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Mathematiker gelten gemeinhin als seltsame Spezies und die Mathematik fristet ein Dasein im "Jenseits der Kultur". Dennoch ist in den letzten Jahren ein wachsendes öffentliches Interesse an dieser Wissenschaft und ihren Verfechtern zu beobachten, welches sich vor allem in der internationalen literarischen Produktion widerspiegelt. Mancher Rezension kann man gar entnehmen, Mathematiker seien neuerdings "sexy". Diese Arbeit geht deshalb der Frage nach der Inszenierung von Mathematikerfiguren und ihrem mathematischen Wissen in der deutschen Gegenwartsliteratur nach.Drei Werke werden einer genaueren Analyse unterzogen: Daniel Kehlmanns ¿Die Vermessung der Welt¿, Dietmar Daths ¿Höhenrausch. Die Mathematik des XX. Jahrhunderts in zwanzig Gehirnen¿ und F.C. Delius' ¿Die Frau, für die ich den Computer erfand¿. Es wird betrachtet, welche Attribute den Mathematikerfiguren zugewiesen und wie diese narrativ transportiert werden. Letzterem kommt dabei eine entscheidende Bedeutung zu: Es ist sicherlich ein großer Unterschied, ob etwa das Merkmal »genial, aber einsam« von einer zynischen, sich über die Figur erhebenden und deren Genialität diffamierenden Erzählinstanz dargelegt wird, oder ob die Figur selbst aus der Ich-Perspektive ihr Schicksal schildert und die Situation somit identifikatorisch auflädt. Zudem wird die handlungslogische Funktion des Mathematikers als ¿Träger mathematischen Wissens¿ betrachtet: Diese kann vor allem darüber Aufschluss geben, inwiefern eine literarische Einbindung von Mathematik in kulturelle Zusammenhänge stattfindet.Aus dem Inhalt: - Literarische Repräsentation von Wissenschaftlern- Mathematik in der deutschen Literaturgeschichte- Mathematics in Fiction- Narrative Inszenierung von Mathematikerfiguren- Handlungslogische Funktionen von Mathematikerfiguren
Der Warschauer Aufstand vom 1. August 1944 gehört zu den tragischsten Ereignissen der neuesten Geschichte Polens. Statt der erhofften Befreiung nach fast fünf Jahren deutschen Besatzungsterrors folgte für die Stadt und ihre Bewohner ein neues Martyrium. Der Aufstand endete nach 63 Tagen erbitterter Kämpfe mit einer verheerenden Niederlage der Aufständischen um die polnische Untergrundarmee ¿Armia Krajowä, einer fast völligen Zerstörung der einstigen Metropole und dem Tod von circa 200.000 Menschen.In diesem Buch werden Motive und Ursachen, die zum Ausbruch des Warschauer Aufstandes geführt haben, herausgearbeitet. Dies ist deswegen erklärungsbedürftig, weil die Entscheidung, unter den gegebenen Umständen zur Waffe zu greifen, aus objektiver Sicht irrational erscheint: Das Ende der deutschen Besatzung in Warschau stand angesichts der Entwicklungen an der Ostfront unmittelbar bevor, die Aufständischen waren den deutschen Einheiten deutlich an Waffenmaterial unterlegen und die Einflusssphären in Europa waren bereits im Dezember 1943 auf der Konferenz in Teheran abgesteckt worden. Die Frage, warum dennoch die Entscheidung zum Kampf um die Stadt gefallen ist, steht im Mittelpunkt dieses Buches. Diesem liegt ein handlungstheoretischer Ansatz zugrunde, der die methodologischen Schwächen früherer Arbeiten beheben soll.Aus dem Inhalt:- Polnische Unabhängigkeitskämpfe;- Die ¿Polnische Frage¿;- Widerstandsbewegung;- Aktion ¿Gewitter¿;- Warschau als Kulminationspunkt
Pilgern liegt im Trend. Besonders in den Heiligen Jahren wandern heute wieder viele Pilger auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Sie stehen damit in einer Tradition, die bis ins 9. Jahrhundert zurückgeht, jedoch im 17. Jahrhundert einen Einbruch erlebte. Eine wirkliche Erklärung für die neue Popularität des Jakobswegs gibt es bisher nicht, es liegen nur wenige Ergebnisse von wissenschaftlichen Untersuchungen vor. Das Ziel dieser Untersuchung ist es, strukturelle Unterschiede der mittelalterlichen zur heutigen Pilgerfahrt aufzuzeigen sowie die Motivationen, mit denen sich die Pilger damals und heute auf ihre Reise begaben. Dominieren in unserer modernen Gesellschaft noch religiöse Beweggründe, die eine Pilgerreise begründen? Oder liegen die Motivationen der Reisenden vielmehr in dem Wunsch begründet, aus dem Alltag auszubrechen und alle Verpflichtungen hinter sich zu lassen? Der Jakobsweg als Europäische Kulturstraße fand bisher nur selten Eingang in die Fachliteratur der Gegenwart. Aus diesem Grund widmet sich die Autorin den Erfahrungsberichten der Pilger und gewinnt daraus Erkenntnisse über den heutigen Jakobsweg. Die aussagekräftige Literatur von Klaus Herbers und Robert Plötz beeinflusste die bisherigen Forschungsergebnisse, sodass die genannten Autoren auch im vorliegenden Buch, insbesondere bei den strukturellen Veränderungen der Gesellschaft des Mittelalters, herangezogen werden.Aus dem Inhalt: - Legende des Jakobus;- Pilgerwesen;- Jakobsweg im Mittelalter;- Jakobsweg in der Gegenwart
