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Aus dem Inhalt:1. Ur- und Frühgeschichte2. Die Landesherrschaft der Askanier, Wittelsbacher und Luxemburger (mitte 12. bis Anfang des 15. Jahrhunderts)3. Die Festigung der Landesherrschaft durch die hohenzollerschen Kurfürsten und der Ausbau der Mark zum fürstlichen Territorialstaat während des 15. Jahrhunderts4. Das Kurfürstentum Brandeburg im Zeitalter des Konfessionalismus5. Brandenburg im absolutistischen Staat. Das 17. und 18. Jahrhundert.6. Brandenburg als preußische Provinz (1815-1871)7. Die preußische Provinz Brandenburg im Deutschen Kaiserreich8. Brandenburg als preußische Provinz in der Weimarer Republik (1918-1933)9. Die Provinz Brandenburg in der NS-Zeit (1933-1945)10. Das Land Brandenburg in der SBZ/DDR (1945-1952)11. Die Bezirke Potsdam, Frankfurt an der Oder und Cottbus in der DDR (1952-1990)12. Das Bundesland Brandenburg (1990-1993)
Frontmatter -- Inhalt -- Vorwort -- Einleitung -- ? . Das Zollwesen in den Rheinlanden in fränkischer Zeit -- I. Bemerkungen zur Quellen- und Forschungslage -- II. Das Zollwesen in merowingischer Zeit -- III. Das Zollwesen in karolingischer Zeit -- ? . Die Zolltarifierung in den Rheinlanden vom 10. bis zum Beginn des 14. Jahrhunderts -- I. Der Koblenzer Zoll und seine ältesten Tarife -- II. Die Flußzolltarifierung in den Rheinlanden bis zum Beginn des 14. Jahrhunderts -- C. Zollstätten in den Rheinlanden bis 1500 -- I. Zollstätten bis 1100 -- II. Zollstätten bis 1200 -- III. Zollstätten bis 1300 -- IV. Zollstätten bis 1500 -- D. Herrscherliche Zollpolitik vom 10. Jahrhundert bis ca. 1325 -- I. Ottonische und salische Zeit -- II. Vom Ende der salischen Zeit bis zum Abschluß des staufisch-welfischen Thronstreits -- III. Friedrich II., Heinrich (VII.) und Konrad IV. -- IV. Vom Rheinischen Bund bis zum Ende des Interregnums -- V. Rudolf von Habsburg -- VI. Adolf von Nassau -- VII. Albrecht I. von Habsburg -- VIII. Heinrich VII. -- IX. Friedrich der Schöne und Ludwig der Bayer (bis ca. 1325) -- ?. Territoriale Zollpolitik in den Rheinlanden bis zum Beginn des 14. Jahrhunderts -- I. Das Erzstift Trier -- II. Das Erzstift Köln -- III. Das Erzstift Mainz -- IV. Die Pfalzgrafschaft -- V. Die Grafschaft Geldern -- VI. Die Grafschaft Kleve -- VII. Die Grafschaft Katzenelnbogen -- Ergebnisse -- Quellen und Literatur -- Register der Orts- und Personennamen
The ancient Near East is a construct defined by present-day scientific investigations, a construct whose temporal and spatial boundaries are fuzzy, constantly shifting under the weight of new empirical data and increasingly sophisticated analytical methods. Its objects of investigation, even those that have resided in museum collections for generations, are in flux, as the profound cultural, geographical, ethnic and social diversity of the ancient Near East threatens to drown out any points of commonality. Yet it is these points of commonality that draw us inevitably to questions of Diversity and Standardization as categories for cross-cultural and trans-historical analysis. As we look across the variegated horizons of antiquity, do these categories have any real analytical power? For instance, the introduction of a new system of measurement or bookkeeping technique or even the imposition of a standardized repertoire of pottery forms on a more-or-less subject population are all examples of the real power of processes of standardization to stabilize territorial political entities. The problem must be posed for the ancient Near East at an even more fundamental level, however: what role do concepts, methods of standardization and, more generally, sign systems play in the reconfiguration and reconstitution of cultural, political, religious, scientific and social spaces? This volume results from a symposium under the aegis of the TOPOI Research Cluster (a trans-disciplinary research center devoted to the investigation of the interdependencies between space and knowledge in the ancient world) that brought together leading archaeologists, philologists, historians and linguists in order to investigate concrete historical examples that speak to questions of Diversity and Standardization in the ancient Near East.
