Aufschlu uber die Inhalte besagten Wissens gibt, sondern auch uber dessen Funktion innerhalb der Alltagswelt.
Die verschiedenen Funktionen der Modalverben durfen, konnen, mogen, mussen, sollen und wollen werden im Rahmen der Grammatikalisierungstheorie untersucht, wobei sowohl das synchrone System als auch seine diachrone Entwicklung berucksichtigt werden. Im Zentrum des Interesses steht die im Laufe der Sprachgeschichte des Deutschen erfolgte Grammatikalisierung der Modalverben als Faktizitatsmarker, also zum Ausdruck einer sprecherbasierten Einschatzung der Faktizitat des dargestellten Sachverhalts, wie in Sie mu zuhause gewesen sein. Der synchrone Teil der Arbeit gibt eine systematische Beschreibung der verschiedenen Gebrauchsweisen der Modalverben nach ihrem jeweiligen Grammatikalisierungsgrad. Der diachrone Teil zeichnet zum einen die semantische Entwicklung der weniger grammatikalisierten Gebrauchsweisen der Modalverben seit dem Althochdeutschen nach, zum anderen entwirft er ein Phasenmodell zum Ablauf der Entstehung der grammatikalisierten Varianten. Dieses Modell wird an jedem der sechs Modalverblexeme uberpruft, und es wird ein einheitlicher Grammatikalisierungsweg fur die Modalverben nachgewiesen. Die Ergebnisse werden durch die Auswertung von Textkorpora aus verschiedenen diachronen Stufen des Deutschen untermauert.
In der seit Mitte der 1970er Jahre bestehenden Reihe Germanistische Linguistik (RGL) haben Veröffentlichungen zu allen Aspekten von Sprache und Kommunikation ihren Platz. Wesentliche Publikationsformen sind die Monografie und thematisch kohärente Sammelbände. Der Erfolg der Reihe besteht darin, die große Bandbreite an Themen, Theorien und an methodologischen Zugängen in der germanistischen Linguistik zu berücksichtigen und zu deren Sichtbarkeit im Fach beizutragen. Gleichzeitig war und ist die Reihe ein Ort, an dem innovative Impulse aufgegriffen und neue Trends geprägt werden. Wissenschaftlicher Beirat:Prof. Dr. Stephan Elspaß (Salzburg)Prof. Dr. Jürg Fleischer (Marburg)Prof. Dr. Stephan Habscheid (Siegen)Prof. Dr. Katrin Lehnen (Gießen)Prof. Dr. Barbara Schlücker (Leipzig)Prof. Dr. Renata Szczepaniak (Leipzig) Call for Book Proposals: https://blog.degruyter.com/call-for-book-proposals-reihe-germanistische-linguistik/
Die Monographie bietet eine umfassende Darstellung des Gegenstands Volksetymologie. Die Arbeit hat drei Hauptteile: Zuerst wird eine forschungsgeschichtliche Darstellung gegeben. Zweitens beschreibt die Arbeit auf der Grundlage von Beispielen die theoretischen Aspekte der Volksetymologie. Drittens ist eine ausgreifende Bibliographie der Forschungsliteratur zusammengestellt. Volksetymologie wurde und wird manchmal als 'Schmunzelecke' der Sprachwissenschaft angesehen. Volksetymologien sind Fehler, und Fehler sind lustig, besonders dann, wenn man sie nicht selbst macht. Volksetymologie basiert auf dem Verknupfen von sprachlichem Material, das sprachgeschichtlich nicht zusammengehort. Die Beschaftigung mit Volksetymologien zeigt, da und wie Sprecher (gedankliche) Realitat schaffen, um ihren Sprachschatz 'in Ordnung' zu halten.
