Bag om 1794 Bis 1797
Der zweite Band der "Briefe an Jean Paul" umfaÃt den Abschnitt im Leben des Dichters, in dem er in kurzer Zeit zu einem der berühmtesten Schriftsteller Deutschlands aufsteigt. In knapp vier Jahren entsteht eine eindrucksvolle Reihe neuer Werke, zu denen einige der heute noch meistgelesenen Bücher Jean Pauls zählen, so der "Hesperus" (1795), das "Leben des Quintus Fixlein" (1796) und der "Siebenkäs" (1796/97). Die in dieser Zeit an Jean Paul gerichteten Briefe dokumentieren sowohl die Beteiligung des näheren Freundeskreises am Entstehungsprozeà der Werke als auch die sehnsüchtige Erwartung und unmittelbare Wirkung der Publikationen in der Lesewelt. Die Korrespondenz weitet sich nun in ihrem Umfang und in ihrer geographischen und gesellschaftlichen Spannweite beträchtlich aus. Dadurch eröffnen sich im Briefwechsel auch neue Gesprächsfelder, zu deren Inhalten Jean Paul bis dahin im wesentlichen nur über die Lektüre Zugang hatte: Von Emanuel Osmund läÃt er sich über das Judentum informieren, mit Gottfried Schäfer diskutiert er über Prinzenerziehung, Charlotte von Kalb berichtet über die Auseinandersetzungen im Geistesleben Weimars, wo Jean Paul sie auch besucht, Juliane von Krüdener vermittelt ihm Eindrücke vom Leben einer reisenden Aristokratin. Mit mehreren Korrespondenten tauscht sich Jean Paul auch über die regionalen und überregionalen politischen Umbrüche in der Zeit des ersten Koalitionskrieges aus. In Hinblick auf die Wohnorte der Korrespondenten lassen sich neben Hof und Bayreuth drei Schwerpunkte ausmachen: Leipzig, Weimar und Berlin - Orte, die in den folgenden Jahren zu weiteren Lebensstationen Jean Pauls werden.
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