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Die Valenzgrammatik ist wie die Mehrzahl moderner Grammatiktheorien eine projektionistische Theorie. Sie geht davon aus, dass Verben (und andere Valenzträger) mit einer Fügungspotenz (Valenz) ausgestattet sind, die die Satzstruktur bzw. die Konstruktion determiniert. Köpfe von Phrasen (Valenzträger) projizieren die Phrase. In seinem ersten Teil gibt das Buch auf der Grundlage eines funktionalen, monostratalen und prototypentheoretischen Ansatzes einen Abriss einer projektionistischen Valenztheorie. Es wird gezeigt, dass eine Reihe von Problemen eine Revision der bisherigen Valenztheorie verlangt. Notwendig sind die Aufhebung des Invarianzpostulats zu Gunsten von Prototypik und die Aufhebung der starren Trennung von langue und parole und von Synchronie und Diachronie. Im Gegensatz zu projektionistischen Grammatiktheorien gelangt die Konstruktionsgrammatik nicht von Köpfen (z.B. Verben) zu Phrasen (Konstruktionen), sondern setzt bei Konstruktionen an. Im zweiten Teil des Buches werden Ideen der Valenzgrammatik mit Ideen der Konstruktionsgrammatik verbunden. Es wird gezeigt, dass und wie Wörter und Konstruktionen sich wechselseitig determinieren und wie aus diesem Wechselverhältnis kreativer Sprachgebrauch entsteht.
Die Satzgliedanalyse gehrt zu den grundlegenden Kompetenzen angehender Germanisten und ist darum ein verbindlicher Teil der universitren Lehre. Das Studienbuch bietet erstmalig einen detaillierten berblick ber theoretische Konzepte und Termini der Satzgliedanalyse, die durch zahlreiche praktische Beispiele und Musteranalysen anschaulich erlutert und durch bungsaufgaben und ein Register ergnzt werden. Das Buch bietet so ein universell einsetzbares Instrumentarium zur sicheren Bestimmung einzelner Satzglieder (Hauptsatz, Nebensatz, Subjekt, Objekt, Prdikat, Attribut usw.), das auch im Selbststudium erarbeitet werden kann. Darber hinaus vermittelt es fundierte Einsichten in die syntaktische Struktur der deutschen Sprache und ermglicht den Sprachvergleich im Fremdsprachenunterricht. Obwohl es sich vornehmlich an Studierende richtet, wird es auch Referendaren, Lehrern und Dozenten der Linguistik als elementares Lehrmittel dienen. Detaillierte Einfhrung in die Satzgliedanalyse Wertvolles Propdeutikum fr das Linguistikstudium Relevant fr Studium, Schule und Selbststudium Mit zahlreichen Beispielen und Musteranalysen
Die prototypentheoretische und signifikativ-semantische (semasiologische) Orientierung der Konstruktionsgrammatik (KxG) durch George Lakoff und Adele Goldberg (Berkeley Cognitive Construction Grammar) wird am Beispiel des Deutschen in Richtung auf eine tatigkeitsbezogene (sprachgebrauchsbezogene) Grammatiktheorie ausgebaut, jenseits des Competence-Performance-Dualismus bisheriger Syntaxtheorien. Teil I entwirft eine konstruktionsgrammatische Beschreibung der Grammatik von Satzen mit einfachen (nicht-komplexen) Pradikaten im Wechselverhaltnis von Konstruktion und Projektion (Valenz) unter dem Primat der Konstruktion. Aus diesem Wechselverhaltnis erklart sich die Kreativitat der SprecherInnen/HorerInnen beim Operieren mit Argumentkonstruktionen und die Produktivitat syntaktischer Strukturen (Konstruktionen). Eingeschlossen ist die Beschreibung der Fusion von Modifikatorkonstruktionen und der Einbettung von Substantivkonstruktionen sowie eine konstruktionsgrammatische Interpretation der Variabilitat von Wortfolgen. Im Teil II wird das deklarative Vererbungskonzept der KxG zu Gunsten eines sprachgebrauchsbezogenen Konzepts von Vererbung revidiert. Grammatiktheoretisch zentrale Phanomene wie Passivierung, Medialisierung, Nominalisierung und die Entstehung von Prapositionalobjekt-Konstruktionen und Partikel- und Prafixkonstruktionen werden auf dieser Grundlage als Konstruktionsvererbung erklart.
Die Buchreihe Linguistik - Impulse & Tendenzen (LIT) ist ein attraktives Forum fur hochwertige Arbeiten zur Sprachwissenschaft - insbesondere zur germanistischen Linguistik. Sie sucht aktuelle Tendenzen aufzunehmen und widerzuspiegeln, gleichzeitig aber wegweisende Impulse fur das Fach und seine weitere Entwicklung zu geben. Ihr Fokus ist die synchrone Sprachwissenschaft mit all ihren Facetten. Die Reihe versammelt ebenso Arbeiten zur Pragmatik, Computerlinguistik und Grammatiktheorie wie zur Soziolinguistik, Fachsprachenforschung oder Textlinguistik. Ihre Leitlinien sind Innovativitat, Transdisziplinaritat und qualitative Exzellenz. Sie steht Monographien ebenso offen wie systematisch angelegten Sammel- und Tagungsbanden.
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