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Die empirische Forschung über Kriminalität steht vor methodologischen und methodischen Herausforderungen, die eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Überprüfung von Verfahren der Datenerhebung und Datenanalyse erfordern.Der vorliegende Band bietet einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen von Methoden der empirischen Sozialforschung zur Analyse der Kriminalität als sozialer Erscheinung. Methodologische Grundlagen einer Theorie geleiteten empirischen Analyse der Kriminalität werden dabei ebenso betrachtet wie die methodischen Grundlagen der empirischen Forschung über Kriminalität. Im Mittelpunkt stehen aktuelle Lösungsansätze für klassische Problemfelder der empirischen Forschung über Kriminalität, wie die Betrachtung von Kriminalität in Hell- und Dunkelfeld, die Anwendung experimenteller und nicht-experimenteller Forschungsdesigns und die Analyse von Kriminalität in Bezug auf Raum und Zeit im Rahmen von Mehrebenenanalysen und Wachstumskurvenmodellen.
¿Unter dem Begriff der "Devianz" können Verhaltensweisen oder Einstellungen verstanden werden, welche von allgemein anerkannten, normativen Erwartungen einer Gesellschaft abweichen und entsprechend einer informellen oder formellen Sanktionsdrohung unterliegen. Die deviante Missachtung institutioneller Begrenzungen und gesellschaftlich etablierter Normen geht häufig einher mit der Entstehung von Subkulturen.Devianz steht im Spannungsfeld zwischen eigeninteressierter Handlungswahl, situativen Anreizen und durch Merkmale der sozialen Situation moderierten normativen Aspekten. Bei der Erklärung von Devianz sind neben der Theoriebildung auch Aspekte von deren empirischer Erfassung von zentralem Interesse. So zeigt sich bei der Messung von Devianz ein enger Zusammenhang zu Problemen der sozialen Erwünschtheit und Antwortverweigerung.Der vorliegende Sammelband vereint Beiträge, die mit einem empirisch-analytischen Zugang das Thema Devianz und Subkulturen erforschen. Ein zentrales Ziel ist, die Entstehungsbedingungen und Folgen von Normverletzungen und die Messung von Devianz auf eine theoretisch präzise und evidenzbasierte Grundlage zu stellen. Auch soll der Sammelband zu experimenteller Forschung zu Devianz und Subkulturen anregen.
Jan Starcke geht unter Rückgriff auf die Theorie der kollektiven Wirksamkeit (Collective Efficacy) den Fragen nach, welche Rolle die informelle soziale Kontrolle innerhalb von Nachbarschaften für das persönliche Sicherheitsgefühl spielt und wie Vertrauen zwischen Bewohnern einer Nachbarschaft entsteht. Erstmals werden dabei Datensätze für zwei deutsche Großstädte mit unterschiedlichen sozialstrukturellen Voraussetzungen in vergleichender Perspektive analysiert: Wuppertal und Stuttgart. Im Rahmen von Mehrebenenanalysen (Multilevel Analysis) wird festgestellt, dass der kollektiven Wirksamkeit in den Untersuchungsstädten ein unterschiedlicher Stellenwert für die subjektive Wahrnehmung von Sicherheit zukommt, womit die Generalisierbarkeit des Ansatzes in Frage gestellt wird.
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