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In der neueren Forschung gehören die Substanzbücher der Metaphysik zu den meistdiskutierten Aristotelischen Texten. Die vorliegende, überarbeitete und aktualisierte Neuauflage des bereits zum Standardwerk der Aristoteles-Forschung zählenden Bandes bildet die umfangreiche Diskussion in Form textnaher Kommentare ab und erschließt das komplexe Kernstück der Metaphysikfür Studierende, Forscher und ein breites akademisches Publikum.
In den Monographien über Schriftsteller des Zeitraums 1830-1880, die als bedeutsame Geschichtszeugen ausgewählt und im Lexikon mit Literaturnachweisen dokumentiert sind, entsteht ein genaues und farbenreiches Abbild der Epoche. Das Spektrum reicht von den vorrangig der schönen Literatur zugerechneten C. F. Meyer und Mörike über die als Kritiker und Organisatoren wirkenden Marbach und Mühlbach bis zu den für ihre Region wesentlichen Zeugen der Mundart- und Lokalliteratur Matzerath und Meyr. Die Entwicklung wird aber nicht von den Literaten allein bestimmt: der Historiker Mommsen, der Sprachkritiker Mauthner, der Gesellschaftstheoretiker Marx gehören vorrangig in das Lexikon, nicht wegen der literarischen Formung ihrer Werke, sondern als die in die Zukunft weisenden Kräfte. Damit erweist sich das Lexikon als legitime Fortführung von Goedekes "Grundriss", dem es nicht um eine bibliographisch-bibliothekarische Hilfestellung für schnelle Informationen ging, sondern um die Anatomie der Epoche.
Manuel Knoll führt in diesem Studienbuch in die griechische Philosophie sowie deren kontroverse Interpretationen ein. Die Darstellung ist dabei klar und an der neuesten Forschung orientiert. Einen Schwerpunkt bilden die antike Ethik und politische Philosophie. Ausführlich behandelt werden jedoch auch die frühgriechische Philosophie, die Sophisten und Sokrates, Platons Ideentheorie und die Metaphysik, Theologie und Naturphilosophie des Aristoteles. Das Buch präsentiert zudem die Naturphilosophie und Ethik der Epikureer und der Stoiker. Die Serviceteile des Buchs informieren über Quellensammlungen, Nachschlagewerke und Literatur und bieten Übersetzungen zentraler Termini. Das Buch ist unerlässliche Lektüre für alle Studenten der antiken Philosophie.
Die Theorie der Gerechtigkeit ist der wichtigste Beitrag des englischen Sprachraums zur politischen Ethik des 20. Jahrhunderts. Rawls entwirft hier nicht nur eine weithin überzeugende Theorie zur Schnittmenge von Ethik und politischer Philosophie. Ihm gelingt es, in der Debatte eine Reihe von grundlegenden Paradigmenwechseln vorzunehmen. Nach einer Generation intensiver Diskussion zieht der Band Bilanz in Form eines kooperativen Kommentars.
Der Biograph C. Suetonius Tranquillus wurde 70 oder 75 n. Chr. in Hippo Regius (im heutigen Algerien) geboren und war zunächst in Rom als Redner und Anwalt tätig, bevor er in die Dienste des Kaisers Hadrian trat. Als Kabinettsekretär und Kanzleichef hatte er Zugang zu den staatlichen Archiven. Eine wertvolle Quelle für sein Werk De vita Caesarum, das - aufgeteilt in Rubriken wie Herkunft, Familie, Kindheit usw. - zwolf Biographien der römischen Kaiser von Caesar bis Domitian enthält. Mit all ihren Licht- und Schattenseiten werden die Caesaren dargestellt, und es entsteht nebenbei das Sittengemälde einer etwa 200 Jahre umfassenden Epoche. De viris illustribus schildert das leben und Wirken von Rednern, Grammatikern und Philosophen und zeigt auf, wie die um Eigenständigkeit bemühte Philologie in Rom sich in Auseinandersetzung mit dem griechischen Vorbild entwickelte.
