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Die Arbeit fragt nach der Konstruktion, Genese und Interaktion zweier zentraler Kategorien der Soziologie sozialer Ungleichheit.
Ausgangspunkt der vorliegenden Untersuchungen ist die fachwissenschaftliche Ar beitsteilung, wie sie sich insbesondere in den Sozialwissenschaften herausgebildet hat. Sie lassen sich als logisch und erkenntnistheoretisch kennzeichnen. In welchem Sinne sie diesen Attributen gerecht zu werden trachten, solI an einer Kritik der Ar beitsteilung der btirgerlichen Sozialwissenschaften gezeigt werden. Es stellt sich zu nachst die Frage, wie das Instrumentarium der Kritik beschaffen sein kann und muB. Hier ist hOchste Sachlichkeit geboten, da diesbeziigliche Instrumente nicht unbedingt bereit stehen. Es kommt darauf an, Instrumente der Kritik zu entwickeln oder er proben. Die gesellschaftliche Arbeitsteilung ist ein Thema der Marxschen Theorie. Da die wissenschaftliche "Arbeitsteilung" nur eine Form der gesellschaftlichen Arbeitstei lung ist, liegt es nahe, an die Marxsche Theorie anzukniipfen und eine Auf- und Er klarung der Beziehung zwischen gesellschaftlicher und fachwissenschaftlicher Ar beitsteilung zu erwarten. Die politische Okonomie konnte als wissenschaftliche Lo sung des Problems par excellence erscheinen. Denn sie liefert eine Erklarung des Sy stems einer beziehungsweise der kapitalistischen Gesellschaft, besser gesagt: der To tali tat der Bestimmungen der kapitalistischen Gesellschaft. Offen bleibt jedoch, wie die Instrumente der Kritik der politischen Okonomie (die im emphatischen Sinne alsMarxsche Theorie bezeichnet werden solI) genutzt werden kannen, wenn es urn 1 die Formulierung einer Erkenntnistheorie geht. Anstatt in dieser Beziehung kein Problem zu sehen, ist es natig, eine Antwort auf die Frage zu finden, was die Kritik der politischen Okonomie wissenschaftlich zu leisten vermag und was nicht.
" ... the end of all our exploring Will be to arrive where we started And know the place for the first time. " (T. S. Eliot "Little Gidding: Four Quartets") Die vorliegende Arbeit Uber die subjektive Definition der Mobilitatssituation ist im Rahmen des Konstanzer Mobilitatsprojekts entstanden, das 1968 von Ralf Dahren dorf angeregt und in den Jahren 1968-1972 von Walter MUller und mir durchgefUhrt wurde. Dieses Forschungsprojekt war in zweierlei Weise Produkt der Reformbestre bungen an der Universitat Konstanz; Es wurde aus Mitteln der Universitat finanziert und konnte dort von nicht promovierten Mitarbeitern in autonomer Weise unternom men werden. Walter MUller hatte entscheidenden Anteil an der Konzeption, Vorbereitung und DurchfUhrung der empirischen Erhebung, er schrieb die Computerprogramme fUr die Datenanalyse und unterstUtzte meine Arbeit durch standige Kritik und Ermunterung. Wolfgang Zapf danke ich fUr die Chance, auch von Frankfurt aus an dem Projekt teil nehmen zu konnen und fUr die Toleranz einiger produktiver Umwege. Peter Flora, Karl Ferdinand Schumann und Avraham Zloczower haben durch ihre Diskussionsbereitschaft, Jens Alber und viele Studenten durch ihre technische Hilfe zum Fortgang und Abschlu~ der Stu die beigetragen. Eine erweiterte Fassung des Textes wurde im Dezember 1973 von der Sozialwissen schaftlichen Fakultat der Universitat Konstanz als Dissertation angenommen. lm Januar 1975 K.U.M. 7 Meiner Mutter, die die Lasten der Mobilitat ihrer Kinder zu tragen hatte.
