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Der Band ist die erste ausführliche Studie zum dominikanischen Drittorden im deutschsprachigen Raum des ausgehenden Mittelalters. Während die Forschung herausgearbeitet hatte, dass der Predigerorden seit 1405 über eine sogenannte Drittregel zur Integration von Lai:innen (z. B. Beginen) in den Orden verfügte, bestanden zu deren weiterer Geschichte Lücken, die durch die Arbeit geschlossen werden. Erstmals eingehend analysiert werden die Legitimierungsbemühungen, mit denen die Dominikaner ihre Drittregel propagierten, und die Einführung der Drittregel in Frauengemeinschaften mit Hinblick auf die agency der Frauen. Weiterhin wird mit dem Einsatz der Drittregel für klösterliche Dienstleute ein von der Forschung vernachlässigter Aspekt des dominikanischen Ordenslebens aufgezeigt. Zudem widmet sich die Studie der voranschreitenden, aber wenig geradlinigen "Verklösterlichung" des Drittordens. Der Drittorden wird als Teil komplexer Regulierungsprozesse in der religiösen Landschaft des Spätmittelalters gedeutet, die wenig stabil waren, weil die neu eingeführte Regel unter dem Eindruck neuer Probleme ihrerseits modifiziert wurde. Der Band ist von Interesse für alle, die zur Verbindung von Ordens-, Religions- und Sozialgeschichte forschen.
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