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Bøger om Vesttyskland

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  • af Otto Ludwig
    227,95 kr.

    Ja, er sucht uns abzuschmeicheln, Was uns sein Vater noch nicht abgetrotzt. Herr, wenn aus andern Gründen auch, doch rat' ich Wie Simei, laß deinen Kummer fahren. Weintest du mit dem Weinenden nun das Begriff ich, doch du weinst um den, der lacht, Du weinst im Haus, das eine Hochzeit feiert. Du siehst im Geiste, Herr, ein ander Volk. Dies Volk sitzt nicht mehr unter Thränenweiden, Und Jeremias' Harfe, Herr, hat längst Schon keine Saiten mehr. Dies Volk ist nicht mehr Dem Volke Jesaias gleich; so abgegriffen Ist von den vielen Händen das Gepräg', Durch die es ging. Du seufzest nach dem Retter, Der Altes wiederbringen soll? Die Zeit Geht vorwärts; tot ist das Vergangene, Und Volk und Kinder greifen nach dem Neuen. Herr, ziehst hinauf du nach Jerusalem Daß dir's nicht geht wie mir! Ich stand verdutzt Rings griechische Gewänder! ist's auch noch Die alte Davidsstadt? und alt und jung Wie auf verdrehten Knien! Wie gottgesandt Kam mir da Joel, unser alter Gastfreund, Entgegen. Joel! rief ich; vor dem Ruf Erschrak der Mann und wich vor mir; ich nach, Und erst in einem kleinen Gäßchen nah Am Schafthor blieb er ganz verlegen stehn. »Ich bitte dich: nenn mich nicht Joel mehr, Denn Menelaus heiß ich jetzt, so wie Onias' jüngster Bruder. Freund, man merkt, Daß du vom Lande kommst; ich bitte dich: Sprich griechisch, oder laß mich gehn. Nennst du Verdrehtes Bein das angezogne Knie, Mit dem die Griechen ihre Götter bilden, Das so weit schöner ist als unser jüdisch Gemeines Stehn auf straffem Bein? Ja, Freund, Solch alter Vorurteile wie dies Stehn Aus straffen Beinen sind wir voll; das kommt Von unserm Eigensinn, mit dem wir uns Dem Strom der griech'schen Bildung abgeschlossen, Draus alles abgestorbne Völkertum Des Morgens neues Leben trinken muß. Doch Jason wird uns retten!« »Jason? Was Soll uns der Grieche?« fragt ich. »Nun beim Zeus!« Entgegnet er, »Modin liegt aus der Welt. Onias' Bruder ist's, des Hohenpriesters In der gestreckten Kniezeit hieß er Jakob Er ist's, der uns die Fechterschulen baut, Der uns zu Menschen machen wird, sobald Er an Onias' Stelle sitzt. Schon hat er Antiochus vierhundert Zentner Silbers Geboten, daß er ihn nicht hindern soll,Wenn er sich mit Onias' Krone krönt. Und schon ¿«

  • af Hans Hoffmann
    227,95 kr.

    Denkwürdig war immerhin schon die Art, wie er seine Liebeserklärung endlich ablegte: er ging aus von der Nibelungenfrage. Für einen Eingeweihten lag eigentlich nichts besonders Auffallendes darin, und Fräulein Anna war eingeweiht; sie kannte den Feuereifer, mit dem er seine germanistischen Studien betrieb, und hatte auch, wenn nicht einen Begriff, so doch eine Ahnung von der Wichtigkeit derselben im Haushalt der Wissenschaft; darum vermochte sie es auch über sich, geduldig zuzuhören und auszuharren, bis er eine Durchfahrt zum Hauptthema fände. Denn sie wußte natürlich längst, wohin das Schifflein seiner Rede steuerte; schon die fürchterliche Feierlichkeit, die er zur Schau trug, als er sie zu dem gewöhnlichen Spaziergang abholte, mußte ihr ein Leuchtfeuerchen aufstecken. Und es scheint festzustehen, daß die Ueberraschung sie nicht überwältigte; ganz sicher ist, daß sie ihr nicht durchaus unangenehm war. ¿

  • af Hermann Stehr
    167,95 kr.

    »Es ist eben so, was nutzt das Arbeiten am Tage, wenn man sich den ganzen Abend in den Schenken herumdrückt? Abend! ¿ ha, ha! ¿ du hast zu Hause nie die Uhr elf schlagen hören. Der Teufel auch, wo läufst du hin mit der Nase auf dem Boden, wie ein Köter, der die Spur verloren hat? Was du suchst, das findest du freilich nicht mehr! Wer sein Geschäft durch die Gurgel . . . . . . Aber zum Schinder, rechts! ¿ Siehst du's nicht, hier die Chaussee, das ist der Wald, rechts und links die Ahorne, das ist der Graben ¿ doch den kennst du ja ¿ hm ¿ wenn's so fortgeht, wird's dein Ausgedinge!« Der Sprecher, ein mittelgroßer Mann mit braunem Vollbart und breitem Hut, blieb stehen, hielt die Hand über die Augen und sah dann in das Thal, das sanft zu seinen Füßen abfiel. Die Abensonne erglühte hinter den Bergen. Ihr goldenes Strahlenrad blitzte über den Rücken des nahen Gebirges herauf. Dies lag vor ihm, schon in das Dämmern des Abends gehüllt. Hier und da an seinem Abhange blitzten Lichter auf. Dem überraschten Auge schienen sie flimmernd hin und her zu wandern. Aber der Beschauer wußte es ja, der Berg war bis zur Höhe bebaut. »Seltsam,« öffnete er die zusammengepreßten Lippen, »das wissen die Leute genau, wenns um sie Nacht wird. Da zündet jeder sein Licht an. Aber wenn drinnen die Nacht anhebt, haben die wenigsten Augen.« Seine eben noch streng blickenden, grauen Augen wurden milde, die Lider senkten sich. Die Linien des Gesichts, welche bei den Worten an seinen Begleiter hart die Wangen furchten, verschwanden. Das Antlitz wurde sanft, feierlich, wie das eines Menschen, der fernes Glockengeläut hört, oder schöne Gedanken und Träume belauscht.