Der seit dem Beginn des 15. Jahrhunderts zu beobachtende Prozess der Residenzbildung, das Eindringen bzw. die dauer¬hafte Festsetzung des landesherrlichen Hofes in der Stadt, kann nicht losgelöst vom städtischen Umfeld betrachtet werden. Stadt und Hof sind hierbei als zwei unterschiedliche soziale Sphären zu begreifen, die auf vielfache Weise miteinander in Beziehung treten und aufeinander einwir¬ken. Verschiedene Beiträge der Tagung des Forschungsprojektes "Stadt und Residenz im mitteldeutschen Raum" an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg beleuchten den zentralen Aspekt dieses Beziehungsnetzes: die symbolische Interaktion. So können etwa Inschriften, Wappen und Architektur die Ansprüche oder aber schlicht die Präsenz des Stadtherrn und seines Hofes gegenüber der Stadt demonstrieren. Derartige Zeichen können Grenzen markieren, etwa den Schlossbezirk von der Stadt abgrenzen oder aber den Zugriff des Stadtherrn auf die gesamte Stadt ausdrücken. Von städtischer Seite hervorgebrachte Zeichen können im Gegenzug den städti¬schen Autonomieanspruch verdeutlichen oder darauf ab¬zielen, entsprechende Zugriffsversuche des Hofes abzuwehren. In anderer Weise, aber mit grundsätzlich vergleichbarer Absicht wirken Rituale und zeremonielle Handlungen. Wichtig erscheint dabei, sich nicht von Anfang an auf ein Konfrontationsmodell der Residenzbildung festzulegen: Gerade auf der Ebene der Kommunikation lassen sich Phänomene beobachten, die auf die Integration der beiden Sphären ausgerichtet sind. Somit geht es nicht bloß um die Analyse einzelner Formen symbolischer Interaktion; vielmehr werden diese mit der Frage nach dem Wandel verbunden, den Hof und Stadt durch die Residenzbildung erfahren haben.
The present volume introduces new considerations on the topic of "World Literature", penned by leading representatives of the discipline from the United States, India, Japan, the Middle East, England, France and Germany. The essays revolve around the question of what, specifically in today's rapidly globalizing world, may be the productive implications of the concept of World Literature, which was first developed in the 18th century and then elaborated on by Goethe. The discussions include problems such as different script systems with varying literary functions, as well as questions addressing the relationship between ethnic self-description and cultural belonging. The contributions result from a conference that took place at the Dahlem Humanities Center, Freie Universität Berlin, in 2012.
Die 80 Bücher der Römischen Geschichte reichen vom Mythos der Stadtgründung durch Aeneas bis ins Jahr 229 n. Chr. Als hoher Staatsbeamter konnte Cassius Dio bei der Abfassung seines Werkes neben den 28 öffentlichen Bibliotheken Roms auch die Archive des Senats und des Kaiserhauses nutzen. Im Senat erlebte er die politischen und historischen Ereignisse der Jahrzehnte von Kaiser Commodus (180 bis 192) bis Alexander Severus (222 bis 235) aus nächster Nähe mit. Vor allem die Darstellung der Kaiserzeit ist in den Berichten von Cassius Dio von unschätzbarem Wert, da er sozusagen als Zeitzeuge erzählt.
Caesars Bericht der Unterwerfung Galliens in den Jahren 58 bis 51 v.Chr. gehört zweifellos zu den populärsten Dokumenten der Antike. Es ging Caesar vor allem darum, seine oft selbstherrlichen Maßnahmen zu rechtfertigen, die Argumente seiner politischen Gegner in Rom zu entkräften und Freunden wie Feinden seine glänzenden - wenngleich oft waghalsigen - militärischen Operationen darzulegen. Die unerreichte Schlichtheit des Stils und die Klarheit der Sprache lassen dabei den propagandistischen Zweck geschickt in den Hintergrund treten. Caesars Schilderungen von Sitten und Gewohnheiten, von Eigenschaften und Leistungen der Stämme Galliens, Germaniens und Britanniens sind gleichzeitig die ältesten zusammenhängenden Berichte über diese Volksgruppen, die uns überliefert sind, und bieten noch heute eine aufregende Lektüre. Zweisprachige Edition (lateinisch-deutsch), 8., überarbeitete Auflage (2012), herausgegeben und übersetzt von Otto Schönberger.
Erpressungen, Unterschlagungen, der Raub von Kunst- und Kultgegenständen und die verbrecherische Willkürjustiz des Gaius Verres als Statthalter von Sizilien bieten Cicero reichlich Stoff für ebenso furchtlose wie vernichtende rhetorische Attacken. Die Auswahlausgabe enthält die Erste Rede sowie das vierte Buch der Zweiten Rede.
