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Die in den Jahren 1955 bis 1995 erschienenen Bände XLV, LV, LXI, LXXIII, LXXVII und LXXXIX der "Deutschen Texte des Mittelalters" enthalten die Texte zu Albrechts Jüngerem Titurel.
Die Ausgabe der kleineren Dichtungen Heinrichs von Mügeln wird mit diesem Band abgeschlossen. Hiermit liegt die Sangspruchdichtung eines der wichtigsten Dichter des 14. Jahrhunderts zum ersten Mal vollständig vor. Außerdem bietet der Band zwei lateinische Texte Mügelns: 'Artes liberales' und 'Libri tocius biblie', zwei Summarien über die Freien Künste und die Bücher des Alten Testaments. Kernstück des Bandes ist 'Der meide kranz', ein allegorisches Gedicht über den Rangstreit der Freien Künste untereinander sowie der Tugenden mit der Natur, verfaßt zu Ehren Kaiser Karls IV. Namen- und Wortverzeichnis erschließen die gesamte Ausgabe und bilden damit einen wesentlichen Schlüssel zum ¿uvre des Autors.
Im Jahre 1488 lud der in der Kirchenreform engagierte Augsburger Bischof Friedrich von Zollern seinen engen Freund, den berühmten charismatischen Straßburger Münsterprediger Johannes Geiler von Kaysersberg (1445¿1510), nach Augsburg ein, um ihn in der Stadt mit einer Prädikatur am Dom zu etablieren, was allerdings nicht gelang. Geiler, der bekannteste deutsche Prediger des 15. Jahrhunderts, hielt seine Ansprachen zwischen dem 29. September und dem 28. Dezember 1488 vor einem enthusiastischen Augsburger Publikum und bot den Hörern mit einer geschickten rhetorischen Strategie recht anspruchsvolle theologische Lehre. Sein Predigtwerk ist in der äußerst seltenen Überlieferungsform der Predigtnachschriften erhalten. Es handelt sich dabei um die ersten zur Veröffentlichung gekommenen Predigten Geilers überhaupt. Verfasser der Nachschriften war höchstwahrscheinlich der Weber und Liederdichter Jörg Preining, der sich in der Nähe von Ketzergruppen bewegte und schließlich 1504 aus Augsburg vertrieben wurde. Das Predigtwerk ist in fünf Redaktionen überliefert, wovon vier nach der überlieferungsgeschichtlichen Methode synoptisch ediert werden und eine späte Version in einem vollständigen Variantenapparat dokumentiert wird.
In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts - rund 200 Jahre vor Martin Luther - hat ein Anonymus große Teile der Bibel ins Deutsche übersetzt und teilweise mit ausführlichen Erläuterungen versehen, die sich aus der lateinischen Kommentartradition sowie apokryphen und erbaulichen Texten speisen. Durch das hohe sprachliche Niveau und die programmatische Verteidigung des Anspruchs, als Laie für Laien die Heilige Schrift mit Kommentaren in der Volkssprache zugänglich zu machen, kommt ihm eine besondere Stellung in der Geschichte der Bibelübersetzung vor Luther zu. Mit dem ,Alttestamentlichen Werk' wird hier ein erster wesentlicher Teil seiner umfangreichen Bibel-Werke auf der Grundlage der kompletten handschriftlichen Überlieferung ediert. Enthalten sind die sparsam glossierten Bücher Daniel, Genesis, Exodus, Tobias und Hiob sowie, ausführlicher kommentiert, Proverbia und Ecclesiastes. Integraler Bestandteil sind die beiden deutschen Vorreden, mit denen der Bibelübersetzer sein Projekt rechtfertigt und verteidigt. Die Einleitung erschließt Werke und Profil des Anonymus, seine Arbeits- und Übersetzungsweise sowie die benutzten Handschriften, zudem erläutert sie das textkritische Verfahren.
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