  • af Richard Dehmel
    272,95 kr.

    Erster Umkreis: Die ErkenntnisEingangSteig auf, steig auf mit deinen Leidenschaften, tu ab die lauliche Klagseligkeit: lach oder weine, hab Lust, hab Leid, und dann recke dich, bleib nicht haften! Um den Drehpunkt des Lebens kreisen Wonne und Schmerz mit gleichem Segen; sieh, mit unaufhaltsamer Sehnsucht weisen die Menschen einander Gott entgegen! Stolpert auch Jeder über Leichen, schaudre nicht davor zurück! denn es gilt, o Mensch, ein Glück ohne gleichen zu erreichen.

  • af Johann Wolfgang Goethe
    222,95 - 227,95 kr.

  • af Friedrich Kreutzwald
    227,95 kr.

    Ich will euch eine schöne Geschichte aus dem Erbe der Vorzeit erzählen, welche sich zutrug, als noch die Anger nach alter Weise von der Weisheit-Sprache der Vierfüßer und der Befiederten wiederhallten.Es lebte einmal vor Zeiten in einem tiefen Walde eine lahme Alte mit drei frischen Töchtern: ihre Hütte lag im Dickicht versteckt. Die Töchter blühten schönen Blumen gleich um der Mutter verdorrten Stumpf; besonders war die jüngste Schwester schön und zierlich wie ein Bohnenschötchen. Aber in dieser Einsamkeit gab es keine andern Beschauer als am Tage die Sonne, und bei Nacht den Mond und die Augen der Sterne.»Brennend heiß mit JünglingsaugenSchien die Sonn' auf ihren Kopfputz,Glänzte auf den bunten Bändern,Röthete die bunten Säume.«Die alte Mutter ließ die Mädchen nicht müßig gehen, noch säumig sein, sondern hielt sie vom Morgen bis zum Abend zur Arbeit an; sie saßen Tag für Tag am Spinnrocken und spannen Goldflachs zu Garn. Den armen Dingern wurde weder Donnerstag noch Sonnabend Abend Muße gegönnt, den Gabenkasten zu bereichern, und wenn nicht in der Dämmerung oder im Mondenschein verstohlener Weise die Stricknadel zur Hand genommen wurde, so blieb der Kasten ohne Zuwachs. War die Kunkel abgesponnen, so wurde sofort eine neue aufgesetzt, und überdies mußte das Garn eben, drall und fein sein. Das fertige Garn verwahrte die Alte hinter Schloß und Riegel in einer geheimen Kammer, wohin die Töchter ihren Fuß nicht setzen durften. Von wo der Goldflachs in's Haus gebracht wurde, oder zu was für einem Gewebe die Garne gesponnen wurden, das war den Spinnerinnen nicht bekannt geworden; die Mutter gab auf solche Fragen niemals Antwort. Zwei oder drei Mal in jedem Sommer machte die Alte eine Reise, man wußte nicht wohin, blieb zuweilen über eine Woche aus und kam immer bei nächtlicher Weile zurück, so daß die Töchter niemals erfuhren, was sie mitgebracht hatte. Ehe sie abreiste, theilte sie jedesmal den Töchtern auf so viel Tage Arbeit aus, als sie auszubleiben gedachte.

  • af Richard Dehmel
    227,95 kr.

    Meine allergnädigsten Damen und sehr verehrlichen Herrn! Sie werden mir's wohl glauben: ich gefiele Ihnen gern. Aber mein Herr, der Dichter, hat mich leider ausersehn, Jedem eine Nase zu drehn. Wer weiß, vielleicht dreh ich ihm selber auch eine; indessen diese Nase hat lange Beine. Zunächst nämlich soll ich mich erfrechen, über den Gang der Handlung im Voraus mit Ihnen zu sprechen. Sie sehn's schon an mir, und merken mit Gruseln: huh, hier geht's offenbar geheimnisvoll zu. Meine Maske hat weder Haut noch Haar, blos ein unverschämtes Allerweltsspiegellöcherpaar

  • af Friedrich Ruckert
    227,95 kr.

    Laß aus dem Königsbuch der Perser dir berichten Von Rostem und Suhrab die schönste der Geschichten, Von Heldenruhm, wie leicht er Frauenlieb erwarb, Und wie der eigne Sohn, erlegt vom Vater, starb! Held Rostem sprach, als er am Morgen war erwacht: Auch heute hab ich nicht zu reiten in die Schlacht. Afrasiab, der Fürst von Turan, läßet ruhn Die Waffen, friedlich blüht das Reich von Iran nun; Doch in der Friedensruh was soll ich selber thun? Da rüstet' er sich schnell zur Jagd, er band in Eile Den Gürtel fest, und hieng den Köcher um voll Pfeile. Den Bogen prüft' er, ob er nicht die Kraft verlor; Dann zog er aus dem Stall den edlen Hengst hervor. Dem war die Weile dort wie seinem Herren lang; Er wieherte vor Lust, als er ihn setzt' in Gang. Er schwang sich auf den Rachs, und sagte nicht ein Wort Den Seinigen im Haus, in Eile ritt er fort. Der Mark von Turan zu wandt er sein lockig Haupt, Alswie ein Löwe, der nach seiner Beute schnaubt. Wie zu der Turanmark er hingekommen war, Die Haide nam er da voll wilder Elke war. Wie eine Rose war erblüht des Helden Wange Vor Lust, er tummelte den Rachs mit raschem Gange. Mit Pfeil und Bogen bald, mit Keul und Fangeschnur, Ein Dutzend Stücke warf er nieder auf die Flur.

  • af Rosalie Koch
    227,95 kr.

