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In diesem Buch wird einer qualitative Studie zur intergenerationellen Armutstransmission in Deutschland vorgestellt. Anhand von familiengeschichtlichen Mehrgenerationengesprächen mit erwachsenen Mitgliedern unterprivilegierter Familien zeigen die Autor*innen, inwiefern es zur Reproduktion unentrinnbarer Schicksalsgemeinschaften oder zu Abschieden aus diesen kommen kann.
In diesem Open-Access-Buch wird die subjektive Wahrnehmung und Bewältigung von Armut im Kontext der strukturellen Einbindung der Betroffenen konzeptualisiert und erfasst. In einer reichen Gesellschaft arm zu sein, bedeutet nicht nur ein materielles Problem, sondern auch die Infragestellung der sozialen und gesellschaftlichen Zugehörigkeit der Betroffenen. Um dem zu entgehen, sind die Akteure auf voneinander abgrenzbare Kontexte in ihrem Netzwerk angewiesen, in denen sie Anerkennung und Teilhabe generieren können. Wer in dieser Lage auf sich selbst zurückgeworfen ist, erfährt Armut als die Zerstörung seiner bzw. ihrer Identität als respektables Mitglied der Gesellschaft. Der Kampf gegen die Armut darf daher nicht gegen die Armen geführt werden, sondern muss ein Kampf um Orte und Gelegenheiten sein, an denen wir zeigen können, dass es (auch) auf uns ankommt. Es zeigt sich, dass materielle Knappheit in Abhängigkeit der sozialen Einbindung unterschiedlich wahrgenommen wird. Die Bewältigungschancen verschlechtern sich, je weniger Gelegenheitsstrukturen zur Erreichung von Anerkennung und Teilhabe den Befragten in ihrem sozial-räumlichen Umfeld zur Verfügung stehen.
Zur Ehrung des 2018 verstorbenen Peter A. Berger werden die Wirkungsgeschichte und die heutige Bedeutung seiner soziologischen Arbeiten dargestellt. Dabei kommen ehemalige KollegInnen zu Wort, die ihre jeweils eigenen Schlussfolgerungen und von Peter A. Berger beeinflussten Arbeitsgebiete der Sozialstrukturanalyse sowie neue Forschungsergebnisse vorstellen. Das Buch dient sowohl dem Kennenlernen der Soziologie Peter A. Bergers, als auch der Einordnung seines Wirkens in die Soziologie sozialer Ungleichheit. Es spannt den Bogen zwischen Bergers wirken, der Bedeutung seiner Arbeiten für die deutsche Sozialstrukturanalyse und der sich daraus ableitenden Bedeutung für aktuelle und zukünftige Forschung in dieser Disziplin.
Mara Boehle untersucht den langfristigen Wandel und die Ursachen der Armut von Familien in Deutschland auf der Basis eines theoretischen Modells und empirischer Daten. Der Vielzahl an Armuts- und Sozialberichten, die das seit den 1970er Jahren ansteigende Armutsrisiko verschiedener Familienformen diagnostizieren, stehen kaum Beiträge gegenüber, die sich systematisch mit den Ursachen dieser Entwicklung beschäftigen. Diese Lücke schließt die Autorin und zeigt auf der Grundlage von Mikrozensusdaten, dass Alleinerziehende eine Sonderstellung einnehmen und den Armutsverlauf des Familiensektors maßgeblich bestimmen. Ihre Armutsentwicklung erweist sich als Folge ungünstiger Erwerbsmodelle und der spezifischen familienpolitischen Rahmenbedingungen der alten Bundesrepublik.¿
Das Buch behandelt die veränderte Bedeutung von Bildung und Erwerbschancen, die Deregulierung von Beschäftigungsverhältnissen und die Chancen für Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Analysen zur Zukunft der Erwerbsarbeit. Der Band vereinigt Originalbeiträge von SoziologInnen, die sich in den letzten Jahren mit Fragen des Wandels von Arbeitsmarkt und Erwerbsverläufen sowie der Zukunft der Arbeit - im Sinne von Erwerbsarbeit und darüber hinaus - beschäftigt haben. Neben empirischen Analysen zur jüngeren Entwicklung des Arbeitsmarktes in Deutschland und anderen europäischen Ländern werden theoretische Arbeiten über die zukünftigen Entwicklungspfade der Erwerbsgesellschaft präsentiert. Das Buch gibt auf diese Weise einen Überblick über die aktuelle Forschung zum Wandel von Arbeitsmarkt, Erwerbschancen und sozialer Ungleichheit und zeigt zugleich Möglichkeiten einer soziologischen Analyse aktueller Entwicklungstendenzen im Bereich der Erwerbsgesellschaft auf.
