Gør som tusindvis af andre bogelskere
Tilmeld dig nyhedsbrevet og få gode tilbud og inspiration til din næste læsning.
Ved tilmelding accepterer du vores persondatapolitik.Du kan altid afmelde dig igen.
Die zwischenstaatliche Zusammenarbeit von Streitkraften ist an sich kein neues Phanomen. Ihre Bedeutung ist in Europa seit gut anderthalb Jahrze- ten allerdings erheblich gewachsen. Auch fur die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr gehort heute 'Multinationalitat' zunehmend zum Diensta- tag. Die Militarkooperation zwischen Deutschland und Frankreich ist Teil dieser neuen Normalitat - und hat dennoch einen besonderen Stellenwert, da die militaische Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Landern von Anfang an vor allem ein politisches Projekt war. Das ist sie bis heute gebl- ben. Mit ihr sind daher Hoffnungen sowie Befurchtungen mit Blick auf - ropa und den europaischen Integrationsprozess in besonderem Malje verb- den. Eine wissenschaftliche Beschaftigung mit der deutsch-franzosischen Militbkooperation ist vor diesem Hintergrund von speziellem Interesse. Das vorliegende Buch zielt darauf ab, auf der Basis empirischer Befunde Fak- ren, Mechanismen und Prozesse der Zusammenarbeit zwischen deutschen und fianzosischen Streitkraften aufzuzeigen und auf diese Weise Erkenntn- se zu liefern, die in die Diskussion um die Aussichten und Grenzen der K- struktion eines gemeinsamen Europas der Verteidigung einflieRen konnen und sollen. Die Beitrage des Buches sind aus einem deutsch-franzosischen F- schungsprojekt hervorgegangen, das gemeinsam vom Sozialwissenscha- lichen Institut der Bundeswehr (SOWI) in Strausberg und dem Centre d'e'tudes en sciences sociales de la dkfense (C2SD) in Paris initiiert und durchgefuhrt wurde.
Seit mehr als 15 Jahren ist die Bundeswehr an internationalen Einsätzenzur multilateralen Friedenssicherung beteiligt. Der ISAF-Einsatz inAfghanistan ist der gegenwärtig riskanteste, komplexeste und ¿teuerste¿Einsatz der Bundeswehr. In ihm spiegeln sich viele Fragen und Problemewider, mit denen die Bundeswehr und die deutsche Sicherheits- undVerteidigungspolitik derzeit konfrontiert sind. Er ist Gegenstand kontroverser Debatten in Politik, Medien und Öffentlichkeit. Der Sammelband nimmt diese Debatten auf und formuliert aus unterschiedlichen Positionen heraus neue Perspektiven auf die gesellschaftliche und politische Legitimation des Einsatzes, die Realität des Einsatzes aus Sicht der Soldatinnen und Soldaten und das sich durch den Einsatz wandelnde Verhältnis von Politik, Militär und Gesellschaft. Dabei werden erstmals empirische Befragungsergebnisse zur aktuellen Einsatzwirklichkeit in Afghanistan ausgeführt.
Die Studie bietet eine umfassende Analyse der Gemeinsamkeiten, Unterschiede und sich abzeichnenden Annäherungen in den Grundlagen der Sicherheits- und Verteidigungspolitiken der drei Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Durch ein eigens entwickeltes Analyseraster werden die Ergebnisse aus dem vorgenommenen Vergleich hinsichtlich ihrer Bedeutung für die europäische Streitkräfteintegration analysiert und interpretiert.
Es ist schon zu einer eigenen Tradition geworden, dass sich die Jahresschrift des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr einem Schwerpun- thema widmet und hierbei sowohl Beiträge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Instituts als auch von externen Autoren Eingang fin- 1 den. Anders als in den Vorjahren geht die vorliegende Publikation aber weit über die Auseinandersetzung mit einem sozialwissenschaftlich wichtigen Forschungsfeld hinaus. Ihr Thema ,Friedensethik und Sicherheitspolitik¿ setzt sich inhaltlich mit zwei der zentralen Positionsbestimmungen zur künftigen deutschen Außen- und Sicherheitspolitik auseinander ¿ dem Weißbuch 2006 der Bundesregierung zur Sicherheitspolitik Deutschlands und zur Zukunft der Bundeswehr und der Friedensdenkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) aus dem Jahr 2007. Mit dieser Jahresschrift leistet das Sozialwissenschaftliche Institut einen Beitrag zur oft und zu Recht geforderten gesellschaftlichen Debatte über den weiteren Weg Deutschlands und seiner Streitkräfte im internationalen - feld. In einer Welt vielfältiger, sich dynamisch entwickelnder und häufig - nig berechenbarer sicherheitspolitischer Entwicklungen hat sich Deuts- lands internationales Engagement zunehmend erweitert. Dies gilt auch und gerade für die militärische Dimension. Die Bundeswehr war 2008 mit über 6 000 Soldatinnen und Soldaten vom Balkan über Afrika bis zum Nahen - ten und Afghanistan global engagiert. Es ist eine Bundeswehr, die sich seit Jahren in einem umfassenden Prozess der Transformation, also der Anp- sung an die neuen Einsatzrealitäten, befindet, in einem Prozess, der weiter andauern wird in Abhängigkeit von internationalen Einsatzerfordernissen und von den Aufgaben, die der Bundeswehr zugeschriebenwerden.