    Das Riesengebirge, das euch, meine jungen Freunde, aus der geographischen Lehrstunde wohl bekannt ist, ja welches einzelne von euch schon besucht haben, ist derjenige Teil der Sudeten des preußischen Staates, wo sie am höchsten und engsten verbunden sind und Schlesien von Böhmen und Mähren scheiden. Die hervorragenden Spitzen derselben sind von ansehnlicher Höhe, die Riesen-, auch Schneekoppe genannt, welche 1605 m über dem Meeresspiegel liegt; ferner der Reifträger, das hohe Rad und die Sturmhaube; auch haben starke Flüsse, z. B. die Elbe und der Bober, ihren Ursprung zwischen felsigen Höhen. ¿ Dort nun war ehemals der Aufenthalt eines mächtigen Berggeistes. Sein Gebiet umschrieb auf der Oberfläche des Riesengebirges nur wenige Meilen, breitete sich aber im Innern desselben desto weiter und tiefer aus. Der Gnom herrschte oft jahrhundertelang still in seinem unterirdischen Reiche, und erhob sich nur selten auf die Oberwelt, um dort sein Wesen zu treiben.Zur Zeit, als noch kein menschlicher Fußtritt das verkümmerte Knieholz und die spärliche Vegetation der Berge betrat, ehe die Gegend bewohnt war, begnügte sich der Herr der Riesenberge damit, wilde Tiere aufeinander zu hetzen, oder sie aus ihrem Lager aufzuschrecken, und sie in wilder Jagd durch das Gehölz zu treiben.

  • af Ricarda Huch
    227,95 kr.

    »Wer ist der Anwalt, der mit Justizrat Fein hereingekommen ist?« fragte eine Dame im Zuschauerraum ihren Mann, »und warum hat der Angeklagte zwei Anwälte? Fein ist allerdings wohl nur ein Schaustück.«»Wenn der Betreffende ein Anwalt wäre, liebes Kind, würde er einen Talar tragen,« antwortete der Gefragte vorwurfsvoll. »Aber wer es ist, kann ich dir auch nicht sagen.« Ein vor dem Ehepaar sitzender Herr drehte sich um und erklärte, der fragliche Herr sei der Angeklagte Dr. Deruga.»Ist das möglich?« rief die Dame lebhaft, »wissen Sie das bestimmt?«Der alte Herr lachte vergnügt. »So bestimmt wie ich weiß, daß ich der Musikinstrumentenmacher Reichardt vom Katzentritt bin; der Herr Doktor wohnt nämlich bei mir.«Die Dame machte große Augen. »Läßt man denn einen Mörder frei herumlaufen?« fragte sie. »Ich dachte, er wäre im Gefängnis. Ist es Ihnen nicht unheimlich, einen solchen Menschen in Ihrer Wohnung zu haben?«»Ja, sehen Sie, gnädige Frau,« sagte der alte Mann, »der Herr Justizrat Fein hat ihn bei mir eingeführt, weil er mich schon lange kennt und seinen Klienten gut versorgt wissen wollte, und wenn der Herr Justizrat so viel Vertrauen in mich setzt, daß er seine Geigen und Flöten von mir reparieren und sein Töchterchen Unterricht im Zitherspielen bei mir nehmen läßt, so schickt es sich, daß ich auch wieder Vertrauen zu ihm habe. Und er hat mir seinen Klienten wärmstens empfohlen, der sich bis jetzt als ein lieber, gutartiger Mensch gezeigt hat, wenn auch etwas wunderlich.«

  • af Christian Weise
    272,95 kr.

    Dieß Buch hat einen närrischen Titul, und ich halte wohl, daß mancher meinen wird, er wolle seine Narrheit daraus studiren. Doch es geht hier wie mit den Apothecker Büchsen, die haben auswendig Satyros oder sonst Affengesichte angemahlt, inwendig aber haben sie Balsam oder andre köstliche Artzneyen verborgen. Es siehet närrisch aus, und wer es obenhin betrachtet, der meint, es sey ein neuer Simplicissimus oder sonst ein lederner Saalbader wieder auffgestanden. Allein was darhinter versteckt ist, möchte ich denenselben ins Hertz wünschen, die es bedürffen. Uber Fürsten und Herren haben andere gnug geklaget und geschrieben: hier finden die Leute ihren Text, die entweder nicht viel vornehmer sind, als ich, oder die zum wenigsten leiden müssen, daß ich mich vor ihnen nicht entsetze. Den Leuten bin ich von Hertzen gut: daß aber etliche Laster so beschaffen sind, daß ich sie weder loben noch lieben kan, solches geht die Leute so eigentlich nicht an. Es ist auch keiner gemeint, als wer sichs annehmen will. Und diesem wünsch ich gut Glück zur Besserung, vielleicht wirckt diese Possierliche Apothecker-Büchse bey etlichen mehr, als wenn ich den Catonem mit grossen Commentariis hätte auflegen lassen. Plato hat gesagt: Imperare est legitimè fallere populum. Es scheint als müste man die Tugend auch per piam fraudem, der kützlichten und neubegierigen Welt auf eine solche Manier beybringen, drum wünsche ich nichts mehr, als die Welt wolle sich zu ihrem Besten allhier betriegen lassen.

  • af Anna Croissant-Rust
    227,95 kr.

    Da sitz' ich und lauere auf meine Gedanken und will sie fangen. Aber nicht um die Welt bring' ich's dazu. Ganz merkwürdig schlau sind sie, versteckt und flüchtig. Ich höre sie immer antraben auf leisen Sohlen: Tapp, tapp, tapp, ein seidenes Rascheln; ich seh' einen kleinen Zipfel rosenroten Saumes, lichtgrüne Falbeln, ¿ da hab' ich mich gerührt, ein Tuscheln, und rum sind sie um die Ecke. Zum Henker, wie seht ihr aus? Daher! ¿ Vor mir aufgepflanzt! Na, wird's bald? ¿ Da täppelt's an, aber wie ich schaue ¿ husch sind sie fort! Ein Kichern, ein feines Getrappel von dünnen Sohlen, nicht zu weit; schon halten sie wieder, und mäuschenstill ist die ganze Horde. Bis es wieder losgeht, das Trippeln und Trappeln und Tänzeln und Schwänzeln und Haschen und Huschen mir zu.Hab' ich euch? ¿ Was? Kehrt? ¿ Jetzt geh' ich um die Ecke. »Haaalt!«Rum ist der Schwarm. Mit wehenden Locken und fliegenden Bändern, mit Gekreische und Gelächter, rum. Soll ich nach? Lieber lauern.Trippelt's nicht schon wieder an? Ganz sachte, ganz zart, ganz fürsichtig. Still! Still! Geduckt an die Ecke.