Schon seit ihrer Gründung in den 1970er-Jahren ist die Reihe Germanistische Linguistik (RGL) exponiertes Forum des Faches, dessen Namen sie im Titel führt. Hinsichtlich der thematischen Breite (Sprachebenen, Varietäten, Kommunikationsformen, Epochen), der Forschungsperspektiven (Theorie und Empirie, Grundlagenforschung und Anwendung, Inter- und Transdisziplinarität) und des methodologischen Spektrums ist die Reihe offen angelegt. Das Aufgreifen neuer Trends hat in ihr ebenso Platz wie das Fortführen von Bewährtem. Die Publikationsformen reichen von Monographien und Sammelbänden bis zu Wörterbüchern. Wissenschaftlicher Beirat (ab November 2011): Prof. Dr. Karin Donhauser (Berlin)Prof. Dr. Stephan Elspaß (Augsburg)Prof. Dr. Helmuth Feilke (Gießen)Prof. Dr. Jürg Fleischer (Marburg)Prof. Dr. Stephan Habscheid (Siegen)Prof. Dr. Rüdiger Harnisch (Passau)
Schon seit ihrer Grundung in den 1970er-Jahren ist die Reihe Germanistische Linguistik (RGL) exponiertes Forum des Faches, dessen Namen sie im Titel fuhrt. Hinsichtlich der thematischen Breite (Sprachebenen, Varietaten, Kommunikationsformen, Epochen), der Forschungsperspektiven (Theorie und Empirie, Grundlagenforschung und Anwendung, Inter- und Transdisziplinaritat) und des methodologischen Spektrums ist die Reihe offen angelegt. Das Aufgreifen neuer Trends hat in ihr ebenso Platz wie das Fortfuhren von Bewahrtem. Die Publikationsformen reichen von Monographien und Sammelbanden bis zu Worterbuchern. Wissenschaftlicher Beirat (ab November 2011): Prof. Dr. Karin Donhauser (Berlin)Prof. Dr. Stephan Elspa (Augsburg)Prof. Dr. Helmuth Feilke (Gieen)Prof. Dr. Jurg Fleischer (Marburg)Prof. Dr. Stephan Habscheid (Siegen)Prof. Dr. Rudiger Harnisch (Passau)
Schon seit ihrer Grundung in den 1970er-Jahren ist die Reihe Germanistische Linguistik (RGL) exponiertes Forum des Faches, dessen Namen sie im Titel fuhrt. Hinsichtlich der thematischen Breite (Sprachebenen, Varietaten, Kommunikationsformen, Epochen), der Forschungsperspektiven (Theorie und Empirie, Grundlagenforschung und Anwendung, Inter- und Transdisziplinaritat) und des methodologischen Spektrums ist die Reihe offen angelegt. Das Aufgreifen neuer Trends hat in ihr ebenso Platz wie das Fortfuhren von Bewahrtem. Die Publikationsformen reichen von Monographien und Sammelbanden bis zu Worterbuchern. Wissenschaftlicher Beirat (ab November 2011): Prof. Dr. Karin Donhauser (Berlin)Prof. Dr. Stephan Elspa (Augsburg)Prof. Dr. Helmuth Feilke (Gieen)Prof. Dr. Jurg Fleischer (Marburg)Prof. Dr. Stephan Habscheid (Siegen)Prof. Dr. Rudiger Harnisch (Passau)
Die Dependenzgrammatik mit ihrem Kernstuck, der Valenztheorie, beruht im wesentlichen auf dem Werk des Franzosen Lucien Tesniere >Elements de syntaxe structurale (Grundzuge der strukturalen Syntax)<. Im vorliegenden Band will der finnische Linguist dem deutschsprachigen Leser die Grundbegriffe vermitteln und >vom Verb ausgehend ein fur mehrere Sprachen passendes Gerust der Dependenzsyntax ... schaffen< (Vorwort). Der Schwerpunkt liegt entsprechend auf der Valenz des Verbs, aber auch die Valenz des Adjektivs und Substantivs werden behandelt. Knappe, aber klare und beispielreiche Darstellung fur Studierende der Sprachwissenschaften und fur (Deutsch-)Lehrer. <I>ekz-Informationsdienst (1982)</I></body></html>
Im Blickpunkt der Arbeit steht das Textsortenspektrum von Fachzeitschriften der Medizin, um Veranderungen im fachinternen Wissenstransfer festzustellen. Im Besonderen werden bewusste Gestaltungsprozesse und Prasentationsformen nachvollzogen, sodass Traditionen und Neuerungen in der deutschen Wissenschaftskultur der Fachzeitschriften, die als Leitgattung der Wissenschaft angesehen werden, ausfindig gemacht werden konnen. Als Fallbeispiel dienen drei medizinische Fachzeitschriften, insgesamt 1136 Exemplare, deren Texte uber einen Zeitraum von 30 Jahren hinsichtlich ihrer Veranderungen untersucht wurden. Nachdem die Aspekte der fachinternen Kommunikation, die Besonderheiten der Fachzeitschriften und die Merkmale der medizinischen Wissenschaftskultur im Mittelpunkt stehen, beschaftigt sich der empirische Teil mit der Analyse der drei Fachzeitschriften aus den Jahren 1975 bis 2005. Wie haben sich Textsorten entwickelt bzw. welche Veranderungen sind festzustellen? Welche politisch-gesellschaftlichen, sprachlichen, medial-kommunikativen, juristischen und technischen Einflusse wirken besonders stark auf die Textsorten ein? Sieben Hypothesen begleiten die diachrone Untersuchung und geben Aufschluss uber interessante Entwicklungen.
