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Arnold Schönbergs Klavierstücke op. 11 sind ein Meilenstein in der Entwicklung der Klaviermusik. Atonal hatte Schönberg auch schon andere Werke komponiert - aber immer noch vermittelt durch eine Singstimme und einen entsprechenden Gesangstext. Die Klavierstücke op. 11 hingegen sind die ersten Instrumentalkompositionen in sogenannter "freier Atonalität". Bei aller revolutionären Sprengkraft ist der Zyklus klassisch angelegt, mit einem Quasi-Sonatensatz, einem langsamen Mittelstück und einem stürmischen Finale. Die Henle-Urtextausgabe legt diesen Klassiker der Moderne im neuen, großzügig angelegten und damit der Erstausgabe nachempfundenen Notensatz vor, herausgegeben vom Schönberg-Forscher Ullrich Scheideler, und für die Praxis erschlossen durch Fingersatz-Empfehlungen des erfahrenen Tasten-Meisters Emanuel Ax.
Eine Antwort auf die Frage, wie man ohne tonalen Zusammenhang musikalische Abläufe gestalten kann, sah der Schönberg-Kreis unter anderem in der extremen Straffung der Form. Bei Schönbergs Sechs kleinen Klavierstücken op. 19 von 1911 ist die Konzentration auf das Wesentliche legendär. Hinter den flüchtigen Gesten liegen Abgründe verborgen, was nicht zuletzt der Umstand beweist, dass das letzte Stück auf Gustav Mahlers Begräbnis am 21. Mai 1911 bezogen sein soll. Emanuel Ax lädt mit seinem wohlüberlegten Fingersatz alle Pianisten dazu ein, sich mit diesen Miniaturen neu auseinanderzusetzen. Die Henle-Urtextausgabe legt diesen Klassiker der Moderne im neuen, großzügig angelegten Notensatz vor.
Schönbergs Suite op. 25 aus dem Jahr 1923 nimmt in ihren Sätzen Präludium, Gavotte-Musette, Intermezzo, Menuett-Trio, Gigue Bezug auf vorklassische Formen und ist zugleich doch das erste Werk, das vollständig auf einer einzigen Zwölftonreihe beruht. Wer aber glaubt, in dieser so neu tönenden Musik die Emotionen aus dem Spiel lassen zu können, irrt sich: Schönberg verlangt vollen Einsatz, was sich nicht zuletzt in einer ganzen Palette neuer Artikulationszeichen niederschlägt, die er dem Notentext hinzugibt, um einen nuancierten und expressiven Vortrag zu gewährleisten. Eine Herausforderung für jeden Pianisten! Ihr stellt sich in der Henle-Urtextausgabe der israelisch-amerikanische Pianist Shai Wosner, ein echter Kenner der Suite, der mit seinem Fingersatz unerlässliche Hilfestellungen bietet, das großartige Werk zu entschlüsseln. Die Henle-Urtextausgabe legt diesen Klassiker der Moderne im neuen, großzügig angelegten Notensatz vor.
Boris Iofan (1891¿-¿1976) was considered Josef Stalin's 'court architect' due to his closeness to the dictator, whose design ideas he translated into reality. His name is associated with projects such as the House on the Embankment, the Soviet pavilion at the 1937 Paris World's Fair and the Palace of the Soviets, which was never realised. In the period from 1932 to 1947, he was one of the most important, if not the most important architect of the Soviet Union. This biography, a detailed study of Iofan's creative development, is based on previously unpublished documents. It also contains never-before-published visual material, including original drawings and sketches by the architect and his collaborators: most of this comes from Iofan's archive, which is now in the collection of the Museum für Architekturzeichnung in Berlin.
The development of modern architecture in Korea and, more recently, South Korea, is closely tied to the country's dramatic transformations since the late 19th century. The authors interrogate major periods from the Late Joseon Dynasty to the vibrant democratic present, showing how architecture, by making technological and stylistic leaps, has played a important role in the construction of the nation's identity. The architectural analyses, ranging from Hwaseong Fortress to 21st-century constructions like Paju Book City, Ssamziegil Shopping Center, the Boutique Monaco skyscraper, and the Bauzium Sculpture Museum, focus on buildings in which the formation of a specifically Korean modernism is particularly observable. The appendix includes biographical descriptions of major architectural figures.