  • af Ernst Von Wildenbruch
    227,95 kr.

    In die erfreuliche Notwendigkeit versetzt, der ersten Ausgabe meiner »Karolinger« jetzt schon eine zweite Auflage folgen zu lassen, fühle ich mich im Hinblick darauf, daß diese neue Auflage gleichzeitig als eine teilweise neue Bearbeitung des Stückes erscheint und einen von der früheren Fassung abweichenden, nicht unerheblich veränderten Schluß aufweist, denjenigen gegenüber, welche das vorliegende Drama in seiner ersten Gestalt kennen gelernt und für dasselbe Interesse gewonnen haben, zu einigen Worten der Erklärung veranlaßt. Die Eigenartigkeit der dramatischen Dichtungsweise bringt es mit sich, daß das Werk mit seiner Entstehung auf dem Papiere noch nicht vollendet und abgeschlossen ist, sondern erst in der Berührung mit der Bühne, unter der lebendigen Mitwirkung der Zuhörerschaft zu voller Körperlichkeit sich entwickelt. Erst wenn er als Zuschauer unter Zuschauern die eigenen Gestalten an sich vorüberwandeln sieht, ist der dramatische Dichter in die perspektivisch richtige Entfernung von seinem Werke geruckt, um prüfen zu können, ob sein dramatischer Gedanke imstande gewesen ist, sich einen dramatischen Leib zu schaffen; das eigene Werk löst sich von ihm los und tritt ihm wie ein fremdes gegenüber, und je mächtiger der in ihm treibende dramatische Instinkt ist, um so energischer wird diese Loslösung sich vollziehen.

  • af Felix Dahn
    227,95 kr.

    Reich an stimmungsvoller Poesie ist die Landschaft des bayerischen Chiemgaus. In vielen, vielen Jugendjahren hab' ich die herbstliche Freizeit dort verlebt: fischend, jagend, die Berge erkletternd, forschend, sinnend, dichtend und träumend. Von reizvoller Schönheit sind vor allen die beiden größeren Eilande: die idyllische Fraueninsel und das stolz von Hochwald und Fels gekrönte Herrenwörth. Aber auch gar manche Strecke der Ufer, die sich gerade von dem Frauen-Eiland aus gesehen am malerischsten darstellen: so wann über den dunkeln Tannen im Westen des Festlandes die Sonne zu Golde geht und nun, kaum hinter den grünen Wipfeln versunken, ein sattes, leuchtendes Gelb in langen Streifen wagrecht über den ganzen Westhimmel spreitet. Wie oft saß ich in solcher Stunde als Knabe, als Jüngling tief versteckt, vor jeder Störung geborgen, auf einer der alten Weiden des »Frauengangs« hart vor der Klostermauer!

  • af Joseph Von Eichendorff
    227,95 kr.

    Ein seltsam wunderlich Gesicht! Ich konnt nicht schlafen und, am Zelte sitzend, Betrachtet ich der Wolken Flucht, die über Die Heide, seltsam sich verschlingend, wälzten. Still war's ringsum der Lagerfeuer Kranz Nur flackert' düster aus dem tiefen Nebel Und hin und wieder hörte man den Ruf Der Wachen durch die Einsamkeit. Da war's, Als flög ein Blitz mir über beide Augen; Ich schau empor und durch der Wolken Riß, Die sich, wie vor dem Glanze scheuend teilen, Strahlt mir, Geblendetem, ein feurig Schwert Entgegen, schmucklos wie des Meisters Schwert, Den Griff nach mir gewandt als sollt ich's fassen. Und wie ich so, in Lust und Grauen, noch Emporstarr, schließt sich das gluthelle Aug Des Himmels wieder, und das Bild versinkt Schnell in der Nacht geheimnisvollen Abgrund. Ich frug die Wachen drauf doch keiner sah es.

  • af Hermann Stehr
    167,95 kr.

    Du, Manja, komm mal her,« sagte Professor Weitfeld zu seiner Frau, die vom Balkon aus erregt mit einer Dame sprach und ihn deswegen nicht hören konnte. Aber auch wenn sie ganz still dort gestanden hätte, wäre es ihr unmöglich gewesen, die mit Anstrengung gedämpfte Stimme ihres Mannes über das große Studierzimmer hin zu verstehen. Deswegen ging die Unterhaltung der beiden Frauen lebhaft weiter. »Ja, denken Sie nur, Frau Professor,« hörte er die starke, nicht unangenehme Kommandostimme der auf dem Wege Stehenden laut heraufschallen, »denken Sie bloß das Glück, innerhalb von drei Tagen dreißig Kilometer vorwärts und das in einer Breite von 150 Kilometer, einhundertfünfzig Kilometer.« »Ein hundert ...,« wiederholte seine Frau bewundernd. »Ja, einhundertfünfzig ¿ macht fünfzehnhundert Quadratkilometer Geländegewinn, siebzigtausend Gefangene, Soissons gewonnen, die Vesle überschritten, die Ardre, der Damenweg im Fluge unser, gefüllte Munitionslager, Wagenparks, Flugzeugplätze. Ist nicht zu sagen, nicht zu fassen! Na und nicht zum wenigstens die geradezu ungeheuerlichen Proviantstapel. Berge von Konserven, Mehl, sogar Schokolade. Wie wär's Frau Professor, mit einer Kiste Schokolade?« »Ach, ich bitte, verschonen Sie mich, Frau Forstmeister. Ich habe sonst einen schlechten Tag.« »Glaube ich. Ich auch. Heißt, hätte ich auch. Wenn mein Fritz nicht mit in dem Schlamassel wäre. Denken Sie!« »Also, Ihr Junge ist mit dabei! Wissen Sie das genau?« »Natürlich! Er steht ja doch in der Kronprinzenarmee.« Der Professor, der, am andern Fenster stehend, der Unterhaltung zugehört hatte, wandte sich mit verfinstertem Gesicht ab und schaute wieder durch die Baumkronen hinaus aufs Land.