>Terrorismus< nicht nur als eine Form der Gewalt gegen Personen und Sachen zu verstehen, sondern zugleich als strategische Form kommunikativen Handelns und als Serie von Medienereignissen.¿
In der seit Mitte der 1970er Jahre bestehenden Reihe Germanistische Linguistik (RGL) haben Veröffentlichungen zu allen Aspekten von Sprache und Kommunikation ihren Platz. Wesentliche Publikationsformen sind die Monografie und thematisch kohärente Sammelbände. Der Erfolg der Reihe besteht darin, die große Bandbreite an Themen, Theorien und an methodologischen Zugängen in der germanistischen Linguistik zu berücksichtigen und zu deren Sichtbarkeit im Fach beizutragen. Gleichzeitig war und ist die Reihe ein Ort, an dem innovative Impulse aufgegriffen und neue Trends geprägt werden. Wissenschaftlicher Beirat:Prof. Dr. Stephan Elspaß (Salzburg)Prof. Dr. Jürg Fleischer (Marburg)Prof. Dr. Stephan Habscheid (Siegen)Prof. Dr. Katrin Lehnen (Gießen)Prof. Dr. Barbara Schlücker (Leipzig)Prof. Dr. Renata Szczepaniak (Leipzig) Call for Book Proposals: https://blog.degruyter.com/call-for-book-proposals-reihe-germanistische-linguistik/
Die Studie leistet eine entziffernde Lekture sprachreflexiver und poetologischer Gedichte des osterreichischen Dichters Hugo von Hofmannsthal, dessen Texte als chiffrierte Epochensignaturen interpretiert werden. Das lyrische Werk wird in seiner sprachkunstlerischen Gestaltung erschlossen und als Dokument der Sprachgeschichte lesbar gemacht.Den Ausgangspunkt der linguistischen Analyse bildet die Uberzeugung, dass den ausgewahlten Gedichten Hofmannsthals eine individuelle Spracherfahrung zu Grunde liegt, die im lyrischen Text ihre asthetische Prasenz gewinnt. Indem sich die Darstellung einem herausragenden Protagonisten der Moderne nahert, wird der deutsch-osterreichischen Sprachgeschichtsschreibung ein bedeutsames Ka-pitel hinzugefugt. Die Gedichte als Ausdruck eines literarischen Sprachbewusstseins sind in einen Zusammenhang mit sprachreflexiven Auerungen, sprachkritischen Anmerkungen und Zeugnissen sprachkulturellen Engagements gestellt: Diese (sprach)politische, soziale und kulturelle Kontextualisierung liefert die Voraussetzung dafur, Hofmannsthals literarische, hier: lyrische Spracharbeit als Paradigma der klassischen Moderne zu skizzieren.
Ob Handy oder Haussprechanlage, Funk oder Fax: Elektronische Kommunikationsmedien sind in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Wo auch immer Menschen räumlich voneinander getrennt miteinander kommunizieren wollen, ist heute meist moderne Technik im Spiel. Vielfach sind solche Medien wie Strom und Wasser kaum mehr aus dem Alltag wegzudenken und gelten allgemein als gesellschaftlich etabliert. Selbstverständlich ist diese Akzeptanz nicht. Das beste Beispiel dafür ist das Telefon. Anfangs taten sich die Menschen mit der ungewohnten Gesprächssituation schwer. Kaum jemand erinnert sich heute aber noch der Geburtsschmerzen dieses neuen Mediums. Sehr viel gegenwärtiger sind uns aber Probleme mit Anrufbeantwortern. Viele von uns haben die kommunikative Kinderstube des Geräts miterleben und teils auch miterleiden dürfen. Die Studie beschäftigt sich daher mit der Frage, worin die Schwierigkeiten dieser besonderen Form fernmündlicher Kommunikation liegen und wie sie zu bewältigen sind. Dabei betrachtet die Arbeit die Kommunikation aus gesprächanalytischer Perspektive und behandelt den Wechsel aus Ansage und Anruf als Reduktionsform des Gesprächs. Zu diesem Zweck basiert die Studie sowohl auf Ansagetexten als auch den dazugehörigen 435 Nachrichten, die Menschen auf Band hinterlassen haben. Die Untersuchung zeigt, daß das Sprechen auf einen Anrufbeantworter eine hochkomplexe Aufgabe ist. Die Kommunikation bewegt sich in gleich mehreren Spannungsfeldern: Mündlichkeit vs. Schriftlichkeit, Dialog vs. Monolog, interpersonale vs. Massenkommunikation. Darin ist das Medium einzigartig: in den Anforderungen und auch in jenen Phänomenen im Aneignungsprozeß, die die Untersuchung über mehrere Jahre hinweg hat beobachten können.
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