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Essay aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: cum laude, Universität Bielefeld (Fakultät für Geschichtswissenschaft und Philosophie), Veranstaltung: Rigorosum, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht folgende Thesen: 1. Die Verfolgungen der aschkenasischen Juden in den rheinischen Städten Worms, Speyer, Mainz und Köln sowie in Trier an der Mosel durch den pilgernden Mob während des ersten Kreuzzugs muß im Kontext des Investiturstreits, der kirchlichen Armenbewegung und der Konflikt- und Solidaritätslinien innerhalb der Sozialstruktur der bischöflichen Städte beurteilt werden. Die vulgärtheologische Entwertung hochkirchlicher Auffassungen hinsichtlich der Juden führte zur Schwächung des kaiserlichen Judenschutzes, da der kreuzzugsfahrende Mob und die städtische Unter- und Mittelschicht in der Beurteilung des Bildes des Juden als angeblich ¿ungläubigen¿ Fremden Übereinstimmungen fanden. Die Bischöfe versuchten, auf unterschiedliche Weise wenigstens einen Teil der Juden vor der Übermacht des aggressiven Mobs zu schützen. Die verzweifelten Juden versuchten, durch Geldzahlungen und Empfehlungsschreiben den aggressiven Mob zu besänftigen, eine Methode, die das Gegenteil bewirkte. Sie verteidigten sich tapfer oder begingen kollektiv Kiddush haShem (Akedah). Manche ließen sich auch zwangstaufen, und die Überlebenden konnten später wieder zu ihrem alten Glauben unter kaiserlicher Protektion zurückkehren. 2. Bei der Durchführung des Albigenserkreuzzugs leistete das französische Königtum der Kirche willige Hilfe aus dem Interesse heraus, sein Herrschaftsgebiet nach Südfrankreich auszudehnen, während die Kirche das Interesse verfolgte, die Region des Longuedoc zu rekatholisieren. Die verfolgten Minderheiten zogen sich in befestigte Städte, Burgen oder Höhlen zurück. Die Katharer verteidigten sich tapfer, hatten aber gegenüber der militärischen Übermacht des französischen Königs und der nachfolgenden kirchlichen Inquisition keine Chance zum Überleben. 3. Die kirchliche Inquisition produzierte eine zunehmend totalitäre, bürokratisierte und institutionalisierte Denunziations- und Repressionskultur, die intendierte, die Freiheit des Denkens und Glaubens zu unterdrücken, aber paradoxerweise das Gegenteil bewirkte.
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