  • af Otto Ludwig
    227,95 kr.

    »Noch e bißle weiter, bis zum Zainhammer. Und sagt, Frau Dotin, ob Ihr was hinzubestellen habt. Vielleicht wieder was an den Herrn Faktor? Und dann gebt's schnell. Dort wird man auch immer länger aufgehalten als nötig wär'. Und zu spät in die Nacht mag ich nicht.«»Was das für ein Hastigtun ist!« sagte die Wirtin, vor deren Tür dieses Gespräch stattfand. »Man sollt' meinen, die Mädle von jetzt, das wären erst Mädle. Na, ich bin auch eins gewest, und nicht das langsamst'; aber Zeit zum Atemholen hab' ich mir alleweil noch gegönnt.«»Ihr seid auch ein Mädle gewest?« fragte Dorle wie von Verwunderung überwältigt; denn die Wirtin war eine jener Gestalten, die man sich nicht jung denken kann. Die umherstehenden Männer brachen in ein Gelächter aus. Das Mädchen erschien in seiner treuherzigen Verwunderung noch frischer als sonst. Was für gottlose braune Augen sie im Kopfe hat! dachte der Schneider, und ohne Umstände hätte er ihr einen Kuß gegeben, wenn er gewußt hätte, wie das anfangen. Er hatte schon während des ganzen Gesprächs darüber nachgesonnen, allein vergebens. Das Mädchen war hochaufgeschossen, eines ganzen Kopfes länger als der kleine Mann. Selbst auf den Zehen stehend, hätte er nicht über das Grübchen unter ihrem Halse hinaufgereicht. Und ihren Kopf zu sich herabziehen zu können, hätte er viel stärker sein müssen, oder sie viel schwächer.

  • af Ludwig Thoma
    272,95 kr.

    Ein Sonntag mitten in der Ernte wäre eigentlich zum Ausruhen gut gewesen, denn es lag viel Arbeit hinter Mensch und Vieh, und nicht weniger stand bevor. Wenn man durch Weidach ging, breitete sich auch diese feiertägliche Rast wohltuend um die Bauernhöfe aus; ein altes Weibl saß auf der Hausbank und stopfte an einem blitzblauen Socken herum, daneben stand die Junge im Putz bei der Nachbarin; sie hatte sich nach dem Rosenkranz noch nicht ausgezogen, weil sie ein langer, ausgiebiger Ratsch aufhielt. In den Ställen herrschte die friedlichste Stille; wer so einem Ochsen zuschaute, wie er auf dem Stroh lag und nachdenklich wiederkäute, der konnte glauben, daß das Vieh den Genuß des Ausrastens am besten verstand. Jedenfalls viel besser wie die Bauern, die in der rauchigen Wirtsstube hockten und soviel tranken, daß ihnen die Frühstunde am Montag die wehleidigste der ganzen Woche werden mußte. Die jungen Burschen und Knechte lärmten in der Kegelstatt neben dem Wirtshaus. Vor einer die Kugel auf den Laden setzte, fluchte er; warf er wenig Kegel um, fluchte er, und warf er viele um, fluchte er auch. Ein paar Mädeln gingen auf der Straße, steckten die Köpfe zusammen und taten so, als bekümmerten sie sich kein bissel um die Burschenschaft, obgleich sie bloß derentwegen vorbeischlichen.

  • af Jules Verne
    227,95 kr.

    Paff! ... Paff!Zwei Pistolenschüsse knallten zu gleicher Zeit. Eine Kuh, welche eben in der Entfernung von fünfzig Schritten vorüber trabte, bekam eine Kugel in's Rückgrat ... und sie ging die Sache doch gar nichts an.Von den beiden Gegnern war keiner getroffen worden.Wer waren jene beide Herren? Niemand weiß es, und gerade hier wäre ja Gelegenheit gewesen, ihre Namen der Nachwelt zu überliefern. Es läßt sich über sie nichts weiter sagen, als daß der ältere ein Engländer, der jüngere Duellant ein Amerikaner war. Desto leichter läßt sich die Oertlichkeit bestimmen, an der jener unschuldige Wiederkäuer eben sein letztes Grasbündelchen abgeweidet hatte; diese ist nämlich am rechten Ufer des Niagara und unweit der Hängebrücke zu suchen, welche drei Meilen unterhalb der berühmten Fälle das canadische Ufer mit dem amerikanischen verbindet.Der Engländer schritt jetzt auf den Amerikaner zu.¿Ich bleibe nichtsdestoweniger dabei, daß es die Melodie von Rule Britannia war, sagte er.Nein, der Yankee Doodle!¿ versetzte der Andere.Der Streit schien auf's Neue entbrennen zu sollen, als sich einer der Zeugen ohne Zweifel im Interesse des weidenden Viehs mit den Worten einmischte:¿Nehmen wir an, es wäre der Rule Doodle und der Yankee Britannia gewesen und begeben wir uns nun zum Frühstück.¿

  • af Richard Zoozmann
    227,95 kr.

    Zu den Männern, die in der glänzendsten und bedeutendsten Epoche Deutschlands, im Reformationszeitalter, neben Luther unsere Aufmerksamkeit verdienen, gehört auch der Nürnberger Poet und Schuhmacher als eine der anziehendsten, von sprichwörtlichem Rufe getragenen, Persönlichkeiten. Viel ist über ihn gesagt und geschrieben worden, und dennoch ist dieser merkwürdige Mann mehr genannt als gekannt. Allerdings fließen die Quellen für die Lebenskenntnis unserer großen Geisteshelden gerade vom 16. und 17. Jahrhundert sehr spärlich. Ihre Namen, die in der unverwüstlichen Jugendkraft ihrer besten Werke fortleben, nennt und kennt alle Welt mit Ehrfurcht oder Begeisterung. Aber die Linien ihres äußeren Lebensweges können wir selten genauer verfolgen; die einzelnen Stationen, auf denen sie mit andern in feindliche oder freundliche Berührung kamen, sind uns in den meisten Fällen unbekannt geblieben. Die schädlichen oder fördernden Einflüsse, die Kunst und Art in ihrem Schaffen bestimmten oder entwickeln halfen, können wir häufig nur vermuten und so fehlt uns zum äußern Bilde dieser großen Gestalten fast alles, was sie uns menschlich näher bringt.

