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Der Begriff "Sanctuary" bedeutet im Englischen nicht nur Heiligtum oder Kultraum, sondern auch Asyl und Zufluchtsort. Die Villa Aurora in Los Angeles wurde 1943 ein solcher Zufluchtsort für Marta und Lion Feuchtwanger und präsentiert anlässlich ihres 25.Geburtstages als Künstlerresidenz Reflexionen von Schrifsteller·innen und bildenden Künstler·innen zu Sanctuaries und Hermitagen. Neben neuen Essays und Gedichten ehemaliger Stipendiat·innen enthält die Publikation auch literaturwissenschaftliche Beiträge zur Literatur des Exils sowie Ausstellungsansichten und Werktexte der von Nana Bahlmann kuratierten Ausstellung all the lonely people. Sie greift die jahrtausendealte Tradition des Eremitentums auf und zeigt vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie künstlerische Darstellungen von Einsamkeit, Melancholie und Sehnsucht sowie von physischem und mentalem Rückzug. Der Verein Villa Aurora & Thomas Mann House unterhält zwei Residenzhäuser in Los Angeles zur Förderung des transatlantischen Dialogs und zum Gedenken an das kalifornische Exil während der NS-Zeit.Mit Arbeiten von: Saâdane Afif, Vajiko Chachkhiani, Louisa Clement, Lauren Halsey, Johnston Marklee, Annika Kahrs, Susan Philipsz, Anri Sala, April Street, Thomas Struth, Kaari Upson, Andrea Zittel--The English word "sanctuary" means not only a holy place or sacred space of worship but also asylum and refuge. In 1943, the Villa Aurora in Los Angeles became just such a refuge for Marta and Lion Feuchtwanger, and to mark its twenty-fifth anniversary as an artist residence, the Villa is presenting reflections by writers and visual artists on sanctuaries and hermitages. In addition to new essays and poems by former fellows, the publication also includes literary essays on the literature of exile as well as exhibition views and texts from all the lonely people, curated by Nana Bahlmann. The book examines the millennia-old tradition of hermitism and, against the backdrop of the Covid pandemic, offers up artistic depictions of loneliness, melancholy, and longing as well as physical and mental withdrawal. The Villa Aurora & Thomas Mann House runs two residencies in Los Angeles to encourage transatlantic dialogue and commemorate those living in exile in California during the Nazi era.With works by: Saâdane Afif, Vajiko Chachkhiani, Louisa Clement, Lauren Halsey, Johnston Marklee, Annika Kahrs, Susan Philipsz, Anri Sala, April Street, Thomas Struth, Kaari Upson, Andrea Zittel
A. J. Lode Janssens (geb.1947) ist einer der eigensinnigsten Architekten Belgiens und ein radikaler Lehrer. Er war einer der Gründer des experimentellen Büros Atelier Alpha und der Sint-Lucas Werkgemeenschaft, einer Arbeitsgemeinschaft, die Architekturausbildung, -praxis und -forschung verbindet und dabei eng mit dem ILAUD zusammenarbeitet, dem International Laboratory of Architecture and Urban Design. Die Publikation A. J. Lode Janssens 1,47 mbar widmet sich einem weitgehend unbekannten Experiment, dem ,Balloon', einem temporären Ballonhaus, das 1973 in Humbeek errichtet wurde und in dem der Architekt bis 1986 mit seiner Familie lebte. Für Lode Janssens war es ein flüchtiger und kompromissloser Versuch, Architektur zu dearchitekturisieren und mit der Natur zu harmonieren - eine höhlenartige, prozessuale, empirisch erfahrbare Wohnstätte.--A. J. Lode Janssens (b. 1947) is one of Belgium's most idiosyncratic architects and a radical educator. He was co-founder of the experimental studio Atelier Alpha and the Sint-Lucas Werkgemeenschap, a workshop linking architectural education, practice, and research, and operated in close collaboration with ILAUD, the International Laboratory of Architecture and Urban Design. The publication A. J. Lode Janssens 1,47 mbar presents "The Balloon", an all-but-unknown temporary pneumatic home experiment, built in 1973 in Humbeek, where he lived with his family until 1986. Lode Janssens considered it an uncompromising ephemeral attempt at de-architecturalization and living in harmony with nature: a cave-dwelling, a work-in-progress, an empirical residence.
Karl-Heinz Adler begann Ende der fünfziger Jahre, sich als Künstler neu zu erfinden: Er arrangierte gefächerte Schichtungen gleicher geometrischer Elemente, konstruktivistische Collagen sich durchdringender Rechtecke sowie transparente Folienschichtungen, später folgten die großflächigen "Seriellen Lineaturen". Seine Kunst stieß in der DDR auf Ablehnung, obwohl sie ganz unmittelbar den Alltag vieler Menschen in den Neubauvierteln bestimmte. Gemeinsam mit seinem Künstlerkollegen Friedrich Kracht hatte er 1968 das "Beton-Formstein-Programm" entwickelt: ein Baukasten von zwölf modularen Grundformen, der kurze Zeit später in Produktion ging und von da an das Bild der Trabantenstädte prägte. Der Band erscheint mit einem Interview von Hans Ulrich Obrist zum 90. Geburtstag des Künstlers. Ausstellungen im Albertinum in Dresden (April bis Juni 2017), im Kassák Múzeum sowie im Kiscelli Múzeum in Budapest (beide Ende Mai bis August 2017).
