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Die Kulturgeschichte des fruhen Mittelalters ist gepragt durch den Besitz, den Raub, die Zurschaustellung und das Verteilen von Gold. Disziplinenubergreifend ist die Semantisierung von Gold in der Kultur dieser Epoche bislang nicht untersucht.Die hohe kulturelle Bedeutung des Goldes lasst sich an archaologischen Funden wie Grabbeigaben oder Schatzen ablesen. Auch die uberlieferten Zeugnisse der Heldendichtung zeigen den besonderen Stellenwert des Metalls an: Helden tragen goldene Rustungsgegenstande, Herrscherinnen sind goldgeschmuckt, und der Raub von Gold hat fatale Folgen. Angesichts dieses Befundes wird die Frage nach der kulturellen Bedeutung des Goldes in der europaischen Heldendichtung des fruhen Mittelalters erstmals gestellt. Der vorliegende Band unternimmt dies im Dialog mit der Archaologie und im Ruckgriff auf Methoden und Ergebnisse der historischen Narratologie, Anthropologie und Geschichtswissenschaft und stellt die Frage nach der Bedeutung der goldenen Gegenstande im Kontext der erzahlten Welten der volkssprachigen und lateinischen Literaturen Mittel- und Nordeuropas.Die Ubersicht uber die hier diskutierten Texte lasst eine Eigentumlichkeit erkennen: Geraubt oder prasentiert oder geschenkt werden Artefakte aus Gold. Im Unterschied zur aus dem archaologischen Befund ermittelbaren kulturellen Praxis wird kaum davon erzahlt, dass goldene Gegenstande geschmolzen, gemahlen und neu verarbeitet werden. Der Wert der in der Literatur imaginierten Gold-Dinge ist nicht nur von ihrem Grundstoff abhangig, sondern mehr noch von der spezifischen Geschichte der Herkunft und Weitergabe des Artefakts.
Albrecht Durer (1471-1528) greift mit seinen kleineren Texten fruhneuhochdeutsche Textsorten auf, deren Formelgut er gezielt in seinem Interesse oder spielerisch einsetzt. Anders als man sie zumeist verstanden hat, sind die Texte daher nicht ohne weiteres als Quellen fur Durers Personlichkeit lesbar. Allerdings fallen die Spannungen zwischen den Selbstaussagen in Durers Texten zu gro aus, als da sie sich allein von unterschiedlichen Textfunktionen her erklaren lieen: Handwerker oder Herr, arm oder geschaftstuchtig, gefeiert oder bedroht vom Vergessen. Ein Erklarungsansatz liegt darin, die kleineren Texte Durers als typisches Aufsteigerphanomen zu verstehen: Durer hat mit dem Hineinwachsen in eine neue gesellschaftliche Position und mit der Aneignung neuer Bildungswelten eben auch mehr als andere mit Widerspruchen zwischen eigenem Herkommen und neuem Selbstbewutsein zu tun, und diese kommen in den kleineren Texten ganz unterschiedlich zur Sprache. Das vorgestellte Textcorpus kann im Zusammenhang der Ausweitung von Schriftlichkeit in der fruhen Neuzeit als Modellfall verstanden werden, an dem sich die Bedingungen fur die Durchsetzung schriftlicher und literarischer Tatigkeit am Ubergang von Bildungs- und Gesellschaftsschichten um 1500 studieren lassen.
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