Bag om Technisierte Kommunikation
Reinhard Fiehler und ROdiger Weingarten DaB Menschen sich von Angesicht zu Angesicht verstandigen, ist nicht nur die evolutionar primare Form der Kommunikation, sie ist wohl auch heute noch fOr uns die subjektiv bedeutsamste Form, die die prototypischen Vorstellungen dar Ober, was Kommunikation ist (und wie sie sein sollte), in erheblichem MaSe pragt. Vor diesem Hintergrund kann man eine Verstandigung von Angesicht zu Angesicht (face-to-face) als e/ementare Kommunikation bezeichnen. 1m Zuge der gesell schaftlichen Entwicklung aber wurden und werden die Moglichkeiten der elementa ren Kommunikation in verschiedener Richtung und Hinsicht erweitert. Diese For men der Erweiterung mochten wir mit dem Stichwort Technisierung der Kommuni kation ansprechen. Wesentliche Konstituenten dieser Technisierung sind sekunda re Symbo/systeme (z.B. Schriftsysteme), technische Apparate (z.B. Druckmaschine, Telephon, Radio und Fernseher) und konservierende Speicher (z.B. Bucher, Ton bander, Disketten). Sie spielen bei den verschiedenen Formen technisierter Kom munikation in ganz unterschiedlichen Kombinationen und mit unterschiedlichem Gewicht eine Rolle. War gesellschaftliche Kommunikation zunachst nichts anderes als das System der elementaren Kommunikationen, so hat sie sich zu einem zunehmend kom plexer werdenden kommunikativen GefOge der verschiedensten Formen entwickelt, wobei das Auftreten neuer Formen jeweils zu weitreichenden Verschiebungen und Umstrukturierungen in diesem GefOge fOhrte. Mehr noch: Jede neue Form veran derte auch die bereits existierenden, nicht nur hinsichtlich der Domane, sondern auch in der internen Struktur. Und allemal veranderte sie die Moglichkeiten der Reflexion der bestehenden Kommunikationsformen.
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