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Bøger om Vesttyskland

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  • af Rainer Maria Rilke
    133,95 - 177,95 kr.

  • af Johann Fischart
    133,95 kr.

    Vom Vrsprung des Abgeführten, Gevierten, Quartirten, Vierhornigen vnd Viereckechten Hütleins: Oder der Heiligen Quadricornischen Cornutschlappen vnd Suiterhauben. Sampt eingemischter Außlegung der drei Gehörnten vnd Vermummten Geystlichen Butzenkleydungen des Versuchers inn der Wüsten. Auch eygentlicher Anzeygung des waren Spanischen Vrsprungs der Jesuwider, vnd jrer Vierhornigen Pflicht, Geheymer Ordensgelübd, Regel, Leben, Griff, Dück, Glenck vnd Renck. Alles zu Vierfach Ablaßwürdiger Ergetzlichkeyt, den Lieben Vierdächtigen Ignazischen Quadricorniten, vnd Lugvollischen Widerhörnigen Cornuten: Oder (wie sie gern heysen) Jesuiten, oder Herrn der Geselschafft Jesu, geschriben. Durch Jesuwaltum Pickhart von Mentz, den Knecht der Bruderschafft Christi, des Waren Ecksteyns. Nvn hört zu all Vier Eck der Erden, Ja jhr Vier Welt hört zu on bschwerden, Woher hie auff all End vnd Eck Alles Vbel sich her erstreck. Bald nach des Herren Himmelfart Der Lucifer sich kümmert hart, Das jhm sein Finster Höllenmacht Zerstört het Christi Helle Macht, Vnd jhm sein Tückisch List vnd Pracht Het gar entdeckt vnd klar gemacht, Vnd baß als Herculis Gedicht Den Cerberum gebracht ans Liecht, Also daß jetzt die Welt anfing, Entweder jhn zuachten gring, Oder gleich ab seim Plick zuscheuen Vnd gäntzlich jhne zuverspeuen. Darumb, damit er solcher Not, Ehe sie werd gröser, bald thu Rhot, Hat er darauff gleich inn dem Jar, Da S. Johan ward Offenbar, Was der Trach mit sein Treien Thieren Vnd jhren Hörnern werd außführen, Sich auß eym rechten Grimm gestellt Auff die Kreutzstraß der gantzen Welt, Hat zur hand gnommen eyn Cornet, Welch vier Außgäng vnd Rachen het, Vnd durch diß Schrecklich Gräuselhorn Blasen mit solchem Ernst vnd Zorn, Daß alle Teuffel, seine Gsellen, Zustoben, als brennts inn der Hellen, Gleich als wann Cyclops rufen thet, Da man jhms Aug außgstochen het, Oder als käm Christus herwider Vnd riß noch eyns die Hell hernider. Als er nun sah sein Erbar Gsind,

  • af Theodor Storm
    133,95 kr.

    In einiger Entfernung von meiner Vaterstadt, doch so, daß es für Lustfahrten dahin nicht zu weit ist, liegt das Dorf Schwabstedt, welcher Name nach einigen Chronisten soviel heißen soll: Suavestätte, d.i. lieblicher Ort. Hoch oberhalb des weiten wiesenreichen Treenetales, durch welches sich der Fluß in schönen Krümmungen windet, ist der alte Kirchspielskrug, dessen Wirt bis zu der neuesten, alle Traditionen aufhebenden Zeit immer Peter Behrens hieß und wo »Mutter Behrens«, je nach den Geschlechtern eine andere, aber immer eine saubere, sei es junge oder alte Frau, als eine wahre Mutter für die Leibesnotdurft ihrer Gäste sorgte. Die lange Lindenlaube mit dem »schlohweiß« gedeckten Kaffeetisch darunter, die steile granitne Treppe, die unter den alten Silberpappeln zum Fluß hinabführte, die Kahnfahrten zwischen den schwimmenden Teichrosen, diese Dinge werden bei vielen älteren Leuten ein hübsches Abseits ihres Jugendparadieses bilden.Und Schwabstedt bot noch anderes für die jugendliche Phantasie; denn Sage und halb erloschene Geschichte flechten ihren dunkeln Efeu um diesen Ort. Freilich, wenn man sichtbare Spuren aufsuchen wollte, so mußte man genügsam sein: wo einst osten dem Dorfe ein Hafen der gefürchteten Vitalienbrüder gewesen sein sollte, sah man jetzt nur aus dem Flußtal eine Schlucht ins Land hinein; von dem festen Hause der schleswigschen Bischöfe, welches sich einst oberhalb des Flusses hart am Dorf erhob, war nichts mehr übrig als die Vertiefungen der Burggräben und karge Mauerreste, die hie und da aus dem Rasen hervorsahen; wenn man nicht etwa die Zähne von Wildschweinen hinzurechnen will, deren wir Knaben einmal eine Menge unter der Grasnarbe hervorwühlten, so daß wir das Zeugnis des großen Wild- und Waldreichtums, der einst hier geherrscht haben sollte, leibhaftig in den Händen hielten.

  • af Rainer Maria Rilke
    133,95 kr.

    Man kann gut denken, dass Bilder im Saale sind: tiefe, träumerische in ruhigen Rahmen. Ein Giorgione vielleicht oder so ein purpurdunkles Porträt von einem nach Tizian, etwa dem Paris Bordone. Dann weiss man, dass Blumen da sind. Grosse erstaunte Blumen, die den ganzen Tag in tiefen, kühlen Bronzeschalen liegen und Düfte singen: müssige Blumen.Und müssige Menschen. Zwei, drei oder fünf. Immer wieder streckt sich das Licht aus dem Riesenkamin und beginnt sie zu zählen. Aber es irrt sich immer wieder.Ganz vorn an der Feuerstelle lehnt die Prinzessin in Weiss; neben dem grossen Samowar, der allen Glanz fangen möchte. Sie ist wie eine wilde Farbenskizze, so hingestrichen im Sturm eines Einfalls oder einer Laune. Mit Schatten und Licht gemalt aus irgend einer genialen Ungeduld heraus. Nur die Lippen sind feiner ausgeführt. Als ob alles andere nur um dieses Mundes willen da wäre. Als ob man ein Buch gemacht hätte, um auf eine von hundert Seiten die stille Elegie dieses Lächelns zu schreiben.Der Herr aus Wien neben ihr neigt sich ein wenig vor in dem breiten Gobelinstuhl: ¿Durchlaucht¿ ¿ sagt er und irgend etwas hinterdrein, was ihm selber wertlos scheint. Aber die weichen Worte, die nichts bedeuten, gehen über alle hin, wie eine Wärme, und Jemand sagt dankbar: ¿Deutsch sprechen ist fast wie Schweigen.¿Und dann hat man wieder eine Weile Zeit zu denken, dass Bilder da sind, und welche. Bis Graf Saint-Quentin, der am Kamin steht, fragt: ¿Haben Sie die Madonna gesehen, Helena Pawlowna?¿Die Prinzessin senkt die Stirne.¿Sie werden sie nicht kaufen?¿¿Es ist ein gutes Bild¿ ¿ sagt der Herr aus Wien und vertieft sich in seine feinen, frauenhaften Hände.