Das Bauhausgebäude in Dessau, 1926 von Walter Gropius geplant, gilt als "gebautes Manifest der Bauhaus-Ideen" und zählt zu den bedeutendsten Bauten der Moderne. Zusammen mit den Meisterhäusern und den Laubenganghäusern in Dessau sowie den Bauhausbauten in Weimar und Bernau ist es in die Liste des Welterbes bei der UNESCO eingetragen. Das Buch stellt Strategien zur Erhaltung des Gebäudes in den Mittelpunkt. Es zeigt das Bauwerk mit seiner wechselvollen Geschichte vom bauzeitlichen Zustand über seine Zerstörung bis zur Erneuerung und Restaurierung. Anhand von Texten, Fotografien und zahlreichen Plänen werden besondere Aspekte der Architektur wie Gebäudehülle, Material, Konstruktion, Farbe und Oberfläche sowie die langfristige Pflegekonzeption detailliert erörtert. Dabei werden bauliche Maßnahmen zur Anpassung an heutige Anforderungen und zur Erhaltung des Gebäudes mit seinen historischen und künstlerischen Qualitäten vorgestellt. Archäologie der Moderne. Denkmalpflege Bauhaus Dessau ist die überarbeitete und ergänzte Auflage der Publikation Archäologie der Moderne. Sanierung Bauhaus Dessau, die 2006 als Band 23 der Reihe EDITION BAUHAUS bei JOVIS erschien und als Band 58 fortgeführt wird.
Peter August Böckstiegel gilt als der bedeutendste westfälische Expressionist und zählt zu den wichtigen Vertretern der Klassischen Moderne. Gemälde voll expressiver Strahlkraft stehen in seinem Werk neben sensiblen Stimmungsbildern und ausdrucksstarken Plastiken - ein Künstler, der mit seinem hochspannenden OEuvre zu Recht seit Jahren immer stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rückt.Die "Väter der Moderne" beeinflussten das frühe künstlerische Schaffen von Peter August Böckstiegel (1889-1951), der sich von der "lodernden Flammenschrift" Van Goghs, der "märchenhaften Stille" von Gauguins Urwaldszenen oder Munchs "nordischer Geisterwelt" inspiriert fühlte und dies in seinen Landschaften, bäuerlichen Szenen, Porträts, Stillleben und Akten zum Ausdruck brachte. Obwohl Böckstiegel prägende Jahre in Dresden verbrachte, verstand er sich vor allem als westfälischer Expressionist, dessen Verbundenheit zu seiner ländlichen Heimat Werther bei Bielefeld zeitlebens bestehen blieb und sich auch in seinen Werken widerspiegelte. Sein facettenreiches künstlerisches Schaffen reicht über eine Vielzahl von Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Druckgrafiken bis hin zu Mosaiken, Fensterbildern und Skulpturen.
In Kunstmuseen sind Live-Performances heute selbstverständlich. Handelt es sich dabei jedoch um eine neue Entwicklung? Wann, wie und warum wurde die Kunst im Museum lebendig? Diesen Fragen geht die Autorin nach. Sie beleuchtet die wenig bekannten Anfänge des Phänomens Performance im Museum und schreibt somit Performance- und Museumsgeschichte neu. Ausgehend vom US-amerikanischen Kunstsystem der 1970er-Jahre, ein Nukleus früher Performance, werden Aufführungen und Ausstellungen von Performer*innen wie Merce Cunningham, Laurie Anderson oder Chris Burden rekonstruiert. Sogar Arnold Schwarzenegger hat einen Gastauftritt. Abseits des gängigen Narrativs widerständiger Performancekunst eröffnen Analysen der institutionellen, ökonomischen und politischen Kontexte ein spannendes kulturhistorisches Panoptikum.
