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Der Band soll ein Bild der Medizinischen Soziologie in Deutschland vermitteln: Entstehung, Themen, Einbettung in den Kontext der benachbarten Facher und Versorgungsforschung. Dabei wird auf die Anfange zuruckgeblickt; der Schwerpunkt der Beitrage liegt jedoch auf aktuellen wissenschaftlichen Ergebnissen im jeweiligen Themenbereich.
Seit der COVID19-Pandemie werden die Pflegeberufe in der öffentlichen Wahrnehmung in neuer Form wertgeschätzt und als systemrelevant diskutiert. Der Pflegealltag hat sich seit der Corona-Pandemie durch kurzfristiges Krisenmanagement und langfristiger Ungewissheit der weiteren Entwicklung verändert. Diesen Spannungsbogen nimmt das Buch in den Blick und geht hierbei folgenden Fragen nach:Deckt sich die kollektive Aufwertung, die Pflege sei systemrelevant, mit der subjektiven Einschätzung der einzelnen Pflegefachkraft? Welche neuen Herausforderungen begegnen den Pflegefachkräften? Wie erleben sie ihren veränderten Berufsalltag? Wie gehen sie mit der permanenten Bedrohung durch Ansteckung bis hin zu einem erneuten Lockdown um? Darüber hinaus ist bislang unklar, inwieweit die COVID19-Pandemie Auswirkungen auf die Berufswahlentscheidung und -motivation nimmt.
The conditions for strategic health communication campaigns as a public health tool are examined for low-income contexts. The theoretical framework drafts a socioecological model with an extension of poverty influences to bring into focus the dynamics of a resource-poor environment and its impact on health-related behaviours and health campaigns. The research design includes two studies conducted in Sierra Leone. Study 1 triangulated three qualitative methods to explore past and current health communication practice in Sierra Leone. Study 2 is a mixed-methods field experiment on handwashing which explored the effects of different campaign strategies. Results show that a community-based participatory approach with the inclusion of local leaders as health messengers was associated with higher chances of behaviour change than a non-treated setting. Further pathways for context-sensitive approaches for deprived audiences are suggested.
Der Band stellt Forschungsergebnisse zu den Themen Krankheit und Gesundheit, Krankheitserlebens- und -bearbeitungsprozesse vor und verdeutlicht die Spannbreite dieser Auseinandersetzung uber sehr unterschiedliche Fachdisziplinen hinweg. Die Erforschung dieser Phanomene in der Soziologie hat eine lange Tradition im Rahmen medizinsoziologischer Fragestellungen. Aufgrund der Dominanz der biomedizinischen Sichtweise fuhren diese Erkenntnisweisen jedoch ein (unbegrundetes) Schattendasein. Der Begriff der Medizinischen Padagogik ist innerhalb der Pflege durch den Begriff der Pflegepadagogik ersetzt worden, in der Medizin wird er unter Medical Education gehandelt und in der Padagogik erst neu entdeckt.
In this anthology of health literacy, drawing on New Social Literacy studies and contemporary debates on equity, we discuss health literacy within German regional and cultural contexts as well as in selected non-European regions, such as in Asia and South America.
Nicht einmal zehn Prozent der knapp zweihundertdreißig Milliarden Euro, die sich die Deutschen ihre Krankenversorgung jährlich kosten lassen, fließen gegenwärtig in die Präventionspolitik und davon wiederum nicht mehr als zwanzig Prozent in die Förderung der Gesundheit. Die vorliegende Untersuchung setzt sich in kritisch-konstruktiver Manier mit den interventionsphilosophischen, systemischen und professionspolitischen Hindernissen auseinander, die der längst fälligen Beseitigung dieses Unterversorgungsdilemmas im Wege stehen. Sie bemüht sich, mit dem Irrglauben aufzuräumen, dass eine Gesundheitsförderungspolitik, die mehr sein will, als die bloße Verhinderung von Krankheit und Gebrechen, realisiert werden könne, ohne die bestehenden politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedingungen grundlegend zu verändern. Und sie macht Vorschläge, in welche Richtung diese Veränderung gehen könnte.