  • af Stefan Zweig
    133,95 kr.

    Die Lokomotive schrie heiser auf: der Semmering war erreicht. Eine Minute rasteten die schwarzen Wagen im silbrigen Licht der Höhe, warfen paar bunte Menschen aus, schluckten andere ein, Stimmen gingen geärgert hin und her, dann schrie vorne wieder die heisere Maschine und riß die schwarze Kette rasselnd in die Höhle des Tunnels hinab. Rein ausgespannt, mit klaren, vom nassen Wind reingefegten Hintergründen lag wieder die hingebreitete Landschaft.Einer der Angekommenen, jung, durch gute Kleidung und eine natürliche Elastizität des Schrittes sympathisch auffallend, nahm den andern rasch voraus einen Fiaker zum Hotel. Ohne Hast trappten die Pferde den ansteigenden Weg. Es lag Frühling in der Luft. Jene weißen, unruhigen Wolken flatterten am Himmel, die nur der Mai und der Juni hat, jene weißen, selbst noch jungen und flattrigen Gesellen, die spielend über die blaue Bahn rennen, um sich plötzlich hinter hohen Bergen zu verstecken, die sich umarmen und fliehen, sich bald wie Taschentücher zerknüllen, bald in Streifen zerfasern und schließlich im Schabernack den Bergen weiße Mützen aufsetzen. Unruhe war auch oben im Wind, der die mageren, noch vom Regen feuchten Bäume so unbändig schüttelte, daß sie leise in den Gelenken krachten und tausend Tropfen wie Funken von sich wegsprühten. Manchmal schien auch Duft von Schnee kühl aus den Bergen herüberzukommen, dann spürte man im Atem etwas, das süß und scharf war zugleich. Alles in Luft und Erde war Bewegung und gärende Ungeduld. Leise schnaubend liefen die Pferde den jetzt niedersteigenden Weg, die Schellen klirrten ihnen weit voraus.

  • af Hugo von Hofmannsthal
    133,95 kr.

    Es treten vor den noch herabgelassenen Vorhang der Dichter und sein Freund: Der Dichter trägt gleich den Personen seines Trauerspiels die florentinische Kleidung des fünfzehnten Jahrhunderts, völlig schwarz mit Degen und Dolch, in der Hand hält er den Hut aus schwarzem Tuch mit Pelz verbrämt; sein Freund ist sehr jung, hoch gewachsen und mit hellem Haar, er trägt die venezianische Kleidung der gleichen Zeit, als einzige Waffe einen kleinen vergoldeten Dolch rückwärts über der Hüfte, am Kopf eine kleine smaragdgrüne Haube mit einer weißen Straußenfeder; sie gehen langsam längs des Vorhanges, schließlich mag sich auch der Dichter auf einer kleinen im Proszenium vergessenen Bank niederlassen, sein Freund zuhörend vor ihm stehenbleiben. Ihr Abgang ist, ehe der Vorhang aufgeht, in die vorderste Kulisse.

  • af Wilhelm Hauff
    133,95 kr.

    Sie hatte nicht Unrecht, die Freunde, daß sie mich in Unmut verließen. Gab es ja doch heute abend eines der glänzendsten musikalischen, tanzenden und deklamierenden Butterbrote in der Stadt und hatte sie sich nicht alle mögliche Mühe gegeben, mit, dem Landfremden, einen angenehmen Abend dort zu verschaffen? Aber es war wahrhaftig unmöglich; ich konnte nicht gehen. Warum sollte ich einen tanzenden Tee besuchen, wo sienicht tanzte, warum ein singendes Butterbrot, wo ich (ich wußte es zum voraus) hätte singen müssen, ohne von ihrgehört zu werden; warum einen trauten Kreis von Freunden durch Trübsinn und finsteres Wesen stören, das ich nun heute nicht verbannen konnte? O Gott! ich wollte ja lieber, daß sie mir auf der Treppe einige Sekunden fluchten, als daß sie sich von neun Uhr bis ein Uhr langweilten, wenn sie nur mit meinem Körper sich unterhielten und bei der Seele umsonst anfragten, die einige Straßen weiter auf Unserer Lieben Frauen Kirchhof nachtwandelte. Aber das tat mir wehe, daß mich die guten Gesellen für ein Murmeltier hielten und dem Drang nach Schlafe zuschrieben, was aus Freude am Wachen geschah. O nur du, ehrlicher Hermann, wußtest es mehr zu würdigen! Hörte ich denn nicht, wie du unten auf dem Domhof sagtest: »Schlaf ist es nicht, denn seine Augen leuchteten. Aber entweder hat er wieder zu viel oder zu wenig Wein getrunken, das heißt, er trinkt noch welchen und ¿ allein.«

  • af Rabindranath Tagore
    133,95 kr.

