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Millennium transcends boundaries - between epochs and regions, and between disciplines. Like the Millennium-Jahrbuch, the journal Millennium-Studien pursues an international, interdisciplinary approach that cuts across historical eras. Composed of scholars from various disciplines, the editorial and advisory boards welcome submissions from a range of fields, including history, literary studies, art history, theology, and philosophy. Millennium-Studien also accepts manuscripts on Latin, Greek, and Oriental cultures. In addition to offering a forum for monographs and edited collections on diverse topics, Millennium-Studien publishes commentaries and editions. The journal primary accepts publications in German and English, but also considers submissions in French, Italian, and Spanish. If you want to submit a manuscript please send it to the editor from the most relevant discipline: Wolfram Brandes, Frankfurt (Byzantine Studies and Early Middle Ages): brandes@rg.mpg.de Peter von Mollendorff, Gieen (Greek language and literature): peter.v.moellendorff@klassphil.uni-giessen.de Dennis Pausch, Dresden (Latin language and literature): dennis.pausch@tu-dresden.de Rene Pfeilschifter, Wurzburg (Ancient History): Rene.Pfeilschifter@uni-wuerzburg.de Karla Pollmann, Bristol (Early Christianity and Patristics): K.F.L.Pollmann@bristol.ac.uk All manuscript submissions will be reviewed by the editor and one outside specialist (single-blind peer review).
Die Forschung zur Hagiographie hat bis heute dem Konzept des Martyriums in literarischer Hinsicht nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Neben Verhor und Folter besteht der Vorgang des Martyriums aus einem weiteren Schritt, der den Forschungsgegenstand dieses Buches darstellt: die Gefangnisphase. Diese Arbeit analysiert die Rolle des Gefangnisses im Zusammenspiel von Struktur und Handlung der vormetaphrastischen Martyrerakten und deren Umarbeitungen durch Symeon Metaphrastes (datiert vom 4. bis zum 10. Jahrhundert). In Anlehnung an das anthropologische Konzept der Liminalitat wird dargelegt, dass das Gefangnis ein Schwellenraum ist, in dem die Entwicklung der korperlichen Ausdauer und der spirituellen Reife der Protagonisten stattfindet, was zu ihrer Identitat als Martyrer beitragt. Untersucht werden diverse Aspekte des Gefangnisses und der betroffenen narrativen Figuren in Hinsicht auf Terminologie, Erzahlstruktur, Gender und Empfindungen. Neben einer kritischen Lekture der Quellen bietet diese Arbeit deutsche Ubersetzungen der behandelten griechischen Passagen und liefert neue Einsichten in byzantinische hagiographische Studien.
Claudius Claudianus (ca. 370-404 n. Chr.) galt lange vor allem als panegyrischer Chronist des weströmischen Kaiserhofs ab 395 n. Chr. Auch die wohl nach seinem Tod unter dem Titel Carmina minora gesammelten kürzeren Gedichte lassen den Panegyriker Claudian erkennen, zeigen jedoch gleichzeitig einen Dichter, der besonders anhand der Beschreibung von Naturmirabilia weitere Facetten seines poetischen Programms präsentiert. Dieses Programm zeichnet sich einerseits durch eine intensive intratextuelle Bezogenheit aus, die unterschiedliche Aspekte eines ausgeprägten ars-natura-Diskurses aufzeigt, in dessen Rahmen die Erzeugnisse einer natura artifex vom poeta artifex Claudian ekphrastisch höchst raffiniert inszeniert werden. Andererseits verdeutlichen intertextuelle Bezüge zu zahlreichen griechischen und lateinischen Dichtern die Einbindung einer Tradition, die ergänzt durch typische Gestaltungsmittel spätantiker Dichtung die programmatische Bedeutung der concordia discors offenbart. Genannte Bestandteile des poetischen Programms Claudians betrachtet die vorliegende Publikation anhand detaillierter Textanalysen und leistet so einen wertvollen Beitrag zur weiteren philologischen Erschließung der Carmina minora.