Von den überlieferten 329 Briefen der Korrespondenz Alexander von Humboldts mit der Familie Mendelssohn aus den Jahren 1818 bis 1859, die hier zusammen mit 71 Dokumente ediert werden, sind bisher nur einige wenige im Rahmen von Aufsätzen und Quelleneditionen abgedruckt worden. Humboldts Hauptadressat war Alexander Mendelssohn, von den 221 ermittelten Briefen an ihn sind 20 an anderer Stelle bereits vollständig publiziert. Da Humboldt die an ihn gerichteten Schreiben meist bloß dann aufbewahrte, wenn sie für seine Forschungen von Belang waren, sind lediglich 13 Gegenbriefe erhalten. Der Briefwechsel berührt so gut wie alle Lebensbereiche Humboldts: die Vorbereitung der Reisen, die Realisierung wissenschaftlicher Beobachtungen, die Förderung von talentierten jungen - oft jüdischen - Forschern, die umsichtige und taktvolle Verwaltung der Humboldt'schen Finanzen durch die Bankiers Joseph und Alexander Mendelssohn. Humboldt revanchierte sich für die Großzügigkeit der Mendelssohns, indem er ihren Gesellschaften durch seine Anwesenheit Glanz verlieh. Das entscheidende Band, das den berühmten Gelehrten und Kammerherrn Humboldt und die Bankiers, Mäzene, Künstlerinnen und Künstler, Musikerinnen und Musiker der Familie Mendelssohn zusammenhielt, war jedoch die gemeinsam gefühlte und gelebte Verantwortung als Bürger eines aufstrebenden Gemeinwesens.
Platons "Phaidon" stellt eindringlich dar, wie Sokrates angesichts des Todes seine philosophische Lebensführung und seine Überzeugung von der Unsterblichkeit der Seele rational rechtfertigt. Im Dialog wird nahezu das gesamte Spektrum platonischen Philosophierens entfaltet, das Psychologie, Naturphilosophie, Epistemologie, Ontologie, Metaphysik und Mythos miteinander verzahnt. Die existenziell-dramatische Gestalt und der argumentativ-philosophische Gehalt des Werks erfordern verschiedene Interpretationszugänge zur sachgerechten Erschließung des Textes. Der vorliegende Band liefert einen kooperativen Kommentar, in dem in komplementärer Weise philosophische, philologische und religionswissenschaftlich informierte Zugänge zum "Phaidon" zu Wort kommen. Der Leser erhält so einen fundierten Einblick in alle Facetten dieses vielschichtigen und wirkmächtigen Klassikers. MIT BEITRÄGEN VON: Michael Bordt, Kenneth Dorter, Michael Erler, Dorothea Frede, Lloyd P. Gerson, Christoph Horn, Filip Karfík, Theo Kobusch, Bernd Manuwald, Jörn Müller, Christian Schäfer und Benedikt Strobel.
Wozu vergleichen - und was überhaupt? Komparatisten ergründen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Literaturen verschiedener Kulturen und untersuchen deren Verhältnis zu anderen Künsten. Das neue Studienbuch bietet eine fundierte Einführung in dieses spannende interdisziplinäre Forschungsfeld: - Prinzip und Praxis des Vergleichens im Spannungsfeld neuer kulturwissenschaftlicher und medientheoretischer Ansätze: Vergleich zwischen Literaturen und anderen Künsten. - Revision ,klassischer' Forschungsfelder wie Stoff-, Motiv- und Einflussforschung mithilfe neuerer Theorien zu Intertextualität und Intermedialität - Historische und systematische Modelle für eine transnationale Literaturgeschichte - Schlaglichter auf Spezialgebiete wie Übersetzungstheorie und komparative Linguistik - Tipps für komparatistische Lektüren, Recherchen und Hausarbeiten
Kants "Kritik der praktischen Vernunft" (1788) steht zu Unrecht oft im Schatten der "Kritik der reinen Vernunft" und der "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten". Tatsächlich sind die Grundelemente der Kantischen Moralphilosophie im Gegensatz zu vielen Thesen der ersten Kritik bis heute weitgehend anerkannt, und erst der Nachweis der zweiten Kritik, dass Freiheit wirklich ist, macht "den Schlussstein von dem ganzen Gebäude eines Systems der reinen, selbst der spekulativen Vernunft aus". Entlang der Stichworte reiner Wille, gesetzgebende Form der Maxime, transzendentale Freiheit, Autonomie und Faktum der Vernunft zeigt Kant in der "Analytik", dass reine Vernunft "für sich" praktisch sein, nämlich den Willen bestimmen kann. Die "Dialektik" sichert den Ideen von der Existenz Gottes und der Unsterblichkeit der Seele objektive Realität und untersucht das Verhältnis von theoretischer und praktischer Vernunft. Die "Methodenlehre" schließlich skizziert eine Theorie moralischer Erziehung, die für den heutigen Ethikunterricht noch aktuell ist. Die zwölf Beiträge dieses kooperativen Kommentars rekonstruieren die Argumente eines Schlüsseltextes der Moralphilosophie und prüfen die sachliche Überzeugungskraft.
