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A cross-cultural, comparative view on the transition from a predominant 'culture of handwriting' to a predominant 'culture of print' in the late medieval and early modern periods is provided here, combining research on Christian and Jewish European book culture with findings on East Asian manuscript and print culture. This approach highlights interactions and interdependencies instead of retracing a linear process from the manuscript book to its printed successor.While each chapter is written as a disciplinary study focused on one specific case from the respective field, the volume as a whole allows for transcultural perspectives. It thereby not only focusses on change, but also on simultaneities of manuscript and printing practices as well as on shifts in the perception of media, writing surfaces, and materials: Which values did writers, printers, and readers attribute to the handwritten and printed materials? For which types of texts was handwriting preferred or perceived as suitable? How and under which circumstances could handwritten and printed texts coexist, even within the same document, and which epistemic dynamics emerged from such textual assemblages?
Dem Neben- und Miteinander von Hand- und Druckschriftlichkeit in der Frühen Neuzeit bis in die Goethezeit ist in der Forschung bisher nur ungenügend Beachtung geschenkt worden. Der Übergang von der Hand- zur Druckschriftlichkeit ,nach Gutenberg' wird gerne als ein Ablösungsprozess beschrieben; erst in der Zeit um 1800 nehme die Handschrift im Lichte neuer Autorschafts- und Individualitätskonzepte neuen, auratischen Charakter an. Der Band argumentiert in Fallstudien für eine neue Aufmerksamkeit für die zahlreichen Interferenzphänomene von Handschrift und Druck, die die unterschiedlichsten Formen und Funktionen annehmen können. Er fokussiert besonders handschriftliche Interventionen in gedruckten Büchern: Diese brechen den durch den Druck fixierten Text auf, indem sie ihn kommentieren, korrigieren oder erweitern. Sie weisen auf veränderte Gebrauchskontexte, die Flexibilisierung vermeintlich statischer Autorschaftskonzepte und die Dynamik von Korrekturprozessen. Der Band plädiert in der interdisziplinären Zusammenschau von Literatur-, Buch- und Geschichtswissenschaften für einen neuen, materialitätsorientierten Blick auf alte Fragen der Literaturgeschichte des Druckzeitalters.
Das Werk Johann Fischarts, eines der schillerndsten Literaten des 16. Jahrhunderts, ist ohne seinen Nährboden, die Offizin des Druckerverlegers Bernhard Jobin, nicht zu denken. Die Studie zeigt, dass Fischart auf vielfältige Art und Weise an Jobins Programm einer umfassenden Sprach-, Literatur- und Kulturarbeit im Zeichen der aemulatio partizipierte. Sie plädiert mithin für eine Neuperspektivierung der volkssprachigen Literatur vor Martin Opitz.
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