Meisterwerke der griechischen Kunst, Statuen und Gemalde, wurden ab republikanischer Zeit in groer Zahl von ihren originalen Standorten nach Rom entfuhrt. Dort schmuckten sie offentliche Orte, genau wie Jahrhunderte spater wiederum griechische Kunstwerke, die in die neue Hauptstadt Konstantinopel versetzt wurden. Der vorliegende Band liefert uns eine Fulle an schriftlichen und archaologischen Zeugnissen zu den Werken und ihren neuen Standorten. Die Verfasserin erklart das Phanomen in einer breiten Perspektive, die von romischen Kunstkriterien zur politischen Kommunikation fuhrt. Zentraler Begriff ist das Decorum, das "e;Passende"e;, das nach Cicero die stimmige Kombination eines bedeutungsvollen Kontextes mit der Selbstdarstellung des Auftraggebers und den inhaltlichen Aussagen der Werke selbst bezeichnet. Chronologisch fortschreitend ist zu verfolgen, wie die griechischen Kunstwerke als Decorum offentlicher Orte Roms eingesetzt wurden, von den Tempeln der republikanischen Imperatoren bis zu den komplexen Ausstattungen kaiserzeitlicher Fora. Im Kontext ziviler Aktivitaten und staatlicher Zeremonien vermittelten sie ein weites Spektrum an politischen Werten und Programmausssagen des Herrscherhauses. Die Werke, die ab dem 4. Jh. n. Chr. auf politische Platze der neuen Hauptstadt versetzt wurden, besaen noch immer das Potential, die Facetten herrscherlicher Macht und Sieghaftigkeit zur Anschauung zu bringen. Der vergleichende Blick auf Konstantinopel bestatigt die anhaltende Bedeutung von griechischen Werken als adaquatem Schmuck politischer Raume. Erst im 6. Jh. n. Chr. verloren ihre paganen Inhalte jeden Zusammenhang mit dem Weltbild einer christlichen Gesellschaft. Zweifellos waren - so zeigt die Verfasserin - griechische Kunstwerke in der "e;Emigration"e; kein Randphanomen, sondern ein wesentlicher Beitrag zum politischen Leben Roms und Konstantinopels.
Die Studie greift die philosophische Frage nach den Grenzen undder moglichen Uberwindung des Formalismus auf. Sie bietet eine kritische Rekonstruktion des Fruhwerks von Georg Lukacs, in dem eine eigenartig asthetizistische Kulturkritik miteiner ethischen Utopie dostojewskischer Pragung erganzt werden sollte. Das Aufzeigen der Einheit wie der Aporien dieses zweigleisigen Ansatzes wirft neues Licht auf Lukacs' marxistische Wende Ende 1918.
The contributions included in this collection present different perspectives on various aspects of Maltese Linguistics, thereby enriching a field which has been attracting considerably greater interest in recent years than was the case in the past. The papers focus on the Maltese language itself as well as on Maltese in relation to other languages. They provide a picture of Maltese mainly from a synchronic perspective, descriptions ranging from indepth analyses of morphological and syntactic features to contributions on the lexicon, corpus linguistics and sociolinguistics. A number of papers dealing with diachronic considerations are also included. The topics dealt with in this volume show not only that Maltese is the object of research from a variety of perspectives but also that scholars with diverse backgrounds and of different nationalities are studying this language, thus providing an enriching body of knowl-edge, including findings of interest to general linguistics and various other fields in the humanities. Der vorliegende Band enthält Beiträge mit vielfältigen Herangehensweisen zu unterschiedlichen Aspekten der maltesischen Sprachwissenschaft und erweitert dadurch den Blick auf eine Disziplin, die in den letzten Jahren deutlich mehr Interesse findet als das in der Vergangenheit der Fall war. Der Fokus wird in den einzelnen Beiträgen sowohl auf die maltesische Sprache an sich als auch auf den Sprachkontakt von Maltesisch mit anderen Sprachen gerichtet. Neben synchronen Untersuchungen, die morphologische und syntaktische Eigenschaften sowie lexikalische, korpus- und soziolinguistische Aspekte von Maltesisch eingehend beleuchten, finden sich Analysen mit vorwiegend diachroner Blickrichtung. Die thematische Vielfalt des vorliegenden Bandes, die aus den unterschiedlichen He-rangehensweisen der beteiligten Wissenschaftler unterschiedlicher Nationalität und mit unterschiedlichem Forschungshintergrund resultiert, erweitert nicht nur den Wissensbestand der maltesischen Linguistik, sondern kann auch bereichernde Erkenntnisse für die Allgemeine Sprachwissenschaft sowie für andere Zweige der Geisteswissenschaften liefern.