Abrundung der Tagungsbeitrage darstellen.
Sozialkapital ist in vielfacher Weise mit dem System sozialer Ungleichheit verknüpft. Auf der einen Seite ist die Konstitution individueller Nahumwelten mitbestimmt durch die sozialstrukturelle Einbettung von Personen. Auf der anderen Seite können soziale Ungleichheiten direkt und indirekt durch soziales Kapital produziert werden. Die Beiträge in dem Band beschäftigen sich theoretisch und empirisch mit unterschiedlichen Facetten dieses komplexen Wirkungszusammenhangs. Dabei werden nicht nur individuelle Ungleichheitsmerkmale untersucht, sondern auch Ungleichheitsbedingungen verschiedener Gesellschaften.
Die Unterstellung, dass die Grenzen der Gesellschaft und die des Nationalstaats identisch sind, ist vor allem angesichts qualitativ und quantitativ veränderter Migrationsbewegungen in die Kritik geraten. Vor diesem Hintergrund wollen die in diesen Band aufgenommenen Beiträge von Maurizio Bach, Ulrich Beck, Michael Braun, Michael Hartmann, Eleonore Kofman, Bettina Mahlert, Steffen Mau, Jan Mewes, Gerd Nollmann, Ludger Pries, Ettore Recchi, Leslie Sklair, Anton Sterbling und Roland Verwiebe die Grenzen eines ¿methodologischen Nationalismus¿ (U. Beck) sowohl in theoretisch-konzeptioneller wie auch in empirischer Hinsicht überwinden und dabei Antworten auf die Frage geben, was die Sozialstrukturanalyse gewinnt, wenn sie sich für transnationale Perspektiven öffnet.
Eliten stellen die wichtigsten und einflussreichsten Gruppierungen von Gesellschaften dar. Dennoch ist wenig Substanzielles über sie bekannt. Das Buch liefert konzeptionelle Grundlagen der Elitenforschung, schildert, wie Eliten leben, welche internationalen Unterschiede bestehen und ob wir auf dem Wege zu transnationalen Eliten sind. Ausgehend von theoretischen und begrifflichen Überlegungen, welche die Reichweite, Stärken und Schwächen konzeptioneller Paradigmata beleuchten, stehen in diesem Band zwei lang vernachlässigte Themengebiete im Mittelpunkt: Soziokulturelle und internationale Aspekte. So werden Selbst-und Fremdbilder der Eliten, ihre Reproduktionsmuster und Habitusformen, Lebensstile und Distinktionsstrategien sowie soziopolitischen Leitvorstellungen thematisiert. In international vergleichenden Untersuchungen werden Rekrutierungs- und Karrierewege sowie die Herausbildung transnationaler Eliten im Prozess der Globalisierung analysiert.
Soziale, wirtschaftliche und politische Probleme haben sich in den vergangenen Jahren erheblich zugespitzt. Die Akteure sehen sich zunehmend zu Eigenverantwortung und Flexibilität im Erwerbs- und Bildungsbereich gefordert. Betroffen sind längst nicht mehr nur die unterprivilegierten sozialen Milieus. Deklassierungsängste erreichen inzwischen weite Teile der bislang gesicherten gesellschaftlichen Mitte. Der Band versammelt Beiträge, die die Entwicklungen und Umstellungen mit dem vieldiskutierten Konzept der sozialen Milieus untersuchen. Dieser Ansatz, der sowohl den Fortbestand sozialer Klassen als auch deren Ausdifferenzierung in sozialen Milieus untersucht, zielt in seinen Analysen zur Entwicklung sozialer Ungleichheit auf die Habitusmuster und Lebensführungen der verschiedenen Milieus.