Was macht den modernen Mann zum Mann? Die Konsumgesellschaft überlädt junge Männer mit einer Vielzahl an verschiedenen Männlichkeitsidealen. Das eröffnet ungeahnte Handlungsspielräume ¿ und führt gleichzeitig zu extremer Verunsicherung. Es steht zur Diskussion, inwieweit das traditionelle Rollenbild noch adäquat erscheint, inwieweit es gegenwärtig ausgelebt wird und welchen Herausforderungen der Mann sich zu stellen hat. Die Ausdifferenzierung, Individualisierung und Modernisierung der Gesellschaft übt dabei einen maßgeblichen Einfluss auf die sozialen Geschlechterrollen aus. Dieses Buch wirft einen Blick auf den modernen Mann. Am Beispiel der Bereiche Familie und Vaterschaft, Beruf und Bildung sowie Gesundheit zeigt der Autor, wie Männlichkeit aktuell definiert und wahrgenommen wird. Besonderes Augenmerk wird auf das Thema Suizid gelegt, welches enorme Geschlechtsdifferenzen aufweist. Die Bundesrepublik Deutschland verzeichnet seit Mitte der 2000er Jahre einen perplexen Trend wiedersteigender Suizidraten. Wissenschaft, Forschung und Politik sind hierbei aktuell nicht in der Lage, dieses Phänomen zu erklären. Diese Untersuchung soll zur Erklärung beitragen.Aus dem Inhalt: - Identitäten;- Soziale Geschlechterrollen;- Hegemoniale Männlichkeit;- Vaterschaft;- Suizid bei Männern
¿Bitte bringen Sie eine Person mit, die Deutsch spricht und versteht.¿ Geflüchtete, die sich beim Jobcenter anmelden möchten und noch nicht ausreichend Deutsch sprechen, werden von der Behörde häufig mit diesem Zettel abgewiesen. Die Verantwortung, sich um die Sprachmittlung zu kümmern, wird von der Behörde auf die Flüchtlinge abgewälzt. Als Lösung müssen oft Ad hoc-Dolmetscherinnen her, die die Gastsprache oft nur wenig besser beherrschen als die Kunden selbst. Die Folge sind unter anderem Gespräche ohne Verdolmetschung, Missverständnisse und Unzufriedenheit auf beiden Seiten. Daneben sind auch die ehrenamtlichen Sprachmittlerinnen oft überfordert. Gerade im Bereich der Sprachmittlung für arabische Geflüchtete wird diese Problematik und die Notwendigkeit der Sprachmittlung besonders deutlich. Für viele gilt, dass sie in den häufigsten Fällen aus keinem sicheren Herkunftsland kommen und mit großer Wahrscheinlichkeit eine Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland erhalten werden. Folglich wird über kurz oder lang ein großer Teil dieser Menschen in den deutschen Arbeitsmarkt integriert werden müssen. Bei dieser großen Verantwortung, die die Jobcenter dabei tragen, stellt sich die Frage, was die Dolmetschwissenschaft dazu beitragen kann, die Kommunikation zwischen arabischen Geflüchteten und Mitarbeiterinnen des Jobcenters zu verbessern und zu helfen, ihre individuellen und institutionellen Ziele zu realisieren.Aus dem Inhalt:- Community Interpreting;- Kommunikative Situation;- Sprachmittlerkompetenzen;- Gesprächsanalysen;- Sprachmittlung
¿Generation Pornö - durch die leichte Zugänglichkeit zu harter Pornografie ist dieser einschlägige Begriff für Jugendliche des Jahres 2016 bereits etabliert. Dabei liegt in Österreich bisher keine einzige repräsentative Studie zum Pornokonsum bei Jugendlichen und seinen Auswirkungen vor. Die Arbeit widmet sich daher dem Themenkomplex Pornografie und Sexualempfinden von Jugendlichen.Die Untersuchung gliedert sich in drei wesentliche Teile. Zunächst werden Begriffsbestimmungen vorgenommen, um anschließend die Konzepte Sexualität und Pornografie zu behandeln sowie Pornografie und Sexualität als untrennbare Kombination zu diskutieren. Der empirische Teil beinhaltet schließlich eine quantitative Fragebogenerhebung sowie zwei qualitative Gruppendiskussionen. Aus dem Inhalt:- Sexualempfinden von Jugendlichen- Pornografie und Sexualität - Motive für den Pornokonsum- Funktionen von Pornografie und Sexualität
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