Bag om Vier Millionen entrechtete Deutsche
Die deutsche Gesellschaft und vor allem die deutsche Öffentlichkeit hat einen neuen Feind entdeckt, nämlich den Vermieter. Dieser ist unverschämt, asozial und herzlos und nur auf seinen Gewinn ausgerichtet. Dieses Bild wird in den Medien gezielt propagiert, vor allem, um die Versäumnisse der Politik zu kaschieren.
Wahr ist, dass manche große Vermieter sich ausschließlich nach rein ökonomischen Gründen verhalten und die notwendige Verzinsung für ihre Anleger suchen. Aber es gibt immerhin 4 Millionen kleine und mittelständische private Vermieter und diese halten den größten Teil der Mietwohnungen. Der schlechte Ruf der Vermieter, der auf dem Verhalten lediglich einiger weniger großer Gesellschaften beruht, trifft die privaten Vermieter sehr hart. Es ist nicht ihr Fehler, dass Städte reihenweise den Bestand an Sozialwohnungen zu Spottpreisen an Finanzhaie verkauft haben.
Diese kleinen Vermieter sind die Benachteiligten einer beispiellos ungerechten Behandlung durch den Gesetzgeber. In keiner anderen Gesellschaft weltweit sind sie derartig unterdrückt. Sie investieren in Mietobjekte, um ihre Altersversorgung sicherzustellen, und die Mieteinnahmen sind für sie ein lebenswichtiges Zubrot. Sie zahlen für Erwerb und Erhaltung kontinuierlich Mehrwertsteuer und Steuern auf die Mieteinnahmen.
Über ihr vermietetes Eigentum können sie jedoch nicht mehr frei verfügen: Das deutsche Mietrecht begünstigt einseitig die Mieter, die Politik legt sogar die Miethöhe fest, das Baurecht und die Bauvorschriften legen enge Fesseln an. Mieter fühlen sich immer mehr als die eigentlichen Herren im Haus.
Ja, Eigentum verpflichtet. Wie lange werden die kleinen Vermieter noch zu ihrer Verpflichtung stehen können und wollen, wenn das Recht auf die freie Verfügung über ihr Eigentum nicht mehr gegeben ist? Immer mehr sagen: Vermieten - Nein danke!
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