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"Über dieses Jahrhundertstück des irischen Nobelpreisträgers Samuel Beckett schrieb der Philosoph Günther Anders: »Der Clown ist von einer Traurigkeit, die, da sie das traurige Los der Menschen überhaupt abspiegelt, die Herzen all Menschen solidarisiert und durch diese ihre Solidarisierung erleichtert... Die Farce scheint zum Refugium der Menschenliebe geworden zu sein: die Komplizenhaftigkeit der Traurigen zum letzten Trost. Und weiß auch die Tröstung nicht, warum sie tröstet und auf welchen Godot sie vertröstet - sie beweist, daß Wärme wichtiger ist als Sinn; und daß es nicht der Metaphysiker ist, der das letzte Wort behalten darf, sondern nur der Menschenfreund.«"
Berlin in den 90ern: Die Stadt ist keine Insel mehr, alte Strukturen lösen sich auf und hinterlassen neue Räume für Improvisation und Experiment. In den verlassenen Häusern und auf den Straßen lassen sich die Versatzstücke vergangener Zeiten zu einem neuen, bunten und oft nur temporären Bild zusammenfügen. Eine Zeit der Hoffnung, auch wenn der Wandel für viele eine ungewisse Zukunft bedeutet. Doch wer es wagt, sich der Freiheiten zu bedienen, findet ein riesiges Areal an Möglichkeiten.Intensive Fotoessays erzählen die wegweisenden und die weniger bekannten, dafür umso erstaunlicheren Storys aus der jüngeren Geschichte Berlins: Neue Clubs reanimieren das Nachtleben, das Obdachlosentheater »Ratten 07« erobert die Bühne, die Räumung der Mainzer Straße eskaliert und im Kalksandsteinwerk Rüdersdorf treten dunkle Momente der jüngsten Vergangenheit zutage. Ergänzt werden die Fotostrecken durch Gespräche mit den Vordenkern und Querdenkern, Aktivisten und Autodidakten, die zum Entstehen des heutigen Berlin beigetragen haben und deren Biografien so nur in dieser Stadt geschrieben werden konnten.
There is a restaurant at 46 Alte Schönhauser Strasse in Berlin's Mitte district that evolved into an international place of pilgrimage many years ago. It is Monsieur Vuong's eatery. His photo hangs on the orange red wall, and has become its symbol. But wait, that's the father, a portrait photographer who came from Vietnam to Germany with his family in 1987 and took this »selfie« at the age of 24. His son Dat is the owner of the restaurant in front of which long queues form. No surprise, because the dishes taste heavenly and are of a soothing, unpretentious simplicity. They are authentic as Dat Vuong, culinary ambassador and culture hopper, cooks in the tradition of his mother and frequently returns to his roots, to Vietnam. Whoever eats at Monsieur Vuong returns. Whoever meets Dat Vuong wants to know his story, how it has led to his success. High time to erect a monument in his honour. Here it is, with the finest recipes from the restaurant, all easy to cook, with advice and inspiration, and all the flair of Vietnamese cook-shop that has become an international hot spot. >Die China-Küche des Herrn Wu
Ein älteres Paar, Winnie und Willie, vegetiert in einem zeitlichen und geographischen Vakuum seinem Ende entgegen. Winnie steckt in einem Erdhaufen - ein weiblicher Torso, der sich vergeblich bemüht, seine einstige Ganzheit als Rolle weiterzuspielen. Vor der Gewißheit ihrer Verwesung flüchtet sie sich in das trostlos zelebrierte Ritual banaler Beschäftigungen mit Gegenständen, die ihren Sinn verloren haben. Die Monologe ihrer qualvollen Isolation balancieren am Rande des Schweigens, das ihren Partner Willie bereits umfängt. Seine seltenen, schwachen Lebenszeichen elektrisieren Winnie, erfüllen sie mit einer Glückshoffnung. In Willie zucken Funken von Vitalität auf, für Winnie wird durch diese Clownerie die Zeitwüste zu einem »glücklichen Tag«.Samuel Beckett, geboren am 13. April 1906 in Dublin, starb am 22. Dezember 1989 in Paris.
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