Seit den 80er Jahren wird in Politik und Wissenschaft kontrovers diskutiert, ob die Zahl der Armen dramatisch wächst und ob Armut zu sozialer Ausgrenzung führt. Nachdem eine Vielzahl von Forschungsergebnissen vorliegt, ist es an der Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Der vorliegende Band will einen Überblick über den theoretischen und empirischen Forschungsstand geben: Welche Mechanismen am Arbeitsmarkt, im Bildungssystem und der Familie bringen Armut hervor? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Diskriminierung von Personengruppen und Armut? Wie geraten Menschen in Überschuldung und Wohnungslosigkeit, und wie gehen sie damit um? Aktuelle Beiträge zur empirischen Erfassung von Armut schließen den Band ab.
Dieses Buch strebt nach "soziologischer Aufklärung", nach Differenzierung:- Was ist von den vielfach vermuteten Zusammenhängen von Armut und Kriminalität zu halten?- Wie entwickeln sich moderne Städte, und welche Konsequenzen hat das für Kriminalität und soziale Kontrolle?- Welche Risiken hinsichtlich Kriminalität und Kriminalisierung birgt die Lebensführung von Straßenkindern und von Wohnungslosen?- Wie spiegelt sich gesellschaftliche Spaltung in modernen sozialen Kontrollformen wider?
Das Erkenntnisinteresse der vorliegenden Schrift liegt darin, eine Übersicht über die Existenzbedingungen des einzelnen Gesellschaftsmitgliedes und über das Gesamtgefüge sozialer Ungleichheit zu bieten. Dieser Anspruch mag auf den ersten Blick eher bescheiden anmuten. Der keineswegs bescheidene Grundgedanke, der mich zu dieser Studie bewegte, ist jedoch, daß es aktuell eine solche Übersicht - ein angemessenes Bild der Bundesrepublik Deutsch land und ihrer Bevölkerung - nicht gibt. 1. 1 Zielsetzung der Studie und Vorstellung der Thematik Die Arbeit favorisiert als theoretischen Ansatz das Konzept der »sozialen La gen«und liefert-in einer sekundäranalytischen Umsetzung-eine empirische Lagentypologie für das wiedervereinigte Deutschland. Diese Typen sozialer Lagen erlauben eine differenzierte Beschreibung der Lebensbedingungen der bundesdeutschen Bevölkerung, ermöglichen die angemessene Abbildung der Sozialstruktur Deutschlands und eröffnen vielfältige Möglichkeiten der Erklä rung, sowohl der Entstehung sozialer Ungleichheiten wie auch der aus diesen entspringenden Konsequenzen. Die deskriptiven und erklärenden Fähigkeiten des theoretischen und empirischen Modells gehen weit über die Möglichkeiten älterer Ansätze hinaus und liefern darüber hinaus relevante Grundlagen für andereneuere Ansätze der Erforschung sozialer Ungleichheit. Das heißt, die Konzeption versteht sich als fruchtbare Alternative zu klassischen Ansätzen und gleichzeitig als mögliches sozialstrukturelles Fundament der aktuellen sozialwissenschaftliehen Ungleichheitsdiskussion. Mit den eben skizzierten Zielsetzungen und Ansprüchen ist gleichzeitig auch der Aufbau dieser Arbeit in groben Zügen umrissen. Sie gliedert sich in zwei Teile: Der theoretische Teil (II) dient derEntwicklung des Ansatzes sozialer La gen. Da der Begriff ¿¿soziale Lage« bzw.
1. Projektleiter sind Wolfgang Zapf und Roland Habich yom Wissenschaftszentrum Berlin und Heinz-Herbert Noll yom Zcntrum fiir Umfragen, Methoden und Analysen in Mann heim. Zentrale Ergebnisse sind zu finden in Noll 1994, Schroder 1994, Weick 1994 (lSI Nr. 11, 1994); und in Zapf, Habich 1994. Bei Roland Habich, Wolfgang Zapf und den weiteren, derzeitigen wie friiheren Mitgliedern der Abteilung Sozialstruktur und Sozialbe richteratattung am WZB, m&hte ich mich fiir die Unterstiitzung und die anrcgenden Diskussionen bei der Durchfiihrung und Auswertung der Lebensstilbefragung bcdanken. 2. Die Operationalisierung ist dokumentiert in Spellerberg 1993. 3. Die Beschreibung findet sich in noch detailliertcrer Form in Spellerberg 1994 (Arbeits papier des WZB) und in einem Beitrag in Glatzer, Wolfgang; Heinz-Herbert Noll (Hrsg): Getrcnnt-vereint. Soziale Indikatoren Bd. XVII FrankfurtlMain, Campus. 1995 4. Die Bildungsabschliisse liegen in beiden Gruppen unter dem Durchschnitt, was auf eine geringere Fiihigkeit zur Komplexitiitabewiltigung schlieRen lassen konnte. Das erkliirt die stiirkere Betroffenheit von Anomiesymptomenjedoch nicht; I.U. Literatur Bourdieu, P. (1987), Die feinen Unterschiede. FrankfurtlMain: Suhrkamp Dahlke, K. (1993), Klasse, Lebensstil, Subjektivitiit. Zur Reichweite des Habitusbegriffes Pierre Bourdieus. Unveroff. Diplomarbeit, Freie Universitiit Berlin, Institut fiir Soziolo gie. Dangschat, 1. (1994), Lebensstile in der Stadt. Raumbezug und konkrcter Ort von Lebenss stilen und Lebensstilisierungen. In: Dangschat, 1.,1. Blasius: Lebensstile in den Stiidten. Opladen: Leske + Budrich.