Der Versuch, die Funktionen i. O. zu bestimmen, kommt zu keinem eindeutigen Ergebnis. Das liegt u. E. weniger an den unzureichenden empirischen Vorarbeiten, als an der prinzipiellen A mbivalenz organisierter Opposition. Es fehlt der realen Wirkung i. O. an Eindeutigkeit, was in Verbindung mit unterschiedlichen Bewer tungsmaEstaben und unterschiedlicher Gewichtung von Kriterien weder in der Poli tischen Wissenschaft noch gar in der politischen Praxis zu iibereinstimmenden Be wertungen fiihren kann. Deutlich wurde aber, daB i. O. eine Vielzahl latenter Funktionen erfiillt, die fiir die Parteifiihrung bzw. -mehrheit, gegen die sich i. O. eigentlich richtet, positiv sind. Das macht sie interessant fiir instrumentalisierende Strategien der Parteifiih rung und problematisch fUr solche Gruppen, die ein Konzept radikalen und konse quenten politischen Wandels vertreten. Ob diese - aus Herrschaftsperspektive posltlven Funktionen iiberwiegen, ist von Bedingungsvariablen abhangig, unter denen wir die Konfliktintensitat hervor gehoben haben. An diesem Zusammenhang von Bedingungsvariablen und Funktio nen i. O. miiBte u. E. die weitere empirische Wirkungsanalyse vorrangig ansetzen. Die Chancen, die demokratietheoretische Begriindung i. O. abzusichern bzw. zu erganzen urn eine empirisch-funktionalistische Argumentation, scheinen uns giinstig. Das erfordert aber auch eine verstarkte Anstrengung, die Grenzen differenziert zu bestimmen, an denen organisierte Opposition iiberwiegend disfunktional wird. Dies solI abschlieBend - sehr komprimiert - am Faktionalismus der italienischen Parteien geschehen, die in der Politischen Wissenschaft und in der offentlichen Meinung nicht selten als abschreckendes Beispiel fiir die Folgen innerparteilicher Faktionen genannt werden.
Die vorliegende Arbeit wurde moglich durch die Mitarbeit zahlreicher Instanzen und Personen. Die Forschungsarbeiten wurden weitgehend durch den Schweize rischen Nationalfonds, Bern, finanziert. Zahlreiche Schulleiter und Rektoren von Gymnasien und Mittelschulen haben uns erlaubt, ihre Schiiler zu befragen. Beson deren Dank schulden wir Herrn Dr. med. U. Baumann yom FliegeriirztJichen In stitut, DUbendorf. Er half uns entscheidend bei der Auswahl der Versuchsperso nen und forderte unsere Arbeit durch seine Diskussionsbeitriige. Prof. Dr. med. H. G. Pauli, Direktor des Instituts flir Examens-und Ausbildungsforschung der Universitiit Bern, bot uns zeitweiliges Gastrecht und ermoglichte dadurch das Ein halten des Arztgeheimnisses. Sein Mitarbeiter DipL-Psych. H. Vorkauf stellte das Auswertungsprogramm auf, Uberwachte die Auswertung und setzte manch kriti sches Fragezeichen. Schliell>lich gilt unser Dank auch den Herren lic. phil. I. Richard MUller und lic. phil. I Hans-Peter Meier, Soziologisches Institut der Uni versitiit ZUrich. Dank ihrer Hilfe konnten wir eine Kontrollbefragung durchflihren. FUr die Druckfassung des Manuskriptes danken wir Frau M. Konrad und Friiu lein I. Weiss, Universitiit Augsburg, sowie Fraulein G. Springinsfeld, Luzern. Professor Dr. Karl-Dieter Opp, Universitiit Hamburg, Akademischer Rat Dr.
Based on the author's thesis, Munich, 1973, under the title: Freiheit von Arbeit, Herrschaft und Form ...
Welche Rolle die nationalsozialistische Propaganda für den Aufstieg der NSDAP in den Weimarer Wahlen spielte, ist nach wie vor umstritten. Systematische empirische Untersuchungen zur Wirkung der NSDAP-Propaganda auf das Wählerverhalten liegen bislang kaum vor - eine Lücke, die diese Untersuchung zu schließen versucht. Sie geht der Frage nach, welchen Anteil die nationalsozialistischen Propagandaversammlungen an den Wahlerfolgen der NSDAP hatten. Ein zentrales Ergebnis ist, daß die nationalsozialistische Versammlungspropaganda in beachtlicher Weise zu den Stimmengewinnen der NSDAP beitrug. Besondere Aufmerksamkeit findet dabei die Gruppe rechter, nationalistischer Wähler; auf sie wirkten die NSDAP-Versammlungen offenbar in einem überdurchschnittlich hohen Maße.
Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine leicht gekürzte Fassung meiner Dissertation, die im Wintersemester 1996/97 von der Philosophisch Historischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg angenommen wurde. In wissenschaftlicher Hinsicht schulde ich großen Dank vor allem mei nem verehrten Lehrer Prof. Klaus von Beyme, der mir - ab September 1995 im Rahmen einer Beschäftigung als Wissenschaftlicher Assistent - vorzügliche Bedingungen für die Abfassung dieser Schrift gewährt hat. Ihm verdanke ich die beharrliche Förderung meines Interesses an der vergleichenden Politikfor schung weit über diese Arbeit hinaus. Aufrichtiger Dank gebührt auch Prof. Manfred G. Schmidt, der sich freundlicherweise als Zweitgutachter meiner Dissertation zur Verfügung gestellt hat. Auch von ihm habe ich während mei ner Heidelberger Jahre mehr gelernt als in dieser Studie unterzubringen war. In einem sehr frühen Stadium der Arbeit habe ich darüber hinaus wertvolle Hinweise und Kritik vor allem von Prof. Herbert Döring (Potsdam), Prof. Eberhard Schütt-Wetschky (Hamburg) und Prof. Anton Pelinka (Innsbruck) erhalten. Prof. Eckhard Jesse (Chemnitz-Zwickau) danke ich für zahlreiche an regende Gespräche nicht nur über das Thema dieser Untersuchung. Von mei nen Kollegen aus dem Heidelberger "Mittelbau" schulde ich herzlichen Dank allen voran Dr. Uwe Wagschal, der mit ungezählten freundschaftlichen Auf munterungen und manch fachlichem Rat viel zum Gelingen dieser Arbeit bei getragen hat.
Die Studie ist im Zusammenhang mit dem von den Professoren Dr. Heino Kaack und Dr. Reinhold Roth geleiteten und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Forschungsprojekt "Parteiensystem und Legitimation des politischen Systems" entstanden. Sie wurde im Sommersemester 1984 vom Gemeinsamen Ausschuß der Fachbereiche an der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule Rheinland-Pfalz als Habilitations schrift angenommen. Diverse andere Forschungsvorhaben verzögerten die Uberarbeitung bis in die zweite Hälfte des Jahres 1986. Auf diese Weise bot der Wahlkampffür die Bundestagswal1l1987 erneut zahlreiche Anschauungsbeispiele für die Fähigkeit politischer Akteure, symbolische Politik zu betreiben. Auch wenn sich die Themen, die personellen und parteipolitischen Konstellationen von denen des Bundestagswahljahres 1980 auf den sich der empirische Teil der Studie bezieht, erheblich unterschieden, so zeigten doch die kommunikativen Auseinander seztungen, daß die analysierten zentralen Merkmale politischer Symbolik und die Strategien symbolischer Politik relativ situationsunabhängig sind und größtenteils auch in anderen zeitlichen Kontexten Gültigkeit haben. Zwar verantwortet der Autor den Inhalt der Studie selbstverständlich allein. Es ist jedoch mehr als die Wahrnehmung eines akademischen Brauchs, an dieser Stelle einer Reihe von Personen, die in unterschiedlicher Weise am Fortgang der Arbeit Anteil hatten, Dank zu sagen. Herr Prof. Dr. Heino Kaack hat die Studie nicht nur mit initiiert und durch vielfältige kritische Anregungen begleitet, sondern auch durch den zeitlichen Spielraum, den er mir als seinem langjährigen Mitarbeiter gelassen hat, gefördert. Meinen Kollegen, vor allem aber meinem Freund Dr. Edwin Czerwick, ist für die nie limitierteBereitschaft zu Diskussion und Kritik in besonderer Weise zu danken.
Die Arbeit verfolgt zwei Ziele: Zum einen wird ein systematischer Überblick über die seit Ende des 19. Jahrhunderts unter Wissenschaftlern vertretenen Positionen über die Stärke der menschlichen Inzestneigung und den Sinn des Inzestverbots gegeben. Zum anderen diskutiert der Autor die verschiedenen Standpunkte, wobei er entschieden die aus der Psychoanalyse stammende Idee vom starken Inzestwunsch des Menschen kritisiert und für die auf den finnischen Anthropologen Edward Westermarck zurückgehende Theorie von einer natürlichen, biologisch verankerten Inzestscheu des Menschen Partei ergreift. Das kulturelle Inzestverbot wird sozialpsychologisch als aus der natürlichen Inzestscheu hervorgehend gedeutet.
