Bag om Vom Persischen Golf nach Afghanistan 1991-2001
Mit Band 7 verlässt die zehnbändige Gesamtstudie "Vom Raketenschach der Kubakrise zum Krieg gegen den Terrorismus", Resultat eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG unterstützten Forschungsprojektes, die Ära des Kalten Krieges. Als eine analytische Brücke zwischen den beiden "Hemisphären" der Langen Kriege fungiert nun die Darstellung des Golfkrieges von 1990/91. Die Studie präsentiert zum einen die jüngsten Erkenntnisse zu den Motiven Saddam Husseins und zur Disposition der irakischen Streitkräfte (etwa betreffend den Einsatz der Scud-Systeme oder von Massenvernichtungswaffen). Zum anderen wirft die Untersuchung einen Blick auf die Entscheidungsprozesse auf amerikanischer Seite, unter Betonung der Unterschiede wie der Parallelen zur Vorgeschichte des Irakkrieges 2003: So werden die Debatten innerhalb des Führungszirkels von George H.W. Bush analysiert, welche gekennzeichnet waren von Spannungen zwischen JCS-Chairman Colin Powell und Verteidigungsminister Dick Cheney. James Bakers Allianzdiplomatie soll ebenso betrachtet werden wie die Anatomie der amerikanisch-israelischen Beziehungen. Und auch das Verhältnis zwischen der US-Regierung und dem Hause Saud wird sehr eingehend beleuchtet (und dies schlägt den Bogen zurück zu den Ausführungen über die amerikanisch-saudischen Beziehungen in den 70er und 80er Jahren in den Bänden 4 und 5): Dabei werden etwa neue Forschungsergebnisse verarbeitet, welche die Cheney-Mission nach Djiddah und die Audienz bei König Fahd vom 7. August 1990 in ein neues Licht rücken. Aber auch andere Aspekte jenes Golfkrieges wie die Arbeit der US-Nachrichtendienste, die Triumphe, aber auch die Defizite der amerikanischen Aufklärung, werden thematisiert. Dann vollzieht die Studie einen Zeitsprung und blendet über in die Zeit nach den Terroranschlägen des 11. September 2001: Das nun folgende Kapitel behandelt die erste Phase des Afghanistankrieges 2001/2002 und stellt die von der Bush-Administration begangenen Kardinalfehler heraus - bei der Jagd auf Osama bin Laden wie auch bei der Stabilisierung Afghanistans. Exemplarisch werden die Gefechte um Tora Bora und die Operation "Anaconda" im Detail analysiert. Eine Ursache für jenes Scheitern, für jene bei der Befriedung Afghanistans von Anfang an begangenen Konstruktionsfehler liegt natürlich in der Konzentration der Administration von George W. Bush auf den "Lieblingsfeind" Saddam Hussein begründet.
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