Johann Rist (1607-1667) wirkte von 1635 bis zu seinem Tode als Pastor in Wedel in der Nähe von Hamburg. Rist, der Mitglied des Nürnberger Pegnesischen Blumenordens (ab 1645) sowie der Fruchtbringenden Gesellschaft (ab 1646) war und zudem im Jahre 1658 eine eigene Sprachgesellschaft gründete (den Hamburger Elbschwanenorden), darf nicht nur als profunder Gelehrter, Naturkundler und viel beachteter Dramatiker, sondern auch als einer der bedeutendsten geistlichen Dichter der Barockzeit neben Andreas Gryphius, Simon Dach, Paul Gerhardt u.a. gelten. Besonders fruchtbar war Rist als Autor geistlicher Lieder, in denen er vielfältige Impulse der Frömmigkeit und Meditationskultur des barocken Luthertums (u.a. Johann Arndt, Johann Gerhard, Josua Stegmann) lyrisch verarbeitete. Rists Lyrik, die nicht zuletzt durch die Gesangbücher und die Kirchenmusik (etwa Johann Sebastian Bachs) weite Verbreitung fand, wird getragen von der Überzeugung, dass im geistlichen Gesang der himmlisch-eschatologische Lobgesang jetzt schon hörbar wird. Die Edition macht Rists "Himmlische Lieder" und damit ein wichtiges Segment der geistlichen Lyrik dieses bedeutenden Barockautors einschließlich der Vertonungen, die der Hamburger Ratsmusiker und Kantor Johann Schop (ca. 1590-1667) schuf, der germanistischen, hymnologischen, musik- und theologie-historischen Forschung textkritisch zuverlässig und reichhaltig kommentiert zugänglich.
Die Fragen "woher kommen wir? Wohin gehen wir?" gehören zu den Fragen, die sich Menschen immer schon gestellt haben. Die Idee des Fortschritts und die feste Überzeugung der Möglichkeit einer besseren Zukunft gehören allen historischen Katastrophen zum Trotz zu den Grundpfeilern eines Denkens, das sich stets auch über seine Herkunft definiert hat: der Geschichtsphilosophie. Das neue Studienbuch erschließt das Thema mit innovativem Blick: Aus der Geschichte lernen? Und wenn ja - was?; die Geschichte des Nachdenkens über Geschichte von der Antike bis zur Gegenwart: Augustinus, Joachim, Machiavelli, Hegel, Marx, Nietzsche; das Problem der Säkularisierung, die Herkunft und Wandlung von Ideen und Werten verstehen und beurteilen;affirmative oder kritische Genealogie, zyklische und teleologische Modelle der Geschichte; erkenntnistheoretische Grundlegung der Geschichtsschreibung, über die Unmöglichkeit, ohne philosophische Implikationen Geschichte zu denken und zu schreiben.und zu schreiben.
Hegels "Wissenschaft der Logik" will nicht weniger sein als die wissenschaftliche Darstellung des Systems der reinen Vernunft. In ihren drei Teilen - "Das Sein" (1812/1832), "Die Lehre vom Wesen" (1813) und "Die subjektive Logik oder die Lehre vom Begriff" (1816) - verfolgt sie den Weg, auf dem Denken sich zum begreifenden und sich selbst begreifenden Denken bestimmt. Von Anfang an steht sie damit unter dem Vorzeichen, daß die Etappen dieses Weges, das heißt die Formen des Denkens, ihre Beurteilung nicht nach Maßgabe ihrer Anpassung an oder Funktionalität für anderes, sondern durch immanente Kritik erfahren. Mit diesem Konzept einer sich selbst kritisierenden und sich selbst bestimmenden Vernunft hat die "Wissenschaft der Logik" es ihren Lesern nicht eben leicht gemacht und, von ihrem Erscheinen bis in die Gegenwart, tiefgreifende Kontroversen sowohl hinsichtlich ihrer Interpretation als auch hinsichtlich ihrer Einschätzung nach sich gezogen. Der vorliegende Kommentarband dient vor allem dem Ziel, Einblick in den Gedankengang der "Wissenschaft der Logik" zu geben. In dreizehn Originalbeiträgen wird, der Gliederung des Werks folgend, die Argumentation in teils freierer, teils nah am Text orientierter Weise rekonstruiert. Darüber hinaus dokumentiert der Band unterschiedliche Perspektiven der gegenwärtigen Hegel-Forschung.
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