Health Inequalities sind ein vielschichtiger und provokanter Gegenstand der aktuellen sozial- und gesundheitswissenschaftlichen Forschung. Einschlägige Befunde zu sozial bedingten gesundheitlichen Ungleichheiten liegen bislang vor allem auf der beschreibenden Ebene vor. Hiernach gilt: Der Schweregrad und die Häufigkeit von Erkrankungen sowie das Risiko des frühzeitigen Todes sind durch soziale Faktoren bestimmt. Unklar aber bleibt auch weiterhin, wie diese Beziehung erklärt werden kann. Die Determinanten und Mechanismen gesundheitlicher Ungleichheit stehen darum im Zentrum des vorliegenden Bandes, der in dieser Form erstmals Beiträge führender Fachvertreter der internationalen Forschung zusammenführt. Erklärende Perspektiven und ihre Konsequenzen werden entlang makro-, meso- und mikroanalytischer Zugänge diskutiert. Der Band ist eine Pflichtlektüre für Wissenschaft und Praxis im Bereich Soziologie, Public Health, Epidemiologie, Gesundheitsförderung und Sozialpolitik.
Aus Sicht der Rehabilitations- wie auch der Kommunikationswissenschaften untersucht Ingo Bosse interdisziplinar, ob sich das Leitziel gleichberechtigter Teilhabe von Menschen mit Behinderung auch auf die Darstellung von Behinderung im Fernsehen auswirkt. Er analysiert Berichterstattungsmuster quotenstarker Boulevardmagazine und geht der Frage nach, ob sie den Programmauftrag erfullen.
¿Während das Wettbewerbsparadigma in anderen gesellschaftlichen Teilbereichen spätestens nach der Finanzkrise 2009 nicht mehr unhinterfragt als Königsweg politischer Regulierung propagiert wird, scheint es in der Gesundheitspolitik völlig ungebrochen. Dies verwundert umso mehr, als mittlerweile zahlreiche empirische Studien vorliegen, die die problematischen Folgen der Ökonomisierung von Medizin und Pflege belegen. Intention des vorliegenden Bandes ist es, qualitative und quantitative Analysen zur Arbeits- und Lebenswirklichkeit von Beschäftigen und PatientInnen zu bündeln, sie durch Berichte aus der Praxis zu ergänzen und so einen umfassenden Einblick in die Realität des wettbewerbsgesteuerten Gesundheitswesens zu eröffnen.
"Lebenslage" und "Lebenswelt" nehmen in der Diskussion zu theoretischenVerortungen Sozialer Arbeit seit Jahren eine herausragende Position ein. In dem Buch wird auf der Folie dieser theoretischen Konzepte das Alter(n) in den Blick genommen. Dabei geht es - am Beispiel unterschiedlicherLebenslage- und Lebensweltdimensionen - um die Betrachtung von Partizipations- und Teilhabechancen einerseits und Gefahrenpotentiale sozialer Ausschließung andererseits. Im Zentrum stehen die Themen "Wohnen im Alter", "Alter(n) und Geschlecht", "Alter(n) undInterkulturalität", "Alter(n) und Demenz".
Soziale Ungleichheiten im Kontext pflegerischer Versorgung stellen eine wachsende Herausforderung für die Sozial- und Gesundheitspolitik dar. Die Beiträge angewandter Pflegeforschung machen aus wissenschaftlicher wie praktischer Perspektive deutlich, wie gravierend Ressourcenunterschiede auf die Qualität der Versorgung Einfluss nehmen. Das gilt für die Ausgestaltung von Pflegearrangements, für die Effektivität und Effizienz der erbrachten Pflegeleistungen sowie für die Funktion der pflegerischen Versorgung bei der Reproduktion sozial bedingter gesundheitlicher Ungleichheiten. Der Band bietet aus der Hand profilierter FachvertreterInnen weitreichende theoretische und praktische Perspektiven zum Thema Pflege und soziale Ungleichheit an und stellt erstmals empirische Befunde zur Thematik einer systematischen Diskussion zur Verfügung.