Im Sommer 2021 zeigt das Museum Folkwang in Essen das Werk von Tobias Zielony in einer großen Überblicksausstellung. Zu sehen sind Fotografien und Videoarbeiten aus den vergangenen 20 Jahren. Eine wesentliche Thematik in Zielonys künstlerischem Werk ist die Jugendkultur und ihr Bezug zu Herkunft, Repräsentation und Mode sowie die damit einhergehende Definition von Identität in einer sich verändernden medialen Wirklichkeit. Die digitale Kultur hat zu neuen Kommunikationsformen fotografischer Bilder geführt, die die Idee des Selbst und der (Selbst-)Repräsentation grundlegend verändert haben. In den Arbeiten von Tobias Zielony zeigen sich die Abgebildeten als selbstbewusst Teilnehmende in diesem Wechselspiel - die trotz kultureller und sozialer Unterschiede in einem globalen Austausch sozialer Codes und Selbstbildnisse agieren. Als Verlag hat Spector Books die Arbeit von Tobias Zielony von Beginn an begleitet. 2008 veröffentlichten wir die Publikation Trona, die inzwischen in der dritten Auflage ist. Es folgten die Bände Manitoba (2011), Jenny Jenny (2013), Vele (2014). Diese enge und kontinuierliche gemeinsame Arbeit hat zu einer besonderen Idee für den Katalog der Essener Ausstellung geführt. Er erscheint als eine Serie von sechs kleinen Bänden, die jeweils zwei bis vier Arbeiten komplett zeigen und von einem Text begleitet werden, der in essayistischer oder fiktionaler Form ein Gegenüber für diese Bilder schafft. Gewonnen wurden dafür sechs Protagonist*innen der jüngsten literarischen Generation: Sophia Eisenhut, Joshua Gross, Dora Koderhold, Enis Maci, Mazlum Nergiz und Jakob Nolte. 1973 in Wuppertal geboren, studierte Tobias Zielony Dokumentarfotografie in Newport und Leipzig. 2015 nahm der Künstler mit seiner Arbeit The Citizen an einer Gruppenausstellung für den Deutschen Pavillon auf der 56. Biennale in Venedig teil. Er hatte Gruppenausstellungen u.a. im Bozar Center for Fine Arts, Brüssel (2015) und der 2. Montevideo Biennale (2014) sowie Einzelausstellungen im Philadelphia Museum of Art (2011) und der Berlinischen Galerie (2013).--In summer 2021, the Museum Folkwang in Essen will be showing the work of Tobias Zielony in a large survey exhibition, featuring photographs and video works from the last twenty years. One of the key themes in Zielony's artistic work is youth culture, its relationship to background, status, and fashion, and the definition of identity associated with this in a realm where the realities of the medium are shifting. Digital culture has revolutionized the ways in which photographic images can communicate, fundamentally altering the idea of the self and self-representation. In Zielony's works, the subjects of his pictures appear as self-aware participants in this process of interaction-engaging in a global exchange of social codes and self-images, irrespective of the cultural and social differences between the people involved. Spector Books has consistently supported Zielony's work from the start of his career. In 2008 we published Trona, now in its third edition, followed by Manitoba (2011), Jenny Jenny (2013), and Vele (2014). This sus- tained process of close collaboration has given rise to an unusual idea for the catalogue for the Essen exhibition. It is to be published as a series of six small volumes, each showing two to four works in full and accompanied by a text that creates a counterpoint to these works in the form of an essay or piece of fiction. Six protagonists of the new literary generation-Sophia Eisenhut, Joshua Gross, Dora Koderhold, Enis Maci, Mazlum Nergiz, and Jakob Nolte-have agreed to take part in this project. Born in 1973 in Wuppertal, Germany, Tobias Zielony studied Documentary Photography in Newport and Leipzig. In 2015 the artist participated at a group show for the German Pavilion at the 56th Venice Biennale with his work The Citizen (2015). He had group shows for example at Bozar Center for Fine Arts, Brussels (2015) and the 2nd Montevideo Biennial (2014) and solo shows at the Philadelphia Museum of Art (2011) and Berlinische Galerie (2013).
"Wenn der Klang die Geburt und die Stille der Tod ist, kann das sich endlos fortpflanzende Echo einzig die Erfahrung des Lebens, die Quelle des Erzählens und ein Muster für die Geschichte bilden." Ausgehend von Louis Chude Sokeis metaphorischer, politischer und technopoetischer Sondierung experimentiert der Band, wie das Echo vergangener Vorstellungen von Leben und Form die Technologien und Lebensweisen unserer heutigen Welt hervorgebracht hat. Es entsteht ein Bild vielfältiger Technologien, ihrer Geschichten und Zukünfte. --"If sound is birth and silence death, the echo trailing into infinity can only be the experience of life, the source of narrative and a pattern for history." Drawing on Louis ChudeSokei's metaphorical, political, and technopoetic investigations, this volume experiments with how the echo of past ideas of life and form has brought forth the technologies and lifestyles that our contemporary world is based on. The essays, conversations, and artist contributions delineate a variegated array of technologies, creating an image of their past and their future potentials.
Geschult durch die Malerei der Moderne, das frühe sowjetische, italienische und französische Kino, das Theater und die Poesie, entwickelte Helga Paris als fotografische Autodidaktin über viereinhalb Jahrzehnte hinweg ein umfangreiches OEuvre in zärtlich-nuancenreichem Schwarzweiß. Das große Vertrauen, das sie als Künstlerin und Mensch genoss, ist all ihren Porträts eingeschrieben. Die Abgebildeten öffnen sich ihr und lassen sie ein in ihr Leben. Die Aufnahmen zeigen u.a. Christa Wolf, Elke Erb und Charlotte E. Pauly in privaten Momenten, aber auch die literarische Gegenöffentlichkeit des Prenzlauer Bergs und ihre Akteure. Der Band wird begleitet von Texten des Verlegers Gerhard Wolf und des Kurators und Kunsthistorikers Eugen Blume. Helga Paris Porträts von Künstleri*innen und Literat*innen in der DDR erscheinen anlässlich einer Ausstellung im Dresdner Leonhardi Museum erstmals in Buchform.Eugen Blume, geboren 1951 in Bitterfeld, ist Kurator und Kunsthistoriker. Von 2001 bis 2016 war er Leiter des Hamburger Bahnhofs - Museum für Gegenwart in Berlin.Helga Paris, geboren 1938, ist eine der wichtigsten deutschen Fotografinnen. Sie wurde mit ihrem Band Diva in Grau berühmt, in dem sie den Verfall der Altstadt von Halle in den 1980er Jahren festhielt und damit das Ende der DDR vorwegnahm. Gerhard Wolf, geboren 1928 in Bad Frankenhausen, ist Herausgeber, Autor und Verleger. Bei Aufbau gab er die jungen Unangepassten heraus. 1991 gründete er den Verlag Janus-Press. Er war mit Christa Wolf verheiratet. --With an eye trained by modernist painting and early Soviet, Italian, and French cinema and influenced by theatre and poetry, self-taught photographer Helga Paris developed an extensive oeuvre of gently nuanced black-and-white images over a period of four and a half decades. The great trust and confidence that people had in her as an artist and as a person are a hallmark of all her portraits. Her subjects open themselves up to her and let her into their lives. The photographs show figures like Christa Wolf, Elke Erb, and Charlotte E. Pauly in private moments as well as the literary counter-public of Prenzlauer Berg and its protagonists. The book is accompanied by texts penned by publisher Gerhard Wolf and curator and art historian Eugen Blume. Paris's portraits of artists and writers in the GDR are being published for the first time in book form in conjunction with an exhibition at the Leonhardi Museum in Dresden.Helga Paris, born 1938, is one of the most important photographers in Germany. She made a name for herself with her volume Diva in Grau, in which she recorded the decline of Halle's historic town centre in the 1980s, thus anticipating the end of the GDR. Eugen Blume, born 1951 in Bitterfeld, is a curator and art historian. From 2001 to 2016 he was director of Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart in Berlin. Gerhard Wolf, born 1928 in Bad Frankenhausen, is an editor, author, and publisher. At Aufbau he published young nonconformist writers. In 1991 he launched Janus Press. He was married to Christa Wolf.
