Im Netz des Wachtturms

Kann man Menschen heutzutage noch rechtlich ungehindert und von der Öffentlichkeit unbeachtet geistig gefangen nehmen? So gefangen nehmen, dass sie sich freiwillig nutzbar machen und sie sich zum Vorteil eines Unternehmens versklaven lassen, indem sie weitgehend unbezahlt und unversichert jahrelang oder sogar für ihr ganzes Berufsleben in einer Sechstagewoche arbeiten? Die Wachtturmgesellschaft der Zeugen Jehovas kann das. Sie hat eine Methode entwickelt, mit der sie gläubige und vertrauensvolle junge Menschen auf eine Weise beeinflusst, dass sie andere Interessen und Karrieren in Industrie, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zurückstellen und einer solchen Laufbahn eines Vollzeitdieners bei der Wachtturmgesellschaft den Vorzug geben. Der gläubige Zeuge Jehovas lebt in einer anderen Welt-einer Parallelwelt, in der weiterführende Ausbildungsgänge, Einkommen, soziale Absicherung, Rentenansprüche und finanzieller Schutz bei Arbeitsunfähigkeit keine Rolle mehr spielen. Er arbeitet zum Wohl einer Aktiengesellschaft und glaubt, dass er alles für Gott tut, der ihn später für diese Opfer entschädigen wird. Ohnmächtig muss Will Cook mitansehen, wie seine Kinder unter dem Einfluss ihrer Mutter und ihres Lebensgefährten diesen Weg beschritten haben oder im Begriff stehen, dies zu tun. Aber er gibt nicht auf. In seinem wahrheitsgetreuen Bericht erlebt der Leser den verzweifelten Kampf eines Vaters mit, der das Schicksal seiner Kinder im Sklavendienst für eine unbarmherzige Organisation nicht tatenlos hinnehmen will.