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Brentanos Habilitationsschrift über die Psychologie des Aristoteles von 1867 ist in zweierlei Hinsicht von grundlegender Bedeutung: Zum einen hat sie einen beachtlichen Einfluss auf die Aristoteles-Forschung ausgeübt, insbesondere durch ihre Stellungnahme gegen den historisch-systematischen Ansatz der Geschichtsschreibung Hegelscher Prägung, exemplarisch vertreten durch Eduard Zeller. Brentano zielt in diesem Werk darauf ab, die thomistische Interpretation des Aristoteles auf eine neue Basis zu stellen, um zu zeigen, dass der aktive Intellekt, der zusammen mit dem aufnehmenden Verstand die intellektive Seele des Menschen ausmacht, von Gott bei der Zeugung des Menschen geschaffen wird. Die Unsterblichkeit der intellektiven Seele sichert das persönliche Weiterleben des Menschen nach dem Tod. Diese Interpretation der Psychologie des Aristoteles, die eine heftige Debatte ausgelöst hat, ist allerdings fast einstimmig von der späteren Forschung abgelehnt worden. In jüngerer Zeit ist jedoch Brentanos Deutung der Aristotelischen Psychologie wieder in den Fokus der Debatte über das Leib-Seele-Problem bei Aristoteles gerückt. Für die Brentano-Forschung ist dieses Werk hinsichtlich der Frage grundlegend, welche Aspekte der aristotelischen Psychologie Brentano weiterentwickelt und überarbeitet hat, die dann zu wesentlichen Bestandteilen seiner empirischen und deskriptiven Psychologie geworden sind, wie etwa die Intentionalität der psychischen Phänomene, die Natur des Bewusstseins und Struktur und Aufbau des menschlichen Geistes.
Das vorliegende Werk ist ein weiteres Zeugnis von Brentanos lebenslanger Auseinandersetzung mit Aristoteles, seinem philosophischen Lehrer par excellence. Auch die literarische Fehde mit dem bedeutenden Berliner Philosophiehistoriker Eduard Zeller (1814-1908) währte Jahrzehnte, ja über den Tod Zellers hinaus. In dieser Kontroverse ging es zunächst um Brentanos These vom Kreatianismus des Aristoteles, in der er Zellers Ansicht, der menschliche nous sei Teil des absoluten Denkens der aristotelischen Gottheit und somit ewig, zurückweist und darzulegen versucht, das der nous poietikos von dieser unmittelbar erschaffen wird und somit nicht präexistieren kann. In dieser Auseinandersetzung kommen aber auch ganz unterschiedliche Ansichten über das Wesen der Philosophie und ihrer Geschichte zum Ausdruck. In den Augen Brentanos war Zellers Vorgehensweise ein verkehrter Historismus, während für ihn selbst die Geschichte der Philosophie nur dann eine Berechtigung hat, wenn sie in den Dienst der sachlichen Forschung tritt.
This book covers the basic guidelines of Vittorio Benussi's research during the period at Graz and at Padua. The book re-evaluates Benussi's work as a historical piece, and shows how his work is still relevant today, especially in the areas of cognitive psychology and cognitive science.
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