Originally presented as the author's thesis (doctoral)--Universit'at-GH Paderborn, 1999.
Die Arbeit analysiert den Übergang zwischen Schule und Arbeitsmarkt und die Integration ins Beschäftigungssystem bei jungen Erwachsenen in Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland anhand von Lebensverlaufsdaten. Untersucht wird, wie die Übergänge zwischen Schule, Ausbildung und Erwerbsarbeit in den beiden Gesellschaften sozial geregelt sind - insbesondere durch die jeweiligen Ausbildungssysteme - und wie sich dies in individuellen Lebensläufen ausdrückt. Es wird analysiert, wie stark der Einstieg in das Beschäftigungssystem reguliert ist, nach welchen Kriterien die Abgänger aus dem Bildungssystem den Positionen am Arbeitsmarkt - auch nach dem unmittelbaren Einstieg - zugeordnet werden und wie und warum sich diese Prozesse historisch verändert haben. Die Arbeit ergänzt damit andere, auf wenige Messzeitpunkte beschränkte komparative Studien um die Dimensionen der individuellen und der historischen Entwicklung.
Die vorliegende Arbeit untersucht in Form einer detaillierten Einzelanalyse die Struktur der Kommunikations- und Arbeitsabläufe in einem vernetzten Unternehmen. Die Autorin stellt zum einen die charakteristischen Merkmale einer solchen Arbeitsorganisation vor, zum anderen beleuchtet sie das Zusammenspiel der verschiedenen Kommunikationsmedien und -formen im Arbeitsalltag der Beschäftigten. Dabei werden auch die Praktiken, mittels derer die "Vernetzung" erfolgt, sorgfältig beschrieben, und es wird verdeutlicht, welche große Bedeutung gerade informelle Kommunikationsweisen für die Gruppenidentität und -loyalität der entfernt voneinander Arbeitenden haben. Sowohl im schwer zugänglichen Untersuchungsgegenstand als auch im erhobenen Datenmaterial und den angewandten Forschungsmethoden (Ethnographie und ethnomethodologische Konversationsanalyse) liegt die besondere Qualität der empirischen Studie.
Der vorliegende Band analysiert die neue deutsche Frauenbewegung aus der Perspektive der Theorie rationaler Wahl. Dafür wird das Kollektivgut-Problem aufgegriffen, theorie-immanente Lösungswege werden aufgezeigt und mit Überlegungen zur kollektiven Frame-Bildung verbunden. Im Vordergrund steht die Frage, wie individuelle Problemsichten zu kollektiv geteilten - feministischen - Weltinterpretationen werden können: Wie wird ein Gut überhaupt zu einem Kollektivgut? Für die Beantwortung dieser Frage spielen die Aktivierung von Emotionen und ihr gemeinschaftliches Ausleben eine besondere Rolle, die sich, wie gezeigt wird, unschwer in die RC-Theorie integrieren lässt und diese um einen interpretativen Blickwinkel erweitern kann.
scheidende Elemente des gegenwärtigen Bildungssystems.
Die vorliegende Arbeit ist die leicht abgeanderte Fassung meiner Dissertation, welche im Dezember 1990 abgeschlossen und yom Fachbereich 1 (Sozialwissenschaften -Philosophie -Theologie -Ge schichte -Geographie) der Universitat -Gesamthochschule Siegen angenommen wurde. Fur Anregungen, Kritik und Untersrutzung danke ich Stephan Schrage, Dr. Bernd Plaum, Jurgen Daub, Dagmar Meiswinkel, Dr. Hartmann Tyrell, Prof. Dr. Eugen Bu1S, vor allem aber Prof. Dr. Rainer GeifSler, dessen Betreuung und Vertrauen mir im Fortgang der Arbeit entscheidend geholfen hat. Thomas Meyer Siegen, im November 1991 Inhalt 1. Einleitung 9 Funktionale Differenzierung als zentrale 2. Dimension gesellschaftlicher Modernisierung 19 3. Struktur-und Funktionswandel der Familie 26 3. 1 Theoretische Vorbemerkungen 26 3. 2 Der Funktionszusammenhang des «ganzen 31 Hauses« 3. 2. 1 Familiengr61Se 32 3. 2. 2 Soziale Beziehungen im «ganzen Haus« 33 3. 2. 2. 1 Geschlechtsrollen und Arbeitsteilung 34 3. 2. 2. 2 Stellung der Kinder 36 3. 3 Die biirgerliche Familie -VorUiuferin der Moderne 37 3. 3. 1 Funktionale Spezialisierung der Familie 38 3. 3. 2 Romantische Ehe 41 3. 3. 3 Funktionale Geschlechtsrollen- 43 spezialisierung 3. 3. 4 Stellung der Kinder 45 3. 4 Die Arbeiterfamilie 46 3. 4. 1 Rollenstruktur und Binnenmilie 48 4. Universalisierung des biirgerlichen Familienmodells 52 4. 1 Das Monopol der biirgerlichen Familie: ein institutionalisiertes, segmentar differ- ziertes und funktional spezialisiertes Teilsystem der Gesellschaft 62 6 5. Demographische Entwicklungslinien und Veranderungsprozesse im familialen Zusammenleben 67 5. 1 Geburtenentwicklung 68 5. 2 EheschlieBungsquoten und Heiratsbereitschaft 72 5. 3 Nichteheliche Lebensgemeinschaften 74 5. 4 Ehescheidungen 78 Einelternfamilien 5.
