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Mit dem sechsten Band kommt die Reihe »System der Vernunft ¿ Kant und der Deutsche Idealismus«, die 2001 mit »Architektonik und System in der Philosophie Kants« eröffnet wurde, zu ihrem Abschluss. Gegenstand der Reihe sind die Entwicklungen der philosophischen Systemtheorien in der Philosophie am Ende des 18. und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, untersucht nicht entlang der Denkentwicklungen einzelner Vertreter, sondern in der Horizontale markanter Zeitschichten und in den Querverbindungen der Vertreter untereinander.In den Jahren 1821 bis 1854, der Zeitspanne, die dieser Band behandelt, beschäftigen sich die noch verbliebenen Nach-Kantianer weniger mit Grundlagenfragen, als vielmehr mit besonderen Aspekten der philosophischen Systeme sowie mit Konzeptionen der Geschichtlichkeit der Philosophie.
Die frappierende konzeptionelle Nahe von Fichte und Sartre ist Gegenstand der Beitrage dieses Bandes, obwohl Sartre kaum etwas von Fichtes Wissenschaftslehre gelesen haben durfte. Bekanntlich sind die bedeutenden geistigen Wegmarken fur Sartre Hegel, Husserl und Heidegger, schlielich auch Descartes und Kant, sowie Freud. Fichte denkt Freiheit im Hinblick auf die Sittlichkeit und die Selbstbestimmung des Menschen, wahrend Sartre den Menschen unausweichlich in eine Freiheit und Verantwortlichkeit geworfen sieht, die der Mensch aushalten und austragen muss. Fichte gilt mit seiner Theorie der Anerkennung der Freiheit des Anderen im Naturrecht von 1796/97 vor Hegel als der erste Theoretiker einer Theorie der Intersubjektivitat. Das Verhaltnis zum Anderen reflektiert Sartre im Kapitel uber den Blick (Le Regard) in Das Sein und das Nichts (L'Etre et le Neant) hingegen als ein Sein fur den Anderen, dessen Grundstruktur die einer wechselseitigen Objektivierung ist, gegen die es die eigene Subjektivitat wiederherzustellen gilt. Im Hinblick auf heutige Debatten um die Fraglichkeit der Freiheit ist es von groem Interesse, diese beiden emphatischen Denker der Freiheit, Subjektivitat und Andersheit in einen Dialog zu bringen.
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