Auf der Grundlage empirisch erhobenen Sprachmaterials untersucht die Studie das diskursive Aushandeln von Sprache und Identität innerhalb der intimsten "Community of Practice (CofP)", der Ehe zwischen interkulturellen Sprachpartnern. Die Studie ist in die sozialpsychologischen Konzepte von Identität und "Positioning" eingebettet. So wird am Beispiel von Interviews mit interkulturellen Paaren - genauer: englische Muttersprachler/innen, die mit deutschsprachigen Schweizer/innen verheiratet sind, in einer diglossen Sprachregion in der Zentralschweiz leben und über drei Jahre interviewt wurden - die Verhandlung und Performanz hybrider Identitäten analysiert und gezeigt, wie "doing Swiss" diskursiv ko-konstruiert und ausgehandelt wird. This book presents an empirical study that examines intercultural couples' reasons for specific language practices and investigates the negotiation and performances of hybrid identities within the marital unit, the most intimate community of practice (CofP). The theoretical framework adopted draws on the sociocultural linguistic approach to identity and the social psychological theory of positioning. The data stem from ethnographic observation and recordings carried out over a three-year period with intercultural couples, namely Anglophones married to native German-speaking Swiss, who reside in central Switzerland, where a diglossic situation prevails. The positionings individuals take up or refute indicate that the performance of "doing Swiss" is not only discursively co-constructed, but a site where the negotiation of meaning emerges within the context of social interaction.
This in-depth areal-typological study analyzes the grammatical means which are employed in the languages of Europe to express the comparative of inequality/superiority. The extant theories and hypotheses about the morphosyntactic structure and the cross-linguistic distribution of construction types are reviewed. The behavior of comparatives under the conditions of language contact is discussed. Data from more than 170 standard and nonstandard varieties of European languages are scrutinized systematically. The synchronic picture is complemented by a chapter on the diachrony of comparative constructions. The European facts are compared to those of the geographically adjacent Asian and African regions. It is argued that cross-linguistic investigations must take account also of so-called secondary options. These secondary options suggest strongly that the supposedly dominant role of the particle comparative cannot be upheld for Europe. Moreover, only the secondary options allow us to draw isoglosses which cross the borders between Europe and Asia (and Africa).
Leibniz hat sein Projekt einer Scientia generalis, die das gesamte Wissen seiner Zeit in einer Enzyklopadie komprimieren sollte, vor seinen Zeitgenossen geheim gehalten. Bei einzelnen Briefpartnern versuchte er, Verstandnis fur Thesen seiner Metaphysik zu finden, ohne zu viel davon preiszugeben. Heinrich Schepers will in seinen Beitragen dem nahe kommen, was Leibniz' wahre Metaphysik ausmacht. Die Perzeption und der Appetitus sind die spontanen Handlungen, mit denen sich die Individuen selbst konstituieren. Die Kompatibilitat ist die Relation, die sie auf die vielen moglichen Welten verteilt. Die sich dabei herausstellenden Grade der Perfektion machen die Wahl der besten unter ihnen moglich. Aus den spontanen Handlungen der einfachen Substanzen leitet Leibniz seine Begriffe von Raum und Zeit ab. Tragend fur diese Theorie ist sein konzeptualistischer Gottesbegriff, demzufolge nicht allein die Essenzen, sondern alles Denkbare in Form vollausgebildeter Subjekte materiell Gottes Verstand ausmachen.
Keine ausführliche Beschreibung für "Leben und Meinungen der Sieben Weisen" verfügbar.
