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Die Beiträge dieses Open-Access-Bandes bringen demokratietheoretische Fragestellungen mit partizipatorischen Erfahrungen aus Quartieren zusammen. Charakteristisch für viele partizipative Planungsmodi ist ihr sozialräumlicher Kontext - das Quartier. Über dessen Mehrwert für gelingende Demokratie ist jedoch nur wenig bekannt: Während mit partizipativen Verfahren auf der Quartiersebene versucht wird, möglichst viele Menschen zu erreichen und so die Demokratie zu stärken, gibt es vor Ort Initiativen, die die Quartiersentwicklung als Koproduzierende stärker aktiv mitbestimmen möchten. Konflikte - und damit Anlässe für demokratische Momente - sind vorprogrammiert, wenn externe Interessen auf lokale Bedürfnisse stoßen. Dieses Buch bietet dazu vielfältige Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis.
Dieser Open-Access-Sammelband zeigt auf, welche Themen mit Blick auf das Handlungsfeld Soziale Arbeit und Stadtentwicklung besonders relevant sind und zurzeit im Vordergrund stehen. Marginalisierte Menschen und Quartiere sind typische Phänomene sozialer Ungleichheit in modernen Städten, auf die sich Soziale Arbeit ¿ von Beginn an ¿ forschend und professionell handelnd bezieht. Themen, die in den Beiträgen verhandelt werden, sind unter anderem marginalisierte Quartiere, Segregation, Nachbarschaften, Community Organizing/Gemeinwesenarbeit, Partizipation, Integration, Sozialplanung, lokale Demokratie und soziale Innovation.
Anna Juliane Heinrich geht der Frage nach, warum Stadtplaner und Pädagogen an der Umsetzung sozialräumlicher Bildungslandschaften mitwirken. Für den Campus Rütli in Berlin-Neukölln untersucht sie empirisch Begründungen und Bedeutungszuschreibungen gestaltender Akteure. Im Ergebnis rekonstruiert sie strategische Ansätze von sozialräumlichen Bildungslandschaften sowie den Leitgedanken der Mitwirkenden, wodurch der Mehrwert dieses spezifischen Typus von Bildungslandschaft deutlich wird. Die Bedeutungszuschreibungen der Gestalter werden zu tragenden Motiven sozialräumlicher Bildungslandschaften verdichtet und der Campus Rütli als Vorhaben zwischen ökonomischer Verwertungslogik und sozialer Gerechtigkeit diskutiert.
Bündnisse für Wohnen gelten auf bundes-, landes- und kommunalpolitischer Ebene als neue Governance-Formen, um Lösungen für aktuelle wohnungspolitische Herausforderungen zu entwickeln und zugleich privatwirtschaftliches und zivilgesellschaftliches Engagement in den Prozess einzubinden. Svenja Grzesiok geht der Frage nach, welche Bedeutung diese neue Form von Governance bei der Quartiersentwicklung einnehmen kann. Sie analysiert Ausprägung und Potenziale solcher Bündnisse im Rahmen integrierter Quartiersentwicklung und beleuchtet die Ziele, Strategien und Handlungslogiken der Akteure im Handlungsfeld Wohnen. Anhand dreier Fallstudien werden die Wirkungen auf die integrierte Quartiersentwicklung untersucht.
Der Sammelband thematisiert das Spannungsfeld zwischen lokaler Ökonomie im Quartier als sozialräumliche Intervention, lokalen und ethnischen Erwerbsnetzwerken und dem zunehmenden Engagement lokaler Transformationsinitiativen im Kontext des Postwachstumsdiskurses. Die Beiträge beschreiben dabei sowohl Ansätze zur Quartiersentwicklung als Aufwertungsmaßnahmen als auch die Selbstaneignung lokaler Gruppen und Initiativen abseits üblicher Reproduktionsmuster.
Der demografische Wandel genießt als Megatrend unserer Zeit eine erhöhte Aufmerksamkeit. Die strukturelle Alterung der Gesellschaft, insbesondere die zunehmende Zahl hochbetagter Menschen, eine mehr oder weniger starke Schrumpfung der Bevölkerungszahl sowie die Heterogenisierung der Gesellschaft durch Zuwanderung machen die Erforschung kleinräumiger demografischer Prozesse notwendig. Dieser Sammelband thematisiert z.B. den Rückgang der Bevölkerung, den Umbau sozialer Infrastrukturen, die Transformation von Versorgungseinrichtungen und den Wandel des Wohnungsmarkts auf der Quartiersebene.Das Buch wendet sich an ForscherInnen, Lehrende und Studierende der Stadtgeografie, Stadtsoziologie und verwandter Disziplinen sowie an Akteure aus der Praxis der Stadtplanung und der Kommunalpolitik.
¿Soziale-Stadt¿-Handlungsmodell) erreichen könne. Es wurde die Auffassung vertreten, eine ¿Matrix¿-Lösung zu schaffen, die aber nicht ohne größere personelle und finanzielle Ressourcen zu verwirklichen wäre.
An Flexibilisierungstendenzen im Alltag zeigt sich derzeit das stadtpolitische Paradox, Differenzen als urbane Qualitaten anzufuhren und tatsachlich Homogenisierungen zu erzeugen: Zeiten des Alltags sind immer weniger standardisiert und die Orte alltaglicher Tatigkeiten scheinen haufiger individuell bestimmbar. In stadtischen Quartieren ist Flexibilisierung eine zentrale Ursache fur Konflikte, die sich insbesondere mit dem stadtpolitischen Ziel verscharfen, Alltagsformen Kreativer im urbanen Raum zu unterstutzen. Anne Vogelpohl konzeptionalisiert den gesellschaftlichen Zusammenhang zwischen Alltag und Stadtquartieren entlang der Begriffe Henri Lefebvres Raum', Alltagsleben' und Rhythmen'und evaluiert sie entlang seines Verstandnisses von Urbanisierung.