A Section of Now will zwischen Architektur und Gesellschaft wieder einen Dialog eröffnen, um die Architektur in die Lage zu versetzen, sich unseren veränderten und im Wandel befindlichen gesellschaftlichen Normen zu stellen. Die Publikation dient dem Nachdenken über die räumlichen Implikationen neuer Verhaltensformen, Rituale und Werte und versucht, urbane und architektonische Interventionen zu befördern, die unseren neuen Lebenswirklichkeiten entgegenkommen, sie beeinflussen, ihnen gelegentlich auch vorausgreifen. Die Autor*innen widmen sich Fragen angefangen von der Sicherheit digitaler Räume bis hin zu den Konsequenzen normativer Lebensentwürfe für ältere Menschen und die zahlreichen Versionen unserer selbst, die wir hervorbringen; die Architekt*innen entwerfen unter anderem Räume für Patchwork-Familien, 30-jährige Ruheständler*innen und umstrittene Denkmäler. A Section of Now verbindet analytische Essays zur Gegenwart, in der wir leben, und der Entwicklung, die die Gesellschaft nimmt. Projektive Texte beschreiben neue Typen von Architektur, die den Bedürfnissen der Gesellschaft entgegenkommen. Neben Fernsehserien, Fotografien sowie Architektur- und Designprojekten entwirft die Publikation eine neue Beziehung zwischen den Räumen, in denen wir leben, und der Art, wie wir darin leben. Giovanna Borasi ist Architektin, Herausgeberin, Kuratorin und Direktorin des Canadian Centre for Architecture.--A Section of Now aims to re-establish a dialogue between architecture and society that would allow architecture to begin to contend with and address our changed and changing social norms. The publication serves as a meditation on new behaviours, rituals, and values and their spatial implications and seeks to catalyse urban and architectural interventions that accommodate, influence, and, in some cases, pre-empt our new lived realities. Authors address topics ranging from the safety of digital spaces to how normative life trajectories affect the elderly and the many selves each of us puts forward, while architects present frameworks for, among other things, spaces for blended families, thirty-year-old retirees, and contested monuments. Bringing together analytical essays about the contemporary moment and the direction in which society is moving, projective texts that outline new architectural types to address societal needs, alongside television series, photography, and architecture and design projects, A Section of Now outlines a new relationship between the spaces in which we live and the ways we live within them. Architect, editor, and curator Giovanna Borasi is Director of the Canadian Centre for Architecture.
Unbekannte Dame in der Abteilung Strahlen, Pfütze, tanzende Pärchen in Kostümen, Schaden an einem Abfallfass, Rentnerverabschiedung, Bleiabschirmung, Ausgebrannte Handschuhbox, Skorpion mit Mikrochip" - Bildunterschriften aus der ersten atomaren Großforschungseinrichtung Deutschlands. Ab 1956 wurden im Kernforschungszentrum Karlsruhe (KfK) die Vorgänge vor Ort von professionellen Fotograf*innen dokumentiert. 2017 beschloss man, zehn Prozent dieses Bildarchivs zu digitalisieren. Ausgehend von der aktuellen Frage nach dem Verbleib der atomaren Altlasten vereint die Publikation über 30 Perspektiven aus künstlerischen, soziologischen, politischen und wissenschaftlichen Kontexten sowie von Zeitzeug*innen des KfK. 10% ist ein Versuch nukleare Forschung darzustellen und sichtbar zu machen.Susanne Kriemann Künstlerin/Professorin (HfG Karlsruhe) Judith Milz Künstlerin Friederike Schäfer Kunstwissenschaftlerin Klaus Nippert Historiker / Archivar (KIT Karlsruhe) Elke Leinenweber Archivarin --Unknown lady in the radiation department, puddle, dancing couple in costume, damage to a waste drum, retiree send-off, lead shielding, burnt-out glovebox, "scorpion" with microchip-these are all captions to pictures of Germany's first major nuclear research facility. In 1956, professional photographers began making an on-site record of procedures at the Nuclear Research Center Karlsruhe (KfK). In 2017, the decision was made to digitize 10 percent of this visual archive. Using current concerns about the whereabouts of contaminated nuclear waste as a springboard, the publication brings together over thirty viewpoints from the realms of art, sociology, politics, and science as well as the accounts of people directly involved with the facility. 10% sets out to delineate and visualize nuclear research.Susanne Kriemann, artist/professor (Karlsruhe University of Arts and Design). Judith Milz, artist. Friederike Schäfer, art historian. Klaus Nippert, historian/archivist (KIT-Karlsruhe Institute of Technology). Elke Leinenweber, archivist.
Anfang der 1990er Jahre entwickelte Martin Kippenberger die Idee eines weltumspannenden U-Bahn-Netzes: METRO-Net. Es gehört zu den faszinierendsten Projekten des Künstlers, konnte allerdings durch dessen frühen Tod 1997 nur in Ansätzen verwirklicht werden. 1993 wurde ein U-Bahn-Eingang auf der griechischen Insel Syros erbaut, es folgten zwei weitere: 1995 in Dawson City in Kanada, 1997 auf dem neuen Leipziger Messegelände. So entstand ein Transportmittel für Reisen im unbegrenzten Raum der Imagination. Seine Nutzbarkeit hängt an der Fantasie: Ohne Bereitschaft, sich Tunnelröhren und fahrende U-Bahnen vorzustellen, bleibt dieses Projekt ein "unsinniges Bau- vorhaben". Sobald man es aber als Transportmittel für "Kopfreisende" akzeptiert, kann das Kunstwerk seine Wirkmacht vollständig entfalten. Mit METRO-Net wollte Kippenberger den vorhersehbaren, vernunftorientierten Rahmenbedingungen des Lebens ein romantisches Weltgefühl entgegensetzen. Marcus Andrew Hurttig ist seit 2017 Kurator für moderne und zeitgenössische Kunst im Museum der bildenden Künste Leipzig. Stefan Weppelmann ist seit 2021 Direktor des Museums der bildenden Künste Leipzig.--In the early 1990s, Martin Kippenberger developed the idea of a global underground network: METRO-Net. Although it is one of the artist's most fascinating projects, his premature death in 1997 meant that it could only be implemented in rudimentary form. In 1993, a metro entrance was built on the Greek island of Syros, followed by two more: one in 1995 in Dawson City in Canada and the other in 1997 on the new Leipzig exhibition grounds. This created a means of travelling in the boundless space of the imagination. Its usability depends on the imagination: without the willingness to visualize tunnel tubes and moving underground trains, this project remains a "nonsensical building plan." But the moment we accept the artwork as a mode of transport for "mind travellers," then its full power can unfold. Kippenberger's METRO-Net was intended to counter life's predictable, rationally oriented parameters with a romantic sense of the world. Marcus Andrew Hurttig has been curator for modern and contemporary art at the Museum der bildenden Künste Leipzig since 2017. Stefan Weppelmann has been director of the Museum der bildenden Künste Leipzig since 2021.
