Bag om Loren, C: Polaroids
In Polaroids des US-amerikanischen Künstlers, Musikers, Schriftstellers und Buchhändlers Cary Loren verweben sich Schnappschüsse seiner Detroiter Entourage der 1970er-Jahre mit Aufnahmen von Assemblagen, die Loren aus Drucken, TV-Fotografien, Punkzine-Covern, Stickern, Filmplakaten und anderen Ephemera zu inszenatorischen Dispositiven montiert hat. Das dabei eingesetzte Medium Polaroid erlaubt es, scheinbar wesensfremde Bildsprachen und -träger während des Entwickelns durch Einkratzen und Pressen der Emulsion zu manipulieren und in Bildern malerischer Qualität zusammenzuführen.
In Lorens Arbeiten verschmilzt wortwörtlich das Persönliche mit dem Mythologischen: Christliche Ikonografie wird mit den Ikonen des Populären, des goldenen Zeitalters Hollywoods und der Ästhetik von Punkzines (The National Enquirer, Famous Monsters of Filmland und Screw) zu einem post-Warhol'schen Popkultismus gemendelt - die Addams Family verschmilzt mit Engeln, das Groteske mit dem Schönen, Dantes Inferno mit Cupcakes. Der ultimative «Fanboy» Loren schafft so bildliche Altäre ekstatisch-popkultureller Memento mori, in denen er seiner Obsession für Trash, Glamour, das Vergängliche und den Tod huldigt.¿Das Künstlerbuch wird von einem Interview begleitet, in dem Loren dem US-amerikanischen Künstler Cameron Jamie vor den Gräbern seiner persönlichen Idole (darunter Vampira, Ed Wood jr., Jane Mansfield) anhand von deren Biografien seine eigene Lebensgeschichte erzählt.
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