Die literarische Beschreibung zeigt sich als eines der zentralen Elemente spätantiker Dichtung. Sie dient dabei insofern in einer Doppelrolle, als sie in einem Wechselspiel sowohl der Repräsentation multisensorischer Wahrnehmungen als auch der Durchbrechung der durch sie erzeugten Illusion durch metapoetische Diskurse zuarbeitet. Diese Selbstreferentialität macht die spätantike Deskription zum Raum einer intensiven literarischen Kommunikation zwischen Dichter und Leserschaft in unterschiedlichen Gattungen und Kontexten. Die vorliegende Arbeit untersucht anhand ausgewählter Werke der zwischen dem späten 4. und dem frühen 5. Jh. wirkenden Dichter Claudian, Prudenz und Ausonius systematisch die textuellen Strategien der Beschreibung. Dabei werden die Texte unter Beachtung antiker Konzeptualisierungen der descriptio und unter Zuhilfenahme moderner literatur- und kulturwissenschaftlicher Modelle analysiert. Die Texte zeigen dabei sowohl eine Weiterführung als auch eine Intensivierung bereits bestehender Traditionen, die sich in einer produktiven Nutzung von Intertexten, einer komplexen Medialität und einer mit Distanz und Nähe spielenden Textwelt äußern.
Im Rahmen des griechisch-lateinischen Alexanderromans stechen die Res gestae Alexandri Macedonis des Iulius Valerius (frühes 4. Jh. n.Chr.) durch ihre hohen literarischen und stilistischen Ansprüche hervor. Die elf Beiträge des vorliegenden Sammelbands nehmen überwiegend Fragen der Erzähltechnik, sprachlichen Gestaltung und Intertextualität in den Blick, und verdeutlichen so Eigenart und literaturhistorischen Rang des oft vernachlässigten Werkes.
Dieser Sammelband widmet sich den römischen Epikern Lucan, Valerius Flaccus, Statius und Silius Italicus. Die Beiträge beleuchten den Kontrast zwischen Gattungstheorie und -praxis, das Zusammenspiel von Gattungsinterferenzen und Intertextualität sowie das Spannungsverhältnis zwischen Konvention und Innovation. Im Mittelpunkt steht das Verhältnis der nachaugusteischen Epik zur früheren Tradition, d. h. zu maßgeblichen Vorgängern wie Homer, Vergil und Ovid. Die Selbstpositionierung der späteren Dichter in Bezug zum Kanon geht häufig mit der Bemühung einher, traditionelle Elemente neu zu konfigurieren: Durch Aussparung, Variation oder Übersteigerung gattungstypischer Aspekte treten ihre Werke in einen Dialog mit den früheren Epen und unterwandern dabei permanent die Erwartungshorizonte des Publikums. Hierbei spielt die Einbindung gattungsfremder Diskurse eine zentrale Rolle: Moderne literaturwissenschaftliche Konzepte zur Analyse von Gattungsinterferenzen werden im Sammelband kritisch evaluiert und reflektiert in die Interpretation einbezogen. Die methodische Bandbreite und die innovativen Zugänge in diesem Band leisten einen wichtigen Beitrag zur Vertiefung und Erweiterung des aktuellen Forschungsstandes.
Themistios, ein anerkannter Philosoph seiner Zeit, gilt als einer der erfolgreichsten Lobredner des 4. nachchristlichen Jahrhunderts. Lange Zeit wurde ihm vor allem die Rolle eines Regierungssprechers zugeschrieben und seine Behauptung, dass er den Kaiser als Philosoph lobt, für reine Rhetorik gehalten. Diese Arbeit geht unter der Prämisse des Akzeptanzmodells vor allem der Frage nach, wie der große Erfolg Themistios' zu erklären ist, der immerhin Hauptredner auf vier aufeinanderfolgende Kaiser war. Die textnahe Untersuchung der Reden zeigt, dass sich Themistios als nicht-christlicher Philosoph stark von den neuplatonischen Philosophen seiner Zeit unterscheidet und vor allem diese Themistios abgesprochen haben, als Philosoph zu sprechen. Ein Ergebnis der Untersuchung ist, dass die Gruppe der nicht-christlichen Philosophen weniger homogen war als bisher vermutet, und es bei Themistios eine größere Nähe zu den christlichen Herrschaftsvorstellungen, gibt als bislang angenommen. Es zeigt sich, dass Themistios' Vorstellung eines guten Herrschers mit dem der Neuplatoniker nicht zu vereinbaren ist und diese jedoch bei dem Gros der Eliten großen Anklang fand. Themistios kann damit als einer der ersten politischen Philosophen gelten.