von Alessandro Baratta Die vorliegende Arbeit stellt einen Teil der Auswertung von Ergebnissen aus dem Forschungs projekt "Soziale Reaktion auf abweichendes Verhalten mit besonderer Berucksichtigung des nicht-institutionellen Bereiches" (DFG Ba 543) dar. Dieses Projekt wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Schwerpunktes "Empirische Sanktionsforschung" fur die Dauer von zweieinhalb Jahren, von Juni 1974 bis Dezember 1976, finanziert und am Institut fur Rechts- und Sozialphilosophie der Universitat des Saarlandes durchgefuhrt. Der Antrag bei der DFG wurde von der Autorin, von mir und von Professor Dr. Fritz Sack (TU Hannover) ge stellt. 1m Rahmen dieses Forschungsprojektes wurden zwei empirische Erhebungen durchgefuhrt: eine reprasentative Befragung von ca. 2.000 Burgern der Bundesrepublik Deutschland und West Berlins und eine reprasentative Befragung von ca. 300 Strafrichtern desselben Einzugsgebietes. Die hier abgedruckte, von Dr. Gerlinda Smaus verfaBte Arbeit geht auf die Ergebnisse der Bevel kerungsbefragung ein und stellt einen eigenstandigen Versuch der Autorin dar, diese im Rahmen einer Theorie der Legitimation und der Reproduktion der sozialen Wirklichkeit zu interpretie reno Eine solche Theorie ist durch die Verschrankung von interaktionistischen und materialisti schen Ansatzen gekennzeichnet - eine Denkrichtung, die, wenn auch mit jeweils einer eigenen Auspragung, der Forschungsarbeit der drei Antragsteller gemeinsam ist.
Revision of the author's thesis (doctoral)--Ludwig-Maximilians-Universit'at, M'unchen, 1996.
Tabellen 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 186 Anmerkungen 0 0 o o o o o o o 0 o 0 o 0 o o o 0 o o o 0 o o o 0 o 0 o 0 0 0 0 0 0 o o o 0 189 Bibliographie 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 190 Vorbemerkung Dieses kleine Datenhandbüchlein beruht im wesentlichen auf meinem Beitrag zum ,Workshop on Indicators of National Development', der in Lausanne im Sommer 1971 gemeinsam vom International Social Science Council und vom European Con sortium for Political Research unter Leitung von Prof. Stein Rokkan organisiert wurde. Auf dieser Konferenz wurde erstmals versucht, Sozialwissenschaftler aus aller Welt zusammenzubringen, die an historischen Datensammlungen über langfristige ge sellschaftliche Entwicklungen arbeiten. Mein damaliger Bericht wurde für die Ver· öffentlichung hier nur geringfügig verändert und gestrafft sowie mit einer Einleitung versehen, in der einige allgemeinere Bemerkungen über die Geschichte und Funktion sozialwissenschaftlicher Datensammlungen gemacht werden.
