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Grammatiken sind (metaphorisch gesprochen) Anweisungen zum richtigen Gebrauch einer Sprache. Interessanterweise zeigen Grammatiken offenbar Lücken, die dadurch entstehen, dass für bestimmte Bereiche Regeln (bzw. Formen) ganz fehlen oder dass sich einzelne Regeln widersprechen und der daraus resultierende Konflikt deren Anwendung verhindert. Grammatische Lücken, auf deren Relevanz für eine ,realistische' Grammatiktheorie wohl zuerst Marga Reis hingewiesen hat, sind in den letzten Jahren schon vereinzelt in den Fokus der Forschung geraten. Das Sonderheft versammelt Arbeiten zu verschiedenen Arten von Lücken und zeigt damit, wie ertragreich und wichtig die Erforschung grammatischer Lücken sein kann.Grammars are (metaphorically speaking) instructions for the correct use of languages. One might expect that grammars are complete, i.e., that they provide an appropriate solution for each utterance context. Interestingly, however, grammars seem to show gaps, which are caused by the fact that rules (or forms) in certain domains are missing completely or that individual rules contradict each other and that the resulting conflict prevents their application. Grammatical gaps, whose relevance for a 'realistic' theory of grammar was probably first pointed out by Marga Reis, have come into the focus of research in recent years. The present special issue collects papers on different kinds of gaps and shows how fruitful and important the investigation of grammatical gaps can prove to be.Inhalt:Introduction- Ralf Vogel: Grammatical gaps, grammatical invention and grammatical theory- André Meinunger: Unexpected finite verb forms in German - cases of grammatical illusion?- Patrick Mächler, Anja Hasse: Gaps of definiteness. Marking of (in)definiteness in Swiss German, Norwegian, Faroese and Elfdalian- Elisabeth Scherr: Attraction of the void. The lack of aspect in German and its effect on language change- Oliver Schallert: Morphological gaps in verbal diminutive formation: some observations on Alemannic- Julia Bacskai-Atkari: Syntactic paradigms, markedness and similative markers in comparative and relative clauses- Fenna Bergsma: A typology of case competition in headless relatives- Ewa Trutkowski: How sex and gender shape agreement in German relative clauses- Tabea Reiner: What counts as a gap? The case of typological hierarchies
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Region: Westeuropa, Note: 1,0, Universität Passau (Lehrstuhl für Politikwissenschaft I), Veranstaltung: Hauptseminar "Verfassungsgebung und Verfassungswandel: Westliche und östliche Demokratien im Vergleich", Sprache: Deutsch, Abstract: ¿Der Fall Italien ¿ Dauerkrise einer schwierigen Demokratie¿ und ¿Die Italiener oderDemokratie als Lebenskunst¿ sind nur zwei Titel aus der politikwissenschaftlichenLiteratur der späten achtziger Jahre über Italien, ein Land, dessen politische Verhältnissetraditionell als schwierig eingestuft werden. Trotz zahlreicher Probleme politischerNatur kam eine grundlegende Reformierung der italienischen Institutionen bzw. eineRevision der italienischen Verfassung von 1948 bisher nicht zustande. Dies ist umsoerstaunlicher, als in der Zeit von 1983 bis 1998 drei mit einer mehr oder wenigergrundlegenden Reformierung der Institutionen beauftragte Zweikammerkommissionen,sog. Bicameralen, zur Beratung einberufen worden waren. Ferner spricht man in Bezugauf Italien seit dem Zeitraum von etwa 1991 bis 1996, der sog. ¿Transitionsphase¿,vielfach von einer ¿Zweiten Republik¿.Es stellt sich zunächst die Frage, inwieweit die schwierige politische Situation Italiensauf Strukturprobleme im politischen System bzw. im Verfassungsgefüge zurückzuführenist. Daher sollen in einem ersten Teil der vorliegenden Arbeit die spezifischenProblemkomplexe im Institutionengefüge Italiens dargestellt werden. Diese strukturellenProbleme standen als zentrale Themenkomplexe immer wieder im Mittelpunkt derVerfassungsreformdebatte. Dies gilt speziell für die drei Bicameralen, deren Diskussions-verlauf daher ebenfalls kurz thematisiert werden soll.Darauf folgt eine Auseinandersetzung mit der Kernfrage der vorliegenden Arbeit, diefolgendermaßen lautet: Welche Gründe gibt es für das Misslingen jeglicher großerReformvorhaben im Italien zur Zeit der drei Bicameralen? Dabei drängt sich die Frageauf, ob der Druck in Italien letztlich doch nicht groß genug war, um eine grundlegendeReform herbeizuführen oder ob die Unfähigkeit zur Veränderung andere Ursachen hat. Prinzipiell besteht für die Verwirklichung tiefgreifender Reformen neben einemübermäßigen internen Problemdruck, der schließlich zur allfälligen Reform zwingt, nochdie Chance des Einsatzes eines Agendasetters zum Vorantreiben der Reformdiskussion. Die drei Bicameralen stellten hierbei für Italien in etwa das dar, was für die EuropäischeUnion derzeit der einberufenen Verfassungskonvent vollbringen soll. [...]
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