    Am Meerufer endloser Welten treffen sich Kinder.Der grenzenlose Himmel zu Häupten ist ohne Bewegung, und das ruhlose Wasser ist ungestüm.Am Meerufer endloser Welten treffen sich Kinder mit Jubeln und Tanzen.Sie bauen ihre Häuser aus Sand, und sie spielen mit leeren Muscheln. Aus welken Blättern flechten sie ihre Boote und lassen sie lächelnd über der ungeheuren Tiefe treiben. Kinder haben ihr Spiel am Meerufer der Welten.Sie können nicht schwimmen, sie können nicht Netze werfen. Perlenfischer tauchen nach Perlen, Kaufleute segeln in ihren Schiffen, während Kinder Kiesel sammeln und sie wieder verstreun. Sie suchen nicht nach verborgenen Schätzen, sie können nicht Netze werfen.Das Meer schäumt auf in Gelächter, und fahl glänzt das Lächeln des Gestades. Todbringende Wellen singen verständnislose Balladen den Kindern, wie eine Mutter beim Einwiegen. Das Meer spielt mit Kindern, und fahl glänzt das Lächeln des Gestades.Am Meerufer endloser Welten treffen sich Kinder. Sturm streicht am pfadlosen Himmel, Schiffe kentern in dem spurlosen Wasser, der Tod ist unterwegs, und Kinder spielen. Am Meerufer endloser Welten ist das große Begegnen der Kinder.

  • af Theodor Storm
    133,95 kr.

    Es war zu Ende des Juni 1856, als ich eine alte Verwandte zu ihrem gewöhnlichen Sommeraufenthalt in der Brunnenstadt Reichenhall begleitet hatte, diesem zwischen Felsen eingekeilten Brutnest, von dem man sich nur wundern muß, daß die Ortsleute nicht die Brunnengäste allein dort wohnen lassen. Trotzdem wir waren gegen Mittag angekommen , als ich nach beendigter Hoteltafel erfuhr, daß meine gute Tante sich zunächst einem Mittagsschläfchen und danach dem Auspacken ihrer hohen Koffer und der Einrichtung in dem neuen Quartiere widmen wollte, trieb mich die Langeweile ins Freie, wenn auch der Sonnenschein wie Glut herabfiel. Ich nahm den einfachsten Weg und ging auf der den Ort durchschneidenden Chaussee einige tausend Schritte, vielleicht noch etwas weiter. Aber der Tag wie der Ort waren heute zu heiß, zwischen den engen Felswänden waren selbst die Schatten unerträglich; ich kehrte wieder um und ging den Weg zurück.

  • af Hans Sachs
    133,95 kr.

    EPICURIA das weib, kompt und spricht. Mein mann, warumb ruffstu mir itz Rauß an lufft und der sonnen hitz? Kanstu mirs in dem hauß nit sagen?DER REICH MANN spricht. Du schöne ros, was thustu klagen? Deck dein haupt mit eim schleyer zu!EPICURIA das weib, spricht. Laß ab dein spott! sag! was wiltu, Das du mich rauß beruffen hast?HECASTUS der reich mann, spricht. Da wil ich ietzund gehn zu gast Zu Demonem, meim guten freundt. Du aber richt uns zu auff heint Ein köstlich mal auffs aller-best (Wann ich wirdt haben ehrlich gest), Auff das wir ins erbieten wol!DAS WEIB spricht. Mein lieber haußwirt, sag! und sol Ich ein news wider kochen heint, Weil nechten uberblieben seint Speiß gnugsam heint noch auf zwen tisch?HECASTUS der reich mann, spricht. Hörst nit? gehe hin, koch lauter frisch! Wer wil dein uberbleibling essen? Wie ist dein kargheit so vermessen? Und das dich auch der ritt muß schütten!DAS WEIB spricht. Ey vor dem wöll uns Gott behüten! Zürn nicht, mein mann! bedenck dich baß, Was der prediger sagen was, Am jüngsten tag rechnung zu geben, Was wir allhie in diesem leben Etwan so unnützlich verzern!

  • af Gotthold Ephraim Lessing
    133,95 kr.

    WUMSHÄTER. Wo finde ich nun den Schurken? Johann! Johann! Die verdammten Weiber! Die Weiber haben mich zum Prozeß gebracht, und der wird mich noch vor der Zeit ins Grab bringen. Wer weiß, weswegen Herr Solbist zu mir kommen will! Ich kann es kaum erwarten. Wo wir nur nicht wieder eine schlechte Sentenz bekommen haben! Johann! Hätte ich mich doch lieber dreimal gehangen, als dreimal verheiratet! Johann! hörst du nicht? LISETTE kommend. Was befehlen Sie? WUMSHÄTER. Was willst du? ruft ich dich? LISETTE. Johann ist ausgegangen; was soll er? kann ich es nicht verrichten? WUMSHÄTER. Ich mag von dir nicht bedient sein. Wie vielmal habe ich dir es nicht schon gesagt, daß du mir den Verdruß, dich zu sehen, ersparen sollst? Bleib, wohin du gehörst; in der Küche, und bei der Tochter Johann! LISETTE. Sie hören es ja; er ist nicht da. WUMSHÄTER. Wer heißt ihn denn ausgehen, gleich da ich ihn brauche? ¿Johann! LISETTE. Johann! Johann! Johann! WUMSHÄTER. Nun? was schreist du? LISETTE. Ihr Rufen allein, wird er nicht drei Gassen weit hören. WUMSHÄTER. Pfui, über das Weibsstück!

  • af Friedrich von Bülau
    133,95 kr.