Die Frage nach den Wirkungsmöglichkeiten der Massenmedien besitzt von jeher einen großen Stellenwert in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Mas ssenkommunikationsmitteln.1 "The entire study of mass communication is based on the premise that there are effects from the 2 media, ( ... )." Nach McQuail gibt es dabei drei Phasen, die sich vor allem darin unterscheiden, in wieweit die Frage nach der Wirkung der Massenmedien positiv beantwortet wurde. Er spricht von: 3 "Phase i: all powcrful media"; 4 "Phase ii: theory of powerful media put to test"; 5 "Phase iii: powerful media rediscovered" . In der ersten Phase ging man davon aus, daß Massenmedien direkt und im Sinne ihrer Inhalte und somit der Kommunikatoren wirken. Man spricht von der "Hypodermic needle-Theorie"6. Die Massenmedien injizieren ihre Wirkstoffe direkt unter die Haut. 7 Die Vorgänge um das Hörspiel "The War of the Worlds" von Orson Welles, sowie die Erfahrungen mit dem Dritten Reich und anderen diktatorischen Systemen und der scheinbar offensichtlichen Wirkung moderner Formen der Massenkommunikation trugen wesentlich zu dieser Ansicht bei.S Grundlage dieser Auffassungen von Medien 9 wirkung war ein einfaches Stimulus-Response-Modell.
Selbstvergewisserung und Selbstbeschreibung moderner Gesellschaften werden angesichts einer radikalen Pluralität und "Unübersichtlichkeit" von hochgradig differenten Wissensformen, Handlungsmustern und Orientierungssystemen zunehmend prekärer. Der gesellschaftstheoretische Diskurs reagiert auf die "postmoderne" Herausforderung, indem er reflexiv wird, seine eigene Tradition proklematisiert, etablierte Paradigma in Frage stellt und nach neuer Traditionsaneignung und neuen Wegen des Denkens sucht. Die in diesem Band versammelten Beiträge verstehen sich als Teil dieser Suchbewegung. Im Zentrum der Erörterungen stehen die Gegenwartsdiagnosen von Horkheimer, Adorno, Habermas und Weber.
Wie werden Themen zu öffentlich diskutierten Themen? Welche Strukturbedingungen und welche Deutungsmuster sind für eine Mobilisierung von Öffentlichkeit bedeutsam? Im ersten Teil dieses Buches wird ein theoretisches Modell öffentlicher Meinungsbildung entwickelt, das eine systemtheoretische Bestimmung von Öffentlichkeit als ein intermediäres System mit der Theorie sozialer Konfliktlinien verbindet. Dieses theoretische Modell wird dann am Beispiel des öffentlichen Diskurses über die IWF-Tagung in Berlin 1988 in Form einer Mehrebenenanalyse plausibilisiert. Dazu werden verschiedene empirische Analysen (quantivative Inhaltsanalyse der Medienberichterstattung, Auswertung von Bevölkerungsumfragen, Diskursanalyse von Flugblättern und parlamentarischen Protokollen u. a.) miteinander in Beziehung gesetzt.
In einer empirischen Untersuchung geht die Autorin der Frage nach, ob Darstellungen von Männern und Frauen im Film weitgehend einheitlich oder doch eher unterschiedlich wahrgenommen werden und kommt zu dem Schluß, daß ein und dieselbe Person im Film von ZuschauerInnen häufig unterschiedlich rezipiert wird. Dies läßt sich mit divergierenden Wahrnehmungsperspektiven erklären, die in der Lebenswelt der RezipientInnen verankert sind. Insofern das Geschlecht von Personen deren Lebenswelt strukturiert, erweist sich die Geschlechtszugehörigkeit der ZuschauerInnen als relevante Größe.
Dieses Buch bietet einen Überblick über die historische Entwicklung und die Besonderheiten der Krankenhauspolitik in der Bundesrepublik Deutschland. Es werden die wichtigsten Reformen und deren wesentliche Inhalte dargestellt. Die Untersuchung reicht von der ersten Pflegesatzverordnung von 1954 über das Krankenhausfinanzierungsgesetz von 1972, die verschiedenen Kostendämpfungsgesetze der 70er und 80er Jahre bis zur 'Dritten Stufe' der Gesundheitsreform in den Jahren 1995 bis 1998. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf der Analyse der Reform der Krankenhausfinanzierung im Rahmen des Gesundheitsstrukturgesetzes 1993. Am Beispiel dieser Reform wird exemplarisch die besondere Bedeutung institutioneller Strukturen und des politischen Prozesses für die Inhalte krankenhauspolitischer Reformen herausgearbeitet.
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