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Wie übt man politischen Einfluss aus, wenn man es formell nicht darf, oder genauer: Wie vollzieht sich politische Partizipation ohne institutionalisierte Partizipationsmöglichkeiten? Können Repräsentanten eines reaktionären Staates die Bevölkerung repräsentieren? Wie erfüllt ein ehemaliger französischer Staatsdiener ein neues preußisches Verwaltungsamt, wenn keine Dienstinstruktion vorliegt, und welches Handeln ist gesetzeskonform, wenn eine Verfassung fehlt? Vor diesen scheinbar unlösbaren Problemen standen die Oberbürgermeister und Stadträte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ihre Mittel und (Aus-)Wege politischer Teilhabe in den großen Provinzstädten Aachen, Düsseldorf, Koblenz, Köln und Trier beeinflussten sich wechselseitig und bildeten einen Verflechtungsprozess, den Katharina Thielen in diesem Band beleuchtet und der noch heute im Identitätsbegriff "Rheinland" nachwirkt.
Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Geschichte der Geographie, Note: 2,0, Technische Universität Darmstadt (Geschichte), Veranstaltung: Seminar "Stadt und Fluss" in Europa, Sprache: Deutsch, Abstract: Das von Johann Gottfried Tulla geplante und von seinen Nachfolgern zu Ende geführte Projekt der Rheinbegradigung war ein technisches Großprojekt des 19. Jahrhunderts. Schon zu seiner Zeit war es nicht unumstritten, allerdings überwogen und überwiegen bis heute die positiven Beurteilungen. Wie bei allen Großprojekten es gibt es auch heute Befürworter und Gegner, Gewinner und Verlierer. Zu den Verlierern zu gehören, befürchtete das linksrheinische Speyer. Nach Tullas Plänen sollte der Rhein weiter nach Osten verlegt werden. Damit hätte die Stadt ihre Anbindung an den Rhein verloren. Welche Gründe Speyer anführte, um diese Abänderung des Flussverlaufes zu verhindern, werden in dieser Hausarbeit nur kurz angerissen. Es wird stattdessen die Frage gestellt, inwieweit die politische Situation dieser Zeit das Handeln der beiden zuständigen Staaten Bayern und Baden beeinflusst haben könnte, damit die Stadt ihre Lage am Rhein bewahren konnte.In der von mir ausgewerteten Literatur erkennt man dazu keine stichhaltigen Argumente. Honsell verwies auf fehlende finanzielle Mittel, Fenske vermerkte nur kurz, dass Bayern und Baden ¿bald¿ bereit waren den Wunsch der Stadt zu bewilligen und Bernhardt vermutete, dass den Unteranliegerstaaten jeder nicht ausgeführte Durchstich entgegen kam, denn dann würde die Überschwemmungsgefahr bei den Befürworterstaaten verbleiben. Diese Hausarbeit soll den politischen Aspekt herausarbeiten. Nach einer kurzen Beschreibung des Oberrheines skizziere ich in Kapitel 2 den Werdegang Johann Gottfried Tullas und in den folgenden Abschnitten die Situation der Stadt Speyer und des Rheinkreises im ersten Drittel des 19.Jahrhunderts. Der Speyerer Presse ist ein kurzer Artikel gewidmet, da das junge Informationsmedium die politische Stimmung im Lande stark beeinflusste. In Kapitel 6 ¿ Zeitgenössische Konflikte ¿ werden nur die Widerstände und Proteste der Jahre 1817 bis 1832 beschrieben. Es gab jedoch auch große Zustimmung zu dem Rektifikationsvorhaben, da es die Gemeinden nachweislich vor Überflutungen schützten und Landgewinn einbrachte. In der Schlussbetrachtung wird ein Resümee gezogen, das sich auf die explosive Stimmung dieser Zeit bezieht.
Die Monografie erschließt erstmals Selbstzeugnisse für die Zusammenhänge zwischen Reiseverhalten und Schreibpraktiken am Rhein um 1800. Mithilfe interdisziplinärer Ansätze aus der Emotionsforschung, der Sinnesforschung, der historischen Raumforschung und der Umweltgeschichte werden die Vielschichtigkeit der verschriftlichten Reiseerfahrungen und die Darstellungsweisen der Rheinromantik verdeutlicht. Berücksichtigt werden die Handlungs- und Denkweisen der Akteure, die ein Bild vom Rhein und von sich selbst entwarfen und ihre Reisebeschreibungen in die eigene Biografie integrierten. Anhand dieser persönlichen Geschichten wird die Romantik ganzheitlich nachvollzieh- und erlebbar und zeigt, dass der Rhein in den Selbstzeugnissen durch dessen Überformung als mythologische und nationalpolitische Stimmungskulisse, als Erinnerungslandschaft und eine eigene Semantik und Programmatik zu einem romantischen Sehnsuchtsort konstruiert wurde.
Der Autor vermittelt mit seinem modernen Marchen die absolute Realitatsnahe zwischen menschlichem Verhalten und Erleben. Sehnsucht nach Erdbeeren nimmt den Leser mit auf die Achterbahn von unerfllter Sehnsucht, Depressionen, Esssucht und Burnout und lsst ihn den Swing-by-Effekt der Gefhle hautnah miterleben. Sind Verstndnis, Nhe, Geborgenheit und Liebe etwa Saisonartikel, genau so wie frische Erdbeeren?
Die "Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde" wurde 1881 gegründet. Angesichts des zunehmenden Nationalismus im deutschen Kaiserreich war ihre Arbeit über Jahrzehnte hinweg einer Spannung ausgesetzt, die durch die Affinität weiter Bevölkerungskreise in der Region zu Katholizismus und Liberalismus erheblich verstärkt wurde. So erklärt sich das Bestreben der damaligen Akteure, durch die Veröffentlichung von Quellen ohne politische oder weltanschauliche Parteinahme gleichermaßen zur Erhellung der regionalen wie eben auch der "vaterländischen" Geschichte beizutragen. Diese aus der Tradition der "Gesellschaft" erwachsene Selbstverpflichtung zur Arbeit an den in der Regel archivischen überlieferungen währt inzwischen über 140 Jahre. Dabei war die "Gesellschaft" immer auch Objekt und Spiegel wissenschaftlicher Konjunkturen und Netzwerke, politischer Systeme und sozioökonomischer Umbrüche. In diesem Licht schildert dieses Buch die Geschichte der "Gesellschaft" vor allem hinsichtlich ihrer institutionellen Entwicklung: Die akademische wie die bürgerschaftliche Träger- bzw. Mitgliederschaft der "Gesellschaft", ihre Organisation und ihre Stellung in Staat und Provinz stehen dabei im Mittelpunkt. Auch die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen werden beleuchtet: die Kaiser- wie die Weimarer Zeit, das Verhalten der "Gesellschaft" gegenüber der unter dem Nationalsozialismus propagierten "Volksgeschichte" und schließlich auch die Neuausrichtung ihrer Arbeit nach Auflösung der preußischen Rheinprovinz in der Nachkriegszeit.
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