Bach/Busoni - diese Kopplung lässt Pianistenherzen höherschlagen. Denn Busoni gelingt es, auch diejenigen Werke Bachs, die original einem anderen Instrument "auf dem Leib geschrieben" wurden, so auf das Klavier zu übertragen, dass die ursprüngliche Klangwelt fühlbar wird und gleichzeitig der Konzertflügel sein gesamtes Potential zur Schau stellen darf.Seine Transkription der Orgel-Toccata d-moll BWV 565 (die nach zwischenzeitlicher Unsicherheit heute wieder als tatsächliches Werk Bachs gilt) sollte 1900 zusammen mit der C-dur-Toccata BWV 564 die Reihe seiner für Breitkopf & Härtel entstandenen Bach-Bearbeitungen beschließen. Aus Busonis Sicht ein würdiger Abschluss, waren die Toccaten doch - wie er seinen Verleger wissen ließ - "offenbar das Beste, das mir in dieser Art gelang und ich glaube mir davon eine starke Wirkung versprechen zu können". Diesem Urteil schließt sich der G. Henle Verlag an und bringt die berühmte d-moll-Toccata und Fuge in einer attraktiven Urtextausgabe heraus, die sämtliche Quellen zu Rate zieht und mit dem Fingersatz des Ausnahmepianisten Marc-André Hamelin aufwarten kann.
The Masters of Concrete Shells Concrete shell construction started to become popular in the mid-20th century. Technically advanced designs with conspicuous expressiveness began to appear all over the world. With three typical protagonists - Félix Candela (1910-1997), Heinz Isler (1926-2009), and Ulrich Müther (1934-2007) - the book examines this construction method. Their work - primarily in Mexico, Switzerland, and the former GDR - was carried out under very different political, economic, social, and cultural conditions. The authors analyze the buildings and projects against the background of developments in architecture and engineering at that time. The focus is on mutual influence, shared aspects and differences in the design processes, the structural design, and the execution. In addition, the book examines how the work was received and today's application of the building method. Learning from Félix Candela, Heinz Isler, and Ulrich Müther and their historic shell construction buildings Unknown material from the drawing archives With abstracts in English, German and Spanish
Gershwins Concerto wurde am 3. Dezember 1925 in der Carnegie Hall - dem Epizentrum der klassischen Musikszene New Yorks - uraufgeführt. Es gehört zu einer Gruppe von selbst auferlegten "Experimenten", mit denen der Komponist sich Wege in die "seriöse" Musik eröffnen wollte: "Ich habe bisher nur drei ,Opera' geschrieben - die ,Blue Monday Oper', die ,Rhapsody in Blue' und das ,Concerto'. Ich habe viel Zeit in diese Werke investiert, aber sie sind natürlich nicht meine eigentliche Arbeit. Sie sind Experimente - Laborarbeiten in amerikanischer Musik." Herausgeber Norbert Gertsch überprüfte für seine Edition eine Vielzahl von handschriftlichen und gedruckten Quellen in den USA und legt hiermit erstmals eine Urtextausgabe dieses sehr populären, vom Jazz-Idiom durchtränkten Klavierkonzerts vor. Parallel dazu erscheinen bei Breitkopf & Härtel Partitur und Orchestermaterial von demselben Herausgeber.
In der DDR galt die Kunst der herrschenden Partei als Waffe im Klassenkampf. Das Programm des "Sozialistischen Realismus" war institutionell verankert; die Einhaltung wurde überwacht. Aber die Kunst war älter als der Staat, und es gab Künstler und Künstlerinnen, die auf der Unabhängigkeit ihrer Arbeit bestanden. Manche waren vor 1933 ausgebildet worden, andere in den 1950er Jahren in Berlin (West). Einige wurden international wahrgenommen, viele emigrierten. In den dauernden Auseinandersetzungen um die Kunst in der DDR spiegelt sich auch das wechselhafte Verhältnis der Staatspartei zum internationalen Westen. Dieses reichte von der Verteufelung der Moderne über die sozialistische Deutung und die zögerliche Erweiterung des Kanons bis zur Aufgabe der Parteidoktrin kurz vor dem Fall der Mauer.
