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Das Militär galt in Deutschland seit dem 19. Jahrhundert als »Schule der Nation«. Auch die 1955 aufgestellte Bundeswehr musste sich mit diesem Anspruch auseinandersetzen. Die Erziehung der erwachsenen Soldaten sollte im Zeichen der Inneren Führung nun jedoch deutlich anders erfolgen als in Kaiserreich, Weimarer Republik und NS-Staat. Ein bedeutender Teil der jungen Bürger der Bundesrepublik sollte einer Erziehung unterzogen werden, deren Ziel der »Staatsbürger in Uniform« war.
Sport hat für das Militär generell und für die Soldaten und Soldatinnen in ihrem Dienstalltag und in Einsatzsituationen eine herausgehobene Bedeutung. Die Rolle des Sports in den Streitkräften geht dabei weit über die Ertüchtigung des Körpers hinaus. Dieser Band ist das erste umfassende Werk, das sich der Thematik Sport und Militär und ihren Dimensionen aus verschiedenen Disziplinen - Sozialwissenschaften und Geschichte sowie Medizin, Sportwissenschaft und Psychologie - nähert. Der Schwerpunkt liegt auf dem Zusammenhang von Sport und Militär im 20. Jahrhundert und auf der Ausgestaltung dieses Beziehungsgeflechts in der Bundeswehr. Der Band gliedert sich in fünf Sektionen. Zunächst werden die grundlegenden Beziehungen von Sport und Militär betrachtet - aus wissenschaftlicher wie aus praktischer Sicht. Die zweite Sektion widmet sich aus sportwissenschaftlicher Perspektive der Praxis des Sports im Militär, die dritte Sektion der Förderung des Spitzensports. Die vierte Sektion liefert historische Analysen. Eine abschließende Sektion blickt mit zeitgeschichtlichem Ansatz auf das Verhältnis von Sport und Militär in anderen Ländern bzw. Streitkräften.
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