Aby Warburgs berühmter Vortrag zum Schlangenritual der Hopi in Arizona ist einer der meistkommentierten kunstwissenschaftlichen Texte des 20. Jahrhunderts. Doch über seine Quelle, das Schlangenritual der Hopi und dessen Geschichte, ist wenig bekannt - zumal in Europa. Eine Art Weltkrieg widmet sich der auch von Aby Warburg selbst weitgehend ignorierten politischen Geschichte der Bilder dieses Rituals, an deren Verbreitung er teilhatte. Der Band zeigt auf, dass Warburgs Kunstgeschichte, seine Skizzen zu einer inneren Geschichte der europäischen Psyche, zusammen mit ihrem äußeren Pendant gelesen werden müssen: der Geschichte von Kolonisierung, Krieg und kulturellen Verflechtungen.--Aby Warburg's famous lecture on the Hopi snake ritual in Arizona is one of the most commented art history transcripts of the 20th century. But while Warburg's essay is firmly anchored in the canon of art history, to a wider public-especially in Europe-little is known about its source, the snake ritual and its history. A Kind of World War is dedicated to what Aby Warburg largely ignored himself: that not only the ritual, but also the images of the ritual-to whose global distribution Warburg contributed-have a political history. The volume seeks to demonstrate that Warburg's art history, insofar it outlines an internal history of the European psyche, must be read in conjunction with its external counterpart, the history of colonization, war and cultural entanglement.
Dieser Band taucht in unterschiedliche Archive ein und bringt Körpertechniken hervor: Eliza Steinbock findet Liebe im Lili Elbe Archiv, Europas größter Sammlung trans* und queerer Geschichte; Carmen Mörsch beschreibt, wie kunstvermittelnde Körper mehr vermitteln als nur Kunst und lädt zum Aufsetzen einer diskriminierungskritischen Brille ein. Maaike Bleeker schlüpft in die Rolle von Neo in Matrix und schiebt uns ein Datenübertragungskabel ins Rückenmark, um zu fragen, wie Körper- und Kopfwissen einander bedingen.--This volume plunges into a number of different archives and resurfaces with physical techniques: Eliza Steinbock finds love in the Lili Elbe Archive, Europe's largest collection of trans* and queer history; Carmen Mörsch describes how bodies that act as a medium for artistic expression communicate more than just art, inviting us to take a discrimination-wary view. Maaike Bleeker slips into the role of Neo in The Matrix and plugs a data-transfer cable into our spinal cord to ask how intellectual knowledge and physical knowing condition one another.
Im Sommer 2021 zeigt das Museum Folkwang in Essen das Werk von Tobias Zielony in einer großen Überblicksausstellung. Zu sehen sind Fotografien und Videoarbeiten aus den vergangenen 20 Jahren. Eine wesentliche Thematik in Zielonys künstlerischem Werk ist die Jugendkultur und ihr Bezug zu Herkunft, Repräsentation und Mode sowie die damit einhergehende Definition von Identität in einer sich verändernden medialen Wirklichkeit. Die digitale Kultur hat zu neuen Kommunikationsformen fotografischer Bilder geführt, die die Idee des Selbst und der (Selbst-)Repräsentation grundlegend verändert haben. In den Arbeiten von Tobias Zielony zeigen sich die Abgebildeten als selbstbewusst Teilnehmende in diesem Wechselspiel - die trotz kultureller und sozialer Unterschiede in einem globalen Austausch sozialer Codes und Selbstbildnisse agieren. Als Verlag hat Spector Books die Arbeit von Tobias Zielony von Beginn an begleitet. 2008 veröffentlichten wir die Publikation Trona, die inzwischen in der dritten Auflage ist. Es folgten die Bände Manitoba (2011), Jenny Jenny (2013), Vele (2014). Diese enge und kontinuierliche gemeinsame Arbeit hat zu einer besonderen Idee für den Katalog der Essener Ausstellung geführt. Er erscheint als eine Serie von sechs kleinen Bänden, die jeweils zwei bis vier Arbeiten komplett zeigen und von einem Text begleitet werden, der in essayistischer oder fiktionaler Form ein Gegenüber für diese Bilder schafft. Gewonnen wurden dafür sechs Protagonist*innen der jüngsten literarischen Generation: Sophia Eisenhut, Joshua Gross, Dora Koderhold, Enis Maci, Mazlum Nergiz und Jakob Nolte. 1973 in Wuppertal geboren, studierte Tobias Zielony Dokumentarfotografie in Newport und Leipzig. 2015 nahm der Künstler mit seiner Arbeit The Citizen an einer Gruppenausstellung für den Deutschen Pavillon auf der 56. Biennale in Venedig teil. Er hatte Gruppenausstellungen u.a. im Bozar Center for Fine Arts, Brüssel (2015) und der 2. Montevideo Biennale (2014) sowie Einzelausstellungen im Philadelphia Museum of Art (2011) und der Berlinischen Galerie (2013).--In summer 2021, the Museum Folkwang in Essen will be showing the work of Tobias Zielony in a large survey exhibition, featuring photographs and video works from the last twenty years. One of the key themes in Zielony's artistic work is youth culture, its relationship to background, status, and fashion, and the definition of identity associated with this in a realm where the realities of the medium are shifting. Digital culture has revolutionized the ways in which photographic images can communicate, fundamentally altering the idea of the self and self-representation. In Zielony's works, the subjects of his pictures appear as self-aware participants in this process of interaction-engaging in a global exchange of social codes and self-images, irrespective of the cultural and social differences between the people involved. Spector Books has consistently supported Zielony's work from the start of his career. In 2008 we published Trona, now in its third edition, followed by Manitoba (2011), Jenny Jenny (2013), and Vele (2014). This sus- tained process of close collaboration has given rise to an unusual idea for the catalogue for the Essen exhibition. It is to be published as a series of six small volumes, each showing two to four works in full and accompanied by a text that creates a counterpoint to these works in the form of an essay or piece of fiction. Six protagonists of the new literary generation-Sophia Eisenhut, Joshua Gross, Dora Koderhold, Enis Maci, Mazlum Nergiz, and Jakob Nolte-have agreed to take part in this project. Born in 1973 in Wuppertal, Germany, Tobias Zielony studied Documentary Photography in Newport and Leipzig. In 2015 the artist participated at a group show for the German Pavilion at the 56th Venice Biennale with his work The Citizen (2015). He had group shows for example at Bozar Center for Fine Arts, Brussels (2015) and the 2nd Montevideo Biennial (2014) and solo shows at the Philadelphia Museum of Art (2011) and Berlinische Galerie (2013).
