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Nukleare Skalpelle und Atomkrieg light?

- Auf der Suche nach Spielregeln für das scheinbar Undenkbare 1966-1976

Bag om Nukleare Skalpelle und Atomkrieg light?

Band 2 der zehnbändigen Studie "Vom Raketenschach der Kubakrise zum Krieg gegen den Terrorismus", Resultat eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG unterstützten Forschungsprojektes, beschäftigt sich mit den Bestrebungen der NATO respektive der USA, ab den späten 60er Jahren die militärischen Operationskonzepte zu reformieren. Vor dem Hintergrund der Kubakrise, welche die Unbrauchbarkeit der "Massiven Vergeltung" vor Augen geführt hatte, entwickelte sich innerhalb der NATO (vor allem in der Nuklearen Planungs-gruppe) ein Diskussionsprozess über die Modernisierung der nukleartaktischen Einsatzdoktrin: Es ging um die "rationale" und "dosierte" Anwendung der "kleinen Atomwaffen" (der Gefechtsfeldwaffen) in unterschiedlichen Szenarien eines Dritten Weltkrieges, etwa in Form eines Einsatzes gegen eine amphibische Landungsoperation des Warschauer Paktes in Dänemark; gegen einen Vorstoß östlicher Truppen auf die türkischen Meerengen; oder auch im Rahmen von Seegefechten im Mittelmeer. Nicht zu vergessen die nukleartaktischen Schlachten in Deutschland. Die Studien der NATO drehten sich etwa um die Modalitäten des ersten, demonstrativen, selektiven Nuklearwaffeneinsatzes, eines der politischen Logik folgenden "initial use" mit atomaren Warnschüssen; und um den Charakter des massiveren "follow-on use", bei welchem umstritten war, ob er weiterhin primär politischen oder nun vor allem militärischen Imperativen gehorchen sollte. Ganz zu schweigen vom Problemkomplex der Prädelegation von der politischen zur militärischen Entscheidungsebene. Die geheimen Beratungen innerhalb des Bündnisses kreisten um Fragen der nuklearen Eskalationskontrolle und um die Unwägbarkeiten der sowjetischen Nukleardoktrin - exemplarisch zu betrachten etwa im Kontext der CNI Messages: Nuklearschläge sollten flankiert werden durch eine Art diplomatische Kommunikationsstrategie gegenüber dem Kreml. Nicht zu vergessen die ernüchternden Resultate der NATO-Kriegssimulationen der WINTEX-Serie, welche unerfreuliche Schwachstellen bei der westlichen Allianz offenlegten. Die konventionelle Kriegsphase auf den europäischen Schlachtfeldern mochte sich dramatisch verkürzen, wenn es der sowjetischen Seite gelang, auch die amerikanischen und britischen Basen in Großbritannien mit ihren wichtigen Reservekräften rasch nach Kriegsausbruch zu zerstören, respektive die transatlantischen Versorgungslinien für Nachschub und Truppenverstärkungen aus den USA zu kappen. Zu den brisantesten Episoden zählen die allianzinternen Beratungen über "mini-nukes" sowie die Ausarbeitung der hochgeheimen "Selective Employment Plans" (SEPs), um eine begrenzte Zahl militärischer Gravitationszentren des Warschauer Paktes gerade auch in einer weiteren Region synchronisiert und auf einen Schlag zu eliminieren. Allein, der Reformeifer von Nixon, Kissinger und Verteidigungsminister Schlesinger konzentrierte sich nicht nur auf die Einsatzdoktrinen für die "kleinen" taktischen Nuklearwaffen, er entfaltete sich auch in einer anderen Materie: War die amerikanische Konzeption für die nuk-learstrategische Kriegführung auf dem globalen Schlachtfeld noch glaubwürdig im Sinne der Abschreckungslogik? Wie etwa sollten die USA reagieren, falls die sowjetischen Militärstrategen ihre Politik des massiven Atomwaffeneinsatzes im Ernstfall überraschend aufgaben und vielmehr einen lediglich begrenzten nuklearstrategischen Angriff ausführten? Insbesondere trieb Kissinger die Frage um, ob die Sowjets in einem Dritten Weltkrieg wirklich mit vollen Salven antworten würden, falls die USA ihrerseits ihre nuklearstrategischen Systeme dosiert einsetzten, mithin auf interkontinentaler Ebene einen Atomkrieg "light" austesteten. Das erstaunliche Endresultat, der Single Integrated Operational Plan SIOP-5, wurde von Schlesingers Nachfolger als Chef des Pentagons, Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, 1976 unter der Geheimhaltungsstufe "Top Secret - Kosmik" den s

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  • Sprog:
  • Tysk
  • ISBN:
  • 9781499355918
  • Indbinding:
  • Paperback
  • Sideantal:
  • 400
  • Udgivet:
  • 21. maj 2014
  • Størrelse:
  • 156x234x21 mm.
  • Vægt:
  • 558 g.
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Beskrivelse af Nukleare Skalpelle und Atomkrieg light?