Zwischen 1933 und 1936 wurden die sogenannten "Thingstätten" als propagandistische Freilichtbühnen und Versammlungsplätze des Nationalsozialismus erbaut. 400 waren geplant, etwa 60 wurden errichtet. Viele dieser bis heute kaum bekannten Orte sind heute noch in Deutschland, Polen und Russland auffindbar. In Form einer interdisziplinären Recherche ermöglichen Kunst und Dokumentation, Text und Bild von 23 internationalen KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen eine pluralistische Auseinandersetzung mit der außergewöhnlichen Geschichte der Thingstätten sowie der Bedeutung der Vergangenheit für die Gegenwart.Weiterführende Texte und ergänzendes Material finden Sie unter www.thingstaetten.info.Künstler*innenKatharina Bosse, Rebecca Budde de Cancino, Doug Fitch, Jan Merlin Friedrich, Jakob Ganslmeier, Andrea Grützner, Rebecca Hackemann, Konstantin Karchevskiy, Hendrik Lüders, Daniel Mirer, Felix Nürmberger, Ralph Pache, Abhijit Pal, Philipp Robien, Jewgeni Roppel, Simon Schubert, Kuno Seltmann, Erica Shires, Thomas Wrede
Willkommen im G. Henle Verlag, verehrter Maestro Kissin! Der Verlag ist stolz und geehrt, die ersten drei Opera des weltweit bewunderten, genialen Pianisten, der sich seit einigen Jahren ernsthaft dem Komponieren widmet, vorlegen zu können. Den Beginn macht - was bei diesem Autor kaum verwundert - ein Zyklus von vier Klavierstücken. Die "Toccata", eine wahnwitzig virtuose Tour de Force im Jazz-Idiom, hat man gelegentlich schon von ihm als Zugabe gehört. "Meditation" und "Dodecaphonic Tango" beschreiben in ihren Titeln perfekt die jeweilige Stimmung dieser ausdrucksstarken Charakterstücke. Das schlichte "Intermezzo" gönnt Ausführendem und Publikum vor der "Toccata" einen kurzen Moment der Kontemplation.
Der Überblick über das Werk von Franz Füeg Wer kennt nicht die Piuskirche in Meggen mit ihrer unerreichten transluzenten Marmorhülle? Ihr Architekt, Franz Füeg, hat während mehr als 50 Jahren entworfen, gebaut, geschrieben und gelehrt. Nur wenige Architekten seiner Generation vertraten ein so vielfältiges und umfassendes Verständnis des Berufs. In diesem Buch werden nicht nur die wichtigsten Bauten des 1921 in Solothurn geborenen Vertreters der Schweizer Nachkriegsmoderne dokumentiert. Seine Arbeiten werfen grundsätzliche Fragen zu den Bedingungen des Bauens und der Verantwortung des Architekten für seine Umwelt auf und liefern Erklärungen zum Verständnis heutiger Kriterien in der Architektur und im Städtebau. Das Vermächtnis des einflussreichen Schweizer Architekten und Architekturlehrers Dokumentation seiner wichtigsten Bauten und Texte Unbekannte Entwürfe aus dem Archiv der EPFL Lausanne
Mit dem "Konzert für Orchester" eröffnet Henle die Reihe preiswerter Studien-Editionen nach dem Notentext der Bartók-Gesamtausgabe. Als Bartók im Mai 1943 von Serge Koussevitzky den Kompositionsauftrag erhielt, bedeutete dies nicht nur eine finanzielle Unterstützung, sondern auch einen wichtigen schöpferischen Impuls für den schwer kranken Komponisten. Schon im Oktober lag das fünfsätzige Konzert vor, das Koussevitzky begeistert als "das beste Orchesterwerk der letzten 25 Jahre" bezeichnete. Auch die ersten Aufführungen im Winter 1944/45 waren sehr erfolgreich. Gleichwohl wurde Bartók zur Fixierung eines alternativen Endes bewogen, das der schon im September 1945 verstorbene Komponist allerdings nicht mehr hören sollte. Bartók-Spezialistin Klára Móricz liefert in ihrer Ausgabe beide Versionen und fasst in einem spannenden Vorwort Geschichte und Überlieferung des "Konzert für Orchester" zusammen. Ein knapper Bemerkungsteil informiert über die wesentlichen Grundlagen der Edition.
