Bag om Lernberatung bei verhaltensauffalligen Kindern mit AD(H)S
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Soziologie, Note: 1,3, Technische Universität Kaiserslautern, Veranstaltung: Lernberatung, Sprache: Deutsch, Abstract: 1844 beschrieb der Frankfurter Arzt Dr. Heinrich Hoffmann in seinem berühmten Werk ¿Der Struwwelpeter¿ den hyperaktiven Philipp, genannt ¿der Zappel-Philipp¿. Statt gesittet am Tisch zu sitzen, schaukelt Philipp auf seinem Stuhl hin und her. Er schaukelt, trotz ständiger Ermahnungen seines Vaters, immer heftiger, so dass der Stuhl rückwärts umfällt. Während des Umfallens versucht sich Philipp noch am Tischtuch festzuhalten. Das führt allerdings dazu, dass Philipp das Tischtuch mit dem Essen vom Tisch herunterzieht und alles auf dem Boden liegt.
Damals, zur Zeit Hoffmanns, ging man mit zappeligen Kindern sehr streng um (Tadel, Bestrafung). Dagegen befasst man sich heute mit Ursachenforschung: warum verhält sich das Kind so? Kann ich ihm helfen? Wenn ja, mit welchen Mitteln?
Viele Eltern sind mittlerweile in ihrer Erziehung sehr bequem. Sie greifen lieber auf Medikamente zurück statt sich mit ihrem Kind und seinem Problem auseinander zusetzen. Seit 1993 wird verstärkt das Medikament ¿Ritalin¿ (chem. Methylphenidat) zur Behandlung von hyperaktiven Kindern eingesetzt.
Da Medikamente meines Erachtens keine dauerhafte Lösung sind, soll diese Hausarbeit versuchen alternative oder ergänzende Lernberatungsmethoden aufzuzeigen. Wobei eine medikamentöse Behandlung immer sehr vorsichtig und wohlüberlegt, eingesetzt werden soll.
Ich werde zunächst auf die Begriffe Aufmerksamkeitsdefizit und Lernberatung eingehen. Im Hauptteil sollen mögliche Lernberatungsmethoden bei AD(H)S-Kindern (wobei ich mich nur auf die Form des ¿Zapplers¿ beschränke) genannt und erklärt werden.
Abschließend fasse ich die Ergebnisse zusammen und gebe einen Ausblick.
2. Lernberatung ¿ Begriffserklärung und Methoden
Lernberatung ist eine Form der Lernförderung. Sie soll individuell im Unterricht dem Schüler helfen. Der Lehrer bietet dem Schüler bzw. den Eltern Rat an oder diese wiederum ersuchen um Hilfe (vgl. Keller 1993, S. 106).
Beratung ist mit einer Förderabsicht verbunden, zielt auf Steigerung der Kompetenz ab und ist ein kommunikativer Vorgang (vgl. Loebe/ Severing S. 11). Ziel der Lernberatung ist die Ermöglichung von Lernen, indem die Lern- und Selbstmanagementkompetenzen der Lerner aktiviert und unterstützt werden.
Nach Dietrich Harke werden folgende Schritte behandelt (vgl. Loebe/ Severing, S. 12):
- Festlegung des Beratungsziels
- Formulierung der Möglichkeiten und Schwierigkeiten zur Zielerreichung
- Vorstrukturierung der Bearbeitungsschritte
- Ausführung der Beratungsschritte
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