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Umweltschutzziele wie die Bewahrung der Schöpfung werden selbst in hierarchisch organisierten Gemeinschaften wie katholischen Orden auf unterschiedlichste Weise interpretiert, bewertet und verhandelt. Während manche Mitbrüder der gleichen Kommunität basierend auf einem Ziel ganz verschieden handeln, interpretieren andere es auch über geographische und nationale Grenzen hinweg sehr ähnlich. Mit der vorliegenden ethnographischen Studie werden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten erkennbar. Es zeigt sich: Das Ziel einer Gemeinschaft markiert nicht einen Weg, sondern viele. Wer religiösen Umweltschutz untersucht, sollte deswegen mehr als einen Weg bedenken ¿ einschließlich Umleitungen und Kreuzungen.
Das Buch untersucht die Strukturen hinter den Einstellungen zu religiöser Vielfalt und zu Muslimen in Deutschland und geht der Frage nach, wie Religiosität diese Einstellungen beeinflusst. Es zeigt sich, dass Toleranz als eigenständige Haltung lediglich existiert, wenn es um Religionsvielfalt im Allgemeinen geht, nicht jedoch in Bezug auf Muslime. Religiosität wirkt dabei äußerst ambivalent. Hochreligiöse neigen zur Betonung des Wahrheitsanspruchs ihrer Religion, Atheisten sind tendenziell religionskritisch, weshalb beide Gruppen Muslime und religiöse Vielfalt eher negativ bewerten. Ist die Religiosität nicht dogmatisch, sind andere Faktoren wie z. B. Deprivation, politische Einstellungen oder Intergruppenkontakt wichtiger.
Das Buch beschreibt aktuelle Erscheinungen eines Denkens, das Ordnungs- und Reinheitsvorschriften religiös abzusichern und durch eine Beschwörung von potenziellen und faktischen Gefahren des gesellschaftlichen Pluralismus zu begründen sucht.Dabei wird der Frage nachgegangen, wie traditionale und religiöse Bedeutungsgehalte transportiert, erhalten und neu belebt werden und wie sie zur Stabilisierung sozialer Ordnungsvorstellungen verwendet werden.
Bereits zehn Jahre nach dem Umbruch war das Erstaunen groß, dass es entgegen weithin gehegter Erwartungen nicht zu einer umfassenden Revitalisierung von Religion und Religiosität in Ostdeutschland gekommen war. Zehn Jahre später stellt sich die Frage, ob diese Einschätzung aufrechtzuerhalten ist oder die Situation sich in der Zwischenzeit signifikant verändert hat. Kam es zu einem weiteren Rückgang der Bedeutung religiöser Überzeugungen, oder lassen sich inzwischen auch Gegenbewegungen feststellen? Das Buch beschäftigt sich mit verschiedenen Facetten dieser Frage und berücksichtigt dabei auch eine zu dem europäischen Umfeld vergleichende Perspektive.
Das Buch befasst sich in theoretischen und empirischen Beiträgen mit dem Aufkommen und der Durchsetzung atheistischer und religiös indifferenter Positionen und Einstellungen in Vergangenheit und Gegenwart. Davon ausgehend werden Fragen nach dem Charakter und der Zukunft des Religiösen diskutiert.
wird -und als deren Teilaspekt eine Loslösung der Moral von der Religion -, stellt sich die Frage nach einer formulierbaren Einheit dieses Ganzen vor dem Hintergrund des Eindrucks drohender Desintegration. Es wäre also nur allzu verständlich, wenn die soziologische Vorstellung unmittelbarer sozialer "Integration" einen ihrer Gründe findet im Eindruck der Krisenerfahrung der Soziologie im Blick auf die Modemisierung der Gesellschaft. Auch wenn es nach neueren Erkenntnissen zutreffend ist, dass es "keine funktionierende menschliche Gesellschaft ohne ein Ordnungssys tem" gibt (Neumann 1993: 11), wäre also die grundsätzliche Vorstellung einer religiösen Legitimierung der moralischen Durchsetzung dieses Ord nungssystems als eine Projektion aus der Modeme ins Traditionale -wobei diese Gegenüberstellung die Komplexität des sogenannten Traditionalen immer reduziert -zu werten. Formuliert man diese kritische Anmerkung positiv, dann erreicht man zugleich einen wichtigen Punkt des Konsenses der folgenden Beiträge: Der Zusammenhang von Religion und Moral ist nicht systematisch, von der je weils angezielten "Sache" her gegeben, die Verknüpfung von Religion ei nerseits und Moral andererseits muss vielmehr als historisch kontingent an gesehen werden. Und das bedeutet: Eine Verbindung von Religion und Moral ist grundsätzlich "auch heute noch" denkbar und möglich und sie war "frü her" keineswegs immer gegeben.
