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bogevischs buero 374 Wohnbebauung Weinbauernstraße, München

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bogevischs buero Wohnbebauung Weinbauernstraße, München Ein Recht auf Luxus für jedermensch ist immer noch eine kontroverse Forderung. Selbst im heutigen Wohlstandsstaat klingt es als Parole so dekadent wie ein Recht auf Schönheit. Zwar scheint es zumeist so, wenn man in deutschen Fußgängerzonen unterwegs ist, als würden alle, von Schulkindern bis Best-Ager, im Überfluss schwelgen. Aber ein besserer Gradmesser für die Bereitschaft unserer Gesellschaft, das Besondere allen zukommen zu lassen, ist die deutsche Bau- und Sozialgesetzgebung. Sie regelt mit scharfen Linealen und Standards, was Menschen zusteht, die zum Wohnen in den immer teurer werdenden Städten Unterstützung vom Staat brauchen, also eine Sozialwohnung. Luxus ist hier faktisch ausgeschlossen, und Schönheit dadurch eigentlich auch. Dabei kann die Disziplin der Architekturpsychologie inzwischen sehr dezidiert nachweisen, dass gerade die Verwundbarsten der Gesellschaft am intensivsten auf ihre gebaute Umgebung reagieren. Starke und gesunde Menschen besitzen dagegen eine extrem hohe Toleranz gegenüber qualitätsarmer Umgebung. Deswegen müssten die Regeln des Bauens eigentlich umgekehrt sein, als sie sind. Alte, Arbeitslose und Arme, also die klassische Klientel des geförderten Wohnungsbaus, sollten viel eher von einer gut entworfenen und schönen Umwelt gestärkt werden als Menschen mit Geld und Erfolg. Aber in der bestehenden Praxis führen die Resultate des gesetzlichen Wohnprüfregimes eher zu einem Gefühl der Bestrafung bei den Nutzern und zu serieller Monotonie in Städtebau und Architektur. Deswegen ist der Dachbalkon in der Weinbauernstraße 16 in München ein Ort zum Staunen. Nicht nur, weil man hier einen exquisit urbanen Blick über den vitalen Stadtteil Giesing genießt, doppelkonfessionell gerahmt von Luther- und Heilig-Kreuz-Kirche, sondern weil diese Krönung eines Neubaus mit 19 EOF-geförderten Wohnungen den Hausrundgang mit der ungläubigen Frage beschließt, ob das hier wirklich sozialer Wohnungsbau ist? Die große Loggia im fünften Geschoss, gefasst von sienaroten Wänden, die sich farblich stimmig mit den Dachziegeln verbinden, ist eine geradezu luxuriöse Freifläche, die das loftartige Dachgeschoss im Vorderhaus atmosphärisch in den offenen Himmel vergrößert. (...) Till Briegleb Geförderte Wohnanlage mit Tiefgarage Planungsbeginn: 2013, Fertigstellung: 2020 13 Wohneinheiten im Vorderhaus, 6 Maisonettes im Rückgebäude, 23 Stellplätze in der Tiefgarage Energiestandard: KFW 70 Konstruktion: Vordergebäude - Dämmziegel, Rückgebäude - Massivbau mit hinterlüfteter Holzfassade Auszeichnungen: Shortlist BDA Regionalpreis "Über Oberbayern"

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  • Sprog:
  • Engelsk
  • ISBN:
  • 9783948137311
  • Indbinding:
  • Paperback
  • Sideantal:
  • 32
  • Udgivet:
  • 11. januar 2021
  • Størrelse:
  • 231x12x292 mm.
  • Vægt:
  • 166 g.
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Beskrivelse af bogevischs buero 374 Wohnbebauung Weinbauernstraße, München

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Wohnbebauung Weinbauernstraße, München
Ein Recht auf Luxus für jedermensch ist immer noch eine kontroverse Forderung. Selbst im heutigen Wohlstandsstaat klingt es als Parole so dekadent wie ein Recht auf Schönheit. Zwar scheint es zumeist so, wenn man in deutschen Fußgängerzonen unterwegs ist, als würden alle, von Schulkindern bis Best-Ager, im Überfluss schwelgen. Aber ein besserer Gradmesser für die
Bereitschaft unserer Gesellschaft, das Besondere allen zukommen zu lassen, ist die deutsche Bau- und Sozialgesetzgebung.
Sie regelt mit scharfen Linealen und Standards, was Menschen zusteht, die zum Wohnen in den immer teurer werdenden Städten Unterstützung vom Staat brauchen, also eine Sozialwohnung. Luxus ist hier faktisch ausgeschlossen, und Schönheit dadurch eigentlich auch.
Dabei kann die Disziplin der Architekturpsychologie inzwischen sehr dezidiert nachweisen, dass gerade die Verwundbarsten der Gesellschaft am intensivsten auf ihre gebaute Umgebung reagieren. Starke und gesunde Menschen besitzen dagegen eine extrem hohe Toleranz gegenüber qualitätsarmer Umgebung. Deswegen müssten die Regeln des Bauens eigentlich umgekehrt sein, als sie sind. Alte, Arbeitslose und Arme, also die klassische Klientel des geförderten Wohnungsbaus, sollten viel eher von einer gut entworfenen und schönen Umwelt gestärkt werden als Menschen mit Geld und Erfolg. Aber in der bestehenden Praxis führen die Resultate des gesetzlichen Wohnprüfregimes eher zu einem Gefühl der Bestrafung bei den Nutzern und zu serieller Monotonie in Städtebau und Architektur.
Deswegen ist der Dachbalkon in der Weinbauernstraße 16 in München ein Ort zum Staunen. Nicht nur, weil man hier einen exquisit urbanen Blick über den vitalen Stadtteil Giesing genießt, doppelkonfessionell gerahmt von Luther- und Heilig-Kreuz-Kirche, sondern weil diese Krönung eines Neubaus mit 19 EOF-geförderten Wohnungen den Hausrundgang mit der ungläubigen Frage beschließt, ob das hier wirklich sozialer Wohnungsbau ist? Die große Loggia im fünften Geschoss, gefasst von sienaroten Wänden, die sich farblich stimmig mit den Dachziegeln verbinden, ist eine geradezu luxuriöse Freifläche, die das loftartige Dachgeschoss im Vorderhaus atmosphärisch
in den offenen Himmel vergrößert. (...) Till Briegleb
Geförderte Wohnanlage mit Tiefgarage
Planungsbeginn: 2013, Fertigstellung: 2020
13 Wohneinheiten im Vorderhaus, 6 Maisonettes im Rückgebäude, 23 Stellplätze in der Tiefgarage
Energiestandard: KFW 70
Konstruktion: Vordergebäude - Dämmziegel, Rückgebäude - Massivbau mit hinterlüfteter Holzfassade
Auszeichnungen: Shortlist BDA Regionalpreis "Über Oberbayern"

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