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Jonas war mein bester Freund, obwohl ich ihn nur selten mit diesem Allerweltsnamen anredete, der sich in unserer Schulklasse eingebürgert hatte. Irgendwann hatte ich begonnen, ihn mit Johannes anzusprechen, seinem ins Taufregister und ins Buch des Standesamts eingetragenen Vornamen, und er hatte nicht abgewunken. Dazu war er wohl viel zu intelligent, ja ich möchte sogar behaupten, dass er mir in Bezug auf die menschliche Reife turmhoch überlegen war.Schulfreundschaften halten nicht immer ewig - das muss auch der Erzähler dieses Romans erkennen; und wenn sich eine Frau zwischen zwei Schulfreunde drängt, verschieben sich Prioritäten. Wege trennen sich, aber Erinnerungen bleiben. Doch sie verändern sich: Der, der sich in seiner Jugend unterlegen fühlte, meistert - wenn der Vergleich unwichtig wird - die Unwägbarkeiten des Lebens manchmal besser als jener, der damals überlegen schien. Doch das unsichtbare Band der Freundschaft fragt nicht nach Über- oder Unterlegenheit, nach Schuld und Vergebung. Es ist einfach da, auch wenn es verloren scheint ...Norbert Heinrich Holl beschreibt in "Johannes, der Ire" eine Coming-of-Age-Geschichte über das Hohe Lied der Freundschaft, die auch dann Bestand hat, wenn man glaubt, sie verspielt zu haben.
Wenn die Vergangenheit die Gegenwart beeinflusst: Maxim trifft nach 20 Jahren in Paris seine Freundin aus Studentenzeiten und ist bereit, für die neu entflammte Liebe seine Ehe, seine Kinder und sein bisheriges Leben aufzugeben. Da zeigt ihm Marylène Briefe, die sie bei den Unterlagen ihrer verstorbenen Mutter gefunden hat, und will mit ihm das Rätsel ihres eigenen Daseins lösen. Maxim taucht tief in die Vergangenheit seiner Geliebtenein, nicht ahnend, dass sich Geschichte wiederholen kann. Nichts ist, wie es scheint. Oder scheint es nur so?Norbert Heinrich Holl hat mit »Du und die polnischen Briefe« einen Roman geschaffen, der nicht nur seinen Helden auf eine harte Probe stellt. Er schickt auch den Leser immer wieder auf falsche Fährten und lässt ihn dort genüsslich ins Leere laufen, bis unerwartete Wendungen schließlich zu einem überraschenden Ende führen. »Du und die polnische Briefe« ist eine Erzählung vom allgegenwärtigen Zweifel und seiner Überwindung.
»Plötzlich fällt Thomas der Sündenbock aus dem Alten Testament ein. Wie ein Blitzschlag trifft ihn das Bild. Er sieht ihn klar und deutlich vor sich. Denn in der alten Hausbibel aus Großmutters Zeiten gibt es eine Zeichnung, die ihn schon als Kind erschreckt hat, weil er so widerwärtig aussieht, der Widder mit den gezwirbelten Hörnern, dem der Hohepriester durch Handauflegen alle Sünden des jüdischen Volkes auflädt und ihn mit der Last auf dem Buckel in die Wüste jagt. Damit ist man mit der Sünde quitt. Soll nicht auch Thomas zum Sündenbock seines Vaters gemacht werden?«Franz Koller, ehemals Vertreter einer Kölner Weinhandlung und jetzt Rentner, steht eines Tages nach dem Mittagessen wortlos auf und verschwindet spurlos. Es beginnt eine Tage dauernde Suchaktion. Kollers Sohn Thomas, von Beruf Übersetzer französischer Märchen in einem Kinderbuchverlag, versucht alles, seine Spur aufzunehmen, doch der Vater bleibt verschwunden. Aber auch Thomas hat Probleme: Seine Ehefrau hat sich von ihm entfernt, zudem ist sein Job in Gefahr. Vagen Hinweisen folgend bricht er, seinen Vater suchend, zu einer Reise auf, die zu einer Suche nach sich selbst wird.
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