Im Sommer 2021 zeigt das Museum Folkwang in Essen das Werk von Tobias Zielony in einer großen Überblicksausstellung. Zu sehen sind Fotografien und Videoarbeiten aus den vergangenen 20 Jahren. Eine wesentliche Thematik in Zielonys künstlerischem Werk ist die Jugendkultur und ihr Bezug zu Herkunft, Repräsentation und Mode sowie die damit einhergehende Definition von Identität in einer sich verändernden medialen Wirklichkeit. Die digitale Kultur hat zu neuen Kommunikationsformen fotografischer Bilder geführt, die die Idee des Selbst und der (Selbst-)Repräsentation grundlegend verändert haben. In den Arbeiten von Tobias Zielony zeigen sich die Abgebildeten als selbstbewusst Teilnehmende in diesem Wechselspiel - die trotz kultureller und sozialer Unterschiede in einem globalen Austausch sozialer Codes und Selbstbildnisse agieren. Als Verlag hat Spector Books die Arbeit von Tobias Zielony von Beginn an begleitet. 2008 veröffentlichten wir die Publikation Trona, die inzwischen in der dritten Auflage ist. Es folgten die Bände Manitoba (2011), Jenny Jenny (2013), Vele (2014). Diese enge und kontinuierliche gemeinsame Arbeit hat zu einer besonderen Idee für den Katalog der Essener Ausstellung geführt. Er erscheint als eine Serie von sechs kleinen Bänden, die jeweils zwei bis vier Arbeiten komplett zeigen und von einem Text begleitet werden, der in essayistischer oder fiktionaler Form ein Gegenüber für diese Bilder schafft. Gewonnen wurden dafür sechs Protagonist*innen der jüngsten literarischen Generation: Sophia Eisenhut, Joshua Gross, Dora Koderhold, Enis Maci, Mazlum Nergiz und Jakob Nolte. 1973 in Wuppertal geboren, studierte Tobias Zielony Dokumentarfotografie in Newport und Leipzig. 2015 nahm der Künstler mit seiner Arbeit The Citizen an einer Gruppenausstellung für den Deutschen Pavillon auf der 56. Biennale in Venedig teil. Er hatte Gruppenausstellungen u.a. im Bozar Center for Fine Arts, Brüssel (2015) und der 2. Montevideo Biennale (2014) sowie Einzelausstellungen im Philadelphia Museum of Art (2011) und der Berlinischen Galerie (2013).--In summer 2021, the Museum Folkwang in Essen will be showing the work of Tobias Zielony in a large survey exhibition, featuring photographs and video works from the last twenty years. One of the key themes in Zielony's artistic work is youth culture, its relationship to background, status, and fashion, and the definition of identity associated with this in a realm where the realities of the medium are shifting. Digital culture has revolutionized the ways in which photographic images can communicate, fundamentally altering the idea of the self and self-representation. In Zielony's works, the subjects of his pictures appear as self-aware participants in this process of interaction-engaging in a global exchange of social codes and self-images, irrespective of the cultural and social differences between the people involved. Spector Books has consistently supported Zielony's work from the start of his career. In 2008 we published Trona, now in its third edition, followed by Manitoba (2011), Jenny Jenny (2013), and Vele (2014). This sus- tained process of close collaboration has given rise to an unusual idea for the catalogue for the Essen exhibition. It is to be published as a series of six small volumes, each showing two to four works in full and accompanied by a text that creates a counterpoint to these works in the form of an essay or piece of fiction. Six protagonists of the new literary generation-Sophia Eisenhut, Joshua Gross, Dora Koderhold, Enis Maci, Mazlum Nergiz, and Jakob Nolte-have agreed to take part in this project. Born in 1973 in Wuppertal, Germany, Tobias Zielony studied Documentary Photography in Newport and Leipzig. In 2015 the artist participated at a group show for the German Pavilion at the 56th Venice Biennale with his work The Citizen (2015). He had group shows for example at Bozar Center for Fine Arts, Brussels (2015) and the 2nd Montevideo Biennial (2014) and solo shows at the Philadelphia Museum of Art (2011) and Berlinische Galerie (2013).
Das Handbuch für eine soziale, ökologische und existenzielle Utopie erscheint anlässlich der Ausstellung Life on Planet Orsimanirana (Leben auf dem Planeten Orsimanirana). Nach eigenem Verständnis handelt es sich dabei um das "collidoscope" (Kollision und Kaleidoskop zugleich) eines dezentralen, nichthierarchischen und generativen Prozesses, in dem eine heterogene Gruppe lokaler und internationaler Kollektive, Aktivist*innen, Künstler*innen und Designer*innen Welten entwirft. Es lässt diese ganz unterschiedlichen, auseinanderlaufenden Positionen in einen visuellen Bewusstseinsstrom münden. Dadurch soll - vor dem Hintergrund der sozialen, ökologischen und existenziellen Krisen, mit denen wir heute konfrontiert sind - ein heiteres Fundament gelegt werden, um die Welt zu errichten, in der wir leben wollen: auf praktischen, imaginären und symbolischen Ebenen. Tulga Beyerle ist Designerin und Kuratorin. Seit 2018 leitet sie das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Lukas Feireiss arbeitet in der internationalen Vermittlung von Kunst, Kultur und zeitgenössischer Reflexivität jenseits disziplinärer Grenzen. Jerszy Seymour ist Künstler und Designer.--The Handbook for Social, Ecological and Existential Utopia is published on occasion of the exhibition Life on Planet Orsimanirana. It understands itself as a "collidoscope" of a decentralised, non-hierarchical and generative process of world building by a diverse group of local and international collectives, activists, artists and designers. It brings together these varying and divergent positions in a visual stream of consciousness. It thereby aims to lay a joyful groundwork to create the world we want to live-against the backdrop of the social, ecological and existential crises we face today-on a practical, imaginary as well as symbolic level.Tulga Beyerle is a designer and curator. She is director of the Museum für Kunst & Gewerbe, Hamburg. Lukas Feireiss is working internationally across disciplinary boundaries in the fields of art, culture, and contemporary reflexivity. Jerszy Seymour is a designer and an artist.