Der Umbruch von 1989/90 in Ostdeutschland hat alle gesellschaftlichen Bereiche erfaßt, nicht nur den politischen Bereich, sondern auch den wirt schaftlichen, den rechtlichen und den kulturellen. Die sozialen Veränderun gen erstreckten sich vom Berufsleben bis in das Konsum-und Freizeitver halten und den W ohn-und Lebensstil der neuen Bundesbürger hinein. Die Veränderungen betrafen ihr Verhältnis zur Bürokratie, zum Geld, zur Zeit, ja sogar zum eigenen Körper. Liegt es angesichts dieses umfassenden, radikalen Wandels nicht nahe, auch auf dem religiösen Feld mit deutlich wahrnehmba ren Veränderungen zu rechnen? Zunächst könnte man vermuten, daß mit der Liberalisierung der politi schen Verhältnisse in Ostdeutschland eine neue Zuwendung zu Religion und Kirche einsetzte. Jahrzehntelang waren Religion und Kirche gesellschaftlich ausgegrenzt, ideologisch stigmatisiert und politisch unterdrückt. 1989 ge hörten nur noch etwa 30 Prozent der Ostdeutschen einer der christlichen Kirchen an. 1949, zum Zeitpunkt der Gründung der DDR, waren noch über 90 Prozent Mitglied in einer Kirche, dabei über 80 Prozent Mitglied der evangelischen Kirche. Innerhalb von 40 Jahren hatte sich der Anteil der Kon fessionslosen fast verzehnfacht. Viele erwarteten daher, daß die Entspannung der politischen Verhältnisse - die Beendigung der Benachteiligungen von Christen im öffentlichen Leben und in der schulischen und beruflichen Aus bildung sowie die Entideologisierung der Erziehung - zu einem neuen Auf schwung in den Kirchen und Religionsgemeinschaften führen würde. Diese Erwartung verstärkte sich angesichts der besonderen katalytischen Rolle, die die Kirchen im Prozeß des gesellschaftlichen Umbruchs von 1989/90 gespielt hatten.
Das Buch zeigt, daß sich religiöse Organisationen zwischen modernen Organisationsstrukturen und religiöser Semantik bewähren müssen. Dadurch wird die Erforschung religiösen Wandels erneut in den Blick gebracht. Religion als soziales System läßt sich im Spannungsfeld der Begriffe "Institutionen - Organisation - Bewegung" beschreiben. Institution und Bewegung können gleichsam als die Extremformen religiöser Vergemeinschaftung bzw. Vergesellschaftung gelten: Bewegung steht für das schöpferisch-revolutionäre Element des Religiösen. Institution steht demgegenüber für habitualisierte, sozial und rechtlich verfaßte und zum Teil hierarchisch gegliederte Formelemente des Religiösen. Mit der gegenwärtigen Deinstitutionalisierung der Konfessionskirchen entfaltet sich die Struktur des Religionssystems in seiner Komplexität: Die Kirchen als religiöse Institutionen übernehmen unter dem Druck einer sich erfolgreich organisierenden Umwelt mehr und mehr den Charakter formaler Organisationen. Auf der anderen Seite verlieren auch religiöse Bewegungen ihre charismatische Unschuld: Gesinnungsethische Normativität kann sich oftmals nur unter Einsatz hochstrukturierter Mechanismen soziale Geltung verschaffen. Der vorliegende Band analysiert das modernisierte religiöse Feld als Spannungsverhältnis von religiöser Institution, Organisation und Bewegung. Er möchte damit einer Perspektive der Erforschung religiösen Wandels unter strukturellen Aspekten erneut Aufmerksamkeit verschaffen.
In diesem Open-Access-Buch wird die Bedeutung von religiösen Ritualen für die soziale Ordnung systematisch untersucht. Dazu werden Konzepte des Zusammenhangs von Ritualen mit verschiedenen Ebenen des Sozialen erarbeitet: Interaktion, Gemeinschaft und Gesellschaft.
Die Beiträge in diesem Sammelband untersuchen das Verhältnis von Religion und Geschlechterordnungen in verschiedenen religiösen und kulturellen Kontexten. Auf der Basis von Fallstudien, Auswertungen von Survey-Daten oder theoretischen Reflexionen gehen die Autorinnen und Autoren der Frage nach, wie sich eine zunehmende gesellschaftliche Säkularisierung und Modernisierung einerseits und die durch Migrationsprozesse beförderte (Re-)Vitalisierung und erhöhte Sichtbarkeit von Religion andererseits auf Geschlechterordnungen auswirken.Die Herausgeberinnen:Dr. Kornelia Sammet ist Soziologin und leitet das DFG-Projekt "Weltsichten von Arbeitslosen im internationalen Vergleich" am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig.Prof. Dr. Friederike Benthaus-Apel lehrt Soziologie an der Evangelischen Fachhochschule Nordrhein-Westfalen-Lippe in Bochum.Prof. Dr. Christel Gärtner ist Soziologinund Mentorin in der Graduiertenschule des Exzellenzclusters ¿Religion und Politik¿ an der Universität Münster.