  • af Odon Von Horvath
    227,95 kr.

    Auf meinem Tische stehen Blumen. Lieblich. Ein Geschenk meiner braven Hausfrau, denn heute ist mein Geburtstag. Aber ich brauche den Tisch und rücke die Blumen beiseite und auch den Brief meiner alten Eltern. Meine Mutter schrieb: »Zu Deinem vierunddreißigsten Geburtstage wünsche ich Dir, mein liebes Kind, das Allerbeste. Gott, der Allmächtige, gebe Dir Gesundheit, Glück und Zufriedenheit!« Und mein Vater schrieb: »Zu Deinem vierunddreißigsten Geburtstage, mein lieber Sohn, wünsche ich Dir alles Gute. Gott, der Allmächtige, gebe Dir Glück, Zufriedenheit und Gesundheit!« Glück kann man immer brauchen, denke ich mir, und gesund bist du auch, gottlob! Ich klopfe auf Holz. Aber zufrieden? Nein, zufrieden bin ich eigentlich nicht. Doch das ist ja schließlich niemand. Ich setze mich an den Tisch, entkorke eine rote Tinte, mach mir dabei die Finger tintig und ärgere mich darüber. Man sollt endlich mal eine Tinte erfinden, mit der man sich unmöglich tintig machen kann! Nein, zufrieden bin ich wahrlich nicht. Denk nicht so dumm, herrsch ich mich an. Du hast doch eine sichere Stellung mit Pensionsberechtigung, und das ist in der heutigen Zeit, wo niemand weiß, ob sich morgen die Erde noch drehen wird, allerhand! Wie viele würden sich sämtliche Finger ablecken, wenn sie an deiner Stelle wären?! Wie gering ist doch der Prozentsatz der Lehramtskandidaten, die wirklich Lehrer werden können! Danke Gott, daß du zum Lehrkörper eines Städtischen Gymnasiums gehörst und daß du also ohne große wirtschaftliche Sorgen alt und blöd werden darfst! Du kannst doch auch hundert Jahre alt werden, vielleicht wirst du sogar mal der älteste Einwohner des Vaterlandes! Dann kommst du an deinem Geburtstag in die Illustrierte, und darunter wird stehen: »Er ist noch bei regem Geiste.« Und das alles mit Pension! Bedenk und versündig dich nicht!

  • af Wilhelmine Heimburg
    227,95 kr.

    »Wahrhaftig, Franz, an deiner Stelle wüßte ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte! Eine Erbschaft ist mir immer als das Ziel meiner Wünsche erschienen, aber wie mit jedem Dinge im menschlichen Leben ¿ alles mit Unterschied. Franz, wirklich, du tust mir leid! Da hast du nun etwas Ererbtes am Halse, an das du nie gedacht hast. Ein sogenanntes Gut, ein paar hundert Morgen Äckerchen und Wiesen, etwas Wald, einen verwilderten Garten, ein vernachlässigtes Wohnhaus, als Inventar vier gallige, spatlahme Andalusier, sechs spindeldürre Kühe und eine Tante als Hauptsache, die das Gallige und Spindeldürre in ihrer angenehmen Persönlichkeit zu vereinigen scheint. ¿ Menschenkind, so ringe doch wenigstens die Hände oder schimpfe, oder tue irgend etwas dergleichen, aber stehe nicht so einher wie die stumme Verzweiflung selbst!«

  • af Heinrich von Kleist
    272,95 kr.

    Die Hermannsschlacht ist ein Drama in fünf Akten. Heinrich von Kleist verfasste es 1808, nach der preußischen Niederlage gegen Frankreich. Das Stück zeigt einen ersten Schub des Nationalismus bei deutschen Dichtern nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation durch Napoleon 1806. Gedruckt wurde es 1821, uraufgeführt erst 1839.*Hermann, der Fürst der Cherusker, wird von zwei Seiten bedrängt. Der Suebenfürst Marbod steht im Südosten seines Landes und fordert Tribut von ihm. Der römische Feldherr Varus bedroht ihn mit drei Legionen aus dem Westen und bietet seine Hilfe gegen Marbod an, dem er aber insgeheim angeboten hat, mit ihm gegen Hermann vorzugehen. Die bei Hermann versammelten germanischen Fürsten drängen ihn zum Krieg gegen die Römer, was er aber mit Hinweis auf die militärische Unterlegenheit der Germanen ablehnt.Hermanns Frau Thusnelda wird von dem römischen Legaten Ventidius umworben, der heimlich eine Locke ihres blonden Haares abschneidet. Ventidius überbringt ein ultimatives Hilfsangebot der Römer, das Hermann zum Schein schließlich annimmt. Gleichzeitig setzt dieser sich aber mit Marbod in Verbindung, den er über das doppelte Spiel von Varus informiert und dem er anbietet, gemeinsam gegen ihn in den Kampf zu ziehen.

  • af Julius von Voß
    167,95 kr.

