Bag om Alexander Von Humboldts Schriften
Unter den hervorragenden Persönlichkeiten der deutschen Kultur- und Wissenschaftsgeschichte dürfte es keine zweite geben, deren Werk so umfangreich, so vielfältig und dabei so schwer überschaubar und bibliographisch unerschlossen ist wie dasjenige Alexander von Humboldts. Die weltweit fortdauernde Beschäftigung mit Humboldts geistigem Erbe steht in auffallendem Gegensatz zu der Unsicherheit und den Widersprüchen, die beim Nachweis der authentischen Texte in bibliographischen Angaben immer wieder bemerkbar sind. Die Ursachen für die weithin unbefriedigende Ãberlieferung dieses groÃen Lebenswerks liegen im wesentlichen in des Autors immenser, mehr problem- als werkorientierter Produktivität, in der erstaunlichen zeitgenössischen Popularität vieler seiner Schriften und in den buchhändlerischen Verhältnissen seiner Zeit. Bisherige Ansätze der Verzeichnisse von Humboldts Schriften waren in erstaunlich hohem MaÃe mangelhaft und wenig geeignet, Ordnung zu stiften. Versuche von Bibliographien im eigentlichen Sinne gab es bisher lediglich zwei. La Roquettes 'Catalogue des ouvrages et de quelques opusculus composes ou publies' (bereits 1860, ein Jahr nach A. von Humboldts Tod, vorgelegt) war ohne Autopsie gefertigt und offenbar abhängig von bereits fehlerhaften und unzureichenden Quellen. Dieses Werkverzeichnis war eine der Hauptquellen für die bekannteste und bisher gröÃte Bibliographie der Humboldt'schen Werke von Julius Löwenberg in Karl Bruhns Humboldt-Biographie (1872).
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