Seit Mitte der 1990er Jahre gewinnen integrative raumorientierte Verfahren der Quartiersentwicklung - beispielsweise im Rahmen des Programms Soziale Stadt - an Bedeutung. Dabei wird jedoch der im Zentrum stehende Raumbezug über eine territoriale Abgrenzung kommunaler räumlicher Zuständigkeitsbereiche hinaus kaum weiter qualifiziert. Vielmehr erscheint "Raum" als die einzige "gegebene" Variable. Thomas Franke geht in seiner qualitativen Untersuchung der Frage nach, mit welchen raumrelevanten Zielen aus welcher Akteursperspektive der neue Entwicklungsansatz verfolgt wird. Er analysiert, wie die beteiligten Akteure den ihm zugrunde liegenden Raumbezug zwischen "Programmgebiet" und "Alltagsraum" definieren und welche Arbeitserfahrungen damit gemacht werden. Die Untersuchungsergebnisse und sein Modell des "Doppelten Gebietsbezugs" tragen zu einer anwendungsbezogenen Qualifizierung des Umgangs mit "Raum" in der Quartiersentwicklung bei.Das Buch wendet sich an Dozierende und Studierende der Stadtgeografie, Stadtsoziologie, Raumplanung und verwandter Disziplinen sowie an Akteure aus der Praxis von Politik und (Kommunal-)Verwaltung.
Wohnviertel, Stadtquartiere, Kieze: Für BewohnerInnen sind sie nicht mehr und nicht weniger als die lokale Verankerung in der (Groß)stadt und der globalisierten Welt. In der Wissenschaft existieren inzwischen vielfältige Diskurse über den lokalen Nahraum. Ebenso wichtig ist das Quartier als strategische Planungskategorie: Es hat als Meso-Level zwischen Stadt und Individualebene in den letzten Jahren geradezu Karriere gemacht ¿ im Rahmen von Stadtentwicklungsprogrammen ebenso wie in der Wohnungswirtschaft. Mit dem Ziel, einen vertieften Dialog anzustoßen, zeigen die AutorInnen dieser aktualisierten und erweiterten Neuauflage des ersten Bandes der Reihe ¿Quartiersforschung¿ aus der Perspektive verschiedener Fachrichtungen und der Praxis wichtige Themenfelder einer intensivierten Quartiersforschung auf. Das Spektrum der Beiträge reicht von kritisch-raumtheoretischen über kommunale bis hin zu wohnungswirtschaftlich-städtebaulichen Betrachtungen.
:Stadtumbau ist ein aktueller Schwerpunkt bundesdeutscher Stadtentwicklungspolitik, der ebenso wie die allseits geforderte Bürgerbeteiligung bislang kaum systematisch an konkreten Fallbeispielen analysiert wurde. Vor dem Hintergrund der Programme "Stadtumbau Ost" und "Stadtumbau West" analysiert Miriam Fritsche lokale Bürgerbeteiligungsprozesse in zwei großstädtischen Quartieren: Marzahn-Nord (Berlin) und Tenever (Bremen). Um beteiligungsfördernde und -hemmende Faktoren zu identifizieren, ordnet sie die lokalen Partizipationsformen in den Kontext lokaler Beteiligungskulturen ein. Dabei wird deutlich, dass das Partizipationsverständnis zentraler Akteure sowie die mikropolitische Binnenstruktur lokaler Bewohnergremien die dominierenden Formen von Beteiligung, deren Reichweite und Intensität entscheidend beeinflussen.Das Buch wendet sich an Dozierende und Studierende der Stadtgeographie, Stadtsoziologie, Lokalpolitikforschung, Raumplanung und verwandter Disziplinen sowie an Akteure aus der Praxis von Politik und (Kommunal-)Verwaltung.
Stephanie Weiß untersucht erstmals das Konzept Design für Alle als Strategie sozialer Inklusion auf der Quartiersebene. Das Inklusionskonzept wird von der Autorin empirisch anhand von drei Fallstudien zu Wohnquartieren in Deutschland, Österreich und der Schweiz überprüft. In der Kombination aus städtebaulichen und sozialplanerischen Kriterien erweitert sie das Konzept und arbeitet Perspektiven für ein inklusives Quartier für Alle heraus. Dabei verschränkt die Autorin Raum-, Design- und Inklusionstheorien und verknüpft die Theoriekonzepte des französischen Soziologen Henri Lefebvre und des Schweizer Architektur- und Planungstheoretikers Lucius Burckhardt.
Nachhaltigkeit ist für die einen ein inhaltlich und moralisch überladener Sammelbegriff und für die anderen das zukunftsweisende umfassende Handlungsdispositiv. Ein Vierteljahrhundert nach dem Brundtland-Bericht ist die Nachhaltigkeitsforderung zwar in den Städten angekommen, ihre Umsetzung erfolgt allerdings wenig systematisch. Die Bedeutung des Quartiers als Bezugsebene und Kontextbedingung wird bisher kaum berücksichtigt. Dieser Band sammelt Positionen zur nachhaltigen Quartiersentwicklung und verdeutlicht diese an Fallbeispielen. Die Beiträge fragen nach den geeigneten Modi, um komplexe Prozesse nachhaltiger Quartiersentwicklung zu steuern. Schließlich werden jüngste Forschungsergebnisse zu Fragen des Monitoring und der Bewertung auf Quartiersebene vorgestellt.
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