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Dieser Titel aus dem De Gruyter-Verlagsarchiv ist digitalisiert worden, um ihn der wissenschaftlichen Forschung zugänglich zu machen. Da der Titel erstmals im Nationalsozialismus publiziert wurde, ist er in besonderem Maße in seinem historischen Kontext zu betrachten. Mehr erfahren Sie hier.
Das Organon ist eine Sammlung von Schriften des griechischen Philosophen Aristoteles. In ihnen beschreibt Aristoteles die Kunst der Logik als Werkzeug der Wissenschaft. Das Organon besteht aus sechs Einzelschriften, die vermutlich nicht von Aristoteles selbst, sondern von byzantinischen Gelehrten, die der Sammlung auch den Namen gaben, in dieser Form zusammengestellt worden sind.
Diese funfbandige Aristoteles-Ausgabe in griechischer Sprache ist (mit Ausnahme von Bd III) ein fotomechanischer Nachdruck der mageblichen Aristoteles-Ausgabe von 1831-1870. Band I und II enthalt die Werke Aristoteles. In Band III wird die durch O. Gigon besorgte Bearbeitung und Erganzung der Fragmente des Aristoteles wiedergegeben. Band IV bietet eine Auswahl der bedeutendsten Stucke aus den antiken Kommentaren zu Aristoteles, sowie eine Konkordanz mit den Commentaria in Aristotelem Graeca. In Band V ist der Index Aristotelicus von H. Bonitz nachgedruckt.
Die Lehre vom einwandfreien logischen Schluß, die Aristoteles in der Ersten Analytik entwickelt, gilt als sein Meisterstück. Mit diesem "Gesetzbuch des korrekten Denkens" hat er nicht nur die Logik als Wissenschaft begründet, sondern grundsätzlich vollendet.In der Zweiten Analytik erklärt Aristoteles die Entstehung des Wissens aus der Sinneswahrnehmung und legt den Grundstein für den Auf- und Ausbau des Gebäudes der strengen, analytischen Wissenschaften im Denken des Abendlandes.
Die kleinen Aristotelischen Schriften "Categoriae" und "De interpretatione" bildeten in der von Boethius erstellten versio Latina zusammen mit der "Isagoge" des Porphyrios, die diesem Band darum ebenfalls beigeben ist, die später so genannte "Logica vetus", die bis ins 12. Jahrhundert kanonische und meistverbreitete Textsammlung zur Einleitung in die Philosophie überhaupt. Von zentraler Bedeutung für die Ausformung und Entwicklung der Logik und Metaphysik im abendländischen Denken war vor allem die von Platons Ideenlehre abweichende Begründung der Kategorienlehre, zu der Aristoteles infolge seiner Grundüberzeugung von der Mannigfaltigkeit des Seienden gelangte. Damit entwickelt Aristoteles erstmals eine Lehre von den Begriffen als Ausdrucksformen differenzierter Bedeutungen und gibt dann mit der Tafel der 10 Kategorien eine ontologische Einteilung der verschiedenen Bedeutungen, unter denen sachliche Ausagen über einzelne Dinge getroffen werden können. Die Frage nach dem Sein der Dinge stellt sich für Aristoteles nicht mehr unter dem Platonischen Aspekt der Teilhabe an der Idee sondern im Horizont der Reflexion auf die Sprache. Dieser Ansatz wird fortgeführt in der "Hermeneutik" (De interpretatione), einer Untersuchung über die Regeln der Bildung von Sätzen und der Verknüpfung von Sätzen zu Urteilen. Neben den griechisch-deutsch wiedergegebenen beiden Texten von Aristoteles sind die "Isagoge" des Porphyrius sowie die erstmals ins Deutsche übertragenen "Divisiones" (Pseudo-Aristoteles) und "Definitiones" (Pseudo-Platon) ergänzend, aber nur in deutscher Übersetzung in den Band aufgenommen, um den Hintergrund aufzuzeigen, vor dem die Bedeutung der "Logica vetus" zu sehen ist.
Die Zusammenfassung der logischen Schriften unter dem Titel Organon (Werkzeug) geht nicht unmittelbar auf Aristoteles zurück, sondern auf Andronikos von Rhodos, den ersten Herausgeber dieser Texte. Die hier angezeigte Neuübersetzung stellt ¿ unter Berufung auf den Stand der Forschung ¿ die Topik, die vordem als Schlußstein des Organon angesehen wurde, an den Anfang. Der griechische Text der Topik und der Analytiken folgt Ross, die Texte der Kategorien und der Hermeneutik Minio-Paluello. Die Übersetzung ist gänzlich neu angefertigt. Sie bleibt näher am Aristotelischen Wortlaut, will ihn nicht abstrakter machen, als er ist, und keine neue Systematik einfügen, die es erst später gab; sie will die Unterschiede und die Fremdheit für den heutigen Leser nicht verschwinden lassen. Denn diese Texte stehen noch auf der Grenze zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit.In den neun Büchern der »Topik« untersucht und entwickelt Aristoteles die Grundlagen und Regeln der sachgerechten Erörterung eines Gegenstandes in Rede und Gespräch. Das Werk gibt eine methodische Einführung in die allgemeinen Bedingungen der folgerichtigen Argumentation. Im Buch IX geht es der äußeren Form nach um die Kritik an der Sophistik; die eigentliche Bedeutung der Abhandlung liegt aber in der Beibringung von Kriterien für die genaue Bestimmung und begründete Aussonderung logischer Fehler.
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