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Schmierpapier

- Kurzgeschichten 2011 - 2013

Bag om Schmierpapier

Was Frau Kowal will: "Sie wurde im Januar eingestellt. Irrte auf Bleistiftbeinen durch das Werktor, als suche sie ein weggelaufenes Haustier... - Schloddarik hat sich eingerichtet: Er arbeitet allein, schreibt Mails, statt zu telefonieren. Seine Jalousien bleiben geschlossen, die Pausen vergisst er. Was soll er mit Frau Kowal, der Neuen, anfangen? Gemeinsam stehen sie auf dem Flur wie überzählige Kleiderständer." Das Frühjahr bringt den Duft von frischem Kaffee und ihrer Haut. Der Sommer eine nie für möglich gehaltene Chance ... Eine Gruppe Russen: "Zu arbeiten verlernt man schnell. Ebenso das Unter-die-Menschen-Gehen, das Hallo-was-macht-Ihr-heute-Abend oder das Kommt-rüber-auf-ein-Glas-Wein. Ich zog meine Jalousien zu, sah fern, bis mir Kabel Deutschland den Anschluss kappte und schaute von da an dem Hamster beim Fressen zu." Die Gruppe Russen vor unserem heruntergekommenen Gebäudekomplex veränderte das alles. B. schweigt: "B. betritt jetzt Flur zwölf. Es ist jener Bereich der JVA, in dem sie vor fünfzehn Jahren ihre private Wäsche abgegeben hat. Jetzt nimmt sie einen transparenten Beutel in Empfang und schüttelt den Kopf beim Anblick der Schlabberjeans aus einem anderen Leben." Chraim: "Ihr Rad streifte meinen Arm, ich wollte aufbegehren, doch dann sah ich ihre Silhouette und hielt meine Klappe. Ihr schlanker Körper steckte in einem enganliegenden Dress. Ihre Beine bewegten sich wie in keramischen, perfekt geschliffenen Lagern, den Teilen einer komplexen, hochmodernen Maschine." - Er ist kein attraktiver Mensch, mit seiner in die Jahre gekommener Frisur und einem Bauchansatz unter dem immer gleichen Heavy Metal T-Shirt. Keiner, den eine schöne Frau ansprechen würde - aber dann tut sie es doch ... Janice: "Sie rutscht von seinem Schoß herunter. Dann rennt sie los, ihre Beine fliegen durch die Luft wie die Keulen eines Artisten. Einmal die zwanzig Meter Flur entlang bis zu seinem Ende. Sie schlägt mit der flachen Hand gegen ein Dienstzimmer und stößt sich kräftig ab für den Rückweg." Janice ist nicht zu bändigen, hat strahlende, neugierige Augen und freut sich auf die Welt. Warum eigentlich? Adolf findet was: Der Führer ist zwölf Jahre alt. Noch ist er kein wahnsinniger Mörder, sondern ein blasser kleiner Junge - mit tief in ihren Höhlen liegenden Augen, kurzen Hosen und blauen Flecken. Sein Fund, das vergessene Utensil eines Reisenden, würde die Welt verändern ... George: "Was für ein hässliches Mädchen, denkt Priebe. Schorfig helle Haut, die garantiert keiner anfasst. Beine wie Spargel, Hüfte und Becken wie die Teile einer falsch zusammengesetzten Maschine gegeneinander verdreht." - Rausholen wird er George, bevor der seinen hundertsten Geburtstag mit all den Greisen feiern muss. Schimmi wird es gut haben: Jeden Sonntag wird's echten Kaffee geben und sie werden sich die alten Fotoalben ansehen. Priebe tastet nach der Spritze in seiner Tasche und macht sich bereit ... Acht Kurzgeschichten des Limbacher Autors Thomas Müller, geschrieben zwischen 2011 und 2013.