Fahrenbühl ist ein Ort für ängstliche und weinerliche Künstler, eine abgeschiedene Künstlerresidenz, bewohnt von zwei Mäusen. Es ist der schönste Ort der Welt. Das Ländliche, so sagt man, stifte Ruhe und Besinnung. Doch die Reizlosigkeit der Abgeschiedenheit beginnt auf die Stimmung zu drücken. Wer das Paradies bewahren will, muss zu radikalen Mitteln greifen. In diesem Punkt unterscheidet sich eine Maus nicht von Gott. Misstrauen und Sabotage verwandeln das Paradies in ein Gefängnis, aus dem es kein Entkommen gibt. Anna Haifisch, geboren 1986 in Leipzig, zeichnet Comics. Ihre Bücher sind in mehreren Sprachen erschienen. Sie zeichnete Comicserien für das Muse- um of Modern Art, Le Monde, VICE und Texte zur Kunst. www.hai-life.com-Fahrenbühl is a place for nervous artists given to weeping, a remote artists' residence inhabited by two mice. It's the most beautiful place in the world. People say that living in the country makes you calm and thoughtful. Yet the insipidness of a life of seclusion can start to get you down. If you want to safeguard paradise, you need to take radical measures. Here, there's no difference between a mouse and God. Mistrustfulness and sabotage turn paradise into a prison that there's no escape from. Anna Haifisch, born 1986 in Leipzig, is a comic artist. Her books have appeared in several languages. She has drawn comic-strip series for the Museum of Modern Art, Le Monde, VICE, and Texte zur Kunst. www.hai-life.com
Ein Block aus Schwefelbeton war das Ergebnis einer Reihe von Experimenten, die die Minimum Cost Housing Group in den 1970er Jahren an der McGill University in Montreal durchgeführt hat. Die internationale Forschungsgruppe stellte Untersuchungen zu Selbstbauweisen an und setzte dabei auf Materialien, die eine Alternative darstellen sollten zur funktionalistischen Logik von Entwicklungshilfeprogrammen, die der westlichen Bauwirtschaft verbunden blieben. Die "andere Hälfte", ein Begriff, der damals aufkam, um dekolonisierte Länder und eine urbane Stadtbevölkerung zu charakterisieren, die in provisorischen Siedlungen lebte, war Adressat dieser Experimente mit alternativen Bauweisen.Wie und warum wurde der Block hergestellt, wie kam er tatsächlich zum Einsatz, welches Nachleben, welcher Status im Archiv ist ihm beschieden und wie wichtig ist er als bedeutungstragendes Element der Architekturgeschichte? So wurde der Block, der Ausdruck eines Paradigmenwechsels unter dem Überbegriff "Habitat" war, zum Träger und Vektor für Projektionen und Fragen innerhalb der transdisziplinären Gruppe des Bauhaus Lab 2020. Mya Berger: Kuratorin, Schweiz, Marokko. Leticia M. Brown: Gestalterin und Theoretikerin, USA. David Davalos: Architekt, Ecuador. Ines Glowania: Informationsdesignerin, Deutschland. Denisa Kollarová: Gestalterin, Slowakei. Maryia Rusak: Architektin, Belarus. Martha Schwindling: Produkt- und Ausstellungsgestalterin, Deutschland. Léonie Thiroux: Designhistorikerin, Frankreich.--The sulphur concrete block came out of various experiments performed by the Minimum Cost Housing Group at McGill University in Montreal in the 1970s. The international research group explored self-building using materials that would present an alternative to the functionalistic logic of development aid programmes tied to the Western construction industry. The "Other Half"-a term that was coined to describe decolonized countries and urban populations living in informal housing at the time-was the focus of their experiments with alternative building solutions. Beginning with an understanding of how and why the block was made, its actual usage, and its afterlife and going on to examine its archival status and symbolic relevance within architectural historiography, shaped by a paradigm shift in our overall view of "Habitat," the book shows how the block became both a vessel and vector for the projections and questions explored by the transdisciplinary group of the Bauhaus Lab 2020. Mya Berger: Curator, Switzerland and Morocco. Leticia M. Brown: Designer and Researcher, United States. David Davalos: Architect, Ecuador. Ines Glowania: Information Designer, Germany. Denisa Kollarová: Graphic Designer, Slovakia. Maryia Rusak: Architect, Belarus. Martha Schwindling: Product and Exhibition Designer, Germany. Léonie Thiroux: Design Historian, France.
Die Publikation Gift ist eine Auseinandersetzung mit Geschichtsschreibung anhand von Materialien aus dem deutschen Reich, der DDR und der BRD, die aus Eigentumsübertragungen, der Enteignung und der Rückübertragung eines Grundstücks in Schönebeck an der Elbe stammen. Es handelte sich um ein Eigentum aus der Familie des Künstlers, das 1983 enteignet und 1991 an dessen Großmutter rückübertragen wurde. Die Materialien sind Gegenstand einer Schenkung durch den Künstler an das Wende Museum of the Cold War in Los Angeles. Es sind die ersten Dokumente in dieser Sammlung, welche explizit die unterschiedlichen Eigentumsauffassungen von DDR und BRD zusammenbringen. Dies erweitert die Möglichkeit, außerhalb deutscher Grenzen über ideologische und ökonomische Aspekte der Vereinigung zu forschen. Die Publikation ist gefördert durch die Hessische Kulturstiftung. Der Künstler Julian Irlinger lebt und arbeitet in Berlin. Gezeigt wurden seine Arbeiten u.a. in der Galerie Wedding - Raum für zeitgenössische Kunst, Berlin, im Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen, im MMK Frankfurt am Main, und im Artists Space, New York.--Gift examines historiography on the basis of documents from the German Reich and from post-war East and West Germany relating to property transfers and the expropriation and retrocession of a plot of land in Schönebeck an der Elbe. The property in question had belonged to the artist's family: it was confiscated in 1983 and transferred back to his grandmother in 1991. The materials were donated by the artist to the Wende Museum of the Cold War in Los Angeles. They are the first documents in this collection to explicitly highlight the different ways in which property was viewed in East and West Germany. This extends the scope for conducting research outside Germany into the ideological and economic aspects of reunification. The publication is funded by the Hessische Kulturstiftung. Artist Julian Irlinger lives and works in Berlin. His works have been exhibited at a range of venues including Galerie Wedding-Raum für zeitgenössische Kunst in Berlin, the Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen, the MMK in Frankfurt am Main, and Artists Space, New York.