Der Triumphzug bestimmte das Denken und Handeln der Römer in hohem Maße. Dies gilt nicht nur für die Zeit der späten Republik, in der die Triumphzüge hart umkämpft waren, sondern auch für die frühe Kaiserzeit, in der das Ritual immer mehr aus dem Alltag verschwand. Der vorliegende Band untersucht neben Texten, die auf den römischen Triumph rekurrieren, vor allem solche, die den Triumph als Modell performativ oder metaphorisch in sich eingeschrieben haben: Während Caesar seinen eigenen Feldzug in De bello Gallico literarisch verewigt, präsentiert Plinius der Ältere seine Naturalis Historia als einen Triumph der Wissenschaft. Cicero und Vitruv übertragen das Konzept in die geistigen Bereiche der Rhetorik und Architektur und die frühkaiserzeitliche Laus Pisonis lässt das Leben eines kaiserzeitlichen Aristokraten als einen einzigen Triumphzug erscheinen. Der Begriff der konzeptuellen Metapher ermöglicht es, den Triumph als ein intertextuelles und intermediales Modell zu verstehen und seine Aktualisierung in verschiedenen Kontexten zu untersuchen. Durch die Systematisierung der heterogenen Texte unter Berücksichtigung kulturwissenschaftlicher Konzepte liefert dieser Band einen wichtigen Beitrag zur Erforschung antiker Ästhetik und kultureller Identität.
In dieser Studie zum poströmischen Europa werden erstmals die beiden Medien Siegel und Münze konsequent für diverse Kulturen, wie die Franken, Langobarden, Angelsachsen und Westgoten, über einen Zeitraum von ca. 500 Jahren untersucht und verglichen. Im Fokus stehen dabei die politische Kommunikation mithilfe des Herrscherbildes und die Frage der medienspezifischen Entwicklung, die trotz des gemeinsamen Erbes durchaus unterschiedlich war.
Ausgangspunkt des aus einer internationalen Tagung hervorgegangenen Sammelbandes ist die These, dass den Kaiserviten des lateinischen Biographen C. Suetonius Tranquillus nicht nur wertvolle Einblicke in die frühkaiserzeitliche Geschichte zu entnehmen, sondern auch einzigartige literarische Ansprüche zuzuerkennen sind. Zur Überprüfung bedienen sich die acht einander ergänzenden, literaturwissenschaftlich ausgerichteten Beiträge des Bandes des Instrumentariums der Narratologie. Untersucht werden u.a. die Multiperspektivität des biographischen Erzählens und die Doppel- bzw. Mehrfacherzählungen; die Darstellungsart negativer Kaiserbilder; syntaktische Besonderheiten (phrases à rallonge) und literarische Zitate; die wechselseitige Wirkung von Strukturen auf Mikro- und Makroebene. So wird insgesamt ein breiter Überblick über die Erzähltechniken von De vita Caesarum geboten, der ein partiell neues Bild Suetons als Literat entwirft und für Forscher*innen zur antiken Literatur ebenso wie für die Allgemeine Literaturwissenschaft von Interesse sein dürfte. Mit Beiträgen von Nicoletta Bruno, Margherita Fantoli, Edoardo Galfré, Matthias Grandl, Robert Kirstein, Alessio Mancini, Dennis Pausch, Verena Schulz.
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