In diesem Buch geht es um mehr als die bloße Untersuchung geschlechtsspezifischer Differenzen der Religiosität und Kirchlichkeit. Die Beiträge fragen u.a.: - In welchem Verhältnis stehen gesellschaftliche Konstruktionen der Geschlechter und religiöse Gottes- bzw. Göttinnenbilder? - Wie reagiert das religiöse Teilsystem auf den sozialen Wandel des Geschlechterverhältnisses, insbesondere mit Bezug auf die veränderten Möglichkeiten der Frauen zur Wahrnehmung und Gestaltung von Ämtern in den Kirchen? Dem interdisziplinären Thema des Bandes entsprechend wird die soziologische Perspektive im engeren Sinne durch Beiträge aus der Theologie, der Religionswissenschaft, der Ethnologie und der Geschichtswissenschaft erweitert.
Die Medien berichten regelmaig uber Selbstmordattentate im Irak, in Pakistan und Afghanistan. Eine geringere mediale Aufmerksamkeit erhalten gewaltfreie Formen des Selbstopfers wie die Selbstverbrennung und das Todesfasten. Jenseits von Spekulationen, Kulturalisierungen und Pathologisierungen nahert sich der Autor diesem keineswegs seltenen Phanomen auf empirischer Basis. Anhand einer Analyse ausgewahlter Abschiedsnachrichten und Martyrervideos wird herausgearbeitet, wer die Adressaten eines solchen Aktes sind, welche Handlungserwartungen an diese gestellt werden und unter welchen Bedingungen der eigene Tod zu einer Medienwaffe"e; werden kann.
The third position of interest is the market approach. One issue that needs to be examined here is whether the degree of separation of church and state and religious pluralism affect the vitality of the religious field or not. Proponents of the market approach claim that the modern age is not necessarily diminishing religion but can even foster it, namely because it always falls short of its own (Finke/Stark 1988, 2006; Iannaccone 1991; Stark/Iannaccone 1994; Iannacone/Finke/Stark 1997; Warner 1993). According to them, it mainly stimulates religious productivity due to the economic principle of competition. The more pluralistic the religious field and the more market-oriented its organizational forms (and exactly this is assumed to happen in modern times), the more religious vitality is encouraged: under competitive conditions, the providers of religious services are forced to face the particular challenge of retaining their members and of attracting new members, responding to the needs of their clientele and offering efficient services. However, if one particular church holds a religious monopoly, its officials become indifferent and ¿lazy¿; they lose their ability to be socially responsive. Much like in business, competition is good for religion, too. Besides, customers who are dissatisfied with a religious product in a pluralistic religious market can look for another religious product to better suit their needs, while their only alternative in a monopolistic religious structure is to turn away from religion altogether.
Wie begegnen die Menschen in Europa nichtchristlichen Religionen und Religionsgemeinschaften? Unter welchen Bedingungen werden religiöser Pluralismus sowie die Angehörigen religiöser Gruppen akzeptiert bzw. abgelehnt? Welche individuellen und kontextuellen Faktoren beeinflussen die Bereitschaft zu religiöser Toleranz und Wertschätzung? Dies sind einige der Fragestellungen, denen der vorliegende Band anhand von vergleichenden Analysen von fünf europäischen Ländern nachzugehen versucht.
Das vorliegende Buch geht auf eine wissenschaftliche Tagung zurück, die von der Arbeitsgemeinschaft Objektive Hermeneutik e. V. unter Leitung der Herausgeber im März 2003 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main veranstaltet wurde. Die durchgängige Interessantheit der Vorträge und Diskussionen hat uns dazu veranlaßt, erstere einer breiteren Fachöffentlichkeit zugänglich zu machen. In diesem Sammelband sind all- dings nicht alle Vorträge abgedruckt, und zwei Autoren haben ihren Beitrag nicht nur überarbeitet, sondern auch inhaltlich stark verändert. Die Disk- sionen haben wir, wo es möglich war, im Rahmen der gegenwärtigen Debatte um das Säkularisierungsparadigma in die Einleitung mit aufgenommen. - ter den Autoren finden sich sowohl ¿gestandene¿ Religionssoziologen, die sich bereits viele Jahre mit der Säkularisierungstheorie befassen, als auch junge Soziologen und Historiker, die zu diesem Thema unter variierenden Gesichtspunkten im Rahmen von Habilitations-, Promotions- oder Magist- arbeiten forschen. Auf der Tagung wurden Deutsch und Englisch als - gungssprachen verwendet, entsprechend sind die Beiträge in der einen oder der anderen Sprache verfaßt; eine Kurzzusammenfassung in der jeweils an- ren Sprache befindet sich am Ende des Bandes. Das Zustandekommen dieses Buches verdankt sich aber auch denjenigen, die die ihm zugrundeliegende Tagung finanziell, durch Sachspenden oder durch die Überlassung von Räumlichkeiten unterstützt haben. Neben der Arbeitsgemeinschaft Objektive Hermeneutik e. V.
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