    Ein Prätendent aus dem 16. Jahrhundert.Eine im Jahre 1572 erloschene Linie desselben Hauses, dessen jüngere Linie den Namen Reuß führt, hatte, außer beträchtlichen Besitzungen im Voigt- und Pleißnerlande, welche letztere zum Teil an die Schönburge übergegangen sind, auch das Burggrafentum Meißen längere Zeit innegehabt, war aber desselben und ihrer wichtigsten Lehen unter den Händeln der Größern, der sächsischen Fürsten namentlich und der böhmischen Könige, schon vor ihrem Erlöschen verlustig gegangen. [Fußnote] Einer der letzten dieses Stammes war Heinrich IV., welcher 1520 gestorben ist. Derselbe war angeblich seit 1506 in zweiter Ehe mit einer Tochter des Fürsten Waldemar zu Anhalt, Barbara, vermählt. Der Name der ersten Gemahlin ist unbekannt; ihre Existenz soll aber aus einigen Urkunden erhellen. Zwischen der ersten und zweiten Ehe hatte er, wie er später erklärte, mit einer gewissen Margareta Pigkler einen Sohn erzeugt, den er gleichfalls Heinrich nannte, welchen Namen bekanntlich alle Söhne des Hauses Reuß führen, und derselbe mag etwa um das Jahr 1500 geboren worden sein. Er war bei seinem Vater aufgewachsen und längere Zeit dessen einziges Kind, ward wie ein ehelicher Sohn gehalten, und wußte nicht anders, als daß er das wirklich sei. Ja, da die Ehe mit der Barbara von Anhalt anfangs unfruchtbar war, so hatte sie, wie es später hieß, durch ihren Gemahl dazu vermocht, jenen Heinrich in Briefen an ihre Verwandten und sonst für ihren eigenen leiblichen Sohn ausgegeben. Das wäre denn die große Lüge [Fußnote] gewesen, welche ihr und ihrer ganzen Familie, ganz besonders aber dem unglücklichen Opfer dieser Täuschung, später so viele Not bereitet hat. In Verfolg derselben und auf ihren Anlaß hatte Barbaras Bruder, Fürst Wolfgang zu Anhalt, den jungen Heinrich einige Zeit bei sich, worauf er dem Grafen Wilhelm zu Henneberg zu weiterer Erziehung übergeben ward. Auch scheint ihm die Herrschaft Spremberg zugeteilt worden zu sein.

  • af Stefan Zweig
    141,95 kr.

  • af Johann Friedrich Wilhelm Gotter
    133,95 kr.

    Schöne Herren, schaut und wählet, Hier ist, was ihr nur befehlet; Kauft doch was, ihr schönen Herrn! Ich verkaufe gar zu gern. Seidne Strümpfe, seidne Tücher, Souvenirs und Taschenbücher, Und von Silber, Gold und Stahl Kleinigkeiten ohne Zahl; Kauft doch was, ihr schönen Herrn! Ich verkaufe gar zu gern. Alle Sorten, alle Namen Von Geschenken für die Damen; Kauft doch was, ihr schönen Herrn! Ich verkaufe gar zu gern. Bluhmen, Bänder, Flohr und Spitzen, Mäntel, Schürzen, Kappen, Mützen, Alles in Paris erdacht, Und in Leipzig nachgemacht. Kauft doch was, ihr schönen Herrn! Ich verkaufe gar zu gern.

  • af Wilhelm Busch
    133,95 kr.

    Der Verleger Kaspar Braun, der Wilhelm Busch mit den ersten Illustrationen beauftragte, hatte in jungen Jahren in Deutschland die erste Werkstatt gegründet, die mit Holzstich arbeitete. Diese Methode des Hochdruckverfahrens war gegen Ende des 18. Jahrhunderts von dem englischen Grafiker Thomas Bewick entwickelt worden und wurde im Verlauf des 19. Jahrhunderts zur meistverwendeten Reproduktions­technik für Illustrationen. Wilhelm Busch hat stets betont, dass er zuerst die Zeichnungen anfertigte und dann die Verse dazu. Erhalten gebliebene Vorzeichnungen zeigen dicht nebeneinander Zeilennotizen, Bildideen, Bewegungs- und Physiognomie­studien. Die Vorzeichnung wurde dann von Busch mit Hilfe eines Bleistifts auf grundierte Platten von Hirn- oder Kernholz aus Harthölzern übertragen. Die Arbeit war schwierig, weil nicht nur die Güte der eigenen Übertragungsleistung das Ergebnis beeinflusste, sondern auch die Güte des hölzernen Druckstocks. Jeder Szene der Bildergeschichte entsprach ein bezeichneter Buchsbaumstock. Alles, was auf dem späteren Druck weiß bleiben sollte, wurde von Facharbeitern mit Sticheln aus der Platte gestochen. Der Holzstich erlaubt eine feinere Differenzierung als der Holzschnitt, und die möglichen Tonwerte reichen fast an Tiefdruckverfahren wie Kupferstich heran. Nicht immer war die Umsetzung durch den Holzstecher jedoch adäquat zur Vorzeichnung, und Wilhelm Busch ließ einzelne Platten nacharbeiten oder gar neu anfertigen. Die grafische Technik des Holzstichs ließ bei all ihren Möglichkeiten keine feine Linienführung zu. Dies ist der Grund, warum vor allem in den Bildergeschichten bis Mitte der 1870er Jahre bei Buschs Zeichnungen die Konturen so stark in den Vordergrund treten, was den Buschschen Figuren ein spezifisches Charakteristikum verleiht

  • af Fedor Mikhaïlovitch Dostoïevski
    133,95 kr.