    Ich Unglücklicher soll dich meiden, rief Guido wehmüthig. Wozu die Klage, entgegnete Ini. Mögen dich rüstige Adler zum Pol tragen, magst du dich in die Tiefen des Ozeans senken, mein Bild bleibt dir nahe. Frei durchfliegt der Gedanke des Liebenden die Ferne, und die Region der Phantasie ist eine wirkliche. Auch wäre daheim dein Ziel nicht zu umarmen. Das Anschaun der Welt, die Uebung der Kraft in Thaten, müssen jene Bildung der Schönheit vollenden, deren Lohn meine Gegenliebe sein wird. Darum scheide männlich! Guido war ein Jüngling von etwa zwanzig Jahren. Seine Herkunft blieb ihm noch immer geheim. Die Sage machte ihn zum Fündling, und als solchen, wollten die Gesetze, daß die Landespflege ihn erziehen ließ. Früh hatte man ihn in das große Knabenhaus gebracht, das am Meerstrande unweit Palermo angelegt war, und wo die sinnigen Vorsteher, bis zum zwölften Jahre, für die Entwicklung des Körpers durch Laufen, Ringen, Schwimmen und für die Stärkung des Denkvermögens durch Gimnastik des Kalküls Sorge trugen. In vergangenen Jahrhunderten würde auch der tiefsinnigste Geometer nicht geahnt haben, was im Felde der Rechnung junge Knaben hier schon vermogten. Allein es war überhaupt so weit damit gekommen, (zudem die mechanischen und optischen Handwerke so leicht durch Maschinen, so einfach durch neue Entdeckungen, so allgemein bekannt durch Schulen), daß Hirten, welche die Sternkunde gleich ihren Altvätern wieder trieben, sich bei Tage Teleskope fertigten, zur Nacht den Himmel beobachteten, und die Finsternisse der vielen neugewahrten Planeten und ihrer Trabanten ausmittelten.

  • - Sandfærdig beretning med krigen i Europa i tankerne
    af Jørgen Løvgret
    147,95 - 188,95 kr.

    En luftfartsmand bliver sendt til Østberlin. Dette er hans autentiske beretning om de fem år bag jerntæppet. Han skal varetage sit firmas interesser. Det dækker de fly fra Kastrup, der vil lande i den østtyske lufthavn Schönefeld. Familien følger efter. De skal bo i det lukkede land DDR for at få arbejdstilladelse. De kæmper med dårlige boligforhold og komplicerede grænseformaliteter for at nå i skole hver dag. Alle samtaler i hjemmet bliver aflyttet af Stasi, det hemmelige politi. Man kan ikke føre normale samtaler i hjemmet. Det må vente til et senere ophold i Vestberlin. Medarbejderne videregiver alle samtaler til myndighederne. Han beskriver de meget komplicerede grænseforhold ved Checkpoint Charlie i Berlin, hvor hans bil næsten skilles ad for at lede efter skjulte personer. En ministerindgriben en tidlig morgen redder ferien i Danmark.

  • af Rainer Maria Rilke
    227,95 kr.

    So, also hierher kommen die Leute, um zu leben, ich würde eher meinen, es stürbe sich hier. Ich bin ausgewesen. Ich habe gesehen: Hospitäler. Ich habe einen Menschen gesehen, welcher schwankte und umsank. Die Leute versammelten sich um ihn, das ersparte mir den Rest. Ich habe eine schwangere Frau gesehen. Sie schob sich schwer an einer hohen, warmen Mauer entlang, nach der sie manchmal tastete, wie um sich zu überzeugen, ob sie noch da sei. Ja, sie war noch da. Dahinter? Ich suchte auf meinem Plan: Maison d'Accouchement. Gut. Man wird sie entbinden ¿ man kann das. Weiter, Rue Saint-Jacques, ein großes Gebäude mit einer Kuppel. Der Plan gab an Val-ge-grâce, Hôpital militaire. Das brauchte ich eigentlich nicht zu wissen, aber es schadet nicht. Die Gasse begann von allen Seiten zu riechen. Es roch, soviel sich unterscheiden ließ, nach Jodoform, nach dem Fett von Pommes frites, nach Angst. Alle Städte riechen im Sommer. Dann habe ich ein eigentümlich starblindes Haus gesehen, es war im Plan nicht zu finden, aber über der Tür stand noch ziemlich leserlich: Asyle de nuit. Neben dem Eingang waren die Preise. Ich habe sie gelesen. Es war nicht teuer.

  • af Honoré de Balzac
    227,95 kr.

    Wenn man die bedeutendsten Erzählungskünstler der verschiedenen Literaturen aufzählt, wird der Name Balzac mitgenannt werden. Seinen ganz besondern und festen Platz in der Weltliteratur hat er jedoch als Begründer und erster Meister des realistischen Romans und damit als Schöpfer einer ganz neuen Kunstform, die später Zola ausbaute und zum künstlerischen System erhob. »Balzacs Realismus war jedoch weit davon entfernt, ein so brutaler zu sein, wie derselbe später geworden ist. Denn mit scharfsichtiger Beobachtung der Wirklichkeit und ihrer Bedürfnisse und Forderungen, mit der unerbittlichen Anatomie des Menschenherzens, insbesondere des weiblichen, verband Balzac eine äußerst reiche, regsame Phantasie, welche ihn davor bewahrte, bloße Photographien in Worten zu liefern, wie mehr als einer seiner Nachahmer später getan hat. Die besseren seiner psychologischen Dramen als solche können seine Romane bezeichnet werden müssen zu den eigenartigsten Hervorbringungen der europäischen Literatur des neunzehnten Jahrhunderts gezählt werden.«»Wenn man die trocknen, widerlichen Register liest, welche die Geschichte genannt werden, so bemerkt man, daß die Schriftsteller aller Länder und Zeiten vergessen haben, uns die Geschichte der Sitten zu liefern. Diese Lücke will ich, soweit es in meinen Kräften steht, ausfüllen. Ich will das Inventar der Leidenschaften, Tugenden und Laster der Gesellschaft aufstellen, durch das Zusammendrängen der gleichartigen Charaktere Typen geben und mit Mühe und eiserner Ausdauer über das Frankreich des neunzehnten Jahrhunderts das Buch schreiben, das uns Rom, Athen, Tyrus, Memphis, Persien und Indien leider nicht hinterlassen haben.« Mit diesen Worten leitet er den großen Romanzyklus ein, dem er den Gesamttitel »Menschliche Komödie« gab. Als Sittenschilderer und Kulturhistoriker der genannten Zeitepoche mußte er natürlich zu einem pessimistischen und ausgeprägt materialistischen Ergebnis kommen. Wir sehen daher in seinen Werken fast durchweg den Hunger nach Reichtum als die treibende Kraft wirken. Die Losung der modernen Welt ist nicht die Liebe, sondern das Gold. Der Glaube an den Mammon, die Zuversicht auf die Macht der Millionen sind der einzige Idealismus der Balzacschen Helden, und ohne Zweifel hat der Dichter selbst diesem Glaubensbekenntnis gehuldigt, so furchtbar und unerbittlich auch dieser Durst nach Gold sich uns in seinen Werken darstellt.