Eine wesentliche Erkenntnis der Ungleichheitsforschung bezieht sich darauf, dass bei der Analyse sozialer Ungleichheit nicht das einzelne Individuum, sondern auch der Haushalt und die Familie in den Blick genommen werden müssen. Familien sind mächtige Instanzen lebenslanger intergenerationaler Solidarität. Die sozialen Netzwerke einzelner Familienmitglieder stellen soziales Kapital auch für alle anderen Familienmitglieder dar; Bildung, Einkommen und Status der Eltern sind wesentliche Ressourcen für die Kinder. Gesellschaftlich erwünschten Transfers, Ressourcen und der Familiensolidarität stehen jedoch ¿ zumindest potenziell ¿ unerwünschte Folgen für die Sozialstruktur, für die Reproduktion und möglicherweise Zunahme gesamtgesellschaftlicher Ungleichheit gegenüber. Der vorliegende Band möchte einen Beitrag zur Klärung zumindest einiger in diesem Zusammenhang relevanter Fragestellungen leisten.
Mittlere soziale Lagen stellen seit jeher ein analytisches Problem für die Ungleichheitsforschung dar, weil es sich um heterogene Gruppen handelt, die sich nur schwer auf einen gemeinsamen Nenner bringen lassen. In jüngerer Zeit nun hat die ¿Mitte¿ neue Aufmerksamkeit in der Diskussion erfahren, unter anderem durch die Thesen ihrer Schrumpfung sowie zunehmender Abstiegsängste.Der Band richtet sich auf Dynamiken sozialer Ungleichheit, die sowohl auf die individuelle Ebene abzielen, beispielsweise in Form sozialer Mobilität, aber auch auf Dynamiken der gesellschaftlichen Mitte als Kollektiv und ihre sozialen Funktionen. Zu diesem Zweck vereint der Band sowohl Beiträge, die empirisch aktuelle Entwicklungen auf verschiedenen Ebenen thematisieren und dabei die obigen Thesen hinterfragen, als auch solche, deren Schwerpunkt auf konzeptionellen Argumenten und der Diagnose des gesellschaftlichen Rahmens für Veränderungen dieser ¿Mitte¿ liegt.Mit Beiträgen von:Peter A. Berger/Nicole Burzan, Berthold Vogel, Christoph Deutschmann, Michael Vester, Ilse Lenz, Christoph Weischer, Olaf Groh-Samberg/Florian R. Hertel, Roland Verwiebe, Holger Lengfeld/Jochen Hirschle, Klaus Krämer, Petra Böhnke, Melanie Kramer, Martin Groß/Jens Ambrasat, Alexandra Manske und Nora Knötig
Auch nach mehr als einem Vierteljahrhundert ist die Diskussion über die von Ulrich Beck in den 1980er Jahren vorgetragene ¿Individualisierungsthese¿ so lebendig wie kontrovers. In theoretischer Hinsicht eröffnet sie immer wieder neue Perspektiven auf (reflexiv) moderne Gesellschaften und provoziert Fragen nach deren Zusammenhalt. Und in empirischer Hinsicht finden sich immer zahlreichere Untersuchungen, die ¿Individualisierungen¿ in verschiedenen Bereichen aufspüren, aber auch Gegenkräfte identifizieren.Dieser Band repräsentiert die Vielzahl und Vielfalt empirischer Analysen und theoretischer Stellungnahmen zu ¿Individualisierungen¿. Mit Beträgen von Soziologinnen und Soziologen unterschiedlicher theoretischer und methodischer Ausrichtungen und aus verschiedenen Generationen öffnet er damit zugleich den Blick auf die Fruchtbarkeit der vor mehr als 25 Jahren entwickelten Individualisierungsthese.Mit Beiträgen u.a. von Peter A. Berger, Rolf Becker/Andreas Hadjar, Ronald Hitzler, André Kieserling Gunnar Otte, Michaela Pfadenhauer, Michael Vester, Armin Nassehi, Markus Schroer
