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Die marxistische Literaturwissenschaft erkannte fruhzeitig das Potenzial von Dostoevskijs Ouvre fur die ideologische Beeinflussung des Lesepublikums. Dostoevskij sollte fur spezifische Interessen vereinnahmt werden. Um den Klassiker in die "progressive" sowjetische Kultur einzupassen, musste man sein Bild transformieren.
Das Moliseslavische ist eine vom Aussterben bedrohte slavische Varietat in der suditalienischen Region Molise. Das auf drei Bande konzipierte Werk mit transkribierten, italienisch und deutsch ubersetzten sowie wissenschaftlich kommentierten Tonaufnahmen wird einen Uberblick uber diese sudslavische Mikrosprache mit ihren drei Dialekten ermoglichen
Mit der vorliegenden Sammlung von Vortragen zum 80. Geburtstag 2009 wird Hans-Dieter Dopmann, emeritierter Professor fur Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultat der Humboldt-Universitat zu Berlin und Ehrenmitglied der Deutsch-Bulgarischen Gesellschaft e.V. geehrt.
Zwei Beitrage der sudslawistischen Sprachwissenschaft, die aktuellen genderlinguistischen Fragen nachgehen: die Rolle gendergerechte Sprache in der der serbischen und kroatischen Genderpolitik und Annahmnen uber das vermeintlich unterschiedliche Sprechen von Frauen und Mannern am Beispiel der Fluchens.
Untersucht wird die Konzeptualisierung ethnischer und nationaler Identitat bei den Russinen in der Backa und Syrmien und den Ukrainern in Bosnien und Slawonien (spater auch in der Vojvodina) im Laufe des 20. Jahrhunderts: Handelt es sich um zwei getrennte Gruppen oder um eine einzige ukrainische Diaspora?
V nastojascej rabote rassmatrivajutsja stanovlenie grammaticeskoj kategorii deepricastija, a takze perechod edinicnych deepricastnych form v razrjady narecij i predlogov s tocki zrenija teorii grammatikalizacii. Osoboe vnimanie udeljaetsja razlicijam i schodstvam, kotorye projavljajut processy grammatikalizacii i legalizacii.
Ein Ubersetzungsvergleich der deutschen Diminutivformen in Thomas Mann's Roman "Buddenbrooks" mit ihren albanischen, bulgarischen, griechischen, serbokroatischen, rumanischen und turkischen Ubersetzungsformen. Anhand zahlreicher Textbeispiele werden Funktion, Bedeutung und die vielfaltigen Verwendungsmoglichkeiten des Diminutivums aufgezeigt.
Es ist das Anliegen der vorliegenden Ausgabe, einen weiteren Teil des dramatischen Werkes von Stanislaw Ignacy Witkiewicz dem deutschen Leserpublikum zuganglich zu machen. Dabei geht es darum, die auf seiner Philosophie beruhende Komplexitat der Denk- und Sichtweise Witkacys in einer buhnentauglichen Form dem heutigen Leser nahezubringen.
Die Frage der Begründung eines Vermögensschadens mit einer Zweckverfehlung einer täuschungsbedingten Leistung spielt für die Theorie und Praxis des Betrugstatbestandes eine erhebliche, bisher auch in grundsätzlicher Hinsicht noch klärungsbedürftige Rolle. Die vorliegende Untersuchung zeigt auf, dass die Schadensbegründung mit einer Zweckverfehlung auf der Grundlage der herrschenden Betrugsdogmatik dadurch möglich wird, dass das Vermögen als «Potential» zur Erreichung der verschiedensten Zwecke verstanden wird. «Beachtlich» ist der verfolgte Zweck im Einzelfall allerdings nur, wenn der Verfügende mit der Zwecksetzung einen Vorteil für seine Lebensbedingungen zu erreichen sucht.