  • af Hugo von Hofmannstha
    272,95 kr.

    Ödipus und die Sphinx ist ein analytisches Drama in drei Aufzügen von Hugo von Hofmannsthal und erschien 1906. Wie Elektra basiert Ödipus und die Sphinx auf einem antiken Stoff.Hofmannsthal nimmt in seiner Bearbeitung des Ödipus-Stoffes eine Psychologisierung der Handlung vor. Schrittweise wird der Gewissenskonflikt des Protagonisten durch einen Wechsel von Fragen und Antworten ans Licht gebracht. Die Verarbeitung von Traum-Elementen stellt dem Orakelspruch der antiken Ödipus-Tradition eine zweite, moderne Handlungsmotivation gegenüber: Ödipus handelt nicht rational und selbstbestimmt, sondern triebgesteuert und unbewusst.

  • af Friedrich Huch
    272,95 kr.

    Pitt ¿ ¿ so nannte Philipp Sintrup sein Spiegelbild, wie er es als kleines Kind zum erstenmal erblickte und mit dem Finger berührte. Die Familie heftete den Namen an ihn, und mit einer Art von Folgerichtigkeit ward nun sein jüngerer Bruder nur noch Fox gerufen. Pitt war es gleichgültig wie er hieß. Fox dagegen wehrte sich gegen den ihm aufgehängten Namen, ohne daß er ihn vertreiben konnte. So behauptete er denn, als er in das Alter kam, wo man moderne Weltgeschichte lernt, ein Nachkomme des großen, bekannten Fox wäre sein Pate, und seinen gewaltigen Reichtum werde er einmal erben. Schon früh begann Fox Großes von sich zu erzählen. Er stellte sich als den Helden von selbsterfundenen Geschichten hin, die er Märchen nannte, die aber außer ihrer Unmöglichkeit nichts Märchenhaftes an sich hatten, sondern der allernächsten Umgebung entnommen waren und nur in einem Tone vorgetragen wurden, der Grausen erregen sollte. ¿ Der grauäugige, etwas hochgeschossene Pitt hörte sie mit gelangweilten Augen an, und wenn Fox geendet, erzählte er mit gleichmäßiger Stimme: ihm sei Ähnliches begegnet, nur sei alles umgekehrt gewesen; vor seinen Feinden habe er, anstatt sie anzugreifen, sich versteckt, indem er sich bewegungslos gegen den Zaun drückte, so daß sie ihn für einen Holzpfahl hielten. Während unter seines Bruders Tritten die dicksten Brückenbalken krachten, genügte ihm ein Strohhalm, sich seinen Verfolgern über das Wasser hin zu entziehen. Unter diesen befanden sich ganz unbesehen seine nächsten Verwandten, seine eigenen Eltern. Herr Sintrup zog an ihrer Spitze, und Frau Sintrup, Pitts Mutter, sonnte sich im Eingang einer Höhle, ohne sich zu bewegen, so daß er nicht an ihr vorbei konnte, um sich ein für allemal zurückzuziehen. Wurde Fox am Ende seiner Erzählungen König, so verscholl Pitt am Schlusse ganz und gar, und wußte selbst nicht wo er blieb. ¿ In solchen Augenblicken schwelgte Fox im Gefühle seiner eingebildeten Stärke. Herr Sintrup aber sagte: aus dir wird mal was Großes! Aber du, Pitt kannst dich nur gleich begraben lassen. ¿ Dann zog Pitt unbemerkt ein Taschenbüchlein hervor, suchte eine bestimmte Seite und machte einen Bleistiftstrich. Sein Vater und seine Mutter sagten stets dasselbe und er führte darüber eine Art Statistik.

  • af Ludwig Thoma
    227,95 kr.

    »Um d' Kathi is schad; dös behaupt' i, weil 's wahr is, und koa besserne Hauserin is weit umadum net g'wes'n«, sagte der Zwerger von Arnbach, und Männer und Weiber, die beim Leichentrunk saßen, nickten beistimmend.»De Ehr' muaß ihr a niada Mensch lass'n, daß ihr d' Arbet guat vo da Hand ganga is.«»Han?«Die Fischerbäuerin von Neuried redete undeutlich, weil sie ein tüchtiges Stück Wurst kaute; aber wie sie es hinuntergeschluckt hatte, wiederholte sie ihre Worte.»Daß ihr d' Arbet guat von da Hand ganga is, sag i.«»Und halt vastanna hat sie 's aa«, rief einer über den Tisch hinüber.»Freili hot sie 's vastanna. Und gar so viel a guate Melcherin is sie g'wesen,« sagte die Fischerbäuerin, die als Schwester der Verstorbenen heute ein Aufhebens machen durfte. »Solchene muaß it viel geb'n, und it leicht, daß a mal a Kuah nach ihr ausg'schlag'n hat, und vo drei Strich hat sie so viel Milli ausg'molka, wia'r an anderene aus vieri.«»Und g'rat'n is ihr alssammete,« rief die Huberin von Glonn, »sie hat a niad's Kaibi durchbracht; und bal sie oans no so g'ring herg'schaugt hat, is ihr it umg'stanna.«»Was mög'st?« fragte der Zwerger, den die Fischerbäuerin anstieß. »Ah so! Geh, teat's d' Würscht no mal her!«Und er gab der Nachbarin hinaus, die mit Messer und Gabel darüberging und wehleidig sagte: »Es is schad um sie, weil sie gar so viel a guate Melcherin war.«Der Schormayer von Kollbach hörte die Lobreden oder hörte sie nicht; er schaute verloren an sein Bierglas hin; und wenn er den Deckel aufmachte und eines trank, geschah es auch gedankenlos und ohne Genuß.

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