Die Schülerarbeiten aus dem Vorkurs an der Hochschule für Gestaltung des Bauhauses Dessau sind besondereDokumente des Lernens. Es sind Zeugnisse der eigenständigen und vielstimmigen Übersetzung der jeweiligen Aufgabenstellungender Lehrenden. Sie konterkarieren nicht nur die inzwischen in der Geschichtsschreibung zum Bauhauskanonisierte Vorstellung des Vorkurses, sondern bieten in ihrer Vielfalt und Unabgeschlossenheit Einblicke inden doppelten Prozess des Erlernens und des Neuentdeckens. Die Publikation greift die Tradition der öffentlichenGastkritiken auf und übersetzt sie in die Gegenwart. Internationale Pädagogen und Gestalter blicken auf eine Auswahlvon Arbeiten, die aus unterschiedlichen Unterrichtsangeboten der Bauhausmeister stammen. Auf zentralenTableaus im Reader werden die historischen Schülerarbeiten durch Autoren und Festivalteilnehmer aus heutigerSicht auf ihre pädagogische und zeitgenössische Relevanz hin befragt. Die Publikation erscheint im Bauhaus-Jubiläumsjahr2019 als Begleitpublikation zum Festival Schule FUNDAMENTAL, Bauhaus Dessau, 20. bis 24. März 2019.
Based on scholarly familiarity with the history and study of international modernisms, the book takes the case of Germany, where it is most clearly identified as Expressionism. The analyses here that examine borrowings across the arts ¿ painting, film, and literature ¿ suggest that Expressionism alone is insufficient for an explanation of German modernism. Instead, the book proposes that we should think of modernism as a hydra headed aesthetic phenomenon that includes realism to compose an incomplete modernism. The interarts study focuses on how new modernist visualities, conceived more expansively to include silent film and scripts, locate women in modernity. The readings of silent film in conjunction with the art of Die Brücke find that the figure of the female, and the perspectives used by the artists are influenced by the techniques of silent cinema. The book shows that with each of the twenty texts under consideration, borrowings from other arts influence the woman¿s inclusion into the modern world. Detailed analyses of texts, using this intermedial approach, include Kokoschkäs play Murderer, Hope of Women, Urban Gad¿s film The Abyss, E.L. Kirchner¿s woodcuts and Street Scenes, Elsa Lasker-Schüler¿s film script Plum-Pascha, and Döblin¿s novel Berlin Alexanderplatz.
Bartóks Mikrokosmos gehört zu den Meilensteinen der pädagogischen Klavierliteratur - und geht doch weit über ein "klassisches" Unterrichtswerk hinaus. Neben spieltechnischen Aspekten behandeln diese 153 in aufsteigendem Schwierigkeitsgrad angeordneten Klavierstücke nämlich die Grundlagen kompositorischer Arbeit: Von "Ostinato" über "Freie Variationen" oder "Imitation und Umkehrung" in der Satztechnik bis zu programmatischen Ideen "Aus dem Tagebuch einer Fliege" oder den berühmten "Sechs Tänzen im bulgarischen Rhythmus", die den furiosen Abschluss dieses Jahrhundertwerks bilden. Die Henle-Urtextausgabe basiert auf dem in Vorbereitung befindlichen Band der Bartók-Gesamtausgabe, bereitet diesen aber durch gezielte Kommentierungen und Hinweise zu Bartóks Aufführungen speziell für die musikalische Praxis auf. Zudem werden die sechs Bände der 1940 erschienenen Erstausgabe zu drei praktischen Doppel-Bänden zusammengefasst, wodurch Anfängern wie Fortgeschrittenen jeweils ein optimaler Einstieg ermöglicht wird.
