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Die Studie befasst sich erstmals mit dem Zusammenhang von Stadt und Vergnügen in München. Sie untersucht dazu den Beginn der Varietéunterhaltung in den 1870er Jahren und skizziert eine neue urbane Topographie des Vergnügens um 1900. Vor dem Hintergrund der rasant wachsenden Stadt wird beschrieben, wie sich an Stelle der geschliffenen Stadtmauer eine urbane Vergnügungsmeile entwickelte. Im Fokus stehen Varietés und Singspielhallen rund um die Sonnenstraße. Anhand der Rolle der Münchner Volkssänger wird der Frage nachgegangen, auf welche Art sich diese Vergnügungsräume als moderne Orte zur Vergewisserung urbaner Identität erwiesen. Quellenbasiert beleuchtet die kultur- und stadthistorische Arbeit zudem die Praktiken der verschiedenen Akteure vor allem am Beispiel des Varietés «Kil's Kolosseum». Das Etablissement wird einer neuen städtischen kommerziellen Populärkultur zugeordnet, die von jungen Frauen und Männern verschiedener Klassen gleichzeitig konsumiert und gestaltet wurde, ohne dass jedoch gesellschaftliche Unterschiede dadurch verschwanden.
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