Notes from the Underdog/Anotações sobre o Abaixo de Cão untersucht Formen von Raumaneignung und landwirtschaftlicher Praxis, die in der Folge der Finanzkrise von 2011 in der Stadt Porto (Portugal) entstanden sind. Das Buch erzählt die Geschichten von zehn Gärten und ihrer Betreiber, die städtische Brachflächen wieder nutzbar gemacht haben, um sich mit dem Anbau von Obst und Gemüse selbst zu ernähren. Dafür haben sie Infrastrukturen wie Bewässerungssysteme, Anbau-, Recycling- und Kompostierverfahren und Speicherbauten entwickelt sowie eigene Werkzeuge hergestellt. Die Gärten, die vornehmlich der eigenen Versorgung dienen, sind auch Orte der Erholung und Freizeit. Alexandre Delmar, geboren 1982 in Porto, ist Fotograf und Videokünstler. Luís Ribeiro da Silva, geboren 1982 in Porto, ist Architekt. Er hat an der ETH Zürich promoviert. Margarida Quintã, geboren 1981 in Porto, ist Architektin. Sie hat an der EPF Lausanne promoviert. Joaquim Moreno, geboren 1973 in Luanda, ist Architekt. Er hat an der Princeton University promoviert. John Wriedt ist Architekt und Autor.-Notes from the Underdog/Anotações sobre o Abaixo de Cão looks at agricultural practices and the appropriation of space in the city of Porto, Portugal, and the different ways in which this phenomenen has manifested in the aftermath of the financial crisis 2011. The book recounts the stories of ten gardens and the people running them, who have resuscitated urban brownfield sites by growing fruit and vegetables on them as a source of food. To achieve this end, they have developed infrastructures like watering and irrigation systems and methods of cultivation, recycling, and composting, while also building storage structures and producing their own tools. Although the gardens are primarily about people providing for themselves, they also lend themselves to recreation and leisure activities.Alexandre Delmar, born 1982 in Porto, is a photographer and video artist. Luís Ribeiro da Silva, born 1982 in Porto, is an architect with a doctorate from ETH Zurich. Margarida Quintã, born in Porto, is an architect with a doctorate from EPF Lausanne. Joaquim Moreno, born 1973 in Luanda, is an architect with a doctorate from Princeton University. John Wriedt is an architect and writer.
Die Multimedia-Künstlerin Anna Ehrenstein hinterfragt mit Tools for Conviviality die Utopie von digitalen Technologien als neutralem Werkzeug: Smartphone und Social Media, Internet und Virtual Reality versprechen heute ein multikulturelles Zusammenleben über Ländergrenzen hinweg. Doch lassen sich durch digitale Technologien tatsächlich die Lebensentwürfe verändern? Und welches sind tradierte Hilfsmittel, die das menschliche Zusammensein ermöglichen? Das aus einem 360° Video und skulpturalen Fotografien bestehende Projekt problematisiert die soziokulturellen Folgen der Digitalisierung im globalen Kontext. Entstanden im Senegal rückt es an die Stelle des dokumentarischen Blicks von außen eine kollektive Recherche mit Kreativen vor Ort. Tools for Conviviality entstand in Zusammenarbeit mit Saliou Ba, Donkafele, Nyamwathi Gichau, Lydia Likibi und Awa Seck und wurde mit dem C/O Berlin Talent Award 2020 ausgezeichnet. Die Publikation erscheint anlässlich der gleichnamigen Ausstellung bei C/O Berlin mit Texten der parallel ausgezeichneten Theoretikerin Emily Watlington. Der C/O Berlin Talent Award wird ermöglicht durch die Alexander Tutsek-Stiftung.Anna Ehrenstein, geboren 1993 in Albanien, arbeitet als interdisziplinäre Künstlerin in Berlin, Köln und Tirana. Emily Watlington, geboren 1993 in den USA, lebt als Autorin und Kunstkriti- kerin in New York.-Multimedia artist Anna Ehrenstein uses Tools for Conviviality to challenge the utopian idea of digital technologies as a neutral tool: smartphones, social media, the internet, and virtual reality today promise a multicultural communal life that goes beyond national borders. But do digital technologies really have the power to change the way we design our lives? And what are the traditional resources that facilitate human togetherness? The project, which consists of a 360° video and sculptural photographs, tackles the socio-cultural consequences of digitization in a global context. Developed in Senegal, it centres on collective research with local creatives in place of a documentary view from the outside. Tools for Conviviality was developed in collaboration with Saliou Ba, Donkafele, Nyamwathi Gichau, Lydia Likibi, and Awa Seck and received the C/O Berlin Talent Award 2020. The book is published in conjunction with the exhibition of the same name at C/O Berlin with texts by Emily Watlington, who won the C/O Berlin Talent Award in the Theory category. This award is made possible by the Alexander Tutsek-Stiftung.Anna Ehrenstein, born 1993 in Albania, works as an interdisciplinary artist in Berlin, Cologne, and Tirana. Emily Watlington, born 1993 in USA, a writer and art critic, lives in New York.
Das Künstlerbuch Detroit zeigt die zeitgenössische Stadtlandschaft der deindustrialisierten Metropole Detroit als Überlagerung von Sozial- und Naturgeschichte. "Ruin Porn" und "Future City" sind Schlagwörter, unter denen die ehemalige Motor City aktuell medial gefasst wird. In den Fotografien und Texten beschreibt Franziska Klose sie als eine von der Industrie bedingungslos verbrauchte Landschaft, in deren Struktur sich, ungeachtet aller Beschwörungen einer kommenden Konjunktur, soziale Ungleichheit manifestiert. Die Erzählung vom "Comeback" wird kontrastiert durch Grundstücksspekulationen und Water Shutoffs aber auch durch das Entstehen einer möglichen Postwachstumsgesellschaft auf Basis urbaner Landwirtschaft und Selbstbestimmung. Franziska Klose ist Künstlerin und Fotografin. Seit 2010 arbeitet sie zu postindustriellen Landschaften.-The artist's book Detroit presents the contemporary urban landscape of this de- industrialized metropolis as an overlay of social and natural history. The catchwords "ruin porn" and "future city" are currently being used in the media to describe what was once celebrated as the "Motor City". In her photographs and texts, Franziska Klose describes a landscape absolutely consumed by industry, its structure a manifestation of social inequality, despite all the conjurations of an imminent economic boom. The story of the "comeback" is set against land speculation and water shut-offs and contrasts with the emergence of a potential post-growth society based on urban agriculture and individual autonomy. Franziska Klose is an artist and photographer. She has been working with post- industrial landscapes since 2010.