Erwin Schulhoff (1894-1942) zählt zu den originellsten Persönlichkeiten in der Musik des frühen 20. Jahrhunderts. Durch die nationalsozialistische Verfolgung und Verfemung zeitweilig in Vergessenheit geraten, wird der außergewöhnliche Rang seiner Musik seit einigen Jahrzehnten wiederentdeckt, die von Jazz und Dada, von atonaler Musik und sozialistischem Realismus inspiriert ist. Seine Hot-Sonate von 1930 verrät allein durch die Verwendung des Saxophons als Soloinstrument den Einfluss des Jazz, der sich auch in den prägnanten Rhythmen, der schillernden Harmonik und in Spieltechniken wie Glissandi niederschlägt. Die Hot-Sonate erscheint hier zum ersten Mal in einer Urtextausgabe. Die Edition beseitigt zahlreiche Fehler der Erstausgabe, die bis heute unverändert nachgedruckt wurden. Hierzu konnten sämtliche relevanten Quellen ausgewertet werden: das Autograph, eine abschriftliche Stichvorlage, das Handexemplar Schulhoffs, sowie weitere persönliche Dokumente wie Briefe und Verträge. Als Herausgeber wurde der Berliner Saxophonist Frank Lunte gewonnen, ein ausgewiesener Kenner des Repertoires und der Geschichte des Saxophons insbesondere im Berlin der 1930er-Jahre.
Bartóks Mikrokosmos gehört zu den Meilensteinen der pädagogischen Klavierliteratur - und geht doch weit über ein "klassisches" Unterrichtswerk hinaus. Neben spieltechnischen Aspekten behandeln diese 153 in aufsteigendem Schwierigkeitsgrad angeordneten Klavierstücke nämlich die Grundlagen kompositorischer Arbeit: Von "Ostinato" über "Freie Variationen" oder "Imitation und Umkehrung" in der Satztechnik bis zu programmatischen Ideen "Aus dem Tagebuch einer Fliege" oder den berühmten "Sechs Tänzen im bulgarischen Rhythmus", die den furiosen Abschluss dieses Jahrhundertwerks bilden. Die Henle-Urtextausgabe basiert auf dem in Vorbereitung befindlichen Band der Bartók-Gesamtausgabe, bereitet diesen aber durch gezielte Kommentierungen und Hinweise zu Bartóks Aufführungen speziell für die musikalische Praxis auf. Zudem werden die sechs Bände der 1940 erschienenen Erstausgabe zu drei praktischen Doppel-Bänden zusammengefasst, wodurch Anfängern wie Fortgeschrittenen jeweils ein optimaler Einstieg ermöglicht wird.
Bartóks Mikrokosmos gehört zu den Meilensteinen der pädagogischen Klavierliteratur - und geht doch weit über ein "klassisches" Unterrichtswerk hinaus. Neben spieltechnischen Aspekten behandeln diese 153 in aufsteigendem Schwierigkeitsgrad angeordneten Klavierstücke nämlich die Grundlagen kompositorischer Arbeit: Von "Ostinato" über "Freie Variationen" oder "Imitation und Umkehrung" in der Satztechnik bis zu programmatischen Ideen "Aus dem Tagebuch einer Fliege" oder den berühmten "Sechs Tänzen im bulgarischen Rhythmus", die den furiosen Abschluss dieses Jahrhundertwerks bilden. Die Henle-Urtextausgabe basiert auf dem in Vorbereitung befindlichen Band der Bartók-Gesamtausgabe, bereitet diesen aber durch gezielte Kommentierungen und Hinweise zu Bartóks Aufführungen speziell für die musikalische Praxis auf. Zudem werden die sechs Bände der 1940 erschienenen Erstausgabe zu drei praktischen Doppel-Bänden zusammengefasst, wodurch Anfängern wie Fortgeschrittenen jeweils ein optimaler Einstieg ermöglicht wird.
Lange vor seinem berühmten Mikrokosmos schuf Bartók 1908-1911 mit Für Kinder eine umfangreiche Sammlung kleiner Klaviersätze, die auf ungarische (Teil 1) und slowakische (Teil 2) Volksmelodien zurückgeht. Beide Teile bieten (in aufsteigendem Schwierigkeitsgrad) vom schlichten zweistimmigen Satz bis hin zu impressionistisch anmutenden Miniaturen alles, was Kinderhände greifen können. In den 1940er-Jahren überarbeitete der Komponist die Sammlung, wobei er nicht nur kleine musikalische Verbesserungen vornahm, sondern auch alle Sätze mit einem Titel versah. Diese revidierte Fassung bildet den Haupttext der Urtextausgabe, der Anhang bietet wesentlich abweichende Sätze der Frühfassung. Wie immer bei Henles Bartók-Ausgaben gibt es auch aufführungspraktische Hinweise und einen Einblick, wie der Komponist selbst die Stücke vortrug.