    Leise und unauffällig erscheint Er unter den Menschen, und siehe, es erkennen Ihn alle. Das Volk drängt sich an Ihn heran mit unbezwinglicher Gewalt. Es umgibt Ihn, wächst um Ihn und folgt Ihm. Schweigend schreitet Er unter ihnen, mit dem stillen Lächeln unendlichen Mitleids auf den Lippen. Die Sonne der Liebe brennt in seinem Herzen, Strahlen des Lichtes, der Erleuchtung und Kraft strömen aus seinen Augen und gießen sich über die Menge und wecken die Herzen der Menschen. Er streckt ihnen seine Hand entgegen und segnet sie, und aus der Berührung mit seinem Körper, ja schon aus seinem Gewande fließt heilende Kraft. Ein Greis, der seit der Kindheit blind war, ruft aus der Schar: ¿Herr, heile mich, damit ich Dich erkenne!¿ Und siehe, von seinen Augen fällt es wie Schuppen, und der Blinde sieht. In den Augen der Menschen sind Tränen, das Volk küßt die Erde, über die Er hinwandelt, die Kinder werfen Blumen vor seine Schritte, singen Lieder und rufen Hosianna. ¿Er ist es, Er,¿ wiederholen alle, ¿Er muß es sein und kein anderer.¿ So kommt Er vor das Tor der Kathedrale, wo Menschen unter Heulen und Wehklagen einen weißen offenen Kindersarg tragen, darin ein siebenjähriges Mädchen liegt, die einzige Tochter eines angesehenen Bürgers der Stadt. Das tote Kind liegt da, ganz in Blumen gebettet. ¿Er wird dein Kind auferwecken vom Tode¿, rufen Stimmen der weinenden Mutter zu. Aus der Kathedrale tritt dem Sarge ein Priester entgegen, er vermag nicht gleich zu fassen, was hier geschieht, und runzelt die Stirne. Da hört er ein Aufschluchzen: es ist die Mutter des toten Mädchens, sie wirft sich zu seinen Füßen nieder und hebt ihre Hand zu Ihm auf und ruft aus: ¿Wenn Du es bist, dann wecke mein Kind vom Tode auf!¿ Die Prozession bleibt stehen, der Sarg wird vor Ihm auf den Boden gelassen. Er sieht auf ihn hernieder voll Rührung, und sein Mund spricht noch einmal: ¿Talifa kumi.¿ Und das Mädchen erhebt sich im Sarge, setzt sich auf und blickt im Kreise um sich mit erstaunten offenen Augen. In den Händen hält es das Sträußlein weißer Rosen, mit dem es im Sarge gelegen hat. Das Volk ist bewegt, Stimmen, Schreie, Schluchzen. In diesem Augenblicke geht an der Kathedrale über den Platz der Kardinal vorbei, der Großinquisitor, ein Greis von bald neunzig Jahren, hoch und aufrecht, mit vertrocknetem Gesicht und tiefliegenden Augen, in welchen noch verborgen das Feuer glüht. Heute ist er nicht in den Prunkgewändern, in denen er sich gestern dem Volke gezeigt hatte, da er die Feinde des römischen Glaubens verbrannte nein, heute trägt er die alte grobe Mönchskutte.

  • af Sophie Albrecht
    133,95 kr.

  • af August Von Kotzebue
    133,95 kr.

    Wie dieser Gedanke, oder dieses P r o f i l v o n e i n e m G e d a n k e n 3 in mir entstand, davon will ich kürzlich Rechenschaft geben. Ich habe einen Freund, mit dem ich in einer p a r z i a l e n E h e 4 lebe, den ich aber bald werde p o r t r a i t i r e n l a s s e n , w e i l i c h m i c h s c h o n e i n w e n i g m ü d e a n i h m g e s e h e n h a b e . Die Hauptursache dieser Müdigkeit liegt wohl darin, daß i c h Sie beide, meine günstigen Herren, als die größten Genies betrachte, die auf dem Erdboden leben, Er hingegen mit seinem beschränkten Sinn die hohe Verwirrung Ihrer hohen Geister nicht zu fassen vermag. Neulich war er gar so verwegen, mir eine Stelle aus Duclos moeurs de ce siècle vorzulesen, und sie recht unverschämt auf Sie zu appliciren. Sie lautet nämlich folgendergestalt:Qui sont ceux qui jouissent du droit de pononcer? degens, qui, à force de braver le mèpris, viennent à bout de se faire respecter et de donner le ton; qui n'ont que des opinions et jamais des sentiments; qui en changent, les quittent et les reprennent, sans le savoir ni s'en douter; ou qui sont opiniâtres sans être constans. Voilà cependant les juges des reputations; voilà ceux dont on mépise les sentimens et dont on recherche le suffrage; ceux qui procurent la Consideration, sans en avoir eux mêmes aucune. Vous voyez des hommes dont on vante le mérite; si l'on veut examiner en quoi il consiste, on est étonné du vide; on trouve que tout se borne à un air, un d'importance et de suffsance; un peu d'impertinence n'y nuit pas; et quelques fois le maintien suffit.In deutsch: »Wer sind denn die Herren, die das Recht zu entscheiden ausüben? Leute, die der Verachtung so lange trotzen, bis sie es endlich dahin bringen, sich geltend zu machen, und den Ton anzugeben; die nie G r u n d s ä t z e , sondern nur M e i n u n g e n haben, die sie wechseln, wegwerfen, wieder aufnehmen, ohne es selbst zu wissen, oder zu ahnen; die sich b e s t ä n d i g glauben, weil h a l s s t a r r i g sind. Sehet da die Richter über Reputation; Menschen, deren Gesinnungen man verachtet, und dennoch ihren Beifall sucht; Menschen, die Andern Ansehn verschaffen, ohne selbst welches zu besitzen. Man rühmt ihre Verdienste, aber bei näherer Untersuchung erstaunt man über ihre Leerheit und wird bald gewahr, daß sich Alles nur auf ein gewisses Air einschränkt, einen Ton der Wichtigkeit und Selbstgenügsamkeit mit ein wenig Impertinenz gemischt, der Manche blendet.«Da meinte nun der unverschämte Mensch, Sie erfüllten gewissenhaft Duclos Vorschriften, und der Erfolg habe Duclos Prophezeiungen entsprochen.

  • af Ludwig Achim Von Arnim
    133,95 kr.

    Euch Aktionärs vom neuen Schauspielhaus, Entbiet ich meinen besten Grus voraus, Ich schwör es euch, ihr lebet viel bequemer Als Ich, der dieses Baues Unternehmer! Wer Geld gegeben, meint, er hab das Recht, Daß er das Ganze finde gar zu schlecht; Ich hör viel Tadel, niemand will recht loben, So geht es mir, wie unserm Herrn da droben. Der eine meint, ich hab das Oel gespart, Nach der bekannten Stadtbeleuchtungsart, Der andre meint, die Malerperspective Verliere sich beinahe in das Schiefe, Der dritte meint in diesem Augenblick, In Gesten hätte ich noch kein Geschick, Auch sollte ich noch mehr Register ziehen In dem deklamatorischen Bemühen. ¿ Bei Licht besehn, wird's keinem recht gemacht, Doch traulich waltet über euch jetzt Nacht, Ihr seht nicht mehr, als ich will sehen lassen, Wollt ihr was hören, müßt ihr auf mich passen, Denn keiner ist von euch so vorbereitet Daß er aus'm Stegereif mein Stück bestreitet. Doch wenn es euch mißfällt, ihr könnet schlafen, Ihr könnet schwatzen, niemand kann euch strafen, Die Nacht ist Feindin aller Policey, Die Welt wird Chaos und der Mensch wird frei. Zwar ist der Raum nur eng, den wir regieren, Wenn uns kein Licht zu ferner Welt will führen, Die Nacht ist ohne alle Offenbarung, Sie hat zu ihrem Tröste die Erfahrung Im engen Raum, den unser Blut durchschwärmt, Den unsre Haut umspannt, und Athem wärmt Wo Töne sind die einzigen Gestalten, Die ungeschwächt von aussen in uns walten, Wenn die Erinnerung von allem Leben Will in verzerrten Bildern schon verschweben. ¿ ¿ Die Kinder schreien in der Dunkelheit, Verständge sehnen sich nach Freudigkeit, Und sehnen sich wohl gar nach jenen Schatten, Die sie am Tage übersehen hatten,

  • af Gerhart Hauptmann
    133,95 kr.