Das aus dem religiösen Kontext herausgelöste Grundrecht auf Gewissensfreiheit ist nur im Zusammenhang mit einer geschichtlich wirksamen Tendenz zur Universalisierung der Moral (Apel, Habermas) zu verstehen. Nicht ein ewiger Konflikt zwischen Gewissen und Recht ist daher zu analysieren, sondern ein spezifischer zwischen Typen universalistischer Moral (Pazifismus, Christentum) und den Institutionen des demokratischen Verfassungsstaates (Rawls, U.K. Preuss). Formen des zivilen Ungehorsams und auch die vermehrte Inanspruchnahme der Gewissensfreiheit sind als Reaktionen auf die Veränderung des Feldes politischer Verantwortung zu interpretieren, weil die unabsehbaren Folgen moderner Natur- und Gesellschaftsbeherrschung das Konzept der Entlastung der Subjekte durch Institutionen (A. Gehlen) scheitern lassen. Ansatzpunkte für die Grundrechtsdogmatik der Gewissensfreiheit bilden einerseits die Alternativenlosigkeit der prozeduralen Rationalität demokratischer Entscheidungsverfahren und andererseits die Unverzichtbarkeit der durch das Gewissen an deren Resultate herangetragenen Moralansprüche für eine demokratische Gesellschaft. Gegenstand der juristischen Analyse sind die seit Mitte der 70er Jahre auftretenden politischen Konflikte im Bereich der Gewissensfreiheit und deren Verarbeitung durch die Rechtsprechung.
Bei Einstellungserhebungen bleibt es in der Regel unüberprüft, ob eine Einstellung individuell auch tatsächlich vorliegt oder nicht. Die «Non-Existenz» von Einstellungen stellt ein theoretisch wie auch empirisch nur schwer zu fassendes Problem dar, dessen Klärung anhand des Konsistenzkriteriums versucht wird. Darüber hinaus wird die Hypothese der Elaboration einer Einstellung aus Anlass ihrer Messung analysiert. Diese Hypothese hat ihren Hintergrund in der Annahme, dass es bei Einstellungsuntersuchungen auch «einstellungslose» Personen gibt, die den Einstellungstest als Lehrmöglichkeit für die Elaboration einer Einstellung verwenden und «umfunktionieren», so dass der Test in diesen Fällen zu invaliden Ergebnissen führt. Im empirischen Teil konstruiert der Verfasser einen individuellen Konsistenzkoeffizienten, der zur Identifikation von «Einstellungslosigkeit» und zur Überprüfung der Elaborationshypothese verwendet wird. Die Ergebnisse können die Hypothese nicht stützen.
Freie Theatergruppen haben in den letzten 15 Jahren die bundesdeutsche Kulturszene verändert. Seit den ersten Gründungen verstehen sie sich als Alternative zur Institution Theater. Welche sozialen und kulturellen Bedingungen motivierten ihre Entstehung? Wie definieren sie selbst ihr Anderssein, wie lösen ihre Produktionen diesen Anspruch ein? Die Arbeit untersucht die Vorgeschichte der Freien Gruppen in Aktionsformen und Strassentheatern der APO. Sie stellt vier Theaterkollektive anhand ihrer Selbstdarstellungen und aufgrund von detaillierten Analysen einzelner Produktionen vor. Und sie thematisiert die Grenzen der Modelle politisch-eingreifenden Theaters, die für die Entstehungsphase freier Theatergruppen kennzeichnend waren.
Krise der Moral oder naturhafter Zwang? In der Vorgabe dieser gegensätzlichen Orientierungen auf sein geschichtliches Umfeld erweist sich The Secret Agent als ein auf den Leser gerichtetes Konstrukt, dessen Bedeutsamkeit sich in der Rekonstruktion zeitgenössischer Diskussionen über Möglichkeiten und Grenzen gesellschaftlichen Wandels erhellt. Die vorliegende Studie zeichnet die dialogische Auseinandersetzung mit den etablierten Denkmustern des traditionellen Liberalismus wie auch mit populär-wissenschaftlichen Theorien der Jahrhundertwende nach, auf die der Roman abzielt.