Stefan Hradil "Das Sein bestimmt das Bewußtsein", auf dieser Prämisse beruhte nahezu die gesammte herkömmliche Sozialstruktur-und Ungleichheitsanalyse. Von der marxistischen Klassentheorie bis hin zur funktionalistischen Schichtungs theorie wurde unterstellt, daß "objektive" Lebensbedingungen "subjektive" Lebensweisen prägen. Diese Erwartung der Abhängigkeit des "Subjektiven" vom "Objektiven" ging in weitaus die meisten Theorien, Konzepte und Ope rationalisierungen ein. So wurden, sieht man einmal von der Interaktions Prestige-Schicht-Forschung der Nachkriegszeit und späteren Stigmatisie rungs-und Vorurteilsuntersuchungen ab, bis in die 70er Jahre hinein andere als psychologisch-deterministische Fragestellungen kaum untersucht. Deter ministisch waren die Ansätze nicht nur, indem sie auf die "objektive" Öff nung und Schließung "subjektiver" Möglichkeitsräume ausgerichtet waren. Auch die inhaltliche Bestimmung des Denkens und Verhaltens erschien de terminiert: "Arbeiterbewußtsein" , "Angestelltenmentalität" , "schichtspezifi sche Sozialisation", "Proletariat", "Kleinbürgertum", "Bourgeoisie" - all diese vertrauten Kategorien beruhen weitgehend auf "objektivierenden" So zialstrukturkonzepten. Schon in den 70er Jahren wuchs das Unbehagen hieran. Die Kritik kam zuerst aus den Reihen der Praktiker. Lehrer, Wahlkämpfer, Marketing-Leu te entdeckten in solchen Klassen-, Schicht-und Berufsrastern immer größere Unzulänglichkeiten.
Immer grofiere Teile der Bevolkerung entwickelter Industriegesellschaften leben nicht in Familien. Die Vielfalt nichtfamiliarer Lebensformen wachst. Immer ofter wird bezweifelt, ob die Familie iiberhaupt noch Zukunft hat. Die Herausgeber(innen) des vorliegenden Sammelbandes zweifeln daran nicht. Sie halten es fUr ausgemacht, daB es auch in Zukunft Familien geben wird. Die Frage ist nur, wie viele Menschen unter we1chen Bedingungen in we1chen Formen in Familien leben werden. Die Sprecher(innen) von vier Sektionen der Deutschen Gesellschaft fUr So ziologie -" Familien-und lugendsoziologie", " Medizinsoziologie" , "Rechts soziologie" und "Soziale Ungleichheit und Sozialstrukturanalyse" -sind der Meinung, daB die Fragen zur Zukunft von Familien nur dann zureichend zu beantworten sind, wenn die Teildisziplinen der Soziologie zusammenarbei ten. So haben Bernhard Nauck, Uta Gerhardt, Doris Lucke und Stefan Hra dil gemeinsam die Tagung "Familie der Zukunft. Lebensbedingungen und Lebensformen" organisiert. Sie fand im April 1994 in Bonn statt. Fast 50 Familien-, Medizin-, Rechts- und Ungleichheitssoziolog(inn)en, darunter viele der renommiertesten, haben dort Resultate ihrer Forschungen vorge stellt. AnlaB der Tagung war das "Intemationale lahr der Familie", das die Vereinten Nationen fUr das lahr 1994 ausgerufen haben. DemgemiiB waren auch Vertreter von Verbiinden, Parteien und auBeruniversitaren F orschungs einrichtungen in die Konferenz einbezogen. Sie machten ihre Zielsetzungen und Kontroversen deutlich und zeigten, wie viel sozial-und bev6lkerungspo litischen Ziindstoff die Zukunft der Familie enthiilt.
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