    Reisende können den Weg zum Gipfel des Monte Generoso in Mendrisio antreten oder in Capolago mit der Zahnradbahn, oder von Melide aus über Soana, wo er am beschwerlichsten ist. Das ganze Gebiet gehört zum Tessin, einem Kanton der Schweiz, dessen Bevölkerung italienisch ist.In großer Höhe trafen Bergsteiger nicht selten auf die Gestalt eines brilletragenden Ziegenhirten, dessen Äußeres auch sonst auffällig war. Das Gesicht ließ den Mann von Bildung erkennen, trotz seiner gebräunten Haut. Er sah dem Bronzebildnis Johannes des Täufers, dem Werke Donatellos im Dome zu Siena, nicht unähnlich. Sein Haar war dunkel und ringelte über die braunen Schultern. Sein Kleid bestand aus Ziegenfell.Wenn ein Trupp Fremder diesem Menschen nahe kam, so lachten bereits die Bergführer. Oft wenn dann die Touristen ihn sahen, brachen sie in ein ungezogenes Gebrüll oder in laute Herausforderungen aus: Sie glaubten sich durch die Seltsamkeit des Anblicks berechtigt. Der Hirte achtete ihrer nicht. Er pflegte nicht einmal den Kopf zu wenden.Alle Bergführer schienen im Grunde mit ihm auf gutem Fuße zu stehn. Oft kletterten sie zu ihm hinüber und ließen sich in vertrauliche Unterredungen ein. Wenn sie zurückkamen und von den Fremden gefragt wurden, was da für ein seltsamer Heiliger sei, taten sie meist so lange heimlich, bis er aus Gesichtsweite war. Diejenigen Reisenden aber, deren Neugier dann noch rege war, erfuhren nun, daß dieser Mensch eine dunkle Geschichte habe und, als »der Ketzer von Soana« vom Volksmund bezeichnet, einer mit abergläubischer Furcht gemischten zweifelhaften Achtung genieße.

  • af Moritz Von Strachwitz
    133,95 kr.

    Der Ritter stand im Meergetos Wohl hoch auf schwankem Mast, Es heult der Sturm, es schlägt die See Wild an die Heldenrast.Im Winde weht der Helmbusch weiß, Der Panzer blitzt im Strahl, Wie fliegt des Löwen Auge heiß Durchs blaue Wogental. Das Banner rauscht in Sturmesnacht Nach Frankreich seinen Gruß, Der Ritter auf der Segelwacht Steht stolz im Windeskuß. Da rauscht es dumpf, da klingt's empor Wohl aus der Tiefe Nacht, Da schlägt es an des Ritters Ohr In wundervoller Macht. Aus tiefem Grund der Feye Mund Erschallt im Zauberland, Die Welle ruht, es horcht der Sturm Den Klängen wundertraut.

  • af Anton Tschechow
    133,95 kr.

    Da hat man es! Es ist nicht zum Anhören, wirklich wahr! Nikolai Michailowitsch ist gestorben, so war es Gottes Wille, Gott geb' ihm die ewige Ruh'¿ Sie haben sich gegrämt, nun ist's genug, es ist Zeit, aufzuhören. Man kann nicht ewig weinen und Trauerkleider tragen. Auch mir ist vor Jahren meine Alte gestorben¿ Ich habe mich gegrämt, einen Monat lang habe ich geweint, und dann war's genug. Kann man denn ewig Klagelieder singen? Das war ja die Alte auch nicht wert. (Er seufzt.) Sie haben alle Nachbarn vergessen¿ Sie fahren nicht aus und wollen auch niemand empfangen. Wir leben, verzeihen Sie, wie die Spinnen, das liebe Tageslicht sehen wir nicht. Die Livree ist von den Mäusen zerfressen¿ Und wenn es noch keine guten Menschen gäbe, aber der ganze Umkreis ist voll von Herrschaften¿ In Riblow steht das Regiment, Offiziere ¿ einfach Konfekt, man kann sich nicht satt sehen! Und im Lager ist an jedem Freitag Ball, und jeden Tag spielt die Militärmusik¿ Ach, meine liebe, gnädige Frau! So jung und so schön wie Sie sind, Milch und Blut, wenn Sie doch nur Ihrem Vergnügen leben wollten ¿ die Schönheit ist nicht für immer gegeben! Wenn so zehn Jährchen vorbei sind, dann werden Sie gern paradieren wollen, um die Herren Offiziere daran zu bekommen, aber da wird es zu spät sein.

  • af Franz Blei
    133,95 kr.