Die Anforderungen an ein modernes Gesundheitswesen und die damit verbundenen Folgen für die sozialstaatliche Leistungstiefe werden in diesem Band hergestellt. Dabei wird im ersten Abschnitt eine kritische Bestandsaufnahme und Standortbestimmung der gesundheitspolitischen Zielsetzungen und sozialstaatlichen Rahmenbedingungen vorgenommen, die aktuell mit Begriffen wie Ökonomisierung, Kostendämpfung und Strukturreform unterlegt sind. In den beiden darauffolgenden Abschnitten werden Möglichkeiten und Chancen sowie Hemmnisse und Risiken der Gesundheitsförderung behandelt. Der zweite Abschnitt erörtert und bewertet strukturelle Möglichkeiten, Instrumente und Auswirkungen derartiger Reformbemühungen vor dem Hintergrund eines sozialstaatlichen Wandels.
Soziale Ungleichheiten der Gesundheit bestehen bis ins hohe Lebensalter. Andreas Mergenthaler geht der Frage nach, wie gesundheitliche Ungleichheiten im hohen Lebensalter reduziert werden konnen. Ein zentrales Konzept ist Gesundheitliche Resilienz"e;: Es bezieht sich auf Menschen in unteren soziookonomischen Statusgruppen, die trotz der damit verbundenen Risiken bei guter Gesundheit altern. Auf der Grundlage des Sozio-okonomischen Panels (SOEP) untersucht der Autor, inwieweit soziales Kapital oder Gesundheitslebensstile eine Anpassung an soziookonomische Gesundheitsrisiken alter Menschen aus unteren Statusgruppen fordern. Die Ergebnisse zeigen Ansatze auf, die zu einer Verbesserung des gesundheitlichen Zustandes dieser Gruppen und somit zu einer Verringerung des Health Gap"e; genutzt werden konnen.
Geld als Steuerungsmedium erfährt einen immer größeren Einfluss im deutschen Gesundheitswesen. Aber welche Konsequenzen hat dies für Beschäftige und Patienten? Lukas Slotala greift dieses Forschungsdesiderat auf und thematisiert die Folgen der Ökonomisierung von Gesundheit am Beispiel der ambulanten Pflege. Die Frage, mit welchem Impact der steigende Marktdruck die pflegerische Versorgungspraxis verändert, wird unter Bezugnahme auf die Sozialtheorie Pierre Bourdieus gerahmt, durch eine qualitative Untersuchung begleitet und auf diese Weise mit Erkenntnissen angereichert, die wiederum zu einer Theorieerweiterung führen.
Die Gesundheitswissenschaften liefern die wissenschaftlichen Grundlagen für Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitssystemgestaltung. Mit ihrer interdisziplinären Forschungs- und Handlungstradition trägt Public Health gestern wie heute maßgeblich zur Bewältigung zentraler gesellschaftspolitischer Herausforderungen bei. Die Schaffung und Erhaltung gesunder Lebenswelten und die Gewährleistung einer hochwertigen Versorgung im Krankheitsfall sind nur zwei der essentiellen Handlungsfelder. Nach einer ersten Blütezeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts und der Diskreditierung durch den Nationalsozialismus kehrte Public Health nach Jahrzehnten der Abwesenheit erst Ende der 1980er Jahre an die deutschen Universitäten und Fachhochschulen zurück. Die Wiederentdeckung und Neubelebung des Public-Health-Gedankens in Deutschland ist seither geprägt von einem sukzessiven Auf- und Ausbau, vom neuen Selbstverständnis einer aufstrebenden Wissenschaftsdisziplin. Ziel des Buchprojektes ist es, nach rund 20 Jahren, im kritischen Rückblick Erreichtes zu bilanzieren, eine Bestandsaufnahme gegenwärtiger Themenschwerpunkte vorzunehmen und einen Ausblick auf zukünftige Aufgaben in Forschung, Politik und Praxis der Gesundheitsversorgung zu geben.
Öffentliche Krankenhäuser zu privatisieren heißt, sie von Versorgungseinrichtungen in Unternehmen zu verwandeln, die in einem Markt agieren. Verträgt sich das mit den Erwartungen, die wir an Krankenhäuser haben? Die Intuitionen, dass Patienten keine Kunden sind und dass die Gesundheitsversorgung öffentlich verantwortet sein sollte, sind weit verbreitet. Der Band sammelt Fakten sowie Pro- und Kontra-Argumente und gewichtet sie anhand ethischer Kriterien. Die Kontra-Argumente erweisen sich als die stärkeren.
Originally presented as the author's thesis (doctoral)--Humboldt-Universit'at Berlin, 2010.
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