Angelika Dörfler-Dierken & Gerhard Kümmel 1 Einleitung Der Soldatenberuf erlebt seit einiger Zeit eine nachhaltige Re- und Neude- nition. Denn vor dem Hintergrund eines erweiterten Sicherheitsbegriffs, der beispielsweise mit einer Responsibility to Protect argumentiert und Krieg, so die Diktion von Ulrich Beck, zu Frieden werden lässt, der die Forderung der Stabilisierung fragiler Staaten erhebt, den Wiederaufbau von Staaten in Nachkriegssituationen plant, die Reform staatlicher Systeme und Instrumente zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit staatlicher Sicherheitsorgane ab- chert und anderen Staaten in Bürgerkriegssituationen hilft, deren staatliches Gewaltmonopol durchzusetzen, sollen Soldatinnen und Soldaten heute kä- fende, abschreckende, deeskalierende und humanitär und sozialarbeiterisch tätige Individuen und anderes mehr sein, und das alles am besten noch gleichzeitig. Diese und weitere Herausforderungen werden von der Politik an die S- datinnen und Soldaten der westlichen Welt herangetragen und stellen für sie eine große Herausforderung dar. Sowohl die UNO wie auch die NATO und die EU begründen Militäreinsätze entsprechend, und zunehmend wird auch die Bundeswehr vom deutschen Parlament mit Kriseninterventionsmaßn- men und Peacebuilding-Aufgaben betraut. Statt als abschreckungsorientierte Vaterlandsverteidiger, die sich gelegentlich (auch) an humanitären Maßn- men beteiligen, müssen sie nun ein viel breiteres Aufgaben- und Rollenspe- rum bei der Erfüllung ihrer Aufträge abdecken können.
Ein zentraler Aspekt der ¿Transformation der Bundeswehr¿ ist die Einführung betriebswirtschaftlicher Denk- und Handlungsweisen sowie privatwirtschaftlicher Steuerungskonzepte in den Streitkräften und der Wehrverwaltung. Das Buch nähert sich diesem Themenfeld aus verschiedenen disziplinären und praxisbezogenen Perspektiven. Es versammelt Beiträge von Wissenschaftlern und von Entscheidungsträgern aus unterschiedlichen Bereichen der Bundeswehr und leistet einen wissenschaftlich fundierten Diskussionsbeitrag für die problembewusste, zielgerichtete und kritische Weiterentwicklung des Reformvorhabens.
Innerhalb der Militärsoziologie besteht der kleinste gemeinsame Nenner in der Feststellung, dass die Herrschafts- und Ordnungsvorstellungen des Militärs von denen ziviler Gesellschaften mehr oder weniger abweichen.Diese Spannung macht das ¿Militär¿ als Dimension sozialwissenschaftlicher Betrachtung der sozialen Welt so interessant. Die Frage der Vereinbarkeit oder Unvereinbarkeit des Gleichheits- und Freiheitspostulats der Demokratie mit militärischen Prinzipien besitzt weitreichende Implikationen für die jeweiligen Gemeinwesen, denn unterschiedliche Demokratiemodelle schreiben dem Militär unterschiedliche Rollen und Funktionen zu. Die für die Ausübung der physischen Gewalt des Staates konzentrierten militärischen Kräfte setzen in Demokratien die symbolische Anerkennung und gesellschaftliche Legitimität der Existenz der Streitkräfte voraus. Da nicht nur das Militär in einer Wechselbeziehung zum Phänomen des Krieges steht, sondern auch die zivile Gesellschaft Verantwortungsträger und Opfer von Kriegen ist, gilt es den Blickwinkel der herkömmlichen Militärsoziologie um diese kriegssoziologischen Aspekte zu erweitern.
Tilmeld dig nyhedsbrevet og få gode tilbud og inspiration til din næste læsning.
Ved tilmelding accepterer du vores persondatapolitik.