Jetzt beim Akademie Verlag: Sammlung Tusculum - die beruhmte zweisprachige Bibliothek der Antike! Die 1923 gegrundete Sammlung Tusculum umfasst ca. 200 klassische Werke der griechischen und lateinischen Literatur des Altertums und bildet damit das Fundament der abendlandischen Geistesgeschichte ab. Die Werke Ciceros, Ovids und Horaz' gehoren ebenso zum Programm wie die philosophischen Schriften Platons, die Dramen des Sophokles oder die enzyklopadische Naturgeschichte des Plinius. Die Reihe bietet die weltliterarisch bedeutenden Originaltexte zusammen mit exzellenten deutschen Ubersetzungen und kurzen Sachkommentaren. Von renommierten Altphilologen betreut, prasentiert Tusculum zuverlassige Standardausgaben mit klassischer Einbandgestaltung fur Wissenschaftler und Bibliotheken, Studenten und Lehrer sowie das allgemeine Publikum mit Interesse an antiker Dichtung und Philosophie. Der Name der Reihe geht auf die ehemalige Stadt Tusculum in Latium zuruck, in der Cicero eine Villa besa, die ihm als Refugium diente und in der er die Tuskulanen verfasste. Neben der hochwertig ausgestatteten Hauptreihe erscheinen in der Serie Tusculum Studienausgaben einschlagige Texte fur Universitat und Schule im Taschenbuch. Im Akademie Verlag startet die Reihe 2011 mit sieben wichtigen Neuerscheinungen.
Die Anregung zu diesem Buch verdankt sich einem erstaunlichen Textbefund: Wer die klassischen Texte des Monch- und Eremitentums sowie der Bettelorden oder spatantike und mittelalterliche Heiligenlegenden aufmerksam liest, stot immer wieder auf latrones - auf outlaws, die mit Eremiten, Monchen und Brudern sowie mit der Gesellschaft insgesamt interagieren und sie provozieren. Die Tatsache, dass dieses latro-Motiv schon im Alten Testaments begegnet und Jesus auf Golgotha zwischen zwei latrones hingerichtet wird, macht es mehr als unwahrscheinlich, dass es sich bei diesem Motiv lediglich um ein rhetorisches Zubehor theologischer Texte handelt: Das Motiv entpuppt sich bei genauem Hinsehen als eine theologische Schnittstelle, auf der die Freiheitsbegabung des Menschen narrativ entfaltet wird. Der spiritualitatsgeschichtliche Rundgang der Habilitationsschrift untersucht latrologische Themen des Alten und Neuen Testaments, der anachoretischen Bewegung des Ostens und des fruhen Mittelalters; er widmet sich dem Reformmonchtum sowie der mendikantischen Lebensform; er berucksichtigt die mittelalterliche Ikonographie; er nimmt latrologische Orte wie Gefangnisse, Leprosorien, Friedhofe und Eremitenzellen in Augenschein. Als Ertrag der Arbeit darf man festhalten: Die latro-Eremiten-Texte sind ein Spiegel der Ambivalenz menschlicher Freiheit - in ihrer destruktiven Gefahrdung (latro-Existenz) und in ihrem eschatologisch begrundeten Gelingen.
Die Welt ist alles, was wir in unseren naturwissenschaftlichen Theorien beschreiben können ¿ so eine weit verbreitete Überzeugung, die seit den Tagen des Positivismus unser Weltbild bestimmt. Aber reicht das tatsächlich schon aus? Wer sich am Ideal der wissenschaftlichen Erkenntnis orientiert, neigt dazu, viele nicht-begriffliche Erfahrungsformen zu unterschlagen, die uns aus dem Alltag vertraut sind: Symbolsysteme wie Musik, Literatur oder Bilder, Instanzen der unmittelbaren Erfahrung wie Anschauung, Wahrnehmung oder Gefühl und den Bereich des praktischen Könnens. In der Regel sind wir nicht in der Lage, den Gehalt dieser Phänomene vollständig begrifflich wiederzugeben. Dennoch ist das weite Feld des Nichtbegrifflichen eine unverzichtbare Voraussetzung unserer Sätze und Gedanken: Ohne Kunst, Wahrnehmung und Handeln gibt es kein Denken, keine Wissenschaft, keine Philosophie. Der Band geht der Vielfalt des Nicht-Begrifflichen in ästhetischen, symboltheoretischen und semantischen Untersuchungen nach. Aus ihnen ergibt sich ein umfassender systematischer Überblick über eines der spannendsten