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Nach dem Ersten Weltkrieg lässt sich in der deutschsprachigen Literatur ein regelrechter China-Trend beobachten. Zahlreiche Autor:innen widmeten sich aus unterschiedlichen, zunehmend auch politischen Motiven der asiatischen Kultur. Viele dieser Texte sind heute vergessen. Auf der Grundlage einer umfassenden Recherche untersucht die Studie aus verflechtungsgeschichtlicher Perspektive die Darstellungen Chinas in der Literatur der Zwischenkriegsjahre und zeigt, dass China zwischen 1919 und 1937/39 von einem fremden und exotischen Land den einen zum politischen Vorbild, den anderen zum politischen Drohbild wird. In Fallstudien zu kanonischen und nicht-kanonischen Autor:innen, darunter Alfred Döblin, Rudolf Brunngraber, Egon Erwin Kisch, Colin Ross und Pearl S. Buck, werden die verschiedenen Motivlagen der Autor:innen, ihre Narrative und Bilder von China vergleichend diskutiert. Da das Interesse an China auch 1933 nicht abriss, erfasst ein Exkurs zu deutsch-chinesischen Zeitschriften die Auswirkungen dieser politischen Zäsur. Eine ausführliche Bibliographie verzeichnet über 200 zeitgenössische deutschsprachige Titel der mit China befassten Literatur und liefert damit Material für weitere Studien.
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