    Daß Penelope in der langen Zeit des kummervollen Wartens wohl für viele Freier des ithazensischen Thrones willen begehrenswert, doch nicht jünger und schöner geworden war, solches wird niemand dem guten Wesen zum Vorwurf machen, und auch Odysseus wäre mit diesem Umstande zurecht gekommen, wenn anders Penelope nicht selber ohne es zu wissen darauf aufmerksam gemacht hätte, daß sie, was sie an jugendlicher Schönheit verloren, durch andere Verdienste um Odysseus wettzumachen glaubte. Kaum war die Walstatt von den toten Freiern gesäubert und Sturm ersten Wiedersehens und Umarmens verrauscht, hub sie an, ein großes Wesen aus ihrer Treue zu machen, um, also von sich redend, zu erfahren, wie es Odysseus mit dieser Tugend gehalten habe, und ob sie nicht ein Opfer gebracht, das der nicht verdiente, dem sie es brachte. Und es war ja in der Tat dieses Opfer, dieser Aufwand einer Tugend so ungeheuer, daß Odysseus es nicht über sich gewinnen konnte, einzugestehn, daß er mit nichten treu gewesen, zumal immer häufiger das Bild der Kalypso vor seinen Sinnen stand und er es nicht verraten wollte mit dem falschen Geständnis seiner Untreue, die er aber nur mit leichtfertigen Geschöpfen und so obenhin begangen, ¿ wie es in solchen kritischen Fällen Ehegatten zumeist tun. Er gewann die Kraft über sich, die bei der geliebten Nymphe verbrachten Jahre der Gattin zu verschweigen, die es wunderte, was er nun all die lange Zeit nach dem Falle Ilions getrieben hätte. Und damit begann eine arge Leidenszeit für den Dulder Odysseus. Denn es oblag ihm nun, diese Zeit mit Abenteuern zu füllen, die er völlig erfinden mußte. »Als welch ein Lügenbeutel werde ich auf die Nachwelt kommen, verdunkelnd all so all mein Heldentum!« ¿ so dachte er aufseufzend oft, wenn er vom wiederkehrenden »Und dann?« Penelopens zu neuen Erfindungen angespornt den vom flackernden Kaminfeuer beleuchteten Sauhirten und die herbeigeeilten Nachbarn lauschend mit offnem Maule an der Tür erblickte, wissend um die Schwatzhaftigkeit seiner Landsleute, die alle die Lügengeschichten weitererzählen und über ganz Griechenland verbreiten würden. Er hieß ja nicht umsonst der listenreiche Odysseus und verstand sich aufs Geschichtenerfinden, aber er mußte sich doch erschreckt auf Wiederholungen und Doubletten ertappen, worauf ihn zudem Telemachos aufmerksam machte. Mit einem trüben Lächeln blickte da Odysseus auf den Jüngling, der unter der Obhut seiner Gattin und des andern Weibervolkes im Hause sich zu einem abscheulichen Musterknaben entwickelt hatte, der keine Geschichte des Vaters passieren ließ, ohne eine moralische Nutzanwendung daraus abzuleiten und mit Wichtigkeit vorzutragen. Was ich zu viel habe, der hat's zu wenig, dachteOdysseus und erhob sich, denn es ward ihm übel, und trat vor das Haus unter den Himmel voller Sterne.

  • af Luise Buchner
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    Vor ganz undenklich langer Zeit, da gab es noch gar kein Christkindchen, sondern nur eine Frau Holle, die wohnte nicht weit von uns auf der höchsten Spitze der Odenwaldberge, auf der kalten, windigen Böllsteiner Höhe. Die schönen Odenwaldberge waren damals noch nicht, wie jetzt, bis fast hinauf mit fruchtbaren Feldern und üppigen Wiesen bedeckt, sondern es zogen sich bis fast zu ihrem Fuße hinab dunkle Wälder, in denen Hirsche und Rehe herumsprangen, und wo eine Menge von Köhlern wohnten, die ganze Gebirge von Kohlen brannten und diese dann hinunter in die Ebene zum Verkaufe brachten. Zwischen den Wäldern aus Tannen- und Buchenbäumen aber wuchs noch ein kleiner Wald von Ginstern, so daß es im Frühjahr, wenn sie blühten, aussah, als sei der ganze Odenwald mit Gold bestreut. An diesen gelben Blüten naschten Millionen Bienchen den süßen Blumenstaub, und waren sie abgeblüht, dann kamen die Besenbinder, schnitten die Reiser ab und banden Besen davon. Für die Bienchen aber blühten nun ganze Felder von Heidekraut, und schien der Odenwald zuvor gelb, so war er jetzt an einzelnen Stellen fast rot. Wenn dann aber auch die Heide all ihre Süßigkeit hergegeben hatte und zu verblühen begann, so flogen die Bienchen hinunter in die Täler und brachten ihren Honigseim den Bäckern, die köstliche braune Lebkuchen davon machten. ¿ So schön war es damals im Odenwald und ist es zum Teil noch, wenn es auch nicht alle Leute wissen und sehen.

  • af Therese Huber
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    Im Dezember 1789 verließ ich mein stilles Landstädtchen, um nach einer Trennung von zehn Jahren meinen Universitätsfreund P. zu besuchen, der in seiner Vaterstadt ***g von seinen Einkünften lebte. Nach der ersten Bewillkommung fiel mir an meinem redlichen P. eine sichtbare Zerstreuung auf. Ich hatte bey ihm auf eine der meinigen gleiche Freude gerechnet, und diese Erscheinung machte mich etwas betroffen. Der Stillstand, welcher dadurch in unserem Gespräch erfolgte, ließ mich ein feyerliches Glockengeläute vernehmen, das mir vorher entgangen war. Vielleicht, dachte ich, ist es ein Leichenbegängniß, an dem er besonders Theil nimmt. Ich that deshalb einige Fragen an ihn, die er ausweichend beantwortete. Er trat an das Fenster, um den vorbeykommenden Trauerzug zu sehen. Unter den Leidtragenden zeichneten sich zwey noch ziemlich junge Männer aus, deren völlig zerstörte Gesichter mich veranlaßten zu fragen, was ihnen der Todte denn gewesen wäre? P. war aber durch das Schauspiel in solche Verwirrung gebracht, daß ich seine Antwort durchaus nicht verstehen konnte. Ich ließ es dabey; aber es ward mir unheimlich, und unser Gespräch stokte sehr, bis wir durch die Rükkehr des Zuges wieder an das Fenster gerufen wurden: sie schien mit unordentlicher Eile begleitet, von den bey den Leidtragenden fehlte jezt einer, der andre stand vor der Thüre unseres Hauses einen Augenblik still, und schlüpfte dann schnell hinein. Er trat in das Zimmer, P. war ihm entgegen geeilt.

