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Bibelepisches Erzahlen steht in einem polaren Spannungsfeld zwischen heiligem Pratext und poetisch-asthetischem Anspruch. Die umstrittene Hybriditat bibelepischer Texte wird in diesem Sammelband gezielt zum Anlass fur eine Revision der bisher weitestgehend vernachlassigten Gattung 'Bibelepik' genommen. Die Beitrage gehen der Frage nach, anhand welcher Strategien bibelepischen Schreibens heilige Texte in Erzahlkulturen hinein vermittelt werden und wie sich die Geltungsanspruche von heiligem Text und kulturellem Text zueinander verhalten. Die versammelten Beitrage namhafter Mediavistinnen und Mediavisten bilden mit den jeweils behandelten Werken sowohl die Formvielfalt der Gattung als auch einen Zeitraum vom fruhen Mittelalter bis in die Fruhe Neuzeit ab. Auf diese Weise leistet der Band einen Beitrag zum Verstandnis bibelepischen Erzahlens als Kulturleistung, das die Grenzen zwischen weltlichem und religiosem Erzahlen ebenso in Frage stellt wie die traditionelle literaturgeschichtliche Einordnung der Gattung, und bietet so vielfaltige Anregungen fur weiterfuhrende Forschungen.
Die Studie profiliert bibelepisches Erzählen als medien- und gattungsübergreifendes Erzählverfahren und untersucht die Rezeption des Transitus Mariae B des Pseudo-Melito von Sardes im Mittelalter. Interdiskursanalytische Fallstudien decken Diskursinterferenzen in Text- und Bildzeugnissen, assumptionistische Argumentationsstrukturen sowie höfische Aneignungen des apokryphen Stoffs zwischen Gelehrtenwissen und populärer Frömmigkeitspraxis auf.
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