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Alle europäischen Kolonisatoren führten in den afrikanischen Besitzungen die Rechtsordnungen ihres jeweiligen Herkunftslandes ein. Das rezipierte Recht beruhte jedoch auf ganz anderen Werthaltungen als das traditionelle Gewohnheitsrecht der afrikanischen Ethnien. Das Nebeneinander der zwei Rechtssysteme (Dualismus) bestimmt bis heute das Rechtsleben in den Staaten Schwarzafrikas. Der Autor zeigt auf, welchen Verfälschungen die traditionellen Rechtsordnungen nach der Kolonisierung unterworfen waren und wie sich die Stellung der traditionellen Autoritäten in der Gesellschaft grundlegend änderte. Anhand von aktuellen Beispielen aus dem südlichen Afrika geht er auf die gegenwärtige Bedeutung der afrikanischen Gewohnheitsrechte in einzelnen Rechtsbereichen ein, zeigt Reibungspunkte und Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Rechtssystemen auf und diskutiert verschiedene Reformansätze.
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