Die viersätzige Suite op. 14 entstand 1916 und zählte zeit seines Lebens zu Bartóks bevorzugten Klavierwerken. In ihr verwendete er - im Unterschied zu seinen übrigen Klavierkompositionen jener Jahre - keine Volksliedmelodien oder folkloristische Elemente. Vielmehr strebte er hier einen neuen "abstrakteren" und transparenten Klavierstil an, der auf Ornamentik und Spielfiguren verzichtet. Eine Besonderheit der Henle-Ausgabe ist der zusätzliche Andante-Satz im Anhang, der ursprünglich vor dem Scherzo stehen sollte und von Bartók erst kurz vor der Drucklegung 1918 entfernt wurde. Diese Urtextausgabe dieses bedeutenden Werks des Konzertrepertoires übernimmt den Notentext der Bartók-Gesamtausgabe. Als Herausgeber firmiert der wohl renommierteste Bartók-Forscher weltweit, László Somfai, von dem auch die ausführliche Werkeinführung und hilfreiche Hinweise zur Interpretation stammen.
Bartóks 1910/11 entstandenes Allegro barbaro gehört zu seinen bekanntesten und beliebtesten Klavierwerken. Auch der Komponist selbst trug es gerne bei öffentlichen Auftritten vor und spielte es mehrfach ein. Die von ihm als "authentische Aufnahme" bezeichnete Einspielung von 1929 weist in Artikulation, Tempo und sogar der Anzahl der Ostinatotakte hochinteressante Varianten gegenüber dem Druck auf. Diese werden in unserer Urtext-Ausgabe erstmals in den Notentext übernommen und kommentiert. So vermittelt uns László Somfai mit dieser ersten Bartók-Urtextausgabe bereits einen Eindruck von den vielfältigen musikalischen Impulsen der Kritischen Gesamtausgabe Béla Bartók, die ab 2016 als Koproduktion von Editio Musica Budapest und G. Henle Verlag erscheinen wird.
Die 1915 entstandenen Rumänischen Volkstänze gehören zu Bartóks bekanntesten Werken - und dies in vielfältiger Gestalt, denn neben verschiedenen Ausgaben der Klavierfassung und einer späteren Orchestrierung von Bartók selbst gibt es auch Arrangements von Zeitgenossen, die mit Einverständnis des Komponisten entstanden. Man kann heute sogar auf Einspielungen der Tänze durch Bartók selbst zurückgreifen; diese dokumentieren mit variierenden, durch Oktavverdopplungen angereicherten Wiederholungen quasi die "Konzertfassung" der Tänze. Bartók-Forscher László Somfai bringt Ordnung in diese reiche Überlieferung und präsentiert in der Henle-Urtextausgabe die für den Musiker wesentlichen Varianten direkt im Notentext.
Nach Alban Berg ist Anton Webern der zweite Komponist der Wiener Schule, der in den Henle-Katalog aufgenommen wird. Weberns Musik ist bekannt für ihre extreme Knappheit und strenge Organisation. Die Aufführung der Variationen op. 27 dauert noch nicht einmal zehn Minuten - eine kurze Zeitspanne, in der die Zuhörer wahre Extreme durchleben. Webern hat das Stück mit mehreren Pianisten einstudiert, und aus dieser Zusammenarbeit sind überraschend emotionale Interpretationshilfen überliefert. Nach Einsichtnahme aller verfügbarer Quellen legt der Herausgeber Ullrich Scheideler nun einen neu überprüften Notentext vor und dokumentiert überdies die verwickelte Entstehungsgeschichte und Weberns aufschlussreiche Hinweise zum Vortrag. Ein Klassiker der Moderne, nun auch in Henle-Blau.
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