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Inhaltsangabe:Einleitung: Angesichts der weiter steigenden Zahl an Insolvenzen in Deutschland und des damit verbundenen volkswirtschaftlichen Schadens wird die Bedeutung von Unternehmenskrisen und deren Bewältigung deutlich. Im vergangenen Jahr erlebte Deutschland mit 40.400 Insolvenzen einen neuen Höchststand. Allein aufgrund von Insolvenzen verloren europaweit 1,1 Mio. Menschen ihren Arbeitsplatz. Dabei sind die Entlassungen von nicht insolvent gewordenen Krisenunternehmen nicht berücksichtigt. Im Jahre 1998 wurden in Deutschland die Forderungsausfälle bei Kreditinstituten, Lieferanten und Subunternehmern auf DM 39 Mrd. und die öffentlichen Schäden (verlorene Sozialversicherungsbeiträge, Steuern, Abgaben etc.) auf DM 21 Mrd. beziffert. Die Aktualität des Problems der Unternehmenskrise wird in Anbetracht dessen noch deutlicher, dass einige große deutsche Konzerne angekündigt haben, in den nächsten Jahren ihr Personal um insgesamt mehrere zehntausend Mitarbeiter zu reduzieren. In den letzten Jahren ist zu beobachten, dass es eine Vielzahl von Rettungsversuchen krisenbefallener Unternehmen gab. Trotz des oft immensen Mitteleinsatzes kam es immer wieder zu Fehlschlägen. Einige Rettungsversuche wurden dabei öffentlich als ?erfolgreich? abgeschlossen. Nach kurzer Zeit gerieten die jeweiligen Unternehmen jedoch wieder in Liquiditätsschwierigkeiten oder wurden sogar insolvent. Zu nennen sind dabei u.a. auch bedeutende Namen wie die Philipp Holzmann AG. Im Jahre 1999 wurde bei der Philipp Holzmann AG bis August sowohl von Seiten des Vorstands als auch des Aufsichtsrats öffentlich verkündet, dass der Turnaround ?erfolgreich? abgeschlossen worden sei. Im November 1999 ? vier Monate später ? musste die Philipp Holzmann AG jedoch Insolvenz beantragen. Nur durch die Hilfe des Bundes bzw. der Kreditanstalt für Wiederaufbau konnte der Insolvenzantrag zurückgenommen werden. Der volkswirtschaftliche Schaden, der aus dem fehlgeschlagenen Rettungsversuch eines Großunternehmens resultiert, ist enorm. Die vielfach vorhandene Abhängigkeit von Zulieferern führt dazu, dass auch deren Existenz durch den Niedergang des betreffenden Unternehmens bedroht ist. Aufgrund möglicher Kettenreaktionen kann sich der volkswirtschaftliche Schaden beträchtlich erhöhen. Um den Rahmen dieser Arbeit nicht zu sprengen, beziehen sich deshalb die meisten Aussagen im folgenden auf große, multi-divisional organisierte Publikumsgesellschaften. In der Literatur gibt es bisher keine [¿]
Die Finanzierungsmoglichkeiten und -bedingungen kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) haben sich in Zusammenhang mit der Diskussion und der Einfuhrung der neuen Vorschriften fur die Eigenkapitalunterlegung von Bankkrediten entsprechend der Unt- nehmensbonitaten in den letzten Jahren grundlegend verandert. Zwar sind die Banken nach wie vor die Hauptfinanziers von KMU, es werden jedoch einerseits strengere Anforderungen an die Erhaltlichkeit von Krediten gestellt, andererseits erfolgt eine Anpassung der Fin- zierungskosten an die individuelle Bonitat der Kreditnehmer. Die Mehrzahl der KMU steht also vor dem Dilemma, die von den Banken geschaffene Situation zu akzeptieren und zu versuchen, mageschneiderte Kredite zu erhalten (was zunehmend auf Schwierigkeiten stot), oder sich nach neuen Finanzierungsquellen auerhalb des Bankensystems umzusehen. Dabei kann es zu individuellen Losungen, oft in Zusammenwirken mit den Kunden der KMU, kommen. Mit diesen Losungen wird Neuland auerhalb des etablierten Kreditmarktes und des nur zum Teil fur KMU zuganglichen offentlichen Kapitalmarkt betreten. Als Kennzeichnung hat sich in Analogie zum privaten Markt fur Beteiligungskapital (Private Equity Market) dafur der Begriff des privaten Marktes fur Schuldtitel (Private Debt Market) - zumindest unter Insidern - herausgebildet. Es liegt auf der Hand, dass die Marktverhaltnisse des Private Debt Markets sich von denen des Public Debt Markets grundlegend unterscheiden. Weitere Einschrankungen der Finanzierungen mittels Private Debt ergeben sich fur KMU dann, wenn sie - beispielsweise aus Kostengrunden oder aus marketingbedingten Uberlegungen - auf die Mitwirkung von Finanzintermediaren verzichten. Sie wenden sich in diesen Fallen direkt an private Anleger, denen sie auf dem Wege der Selbstemission die Schuldtitel anbieten.
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