und offensten Problemfelder der aktuellen philosophischen Debatte.Mit Beiträgen von: Andreas Bartels, Uwe Baumann, Volker Beeh, Gottfried Boehm, Olaf Breidbach, Joachim Bromand, Gottfried Gabriel, Markus Gabriel, Ernest Wolf Gazo, Annemarie Gethmann-Siefert, Jürgen Goldstein, Jens Halfwassen, Thomas Sören Hoffmann, Wolfgang Harms, Jochen Hörisch, Peter Janich, Guilherme F. R. Kisteumacher, Jakub Kloc-Konkolowicz, Imi Knoebel, Theo Kobusch, Klaus-M. Kodalle, Sibylle Krämer, Guido Kreis, Wolfgang Kubin, Sönke Lorenz, Antonio Cota Marçal, Aliasghar Mosleh, Theodoros Penolidis, Dominik Perler, Hans-Joachim Pieper, Andrzej Przylebski, Birgit Sandkaulen, Matthias Schmoeckel, Oswald Schwemmer, Josef Simon, Pirmin Stekeler-Weithofer, Dieter Teichert, Kai Vogeley, Gottfried Willems und Gereon Wolters
Wissen, so lautet die unausgesprochene Maxime der Humanisten und Polyhistoren der Fruhen Neuzeit, kann man nie genug erwerben. Riesige Bibliotheken und Kunstkammern sowie voluminose Abhandlungen, Geschichtswerke und Enzyklopadien geben noch heute eindrucksvoll Rechenschaft von dieser Leidenschaft. Doch wachst mit der Groe jeder Sammlung auch die Notwendigkeit ihrer Ordnung. Es ist daher kein Zufall, dass Ordnung zum Schlusselbegriff des humanistischen Enzyklopadismus aufgestiegen und zum Gegenstand hartnackiger Auseinandersetzungen unter den Gelehrten geworden ist. In Steffen Siegels Untersuchung werden die vielfaltigen philosophischen Versuche, die Fulle des Wissens systematisch zu ordnen, nicht allein anhand der Uberlieferung von Texten rekonstruiert. Im Zentrum dieser reich illustrierten Studie, die bei mittelalterlichen Wissenspraktiken ihren Ausgang nimmt, sich insbesondere den vielschichtigen Bildkulturen des 16. und 17. Jahrhunderts widmet und einen Ausblick auf moderne Visualisierungstechniken bietet, steht die faszinierende Vielfalt jener Bilder, die Ordnungen des Wissens als sichtbare Figuren vor Augen ruckten. Die Bedeutung von Schautafeln und Bildallegorien, von wissenschaftlichen Illustrationen und Karten wird, mit Blick auf die Frage nach moglichen Ordnungen des Wissens, in diesem Buch zum ersten Mal ubergreifend analysiert. Ein Akzent der Untersuchungen liegt auf der bislang nur wenig erforschten Geschichte des Diagramms in der Fruhen Neuzeit. In der Mitte zwischen den Darstellungsmoglichkeiten von Bildern und Texten, standen insbesondere diagrammatische Schemata im Dienst der Konstruktion und der Beglaubigung von Ordnungen des Wissens. Anhand der reichen Tradition fruhneuzeitlicher Diagramme lassen sich in hervorragender Weise die Potentiale, aber auch die Probleme eines Zusammenspiels von Wissens-, Ideen- und Mediengeschichte in der Zeit um 1600 ablesen und profilieren. Mit den im Jahr 1587 in Paris publizierten Tableaux legte Montaignes Zeitgenosse Christophe de Savigny eines der erstaunlichsten und reichsten Zeugnisse fruhneuzeitlicher Kunst im Dienst einer solchen Wissensgeschichte vor. Das Tafelwerk steht daher im Mittelpunkt der Untersuchungen zu den Figuren enzyklopadischer Wissensordnungen. Erstmals seit seiner Publikation vor uber funfhundert Jahren wird dieses sehr selten gewordene, fur die Gelehrtenkultur des 16. Jahrhunderts auerst reprasentative Werk hier vollstandig und in einer farbigen Reproduktion wieder zum Druck gebracht. Die komplexen Strategien, mit Hilfe von Bildern, Diagrammen und Texten fur eine bestimmte Wissensordnung zu argumentieren, lassen sich auf diese Weise an einer bedeutenden Quelle der vormodernen Gelehrtengeschichte minutios nachvollziehen. Die Fulle des Wissens und die Moglichkeiten seiner Ordnung werden dabei als Herausforderungen sichtbar, die in gleicher Weise das Interesse der Kunstgeschichte und der Kulturwissenschaft, der Wissenschafts- und Padagogikgeschichte und der Philosophie beruhren.
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