Bag om Altersphantasien im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit
Der Titel ,Altersphantasien' signalisiert, dass der Prozess des Alterns und Alt-Werdens nicht nur von biologischen Prozessen im Rahmen materieller Möglichkeitsbedingungen individueller, sozialer, ökonomischer und politischer Art bestimmt ist. Er besagt auch, dass dieser gegenwärtig zunehmend problematisierte Prozess immer schon von individuellen und kollektiven Hoffnungen und Ängsten und folglich von einer Produktion von Werten begleitet und mitgeformt wird. Historische Fallbeispiele aus der Geschichte, Philosophie, Kunst- und Literaturgeschichte machen die Weisen dieser immateriellen und materiellen Wertproduktion zum Alter(n) deutlich. Über sie wurden soziale Konflikte, die sich in den verschiedenen Statusvorstellungen von Alter bei verschiedenen Alterskohorten manifestieren, ausgehandelt und Rahmungen für die individuell-existentielle Verortung im Altersgefüge früherer Gesellschaften angeboten. Für die Beiträge des Bandes heißt ,Altersphantasien', naturalistisch-anthropologische und konstruktivistische Ansätze zu vermitteln und die historischen Dynamiken sich verändernder normativer Vorstellungen zum Alter(n) ebenso sichtbar zu machen wie Konstanten über lange Zeiträume hinweg.
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