  • af Annemarie Schwarzenbach
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    Diese Stadt ist so klein, man kennt nach einem einzigen Spaziergang jeden Winkel. Auch einen alten, sehr hübschen Hof hinter der Kirche habe ich schon entdeckt und den besten Friseur des Ortes, der in einer gepflasterten Nebenstrasse wohnt. Als ich von seinem Laden aus einige Schritte weiterging, war ich plötzlich am Ausgang, es gab nur noch einige Backsteinvillen, und die Strasse war sandig und sah aus wie ein Feldweg. Dahinter begann gleich der Wald. Ich kehrte um, kam wieder an der Kirche vorbei und kannte mich ganz gut aus. Durch den alten Hof gelangt man in die Hauptstrasse, und jetzt trete ich in das Café »Zum roten Adler«, um hier ein wenig zu schreiben. In meinem Hotelzimmer komme ich immer wieder in Versuchung, mich auf mein Bett zu werfen und die kurzen Stunden des Tages untätig hinzubringen. Es kostet mich grosse Überwindung zu schreiben, denn ich habe Fieber, und mein Kopf dröhnt wie unter Hammerschlägen. Ich glaube, wenn ich hier einen Menschen kennen würde, wäre ich gleich am Ende meiner Beherrschung. Aber ich spreche kein Wort und gehe so umher, ohne mir über meine Empfindungen klar zu werden.

  • af C. Berg
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  • af Heinrich Heine
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    Ich schrieb den »William Ratcliff« zu Berlin unter den Linden, in den letzten drei Tagen des Januars 1821, als das Sonnenlicht mit einem gewissen lauwarmen Wohlwollen die schneebedeckten Dächer und die traurig entlaubten Bäume beglänzte. Ich schrieb in einem Zuge und ohne Brouillon. Während dem Schreiben war es mir, als hörte ich über meinem Haupte ein Rauschen, wie der Flügelschlag eines Vogels. Als ich meinen Freunden, den jungen Berliner Dichtern, davon erzählte, sahen sie sich einander an mit einer sonderbaren Miene und versicherten mir einstimmig, daß ihnen nie dergleichen beim Dichten passiert sei.Paris, 24. November 1851 5/74 Heinrich Heine

  • af Carmen Sylva
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    Stolz war die schöne Pauna, sehr stolz. Sie hatte nicht umsonst so große, dunkle Augen mit schwarzen Brauen, die eine scharfe Ecke bildeten, und eine Adlernase. Ihr Mund war eher groß, aber schön geschnitten, und wenn sie sprach oder lachte, sah man die beiden Zahnreihen leuchten. Ihre schwarzen Zöpfe lagen wie eine Krone über der Stirn, und die Leute nannten sie scherzweise Pui de Imparat (Kaiser¿s Junges), wenn sie mit ihren breiten Schultern und großen Schritten dahinging und den Kopf hielt, als trüge sie etwas. Sie war aber doch nicht zu stolz, den Kopf zu drehen, wenn Tannas vorbeiging, und ihn anzuhören, wenn er bei der Hora mit ihr sprach. Wenn man sie aber mit ihm neckte, schoß ihr das Rot in die Wangen, und eine scharfe Antwort strafte den Übermütigen.Tannas war von den übrigen Burschen sehr beneidet, besonders als man die Verlobung für ganz sicher hielt. Da wurde das Land mit Krieg überzogen, und Tannas mußte fort, mit dem Heere zur Donau hinab. Pauna verschluckte ihre Thränen vor den Leuten; ob sie aber nicht heimlich einige vergossen, wagte niemand sie zu fragen.Immer verstand sie es so einzurichten, eine der ersten zu sein, die im Dorfe Nachricht vom Heere erhielten, und wie man sich von den ersten Schlachten erzählte, mußte sie sich an das steinerne Kreuz lehnen, am Eingang des Dorfes, so schwindlig wurde es der starken Pauna. Nachts konnte sie gar keinen Schlaf mehr finden und mußte oft ihr Licht brennen lassen, um die Schreckbilder nicht zu sehen, die ihr Tannas von Wunden bedeckt sterbend oder tot zeigten.

  • af Wilhelm Busch
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    Der Verleger Kaspar Braun, der Wilhelm Busch mit den ersten Illustrationen beauftragte, hatte in jungen Jahren in Deutschland die erste Werkstatt gegründet, die mit Holzstich arbeitete. Diese Methode des Hochdruckverfahrens war gegen Ende des 18. Jahrhunderts von dem englischen Grafiker Thomas Bewick entwickelt worden und wurde im Verlauf des 19. Jahrhunderts zur meistverwendeten Reproduktions­technik für Illustrationen. Wilhelm Busch hat stets betont, dass er zuerst die Zeichnungen anfertigte und dann die Verse dazu. Erhalten gebliebene Vorzeichnungen zeigen dicht nebeneinander Zeilennotizen, Bildideen, Bewegungs- und Physiognomie­studien. Die Vorzeichnung wurde dann von Busch mit Hilfe eines Bleistifts auf grundierte Platten von Hirn- oder Kernholz aus Harthölzern übertragen. Die Arbeit war schwierig, weil nicht nur die Güte der eigenen Übertragungsleistung das Ergebnis beeinflusste, sondern auch die Güte des hölzernen Druckstocks. Jeder Szene der Bildergeschichte entsprach ein bezeichneter Buchsbaumstock. Alles, was auf dem späteren Druck weiß bleiben sollte, wurde von Facharbeitern mit Sticheln aus der Platte gestochen. Der Holzstich erlaubt eine feinere Differenzierung als der Holzschnitt, und die möglichen Tonwerte reichen fast an Tiefdruckverfahren wie Kupferstich heran. Nicht immer war die Umsetzung durch den Holzstecher jedoch adäquat zur Vorzeichnung, und Wilhelm Busch ließ einzelne Platten nacharbeiten oder gar neu anfertigen. Die grafische Technik des Holzstichs ließ bei all ihren Möglichkeiten keine feine Linienführung zu. Dies ist der Grund, warum vor allem in den Bildergeschichten bis Mitte der 1870er Jahre bei Buschs Zeichnungen die Konturen so stark in den Vordergrund treten, was den Buschschen Figuren ein spezifisches Charakteristikum verleiht.

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