Band 2 der zehnbändigen Studie "Vom Raketenschach der Kubakrise zum Krieg gegen den Terrorismus", Resultat eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG unterstützten Forschungsprojektes, beschäftigt sich mit den Bestrebungen der NATO respektive der USA, ab den späten 60er Jahren die militärischen Operationskonzepte zu reformieren. Vor dem Hintergrund der Kubakrise, welche die Unbrauchbarkeit der "Massiven Vergeltung" vor Augen geführt hatte, entwickelte sich innerhalb der NATO (vor allem in der Nuklearen Planungs-gruppe) ein Diskussionsprozess über die Modernisierung der nukleartaktischen Einsatzdoktrin: Es ging um die "rationale" und "dosierte" Anwendung der "kleinen Atomwaffen" (der Gefechtsfeldwaffen) in unterschiedlichen Szenarien eines Dritten Weltkrieges, etwa in Form eines Einsatzes gegen eine amphibische Landungsoperation des Warschauer Paktes in Dänemark; gegen einen Vorstoß östlicher Truppen auf die türkischen Meerengen; oder auch im Rahmen von Seegefechten im Mittelmeer. Nicht zu vergessen die nukleartaktischen Schlachten in Deutschland. Die Studien der NATO drehten sich etwa um die Modalitäten des ersten, demonstrativen, selektiven Nuklearwaffeneinsatzes, eines der politischen Logik folgenden "initial use" mit atomaren Warnschüssen; und um den Charakter des massiveren "follow-on use", bei welchem umstritten war, ob er weiterhin primär politischen oder nun vor allem militärischen Imperativen gehorchen sollte. Ganz zu schweigen vom Problemkomplex der Prädelegation von der politischen zur militärischen Entscheidungsebene. Die geheimen Beratungen innerhalb des Bündnisses kreisten um Fragen der nuklearen Eskalationskontrolle und um die Unwägbarkeiten der sowjetischen Nukleardoktrin - exemplarisch zu betrachten etwa im Kontext der CNI Messages: Nuklearschläge sollten flankiert werden durch eine Art diplomatische Kommunikationsstrategie gegenüber dem Kreml. Nicht zu vergessen die ernüchternden Resultate der NATO-Kriegssimulationen der WINTEX-Serie, welche unerfreuliche Schwachstellen bei der westlichen Allianz offenlegten. Die konventionelle Kriegsphase auf den europäischen Schlachtfeldern mochte sich dramatisch verkürzen, wenn es der sowjetischen Seite gelang, auch die amerikanischen und britischen Basen in Großbritannien mit ihren wichtigen Reservekräften rasch nach Kriegsausbruch zu zerstören, respektive die transatlantischen Versorgungslinien für Nachschub und Truppenverstärkungen aus den USA zu kappen. Zu den brisantesten Episoden zählen die allianzinternen Beratungen über "mini-nukes" sowie die Ausarbeitung der hochgeheimen "Selective Employment Plans" (SEPs), um eine begrenzte Zahl militärischer Gravitationszentren des Warschauer Paktes gerade auch in einer weiteren Region synchronisiert und auf einen Schlag zu eliminieren. Allein, der Reformeifer von Nixon, Kissinger und Verteidigungsminister Schlesinger konzentrierte sich nicht nur auf die Einsatzdoktrinen für die "kleinen" taktischen Nuklearwaffen, er entfaltete sich auch in einer anderen Materie: War die amerikanische Konzeption für die nuk-learstrategische Kriegführung auf dem globalen Schlachtfeld noch glaubwürdig im Sinne der Abschreckungslogik? Wie etwa sollten die USA reagieren, falls die sowjetischen Militärstrategen ihre Politik des massiven Atomwaffeneinsatzes im Ernstfall überraschend aufgaben und vielmehr einen lediglich begrenzten nuklearstrategischen Angriff ausführten? Insbesondere trieb Kissinger die Frage um, ob die Sowjets in einem Dritten Weltkrieg wirklich mit vollen Salven antworten würden, falls die USA ihrerseits ihre nuklearstrategischen Systeme dosiert einsetzten, mithin auf interkontinentaler Ebene einen Atomkrieg "light" austesteten. Das erstaunliche Endresultat, der Single Integrated Operational Plan SIOP-5, wurde von Schlesingers Nachfolger als Chef des Pentagons, Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, 1976 unter der Geheimhaltungsstufe "Top Secret - Kosmik" den s

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