Der unter dem Namen Hoh-kuan tsi, «Meister mit der Fasanenfederkappe», gehende Text (3./2. Jahrhundert v. Chr.), ist weitgehend dem Taoismus und der yin-yang-Philosophie verpflichtet. Einige Kapitel bieten militärtheoretische Erörterungen. Traktathafte Teile stehen neben dialogischen. Die vorliegende Arbeit stellt die in dem eklektizistischen Konvolut enthaltenen Dialoge in Form einer annotierten Übersetzung vor. Es wird geprüft, ob mit den Dialogen, die in ihrer Personenstruktur durch Träger des Familiennamens P'ang zusammengehalten werden, eine eigenständige Textschicht vorliege, möglicherweise sogar die, wie man weiss, ursprünglich selbständigen P'ang-Texte. Weiterhin wird untersucht, ob der Text, wie manche angenommen hatten, «gefälscht» sei.
Diese Dissertation unternimmt den Versuch, die historische Subjektivität der Schriftstellerin Karoline von Günderrode (1780-1806) in literarischer wie in biographischer Hinsicht zu porträtieren. Indem sowohl das gesamte literarische Werk wie auch der umfangreiche Briefwechsel der Günderrode unter produktionsästhetischen Gesichtspunkten analysiert werden, erhellt sich die Spezifik Günderrodescher Subjektivität in der Verschmelzung biographischer wie literarischer Dimensionen. Da sich die Untersuchung dem gesamten literarischen Werk und der Biographie Günderrodes, der Frage der Bedeutung von Schriftstellerei für Günderrode sowie den historischen Verlaufsformen der Günderrode-Forschung und -Rezeption widmet, ist die Forschungslücke, die auf diesem Gebiet bisher bestand, mit dieser Arbeit erstmals geschlossen.
Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit den Massenschauspielen der Oktoberrevolution in Sowjetrussland, mit denen der deutschen Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik und mit dem Thingtheater im Nationalsozialismus. Die Agitation für die jeweilige politische Bewegung war die eindeutige Aufgabe dieser Theaterform. Das spiegelt sich in ihrer Ästhetik. Symbole und Zeichen der Arbeiterbewegung prägen die Schauspiele. Im Thingspiel aber werden sie ihres emanzipatorischen Sinns entkleidet und dazu benutzt, das revolutionäre Ziel in der «Volksgemeinschaft» scheinhaft einzulösen.
Anhand von Schriften und Briefen wird Fontanes Rezeption der Werke Goethes und Schillers dargestellt und seine Kunstauffassung mit der klassischen Ästhetik verglichen. Fontanes Entwicklung von seinem «Realismus»-Programm (1853) über die Kunstkritiken (1857-1866) zu den Literatur- und Theaterkritiken nach 1870 wird dabei sichtbar. Die Kunst soll den undeterminierbaren Kern in jedem Menschen, der ihn zu freien Willensentscheidungen und gutem Handeln befähigt, «vertreten, versichern». Diese Ansicht des späten Fontane weist deutlich auf Schiller zurück, wird aber nicht mehr philosophisch begründet. Das so verstandene «Menschliche» soll von «realistischer» Kunst im «Kleinen» und «Alltäglichen» aufgewiesen werden.
Sofern sämtliche Geschäftsanteile einer GmbH durch rechtsgeschäftliche Übertragung, Erbgang, Kaduzierung, Abandonnierung oder Einbringung der GmbH selbst zufallen oder aber sämtliche Geschäftsanteile von einer Einziehung betroffen sind, stellt sich die Frage nach der Zulässigkeit einer solchen Keinmann-GmbH. Vergleichbar tritt dieses Problem auch bei der AG, der KGaA, dem Verein, der bergrechtlichen Gewerkschaft, der Genossenschaft sowie bei wechselseitigen Beteiligungen auf. Der zu der Unzulässigkeit der Keinmann-GmbH gelangende Autor zeigt für sämtliche Konstellationen die konkreten Rechtsfolgen auf und entwickelt insbesondere für die Kaduzierung und die Abandonnierung gänzlich neue Gesichtspunkte.
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