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  • Sprog:
  • Tysk
  • ISBN:
  • 9781508703099
  • Indbinding:
  • Paperback
  • Sideantal:
  • 128
  • Udgivet:
  • 2. marts 2015
  • Størrelse:
  • 129x198x7 mm.
  • Vægt:
  • 132 g.
  • BLACK WEEK
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Beskrivelse af Schmierpapier

Was Frau Kowal will: "Sie wurde im Januar eingestellt. Irrte auf Bleistiftbeinen durch das Werktor, als suche sie ein weggelaufenes Haustier... - Schloddarik hat sich eingerichtet: Er arbeitet allein, schreibt Mails, statt zu telefonieren. Seine Jalousien bleiben geschlossen, die Pausen vergisst er. Was soll er mit Frau Kowal, der Neuen, anfangen? Gemeinsam stehen sie auf dem Flur wie überzählige Kleiderständer." Das Frühjahr bringt den Duft von frischem Kaffee und ihrer Haut. Der Sommer eine nie für möglich gehaltene Chance ... Eine Gruppe Russen: "Zu arbeiten verlernt man schnell. Ebenso das Unter-die-Menschen-Gehen, das Hallo-was-macht-Ihr-heute-Abend oder das Kommt-rüber-auf-ein-Glas-Wein. Ich zog meine Jalousien zu, sah fern, bis mir Kabel Deutschland den Anschluss kappte und schaute von da an dem Hamster beim Fressen zu." Die Gruppe Russen vor unserem heruntergekommenen Gebäudekomplex veränderte das alles. B. schweigt: "B. betritt jetzt Flur zwölf. Es ist jener Bereich der JVA, in dem sie vor fünfzehn Jahren ihre private Wäsche abgegeben hat. Jetzt nimmt sie einen transparenten Beutel in Empfang und schüttelt den Kopf beim Anblick der Schlabberjeans aus einem anderen Leben." Chraim: "Ihr Rad streifte meinen Arm, ich wollte aufbegehren, doch dann sah ich ihre Silhouette und hielt meine Klappe. Ihr schlanker Körper steckte in einem enganliegenden Dress. Ihre Beine bewegten sich wie in keramischen, perfekt geschliffenen Lagern, den Teilen einer komplexen, hochmodernen Maschine." - Er ist kein attraktiver Mensch, mit seiner in die Jahre gekommener Frisur und einem Bauchansatz unter dem immer gleichen Heavy Metal T-Shirt. Keiner, den eine schöne Frau ansprechen würde - aber dann tut sie es doch ... Janice: "Sie rutscht von seinem Schoß herunter. Dann rennt sie los, ihre Beine fliegen durch die Luft wie die Keulen eines Artisten. Einmal die zwanzig Meter Flur entlang bis zu seinem Ende. Sie schlägt mit der flachen Hand gegen ein Dienstzimmer und stößt sich kräftig ab für den Rückweg." Janice ist nicht zu bändigen, hat strahlende, neugierige Augen und freut sich auf die Welt. Warum eigentlich? Adolf findet was: Der Führer ist zwölf Jahre alt. Noch ist er kein wahnsinniger Mörder, sondern ein blasser kleiner Junge - mit tief in ihren Höhlen liegenden Augen, kurzen Hosen und blauen Flecken. Sein Fund, das vergessene Utensil eines Reisenden, würde die Welt verändern ... George: "Was für ein hässliches Mädchen, denkt Priebe. Schorfig helle Haut, die garantiert keiner anfasst. Beine wie Spargel, Hüfte und Becken wie die Teile einer falsch zusammengesetzten Maschine gegeneinander verdreht." - Rausholen wird er George, bevor der seinen hundertsten Geburtstag mit all den Greisen feiern muss. Schimmi wird es gut haben: Jeden Sonntag wird's echten Kaffee geben und sie werden sich die alten Fotoalben ansehen. Priebe tastet nach der Spritze in seiner Tasche und macht sich bereit ... Acht Kurzgeschichten des Limbacher Autors Thomas Müller, geschrieben zwischen 2011 und 2013.

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