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Das Verhältnis zwischen Religion und Wissen wurde im Verlauf der letzten Jahrhunderteimmer wieder ausführlich von Philosophen und Autoren diskutiert, wobei sich nur selten ein Konsens bilden konnte. Die Beschäftigung mit der heiklen Thematik zeigte sich allerdings nie so stark wie im 19. Jahrhundert, in welchem die Verwissenschaftlichung der Religion und die Re-Metaphysierung des Wissens zwei Rivalitätsmächte bildeten. Genau diese Aspekte thematisierendie WerkeS¿urPhilomène und Madame Gervaisais der Brüder Goncourt, die sich wiederum durch eine strukturierte literarische Darstellungsweise auszeichnen. Die Autoren beziehen sich in ihren Romanen auf Wirklichkeitsmodellierungen, welche sich von wissenschaftlichen Betrachtungen nähren, in konkreten historischen Momenten positionieren und durch einen einzigartigen impressionistischen Stil herausragen. Das Ergebnis ist schließlich eine literarische Ästhetisierung von Religion und Hysterie:So manifestieren sich am Ende reale Beobachtungen, fiktive Überarbeitungen und Überhöhungen, mystische und rationale Welten in einer kunstvollen dichterischen Darstellung der Brüder Goncourt.
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