Bag om Abrasax
Hymni magici minime contemnendi sunt (Wilamowitz, Kl.Schr. IV 658) Es gibt wertvolle Untersuchungen zu den griechischen magischen Papyri, und seit 1928/31 liegt das Preisendanz'sche Corpus dieser Texte vor, durch welches das Gebiet iibersehbar gemacht worden ist. Man wird dennoch sagen diirfen, dass wir von einem wirklichen Verstiindnis noch weit entfemt sind. Aus welchen AnUissen wurden die Zeremonien vollfiihrt und die Gebete gesprochen, welche wir in den Papyri lesen? Welchen Zweck haben die Menschen verfolgt, welchen Empfindungen haben sie Ausdruck gegeben, als sie die magisch-religiosen Handlungen durchfiihrten, die in den Papyri beschrieben werden? Dies sind die Fragen, welche wir angesichts der uns vorliegenden Texte stellen; und wir hoffen, wenigstens fiir einen Teil von ihnen zu Antworten gekommen zu sein. In welcher Richtung wir die Antwort suchen, wird der Leser am besten dem einleitenden Kapitel "Drei magische Hymnen" entnehmen, in dem der Altere der heiden Bearbeiter unser V erfahren fUr einen nicht allzu exklusiven Kreis von Fachgenossen beschrieben hat; der Inhalt dieses Kapitels wurde im November 1988 in Munster und im Mai 1989 in Oxford vorgetragen. In den nachfolgenden Kapiteln dieses Bandes werden dann einige Abschnitte aus den "magischen" Papyri abgedruckt und kommentiert, in denen Gebete vorkommen; in einigen Hillen wird versucht, eine ungefahre Grundform des behandelten Gebets zu rekonstruieren. Im zweiten Band sollen weitere Gebete folgen. In diesem Buch steht also die inhaltliche Erklarung der Texte im Vordergrund; wir bieten keine kritischen Editionen, sondern nur Lesetexte.
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