Eine neue Dreigroschenoper für Berlin: Im Frühjahr 2021 wird am Berliner Ensemble - dem Ort, an dem Bertolt Brechts und Kurt Weills weltbrühmtes Musiktheater-Werk 1928 uraufgeführt wurde - eine Neuinszenierung in der Regie von Barrie Kosky und unter Musikalischer Leitung von Adam Benzwi Premiere haben. Der weltweit gefragte Opernregisseur will keine Nostalgiefeier der goldenen Zwanziger Jahre, sondern das Stück zeitgenössisch erzählen. Der Fotograf Jörg Brüggemann und die Autor:innen Marion Brasch und Juri Sternburg begleiten den Entstehungsprozess der Inszenierung und geben den Leser:innen so einen Einblick in die Theaterarbeit vor, auf und hinter der Bühne.Barrie Kosky, geboren 1967 in Melbourne, seit der Spielzeit 2012/13 Intendant und Chefregisseur der Komischen Oper Berlin. 2014 erhielt er den International Opera Award als Regisseur des Jahres. Engagements führten ihn unter anderem an die Bayerische Staatsoper, zum Glyndebourne Festival, an die Oper Frankfurt, an das Opernhaus Zürich, an das Royal Opera House, Covent Garden sowie zu den Bayreuther Festspielen. Adam Benzwi, geboren 1965, Pianist, Dirigent, Lehrer. Jörg Brüggemann, geboren 1979, Fotograf, seit 2009 bei OSTKREUZ. Marion Brasch, geboren 1961, Autorin. Juri Sternburg, geboren 1983, Autor, Journalist, Dramatiker.-A new Threepenny Opera for Berlin: In spring 2021 a new production of Bertolt Brecht and Kurt Weill's globally acclaimed musical drama, directed by Barrie Kosky, and conducted by Adam Benzwi, will premiere at the Berliner Ensemble, where the piece was first performed in 1928. The internationally sought-after opera director is not interested in putting on a nostalgia-fest revelling in the Golden Twenties but instead wants to give the story a contemporary twist. Writers Marion Brasch and Juri Sternburg and photographer Jörg Brüggemann, who were on hand as the production took shape, give readers an inside view of the work: onstage, front of house, and behind the scenes.Barrie Kosky, born 1967 in Melbourne, has been artistic director of Berlin's Komische Oper since the 2012/13 season. In 2014 he was voted Director of the Year at the International Opera Awards. His work has taken him to the Bayerische Staatsoper, Glyndebourne Festival, Oper Frankfurt, the Zurich Opera House, the Royal Opera House, Covent Garden, and the Bayreuth Festival. Adam Benzwi, born 1965, pianist, conductor, teacher. Jörg Brüggemann, born 1979, is a photographer-he has been with the OSTKREUZ agency since 2009. Marion Brasch, born 1961 is a writer. Juri Sternburg, born 1983, author, journalist, dramatist.
BER 2017-2020: Ein Flughafen ohne Flieger, ein Terminal ohne Fluggäste. Der Flughafen Berlin- Brandenburg, Code BER, war lange ein unvollendetes Großprojekt, halbfertig, funktionslos, im Wartezustand. Über den Zeitraum von drei Jahren hat Matthias Hoch diesen Ort des Stillstands mit einer analogen Großformatkamera erforscht, ähnlich wie ein Archäologe: Raum für Raum - vom Bahnhof bis zum Flugsteig, von der Land- zur Luftseite, dem Blick eines möglichen Nutzers folgend. Entstanden sind so Bilder einer rätselhaften Konstrukts; Aufnahmen eines Ortes, wo dem Noch-Nicht nur ein Nicht-Mehr zu folgen scheint: ein Vexierbild der Zeit. Matthias Hoch, Fotograf, geb. 1958 in Radebeul, lebt in Leipzig. Kathrin Röggla, Schriftstellerin, geb. 1971 in Salzburg, lebt in Köln. Thomas Weski, Kurator, geb. 1953 in Hannover, lebt in Berlin
Sagen wir, da war tagelang kein Regen und plötzlich ist da Regen. Auf einem nass glänzenden Parkplatz ein Toyota Prius. Manchmal fährt er mit Verbrennungsmotor und manchmal mit Strom. Sagen wir, eine Frau reibt sich Bernstein übers Haar, eine Frau lädt sich auf, lädt uns ein: zu einem elektrischen Kuss. Die Punkband Carambolage singt: "Dunkelheit ist das, was so reizt." Was hat die Elektrifizierung der Dörfer und Teenager mit Lomonossows Suppe zu tun, die nicht kalt werden darf? Worin ähneln sich ein Teslamotor, der Bitcoins schürft, die Hexenwandlermaschine aus dem Sailor-Moon-Universum und die Selbstverbrennung zweier junger Frauen am Rheinufer? Dieses Buch ist ein Kraftwerk. Verheizt werden langgehegte Interessen und neue Obsessionen. Ein faszinierender Plan handelt von Energie.Marius Goldhorn veröffentlichte den Roman Park (Suhrkamp) und den Gedichtband Yin (Korbinian). Enis Maci ist Autorin des Essaybands Eiscafé Europa (Suhrkamp) und einiger Theaterstücke, zuletzt WÜST (Theater Bremen). Tanita Olbrich macht Filme. Zuletzt: Steve Temple (Blicke Festival 2020) und Kajsa Athena (Dokfest Kassel 2019). Mazlum Nergiz schreibt Stücke und Essays, zuletzt: Falten & Inseln (Matthes & Seitz). Astrid Nylander ist bildende Künstlerin. Zuletzt wurde ihre Ausstellung minijobs bei PAGE (NYC) gezeigt. Pascal Richmann ist Autor der Essays Über Deutschland, über alles (Hanser) und Man vermisst diesen Planeten (Spector Books).
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